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Mittwoch, 16. April 2014

Laos 3 - Lao New Year

Heute ist der 16. April, genauer gesagt der 16. April 2557 B.E.(Buddist Era). Der erste Tag des neuen Jahres im buddistischem Kalender.

In den Ländern Indochinas wird neben dem Gregorianischen auch der Buddistische und teilweise auch der chinesische Kalender verwendet. Was zunächst etwas verwirrend klingt, hat aber einen entscheidenden Vorteil. Es kann dreimal im Jahr Neujahr gefeiert werden.
Die Feiern zum buddistischen Neujahr verlaufen sehr fröhlich und auch sehr feucht. Wasser gilt als Symbol für die Verdienste, die sich Buddha erworben hat. Die Buddhafiguren in den Tempeln werden mit Wasser übergossen. Die Laoten besuchen Ihre Verwandten, übergiessen sich gegenseitig mit Wasser und wünschen sich ein „Happy New Year“. Soweit zu den Ursprüngen der heutigen Feierlichkeiten.

Zum Ausgleich dafür das in Laos "nur" dreimal im Jahr Neujahr gefeiert werden kann, dauern die Feiern zum buddistischen Neujahr gleich eine ganze Woche. 

In Ngong Kiang wird die Feierwoche mit einem großen Jahrmarkt und einem Bootsrennen eröffnet. Auf dem Jahrmarkt wird allerhand Krimskrams verkauft. 

Alu-Kochttöpfe brauchen wir wirklich nicht

Es werden kleine Glücksspiele veranstaltet und es gibt eine Unzahl an Essenständen. Alles – wirklich alles – was sich grillen läßt wird verzehrt. Dazu gibt es üblicherweise Bier. Bereits am Vormittag wird kräftig dem BeerLao zugesprochen.

Wer nicht beim Bootsrennen mitmachen darf, trinkt BeerLao

Am Bootsrennen nehmen Mannschaften aus allen umliegenden Ortschaften teil. Wir zählen 16 Boote unterschiedlicher Größe mit bis zu 30 Paddlern.

Bootsparade

Jedes Dorf hat am Ufer des Nam Ou ein schattenspendendes Zelt aufgestellt. Für die älteren Zuschauer sind Stühle und Bänke heran transportiert worden. Einige haben ihre eigenen Lautsprecheranlagen zum Anfeuern mitgebracht.

Es ist wie im Fußballstadion, nur nasser ...

Mit lautstarken Kampfrufen und unter dem frenetischen Jubel der mitgereisten Dorfbewohner liefern sich die Boote packende Zweikämpfe. Auch für uns Laien ist leicht zu erkennen, daß der Schlüssel zum Erfolg in der abgestimmten Paddeltechnik liegt. Jetzt macht sich das Training der letzten Tage bezahlt.

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen ...

Zwischen den Rennen haben die Kinder ihren Spaß indem sie sich gegenseitig mit Wasserpistolen  vollspritzen oder Mehl über ihre Freunde werfen.


Wir geniessen die fröhliche Athmosphäre in vollen Zügen.

An den Straßen tauchen jetzt vereinzelt Kinder und Jugendliche mit Schüsseln, Eimern oder Wasserpistolen auf, die nur ein Ziel haben. Jeder der vorbei kommt soll naß gespritzt werden.

Nichts für Wasserscheue ...

In den nächsten Tagen steigert sich die Intensität der Wasserspritzerei kontinuierlich. Am letzten Tag des alten Jahres ist es unmöglich 20 Meter zu laufen oder zu fahren ohne vollgespritzt zu werden. Die laotischen Autofahrer sind jedoch nicht dumm und rüsten zum Gegenschlag. 

Jeder spritzt so gut er kann ..
Die Ladeflächen der Pick-Up's sind voll mit Leuten und … Wasserfässern. Sobald sich ein Pickup den Kindern am Straßenrand nähert wird sich gegenseitig heftig bespritzt. Begleitet wird die Dusche immer mit einem fröhlichen „Happy New Year“ und viel Gelächter.

Wer nicht auf den Straßen ist, sucht Erfrischung in den Flüssen. Manchmal ist es so voll wie bei uns am Baggersee Mitte Juli

Baggersee aus laotisch ...

Diese lässige Fortbewegungsart heißt Tubing

Uns gefällt dieser Brauch ausgesprochen gut. Bei mehr als 35° C sind die Wasserduschen echt belebend. So gut geduscht und erfrischt wie in den letzten Tagen waren wir lange nicht.
Vielleicht sollten wir Sylvester in Deutschland auch in den Sommer verlegen ...

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