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Samstag, 12. März 2022

Kuwait

Die Grenze zu Kuwait entwickelt sich wieder zu einer Geduldsprobe. Erst wollen die Iraker mehrfach das Auto kontrollieren, zuletzt sollte sogar ein Hund in das Auto, dann dauert es auf Kuwaitischer Seite ewig, da – bis auf einen – kein Beamter wusste wie er unser Auto in das „System“ einspeist.

Aber am Ende sind wir erfolgreich. Den Hund können wir mit dem Hinweis, dass das Auto unser Haus ist und wir keine fremden Hunde in unserem Haus dulden, abwehren. Und dem einen Beamten gelingt es unser Auto nach mehreren Stunden im „System“ zu registrieren. Wir sind in Kuwait.

Welchen touristischen Wert hat Kuwait?. Kurz gesagt : Keinen, aber wir wollen ja nur ein paar Tage an einem Strand ausspannen.

Näher kommen wir nicht an das Wasser

Leider gelingt das nicht, da im Norden des Landes die Strände schlammig und im Süden eingezäunt sind. Nur in Kuwait City können wir direkt an den Strand. Dort ist es aber so belebt und laut dass wir es nur eine Nacht aushalten.

Das Wahrzeichen Kuwaits: Die Kuwait Towers

Kuwait City: Corniche

Kuwait City: Skyline

Wir sind schon dabei das Land zu verlassen, als uns eine Mail eines Ex-Kollegen erreicht. Er arbeitet jetzt in Kuwait für die Deutsche Firma WTE aus Essen und ist mitverantwortlich für die Errichtung einer sehr großen Abwasserbehandlungsanlage..

Wir treffen uns zum Mittagessen und verabreden eine Baustellenbesichtigung.

Die Baustelle liegt im Süden des Landes. Das Auftragsvolumen bewegt sich in der Größenordnung von etwa 2 Milliarden Euro. Das Baubüro ist, wie auf der arabischen Halbinsel üblich, riesig. Etwa 120 Angestellte haben dort ihre Arbeitsplätze.

In der zu errichtenden Anlage sollen später die Abwässer aus dem Süden Kuwaits geklärt und für die Wiederverwendung (z.B. in der Landwirtschaft)aufbereitet werden. Der anfallende Klärschlamm wird zu Kompost verarbeitet.

Einer der Projektmanager führt uns über das Baugelände. Da das Gelände riesig ist, natürlich mit dem Geländewagen. Wir besichtigen die verschiedenen Stufen der Anlage. 

Abwasserbehandlungsanlage: Klärbecken

Besonderes Augenmerk wird auf die Türme für die „Komposterzeugung“ gelegt. Sie werden fast 40 Meter hoch und später das Erkennungszeichen der Anlage werden. Der Bewehrungsgehalt von Wänden und Bodenplatte ist unglaublich hoch und stellt die Ingenieure vor echte Herausforderungen 

Bei dieser Bewehrung: Wie kommt hier noch Beton hin?

Für den Bauingenieur genauso interessant ist die Gründung. Die Türme werden flach , d.h. ohne Pfähle, auf einer nur 1 Meter dicken Bodenverbesserung gegründet. Wenn sie dann befüllt werden, rechnet man mit einer Setzung von bis zu 10 cm.

Kompostiertürme: Am Ende 40 Meter hoch

Fast 2 Stunden werden wir geduldig herumgeführt. Unser Dank dafür gilt der kompetenten Projektleitung von WTE.

Was man hier nicht sieht: In der Spitze arbeiten mehrere Tausend Personen auf der Baustelle

Am Nachmittag fahren wir die verbleibenden Kilometer bis zur Saudischen Grenze. Wir haben uns innerlich wieder auf eine langwierige Abfertigung eingestellt. Aber wir werden wieder einmal überrascht.

Diesmal flutscht es. Innerhalb von 90 Minuten sind wir in Saudi Arabien.

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