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Montag, 7. März 2022

Irak 2 – Chibayish Marshland

Der landschaftliche Höhepunkt im sonst flachen, konturlosen Südirak ist das Marshland bei Chibayish. Die riesige Fläche wird vom Wasser des Euphrats überschwemmt und ist überwiegend mit Schilf bewachsen.

1991, nach dem Aufstand gegen Saddam ließ dieser das Gelände trocken legen und hat die Bevölkerung umgesiedelt. 2003, nach dem Ende der Herrschaft Saddams wurde das Gelände wieder geflutet, der Natur überlassen und ein Teil der ehemaligen Bewohner ist zurückgekehrt.

Wir haben mit Abu Haidar, einer örtlichen Berühmtheit, und Achmed, der sich um ausländische Touristen kümmert, einen Ausflug in das Marshland zum Sonnenuntergang verabredet.

Vorher repariere ich die Markise, die wir uns am Grenzübergang beschädigt hatten. Die Soldaten, die den Parkplatz – auf dem wir stehen – bewachen, helfen voller Begeisterung mit.

Es ist vollbracht - Die Markise funktioniert wieder

Mit Abu Haidars Boot fahren wir zwischen dem Schilffeldern zu einem Dorf der dort lebenden Araber.

Unterwegs im Marshland


Die Bewohner suchen sich Plätze auf den erhöhten Flächen. Dort schlagen sie ihre temporären Behausungen auf. Eine Familie lädt uns in ihr Haus ein. Wir bekommen vom Vater und seinen 9 Kindern die Unterkunft gezeigt. Der ganze Stolz ist die kleine LED-Lampe, die aus einer Autobatterie gespeist wird, die wiederum von einem kleinen Generator geladen wird.

Behausung der Marshland Bewohner

Gaby mit Abu Haidar und Achmed im Wohnzimmer

Abschied von der Familie

Die gesamte Familie lebt vom Verkauf der Büffelmilch. Die Büffel werden morgens gemolken und bewegen sich dann frei durch das Marshland, bevor sie am Abend selbstständig in den Stall zurück kehren.

Büffelherde vor dem Stall

Das einzige Verkehrsmittel im Marshland sind die Motorboote. Mit ihnen werden die Milch nach Chibayish, die Einkäufe nach Hause gebracht und auch gefischt.

Marshlandbewohner beim Fischen

Auf dem Rückweg zum Ogermobil fahren wir in den – sehr malerischen – Sonnenuntergang. An den Überresten der ehemaligen, von Saddam gebauten, Militärstraße legen wir noch einen Fotostopp ein.



Überreste der Militärstraße

Unsere Tour neigt sich dem Ende zu ... 

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit sind wir wieder beim Ogermobil. Morgen wollen wir weiter nach Norden, zu den alten Stätten von Ur und Uruk.



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