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Donnerstag, 31. März 2022

Bahrain – Formel 1

Bahrain, warum besucht man eigentlich die kleine Insel. Warum die Saudis nach Bahrain fahren ist uns schon klar.

Welche touristischen Highlights hält das - mit etwa 750 km² - ziemlich kleine Königreich für den durchschnittlichen Mitteleuropäer bereit?

Die Insel ist eher karg. Außerhalb der Ortschaften finden sich auf dem Wüstenboden nur Öl- und Gasförderanlagen. Der größte Höhepunkt ist der „Tree of life“, ein Baum der in der kargen Umgebung schon seit Generationen gedeiht, obwohl kein Wasser in der Nähe sichtbar ist.


Landschaftliches Highlight - Der Tree of Life

Bestimmen das landschaftsbild - Ölförderanlagen

Die Küste ist zugebaut mit Hotels und privaten Villen. Nahezu alle Strände sind eingezäunt. Einen romantischen Übernachtungsplatz am weißen Strand mit kristallklarem Wasser zu finden ist uns nicht gelungen. Den einzigen Platz am Meer, den wir nach stundenlanger Suche gefunden haben, war ein steiniger Strand der ungeeignet zum Baden ist.

Steiniger Strand - Lädt nicht zum Baden ein

Die Hauptstadt Manama hat zwar einige imposante Hochhäuser zu bieten, wirkt aber wie eine kleinere Version von Dubai. Für uns ist das eher weniger interessant.

Manama - World Trade Center

Was uns nach Bahrain bringt, ist der Auftakt der Formel 1 Saison 2022. Der GP von Bahrain ist das erste Rennen in diesem Jahr und da wir „zufällig“ in der Gegend sind, wollen wir mal wieder Formel 1 Luft atmen.

Ogermobil - Angekommen am Bahrain International Circuit

Neben den Eintrittskarten ist ein gut gelegener Übernachtungsplatz für das Wochenende wichtig, da wir ja jeden Tag zur Rennstrecke fahren müssen. Strandplätze gibt es nicht (s.o.), also suchen wir einen Platz in der Nähe der Rennstrecke. An der Formula Tankstelle werden wir fündig. Auf einem kleinen abgesperrten Areal im hinteren Bereich können wir unser Lager aufschlagen. Der Platz ist ideal. 2 Kilometer sind es bis zu, „Bahrain International Circuit“ (BIC), es ist ruhig und es gibt eine Toilette.

Ideal - Übernachtung an der Formula Tankstelle

Am Donnerstag beginnt für uns das anstrengende Rennwochenende. Donnerstag Nachmittag ist der Pit-Lane-walk. Die Gelegenheit die Boxengasse aus der Nähe zu besichtigen.

Pit Lane Walk -Zufallsbegegnung mit Ex-Formel 1 Fahrer Ralf Schumacher

Pit Lane Walk - Die Ferraris werden noch zusammengebaut

Freitag, Samstag und Sonntag sind wir Ganztags auf der Rennstrecke. Wir fahren morgens zum BIC. Parken direkt am Eingang und sehen uns die verschiedenen Renn- und Trainingsläufe an.

Training - Auch Reifenwechsel will geübt werden

Boxengasse  der Formel 2

Am Abend geht es zurück auf unseren Übernachtungsplatz an der „Formula Tankstelle“.

Das Formel 1 Rennen am Sonntag ist wesentlich spannender als erwartet und bildet den würdigen Abschluss des Wochenendes. Die Atmosphäre auf der Rennstrecke ist – auch für den durchschnittlichen Mitteleuropäer – ein touristisches Highlight und den Abstecher nach Bahrain wert. Zumindest dann, wenn sich für Formel 1 Rennen interessiert.

Man sieht welche Marke gewonnen hat


Freitag, 18. März 2022

Saudi Arabien 1 – Alles anders ?

Auf Saudi Arabien sind wir gespannt. Es ist 10 Jahre her, dass wir das letzte Mal in Saudi waren.

Damals war es unglaublich schwer ein Visum zu bekommen. An der Grenze wurde intensiv kontrolliert und es gab viele rigide Vorschriften insbesondere für Frauen. Es war offensichtlich, ausländische Touristen sind in Saudi Arabien unerwünscht

Jetzt ist vieles anders. Der Grenzübertritt. Keine Extrabehandlung für Frauen mehr. Der Zoll begnügt sich mit einem kurzen Blick ins Auto. Die Beamten gut gelaunt. In wenigen Minuten haben wir die Grenzformalitäten erledigt …. wir sind irritiert.

Das hat schon mit dem Visum begonnen. Während vor 10 Jahren Berge an Unterlagen eingereicht werden mussten und wir mehrfach zur Botschaft zitiert wurden bis wir endlich ein Transitvisum für immerhin 72 Stunden bekommen haben, reicht heute ein Antrag im Internet. 

Das Schwierigste beim Ausfüllen des Antrages ist jetzt das Formatieren des Fotos für das Visum. Größe des Bildes, Dateigröße und weitere Kriterien sind vorgegeben. Natürlich entsprechen diese nicht den Vorgaben an Passbilder in Deutschland. Also müssen wir unsere Passbilder umarbeiten bis sie vom Programm akzeptiert werden. Das dauert. Aber kaum ist diese Hürde genommen und die Visagebühr bezahlt, liegt das Visum auch schon im e-Mail Postfach. Statt 72 Stunden Transitvisa jetzt ein Jahresvisum mit beliebig vielen Einreisen.

Es gibt anscheinend auch keine bindenden Kleidervorschriften für Frauen mehr, denn wir sehen einige Frauen die weder Abaya noch Kopftuch tragen. Auch Gaby verweigert sich jeglicher „Verhüllung“. Obwohl die übergroße Mehrheit der Frauen weiterhin traditionell gekleidet ist, nimmt daran niemand Anstoß.

Entspannte Kleiderordnung

Frauen ohne männliche Begleitung in der Öffentlichkeit und Frauen die Auto fahren fallen uns ebenfalls auf. Vor 10 Jahren noch undenkbar, heute anscheinend normal.

Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus, genießen aber die entspannte Atmosphäre. Für uns besonders schön. Es ist kein Problem wild zu campen. Deshalb bleiben wir erst einmal zwei Tage in der Wüste, legen die Füße hoch und machen mal gar nichts.


Ruhetag ... in der Wüste Saudi Arabiens ...

... und in Damman
In Damman, besichtigen wir dann das Ithra. In dem futuristischen Gebäude sind eine Bibliothek, ein Museum, eine Ausstellung über die Ölförderung in Saudi Arabien, diverse Cafés und ein Theater untergebracht.

Ithra 1 - Die Fassade aus Aluminiumrohren glänzt in der Sonne

Ithra 2 - Bibliothek

Ithra 3 - Foyer


Am Dienstag fahren wir über den 27 Kilometer lange King Fahd Causeway nach Bahrain. Der Causeway ist eine der längsten Brücken überhaupt und für viele Saudis der direkte Weg ins Wochenendvergnügen und ... in den Mega-Stau. 


Der Causeway - 27 Km lang und heute ohne Stau

In Bahrain gibt es alles was es in Saudi Arabien (noch) nicht gibt. Alkohol, Nachtleben und … . Dafür nehmen die Saudis am Donnerstag Nachmittag auch stundenlange Wartezeiten im Stau vor dem Grenzübergang gerne in Kauf.

Alles anders? Sicher nicht alles, aber vieles, denn ausländische Touristen sind jetzt gern gesehene Gäste.


Samstag, 12. März 2022

Kuwait

Die Grenze zu Kuwait entwickelt sich wieder zu einer Geduldsprobe. Erst wollen die Iraker mehrfach das Auto kontrollieren, zuletzt sollte sogar ein Hund in das Auto, dann dauert es auf Kuwaitischer Seite ewig, da – bis auf einen – kein Beamter wusste wie er unser Auto in das „System“ einspeist.

Aber am Ende sind wir erfolgreich. Den Hund können wir mit dem Hinweis, dass das Auto unser Haus ist und wir keine fremden Hunde in unserem Haus dulden, abwehren. Und dem einen Beamten gelingt es unser Auto nach mehreren Stunden im „System“ zu registrieren. Wir sind in Kuwait.

Welchen touristischen Wert hat Kuwait?. Kurz gesagt : Keinen, aber wir wollen ja nur ein paar Tage an einem Strand ausspannen.

Näher kommen wir nicht an das Wasser

Leider gelingt das nicht, da im Norden des Landes die Strände schlammig und im Süden eingezäunt sind. Nur in Kuwait City können wir direkt an den Strand. Dort ist es aber so belebt und laut dass wir es nur eine Nacht aushalten.

Das Wahrzeichen Kuwaits: Die Kuwait Towers

Kuwait City: Corniche

Kuwait City: Skyline

Wir sind schon dabei das Land zu verlassen, als uns eine Mail eines Ex-Kollegen erreicht. Er arbeitet jetzt in Kuwait für die Deutsche Firma WTE aus Essen und ist mitverantwortlich für die Errichtung einer sehr großen Abwasserbehandlungsanlage..

Wir treffen uns zum Mittagessen und verabreden eine Baustellenbesichtigung.

Die Baustelle liegt im Süden des Landes. Das Auftragsvolumen bewegt sich in der Größenordnung von etwa 2 Milliarden Euro. Das Baubüro ist, wie auf der arabischen Halbinsel üblich, riesig. Etwa 120 Angestellte haben dort ihre Arbeitsplätze.

In der zu errichtenden Anlage sollen später die Abwässer aus dem Süden Kuwaits geklärt und für die Wiederverwendung (z.B. in der Landwirtschaft)aufbereitet werden. Der anfallende Klärschlamm wird zu Kompost verarbeitet.

Einer der Projektmanager führt uns über das Baugelände. Da das Gelände riesig ist, natürlich mit dem Geländewagen. Wir besichtigen die verschiedenen Stufen der Anlage. 

Abwasserbehandlungsanlage: Klärbecken

Besonderes Augenmerk wird auf die Türme für die „Komposterzeugung“ gelegt. Sie werden fast 40 Meter hoch und später das Erkennungszeichen der Anlage werden. Der Bewehrungsgehalt von Wänden und Bodenplatte ist unglaublich hoch und stellt die Ingenieure vor echte Herausforderungen 

Bei dieser Bewehrung: Wie kommt hier noch Beton hin?

Für den Bauingenieur genauso interessant ist die Gründung. Die Türme werden flach , d.h. ohne Pfähle, auf einer nur 1 Meter dicken Bodenverbesserung gegründet. Wenn sie dann befüllt werden, rechnet man mit einer Setzung von bis zu 10 cm.

Kompostiertürme: Am Ende 40 Meter hoch

Fast 2 Stunden werden wir geduldig herumgeführt. Unser Dank dafür gilt der kompetenten Projektleitung von WTE.

Was man hier nicht sieht: In der Spitze arbeiten mehrere Tausend Personen auf der Baustelle

Am Nachmittag fahren wir die verbleibenden Kilometer bis zur Saudischen Grenze. Wir haben uns innerlich wieder auf eine langwierige Abfertigung eingestellt. Aber wir werden wieder einmal überrascht.

Diesmal flutscht es. Innerhalb von 90 Minuten sind wir in Saudi Arabien.

Dienstag, 8. März 2022

Irak 5 – Babylon

Unsere letzte der geplanten Besichtigungen steht bevor. 

Babylon, allein der Name läßt mir schon das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die hängenden Gärten, der Turm und natürlich das Ischtar-Tor mit der Prozzesionsstrasse. 

Von den hängenden Gärten und dem Turm ist nichts mehr zu sehen. Dafür wurde die Stadt von Saddam in den 1980er Jahren großflächig restauriert. Die Teile des Ishtar-Tores, die nicht in Berlin (im Pergamonmuseum) sind, sind immer noch sehr eindrucksvoll. 

Wir werden von Mackie herumgeführt. Er hat uns am Vortag die Übernachtung im Garten seines Bruders organisiert, nachdem es nicht möglich war direkt auf dem Museumsgelände zu übernachten. 

Bereits am frühen Morgen beginnen wir den Rundgang. Obwohl es Freitag ist haben wir die komplette Anlage für uns und können die Atmosphäre förmlich aufsaugen. 
Babylon - Rekonstruierte Tore

Babylon - Relief am Ishtar Tor

Babylon - Prozessionsstraße

Fast zwei Stunden streifen wir umher. Zum Abschluss sehen wir uns noch den nahegelegenen Palast von Saddam an. Auf einem künstlich angelegten Hügel, direkt neben den antiken Monumenten hatte sich Saddam einen ebenfalls monumentalen Palast errichten lassen. 
Saddams Palast - Vorfahrt

Saddams Palst - Empfangshalle


Heute ist der Palast eine Ruine und das Erdgeschoss frei zugänglich. Die Obergeschosse sind eigentlich gesperrt, doch der sehr freundliche Wachmann schließt uns die Tür in die Obergeschosse auf. 
Saddams Palast - Hier geht es nach oben

Wir können somit auch die Privaträume Saddams und die Gästezimmer besichtigen. Die Wände der gigantisch großen Räume sind mit Graffiti aus dem III.Golfkrieg übersät. Der Ausblick auf das antike Babylon ist phänomenal. 
Saddams Esszimmer

Saddams Palast - Graffiti


Babylon - Blick von Saddams Palast


Gegen Mittag verlassen wir Babylon und machen uns auf die Fahrt zur kuwaitischen Grenze. Etwa 450 Kilometer, überwiegend Autobahn, liegen vor uns. Wir kommen, wider Erwarten ziemlich zügig voran, denn es gibt auf der 6-spurigen, mäßig befahrenen, gut ausgebauten Autobahn keinen einzigen Checkpoint. So schaffen wir noch über 200 Kilometer bevor wir uns in der Nähe eines kleinen Armeepostens einen Übernachtungsplatz suchen. 
Waschtag

Der Platz ist so menschenleer, das wir endlich Wäsche waschen können. Die Leine ist zwischen zwei Palmen schnell gespannt. Die Sonne und der stetige Wind sorgen dafür das die Wäsche im Nullkommanix trocken ist.

Schöner Abschluß - Shisha am Abend
Am Abend werden wir von den beiden Soldaten noch zur Shisha eingeladen. Ein schöner Ausklang unseres Irak-Trips, denn am nächsten Tag erreichen wir Kuwait.




Irak 4 – Nadschaf – Iman Ali Shrine

Nadschaf, eine der großen Städte im Irak und nach Mekka, Medina und Jerusalem die Viertheiligste Stätte für die Moslems.

Wir haben ein Hotel gebucht, welches sehr nahe am Iman Ali Shrine liegt, einen vernünftigen Preis verlangt und damit wirbt dass es hoteleigene Parkplätze gibt. Leider ist die Beschreibung des Hotels nicht ganz vollständig. 

Das Management hat vergessen zu erwähnen, dass das Hotel nur mit Sondergenehmigung angefahren werden kann und das das Hotel die Genehmigung nicht besorgen kann. Dies erfahren wir aber erst als wir in Nadschaf quasi „vor der Tür“ stehen und nicht in die gesperrte Old City einfahren dürfen. Super, genau so eine Situation wollten wir eigentlich vermeiden.

Wir fahren zum außerhalb gelegenen Melian-Hotel und fragen ob wir auf dem Parkplatz, der von der Straße nicht einsehbar ist, übernachten dürfen. Der Eigentümer zögert nicht lange. Wir dürfen, zusätzlich bietet er uns noch an , dass wir das Bad eines Hotelzimmers nutzen dürfen. Alles kostenfrei. Wir nehmen das Angebot sehr gerne an.

Parkplatz vor dem Melian Hotel

Am Abend geht es mit dem Taxi in die Innenstadt. Der Spaziergang durch die Old City und die Besichtigung des Shrines sind wirklich eindrucksvoll.

Nadschaf - Iman Ali Shrine

Iman Ali war Cousin und Schwiegersohn von Mohammed und gilt als der erste Iman der Schiiten. Der Shrine wird jährlich von 8 Millionen Pilgern besucht und ist rund um die Uhr geöffnet.

Iman Ali Shrine - Anstehen zur Kontrolle

Der Zugang ist mehrfach gesichert. Zunächst Taschenkontrollen und Scanner wie am Flughafen. Bevor man den Schrein betreten kann, muss man die Schuhe, elektronische Geräte und sämtliche Taschen abgeben. Nur das Handy ist noch erlaubt. Da Gaby den hohen Ansprüchen an das korrekte Verdecken der Haare nicht genügt, finden sich schnell Frauen die die Haare fachmännisch und ruckzuck bändigen.

Gaby mit gebändigter Haarpracht

Die Besichtigung ist nicht ganz einfach. Dicht an Dicht gedrängt schieben sich die Gläubigen durch die Räume und Hallen und suchen sich einen Platz zum Gebet.

Iman Ali Shrine - Andrang

Während an der einen Stelle Trauerfeiern stattfinden, sitzen direkt daneben andere Familien auf Teppichen und picknicken fröhlich.

Nadschaf - Bazar

Direkt an den Shrine schließt sich der Bazar an. Wir kaufen uns dort noch ein Brathähnchen und nehmen uns ein Taxi, das uns zum Ogermobil zurückbringt. Dort lassen wir den anstrengenden Tag mit einem Glas Rotwein und dem köstlichen Hähnchen ausklingen.

Montag, 7. März 2022

Irak 3 – Die Wiege der Zivilisation

Die Städte Ur und Uruk in Mesopotanien gelten als die Wiege der Zivilisation. Hier wurden die weltweit ältesten schriftlichen Aufzeichnungen gefunden.

Von unserem Übernachtungsplatz im Marshland sind es nur 70 Kilometer bis Ur. Die Fahrt zieht sich jedoch. Wieder sind fünf Checkpoints zu passieren. Das dauert.

Das Grabungsgelände von Ur liegt direkt neben einem großen Militärflugplatz, d.h. nochmals drei extra Checkpoints.

Am Tor angekommen bezahlen wir 25.000 IQR (~15 €) Eintritt pro Person. Danach werden wir uns selbst überlassen. Wir fahren also zur Ziggurat. Es gibt einen vorgegebenen Rundweg mit einigen Tafeln zur Erklärung – immerhin.

Ziggurat von Ur

In Anbetracht des verwendeten Baumaterials ist es erstaunlich, dass nach fast 5000 Jahren (so alt sind die Kulturen), überhaupt noch etwas erhalten ist. Sämtliche Bauwerke aus dieser Zeit sind mit Lehmziegeln (gestampften und gebrannten) errichtet worden. In Mesopotamien, dem Zweistromland gibt es nur Lehm und keine Steine. Als Bindemittel wurde Asphalt, der hier aus dem Boden sprudelt verwendet.

Vom Wächter werden wir ermuntert die Ziggurat zu besteigen. Dies ist erstens erlaubt und zweitens leicht möglich, da eine restaurierte Treppe bis nach oben führt.

Der Weg zur Spitze der Ziggurat

Von Ur bis nach Uruk ist es nicht so weit, so dass wir noch am gleichen Tag nach Uruk fahren. Das archäologische Gelände von Uruk liegt ziemlich einsam in der Wüste. Das nächste Dorf ist 2 Kilometer weit weg. Ein idealer Platz um zu übernachten. Wir reden mit den Wächtern und können vor dem Eingang die Nacht verbringen. Es gibt sogar eine Toilette und es ist Nachts sehr ruhig.

Uruk - Eingang und Übernachtungsplatz

Am Morgen führen wir die Besichtigung durch. Eintritt wird hier nicht verlangt. Dafür gibt es – bis auf eine Ausnahme – auch keinerlei Erklärungstafeln. Auch Wege sucht man vergebens. Wir marschieren einfach so durch das Ausgrabungsgelände, allerdings begleitet von einem Wächter.

Uruk - Die einzige Tafel für die Besucher

Vor 20 Jahren zurückgelassen ... die Überreste der letzten Grabungskampagne
Zunächst umrunden wir den „Weissen TempelHier läuft man wirklich mitten durch die Geschichte. Der Boden ist übersät mit Scherben und Ziegelresten. Wir fühlen uns wie auf einer Forschungsreise.


Asphalt statt Zement als Bindemittel

Gebrannte Ziegel

Gestampfte Ziegel

Zum Abschluss fahren wir zum etwas entfernten Eanna Bezirk Hier sieht es aus, als ob die Archäologen gerade Mittag machen würden. Das Gelände ist mit Schnüren in Planquadrate eingeteilt. Es gibt Haufen mit sortierten Ziegeln und Gefäßböden. Der Anschnitt an der Wand an der gegraben wird, ist unberühert. Hier stecken die Artefakte noch im Schlamm, wie seit Tausenden von Jahren.

Die Ziegel haben fast 5 Jahrtausende überdauert

Artefakte ....wohin man sieht

Ausgegraben und zurückgelassen.

Es ist beeindruckend. Am Mittag machen wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel. Nadschaf, der Ort mit dem Schrein des Iman Ali, eines der wichtigsten Heiligtümer des Islams.