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Mittwoch, 16. Juli 2014

Malaysia 2 - Abenteuer Tauchen II (von Gaby)

Unsere ersten Tauchschritte sind gerade 2 Wochen her. Da es in Malaysia vor Pulau (Insel) Perhentian auch phantastische, tropische Korallenriffe zu erforschen gibt, nutzen wir die Gelegenheit um unser Anfängerwissen ein wenig zu vertiefen.

Wir fahren mit dem Speed-Boot auf die Insel und beziehen ein kleines Häuschen.

Mamas Chalets ... Sauber und eine gute Matratze

In den nächsten 3 Tagen wollen wir jeweils 2 Tauchgänge bei der Tauchschule Turtle Bay Divers machen.

Tag 1 

Dirk hat Halsweh und leichten Schnupfen. Trotzdem will er tauchen. Mit meinem kaputten Zehnagel habe ich keine Probleme, erst ziehe ich Tauchschuhe an und stülpe dann die Flossen darüber.

Inselparadies
Beim Hinuntertauchen bekomme ich Probleme mit meiner Maske und kann sie nicht freiblasen. Ich tauche noch mal auf und setze sie richtig auf. Mit den vielen Haaren muss ich nächstens besser aufpassen. Dier Tauchgang ist interessant, wir sehen sogar eine Suppenschildkröte. Zudem müssen wir mehrmals unter Felsen durchtauchen.
Nachdem wir unser Logbuch ausgefüllt haben fühle ich mich ganz schön platt. Zwei Tauchgänge an einem Tag sind wirklich genug.

Tag 2 

Dirks Erkältung ist schlechter geworden. Er kann aber laut Tauchschule tauchen, wenn er den Druckausgleich hinbekommt. Heute haben wir unserem ersten Tauchgang in dem interessantesten Gebiet Pinnacle und sind wieder mit unserem Divemaster von gestern unterwegs. Bei Dirk klappt alles und ich kann mit einem Stück Blei mehr, auch besser am Boden bleiben. Das Tauchgebiet ist ziemlich beliebt, d.h. es sind auch viele andere Taucher mit unten. Man muss aufpassen, dass man seine Gruppe nicht verliert. Wir sehen schlafende Haie, eine Moräne und wieder eine Schildkröte.

Hier ist noch alles in bester Ordnung, aber nicht mehr lange ...

Nach der Mittagspause beginnt das Elend. Als wir wieder zum Boot laufen, fällt Dirks Flasche fast runter. Seine Schnalle hat sich irgendwie geöffnet. Ich will ihm helfen, stolpere und falle hin, liege bäuchlings im flachen Wasser, habe mir das Knie aufgeschlagen und komme von alleine nicht mehr hoch.
Der Tauchgang führt uns zu drei versenkten Polizeibooten in 19 Metern Tiefe. Beim ins Wasser gehen ist Dirk leicht schwindelig. Wiedereinmal muss ich aufpassen, dass ich unten bleibe. Dirk hat auch Schwierigkeiten, er hat den Bleigürtel tiefer sitzen als sonst und kippt dadurch leicht nach hinten. Wir sind 55 Minuten unten und Dirks Luft wird langsam knapp. Er hat es dem Divemaster schon angezeigt, aber der hat die Ruhe weg. Dirk wird es langsam mulmig und er versucht schon langsam nach oben zu kommen. Wir anderen gehen langsam hoch und ich halte mich am Seil fest, damit ich wirklich die 3 Minuten unter 5 Metern verbringe. Dirk ist irgendwie immer über mir. Verstehe nicht ,warum er sich nicht am Seil festhält. Später sagt er mir, dass bei diesem Tauchgang alles nicht gepasst hat.

Wir sitzen zusammen und ich muss vernehmen, dass ich noch nicht die richtige Haltung im Wasser habe und zu viel mit den Beinen rudere. Das ist der Grund warum ich so viel Blei brauche.

Dirk trägt noch die Daten in sein Logbuch ein und auf einmal hat er einen Schweißausbruch und es geht ihm nicht gut. Erst wird ein Arm langsam taub und später auch noch der andere. Unser Tauchlehrer meint mit etwas Ruhe und Trinken wird alles besser. Dirk muss sich schleunigst auf eine Liege in den Schatten legen. Er schafft das nur noch mit meiner Hilfe. Ich versuche ihn mit Flüssigkeit zu versorgen, aber leider bricht er diese nur wieder heraus. Die Leute in der Tauchschule sind auch ratlos. Dirk hat die Taucherkrankheit, aber in leichter Form, die anderen Probleme lassen auf Dehydrierung schließen. Die nächste richtige Klinik ist auf dem Festland, das nur mit dem Boot zu erreichen ist. Dann müsste man auch noch eine halbe Stunde mit dem Auto fahren. Dirk meint das Geschaukle hält er nicht aus. Ihm ist schwindelig und er kann nicht aufstehen. Die Taubheit in den Armen geht wieder weg, kommt wieder und endlich bleibt sie ganz weg. Ich beschließe einen Kompromiss einzugehen und mit Dirk auf die Nachbarinsel zu fahren, wo es eine einfache Klinik gibt, um ihm eine Infusionslösung geben zu können. Zum Boot zu gelangen ist nicht einfach. Chris und ich fassen Dirk unter. Im Boot muss er sich schon wieder übergeben. Am anderen Ufer holt Birgit einen Rollstuhl und wir fahren ihn zur Klinik. Es ist Freitag und wir sind in einem moslemischen Gebiet. Ein Arzt ist nicht da und die diensthabende Schwester schläft. Wir wecken sie und sie gibt Dirk eine Infusion. Dirk bekommt den Blutdruck gemessen, er hat 112 zu 79. Ich habe dagegen 133 zu 79. Erstmals in dreißig Jahren ist mein Blutdruck höher als Dirk's

Die Infusion braucht sehr lange bis sie durch ist. Da wir mit dem Boot wieder zurück müssen, kommt eine 2. Infusion nicht infrage. Für die Behandlung plus Tabletten zahle ich weniger als 4 Euro. Ganz klapprig schleppt Dirk sich mit meiner Hilfe zum Anleger. Das Boot fährt vorsichtig, aber als wir am Ufer sind, muss Dirk sich wieder übergeben. Zum Glück haben die Leute in der Tauchschule unsere Ankunft gesehen und so können 2 Männer Dirk unterhaken und ihn zu seinem Bett bringen. Er will nur noch schlafen. Ich laufe zu einem Lokal und kaufe ihm Selter und Nudeln mit einfacher Soße. Das bleibt dann glücklicherweise im Magen.


3.Tag

Tauchen fällt natürlich heute aus. Dirk geht es etwas besser, doch der Schwindel und die Gleichgewichtsstörungen sind noch nicht weg. Wir gehen 3 Mal am Tag etwas essen und Dirk versucht wirklich viel zu trinken.

So sieht "Leiden" aus ...

Ansonsten verbringt er den Tag im Bett. Ich gehe auf einem flachen Riff ohne Flossen schnorcheln. Auch das ist herrlich, ich sehe sogar einige Riffhaie – es muss nicht immer Tauchen sein.


Was hat Dirk falsch gemacht?

Eigentlich alles.

Die Faktoren die eine Taucherkrankheit begünstigen sind:

Rauchen, Übergewicht, Alter, Infektion bzw. Erkältung, Dehydrierung, zu schnelles Hochkommen und dadurch zuviel Stickstoff im Körper.

Dirk hat - bis auf das Rauchen - alle Faktoren erfüllt.

Bedingt durch seine Erkältung hat er wenig gegessen und vor allem viel zu wenig getrunken, dabei sollte man beim Tauchen doch wesentlich mehr trinken als normal.
Dirk hat erkennen müssen, dass man manche Sachen nicht erzwingen kann. Auch wenn man sich darauf freut.

Wir haben wirklich dazugelernt !

Es ist wieder alles in Ordnung

Das nächste Abenteuer Tauchen, werden wir nur noch ganz gesund angehen.

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