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Freitag, 18. März 2022

Saudi Arabien 1 – Alles anders ?

Auf Saudi Arabien sind wir gespannt. Es ist 10 Jahre her, dass wir das letzte Mal in Saudi waren.

Damals war es unglaublich schwer ein Visum zu bekommen. An der Grenze wurde intensiv kontrolliert und es gab viele rigide Vorschriften insbesondere für Frauen. Es war offensichtlich, ausländische Touristen sind in Saudi Arabien unerwünscht

Jetzt ist vieles anders. Der Grenzübertritt. Keine Extrabehandlung für Frauen mehr. Der Zoll begnügt sich mit einem kurzen Blick ins Auto. Die Beamten gut gelaunt. In wenigen Minuten haben wir die Grenzformalitäten erledigt …. wir sind irritiert.

Das hat schon mit dem Visum begonnen. Während vor 10 Jahren Berge an Unterlagen eingereicht werden mussten und wir mehrfach zur Botschaft zitiert wurden bis wir endlich ein Transitvisum für immerhin 72 Stunden bekommen haben, reicht heute ein Antrag im Internet. 

Das Schwierigste beim Ausfüllen des Antrages ist jetzt das Formatieren des Fotos für das Visum. Größe des Bildes, Dateigröße und weitere Kriterien sind vorgegeben. Natürlich entsprechen diese nicht den Vorgaben an Passbilder in Deutschland. Also müssen wir unsere Passbilder umarbeiten bis sie vom Programm akzeptiert werden. Das dauert. Aber kaum ist diese Hürde genommen und die Visagebühr bezahlt, liegt das Visum auch schon im e-Mail Postfach. Statt 72 Stunden Transitvisa jetzt ein Jahresvisum mit beliebig vielen Einreisen.

Es gibt anscheinend auch keine bindenden Kleidervorschriften für Frauen mehr, denn wir sehen einige Frauen die weder Abaya noch Kopftuch tragen. Auch Gaby verweigert sich jeglicher „Verhüllung“. Obwohl die übergroße Mehrheit der Frauen weiterhin traditionell gekleidet ist, nimmt daran niemand Anstoß.

Entspannte Kleiderordnung

Frauen ohne männliche Begleitung in der Öffentlichkeit und Frauen die Auto fahren fallen uns ebenfalls auf. Vor 10 Jahren noch undenkbar, heute anscheinend normal.

Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus, genießen aber die entspannte Atmosphäre. Für uns besonders schön. Es ist kein Problem wild zu campen. Deshalb bleiben wir erst einmal zwei Tage in der Wüste, legen die Füße hoch und machen mal gar nichts.


Ruhetag ... in der Wüste Saudi Arabiens ...

... und in Damman
In Damman, besichtigen wir dann das Ithra. In dem futuristischen Gebäude sind eine Bibliothek, ein Museum, eine Ausstellung über die Ölförderung in Saudi Arabien, diverse Cafés und ein Theater untergebracht.

Ithra 1 - Die Fassade aus Aluminiumrohren glänzt in der Sonne

Ithra 2 - Bibliothek

Ithra 3 - Foyer


Am Dienstag fahren wir über den 27 Kilometer lange King Fahd Causeway nach Bahrain. Der Causeway ist eine der längsten Brücken überhaupt und für viele Saudis der direkte Weg ins Wochenendvergnügen und ... in den Mega-Stau. 


Der Causeway - 27 Km lang und heute ohne Stau

In Bahrain gibt es alles was es in Saudi Arabien (noch) nicht gibt. Alkohol, Nachtleben und … . Dafür nehmen die Saudis am Donnerstag Nachmittag auch stundenlange Wartezeiten im Stau vor dem Grenzübergang gerne in Kauf.

Alles anders? Sicher nicht alles, aber vieles, denn ausländische Touristen sind jetzt gern gesehene Gäste.


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