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Freitag, 14. Februar 2020

Indonesien 6 - Tempel in Zentral Java


Die Tempelanlagen von Borobudur und Prambanan in der Nähe der Millionenstadt Yogyakarta sind die touristischen Höhepunkte Javas. Entsprechend überlaufen sind sie und entsprechend teuer ist der Eintrittspreis. Für beide Tempelanlagen zusammen, die rund 50 Kilometer von einander entfernt sind, kostet das Ticket stolze 45 USD. Dafür bekommt man neben dem Eintritt auch noch einen kostenlosen „Welcome Drink“,d.h. Ein 0,25 L Wasserflasche...immerhin.
Die Aussicht vom Borobudur ist toll, das weis auch der Buddha
Borobudur ist das größte buddhistische Monument der Welt. Es ist ein großer Stupa, der von Außen erklimmt wird. Auf jeder der vier Seiten führt eine Treppenanlage hinauf.
Borobudur - Massenandrang
Die Besichtigung ist für uns keine reine Freude. Zum Einen befinden sich gemeinsam mit uns mehrere Hundert andere – fast ausschließlich lokale Touristen – auf dem Bauwerk. Zum Anderen können wir keine drei Schritte gehen ohne das wir von Schulklassen angesprochen werde. 
Eine  ganz gewöhnliche Befragung, zum x-ten Male
Zuerst wieder Fragen, dann – ganz wichtig – ein Foto. In der Beliebtheit der Schulklassen rangiert ein Foto mit uns noch deutlich vor der Betrachtung der wirklich schönen Reliefs an der Stupa.
Bilder gehen über alles .....
.... bei diesem Mädchen aber offensichtlich (noch) nicht.

Prambanan, wie schon gesagt, rund 50 Kilometer weiter Richtung Osten gelegen ist die hinduistische Antwort auf Borobudur. Etwa 100 Jahre nach Borobudur erbaut, bestand die Anlage einmal aus mehr als 200 einzelnen Tempeln. Im 16. Jahrhundert zerstörte ein Erdbeben den Komplex. Heute sind nur der Haupttempel und einige der Nebentempel rekonstruiert.


Prambanan, fast für uns alleine
Kaum haben wir den Tempelkomplex erreicht geht ein tropischer Regenschauer über uns nieder. Angenehmer Nebeneffekt, das Gelände leert sich schlagartig. Gaby leiht sich drei Regenschirme und wir nutzen die Gelegenheit für eine ungestörte Besichtigung. Drei Mädchen, die gerade eine Ausbildung als Fremdenführer absolvieren bieten sich als kostenlose Guides an. Unsere kleine Gruppe aus drei Guides, Gaby und mir stapft also klatschnass, aber ungestört durch die Tempel. Kaum sind wir mit der Besichtigung fertig, hört der Regen, so schnell wie er begann, auch wieder auf. Perfektes Timing. 
Nach dem Regen .....Menschenmassen
Nach den obligatorischen Befragungen und Fotos beenden wir unsren Besuch und suchen uns einen Übernachtungsplatz. Diesmal enden wir auf dem Hof eines Zuckerfabrik-Museums.
Stellplatz im Zuckerfabrikmuseum


Indonesien 5 - Der dichtbesiedelte Westen Javas


Als wir die Reise durch Indonesien geplant haben, war Gabys größte Sorge ob wir überhaupt – insbesondere auf Java - Übernachtungsplätze finden, da Indonesien teilweise extrem dicht besiedelt ist.

Auf Java beträgt die Bevölkerungsdichte mehr als 1000 Personen pro Quadratkilometer. Zum Vergleich, dies entspricht der Bevölkerungsdichte Nordindiens und in Deutschland leben gut 200 Menschen auf den Quadratkilometer, also etwa ein Fünftel.

Wir waren schon sehr zufrieden, dass wir nur 40 Kilometer vom Hafen in Jakarta entfernt, einen sehr einfachen Campingplatz in der Natur gefunden haben. Genug Platz um uns auszubreiten, das Auto nach der Überfahrt zu putzen und den Ameisen, die sich im Fahrerhaus eingenistet hatten den Garaus zu machen.
Unser erster Platz in Indonesien
Wir tanken voll, Diesel ist mit ungefähr 0,68€/L ziemlich billig in Indonesien, und fahren Richtung Osten. Unsere ersten Erfahrungen sind ernüchternd. Eigentlich fahren wir nicht, sondern stehen meistens. Nach 6 Stunden haben wir gerade einmal 98 Kilometer geschafft. Wenigstens finden wir einen guten Übernachtungsplatz. Das Bezirksamt von Mande hat einen schönen großen Platz abseits der Straße. Wir fragen, ob wir übernachten dürfen. Überhaupt kein Problem. Kaum haben wir uns eingerichtet fängt es an wie aus Eimern zu schütten. Begleitet von Gewittern wird aus dem schönen großen Platz eine schlammige Seenplatte.
Entstehung einer Seenplatte
Am nächsten Morgen ist unsere Seenplatte weitgehend abgetrocknet. Unsere Erwartungen an den Fahrtag sind gering. Immerhin gelingt es uns die zurückgelegte Distanz zu verdoppeln. 200 Kilometer in 8 Stunden. Anscheinend wird es nach Osten besser. Unterwegs besichtigen wir noch das ursprüngliche Dorf Kampung Naga. Die Bewohner leben dort von Reis- und Gemüseanbau, Hühner- und Ziegenhaltung. Sie wohnen weiterhin in den traditionellen Bambushäusern, die mit Palmblättern gedeckt sind. 
Kampung Naga (das Drachendorf)
Es gibt jedoch keine Annehmlichkeiten der Zivilisation wie Elektrizität und fließend Wasser. Von einem ehemaligen Bewohner werden wir durch das Dorf geführt.
Traditionelle Landwirtschaft prägt das Dorfleben
Ein Stück wollen wir nach der Besichtigung noch fahren, die Gegend ist jedoch noch immer dicht besiedelt. Wir fragen schließlich bei einem islamischen Internat nach, ob wir übernachten dürfen. Es dauert etwas, dann kommt das OK. Natürlich dürfen wir und es gibt sogar eine Toilette.

Nach dem Abendessen kommt ein Lehrer mit seinen Schülern und setzt sich noch eine Stunde zu uns. Die Schüler sollen ihr Englisch nutzen und verbessern. Wir verabreden uns zu einer Schulführung am nächsten Tag.

Pünktlich um 8:00 Uhr steht Mr. Sharif (der Lehrer) vor dem Auto. Zunächst machen wir dem General Manager der Schule unsere Aufwartung. Bei einem Tee in der Bibliothek werden wir etwas über die Hintergründe der Schule aufgeklärt.
Empfang beim General Manager
Etwa 700 Schüler von der Grundschule bis zur Oberschule sind auf dem Internat. Davon die Hälfte Mädchen. Das Schulgeld beträgt etwa 50 € im Monat (inkl. Unterkunft und Verpflegung).
Als nächstes bekommen wir die Schlafräume der Schüler gezeigt. 16 Kinder teilen sich einen Raum. Was auffällt ist die Sauberkeit der Zimmer. 
Mädchenschlafsaal - Statt Betten gibt es Matratzen 

Mr. Sharif erklärt, das die Schüler wöchentlich ihre Zimmer und die Sanitärräume zu reinigen haben. Das gleiche gilt für die Wäsche. Jeder ist selbst für das Waschen seiner Sachen verantwortlich.
Freitag ist Waschtag
Danach besuchen wir einige Klassenräume. Wir sind beeindruckt vom Respekt der den Lehrern, und auch uns, entgegen gebracht wird. Zunächst höhere Klassen. Mr. Sharif ermuntert die Schüler uns Fragen zu stellen. Nach anfänglicher Schüchternheit nutzen sie die Gelegenheit ausgiebig.
Besuch in einer Klasse der Oberstufe
Dies gilt auch für die Mädchen, die – im wahrsten Wortsinne – keine Berührungsängste haben. 
Mittelstufe
Am Ende der Führung besuchen wir die Grundschule. Zwei Lehrerinnen betreuen eine Klasse mit rund 25 Schülern. Sobald wir einen Klassenraum betreten kommen die Lehrer der benachbarten Klassen mit ihren Schülern hinzu, so dass der Raum schnell überfüllt ist.
Grundschulklasse
Da wir weiterhin sehr schwüles Wetter haben kommen Gaby und ich ordentlich ins Schwitzen. Der Höhepunkt für die Schüler ist jedoch das gemeinsame Foto zum Abschied.
Für das Erinnerungsfoto wurde das Ogermobil extra vor die Moschee gefahren
Insgesamt dauert die Führung fast drei Stunden. Wir sind ordentlich geschafft, dabei haben wir noch 250 Kilometer vor uns. Zum Glück täuscht unser Eindruck vom Vortag nicht und wir kommen ganz gut voran, so dass wir noch vor Einbruch der Dunkelheit in der Nähe des Borobudur Tempels ankommen. Auch hier finden wir – auf der Wiese eines Restaurants leicht einen Übernachtungsplatz. Gabys Sorge hat sich als unbegründet herausgestellt.

Montag, 10. Februar 2020

Indonesien 4 - Abholung Ogermobil

Montag 3.2.2020

Heute sehen wir endlich das Ogermobil wieder. Ich hatte es am 16.Dezember in Hamburg abgegeben. Vom 18.Dezember bis zum 31.Januar, also 45 Tage war es auf dem Schiff. Mir gehen die üblichen Horrorbilder durch den Kopf :Transportschäden, Einbruchsspuren, Insektenbefall, Irgendetwas fest gerostet, Springt es überhaupt an, kurz: Ist alles in Ordnung mit dem Auto?

In den vergangenen Tagen sind schon wichtige Vorarbeiten erledigt worden. Ika, von unserem Zollagenten GAP-Logistics, hat von der Reederei die „Delivery Order“ abgeholt. Der Zoll hat das Carnet de Passages übergeben bekommen und der Termin für die Zollinspektion ist für Heute vereinbart.

10:00 Uhr

Wir werden von Ika im Hotel abgeholt und zum Hafen gefahren. Allzu oft hat Ika den Zoll wohl noch nicht besucht, denn es dauert eine Weile bis Sie, nach einigen Telefonaten, das Hafenzollbüro gefunden haben. Dort wartet Wawan, vom „Operational Departement“ auf uns.

11:00 Uhr

Wawan meint, wir sollten warten bis der Regen aufhört und außerdem sei doch schon Mittag. Ich dränge darauf, dass wir jetzt die Zollinspektion machen. Also gehen wir zum Gate. Wir geben den Pass ab, bekommen dafür Besucherausweis, Warnweste und Helm.
Ika und ich mit "voller Ausrüstung"
Mit einem Shuttlebus werden wir zum Lagerplatz gefahren. Nach mehr als 6 Wochen sehen wir unser Auto wieder. Äußerlich sieht alles gut aus. Erleichterung.
Der erste Blick auf das Ogermobil nach mehr als 6 Wochen
Nach ein paar Minuten kommt ein Zollbeamter. Zunächst inspiziert er den Innenraum. Er startet äußerst motiviert. Jeden Schrank soll ich öffnen. Nachdem er die Hälfte der Schränke gesehen hat, ist seine Motivation schlagartig auf Null gesunken. Der Rest des Innenraums interessiert ihn nicht mehr. Viel spannender ist für ihn die Anzahl der Ersatzräder. Im Carnet ist ein Ersatzrad beschrieben, aber wir haben tatsächlich 1 Rad und zusätzlich noch eine Reifendecke. Die Diskussion (Ist eine Reifendecke ein Rad?) dauert sicher 10 Minuten. Dann ist klar, dass die Reifendecke – im Sinne des Carnets – kein Ersatzrad ist. Jetzt kommt die Fahrgestellnummer dran. Schnell ablesen im Motorraum. OK. Nun die Motornummer. Die ist so versteckt, dass ich zusätzlich auf dem Kühler die Nummer eingeschlagen habe. Mit der Nummer auf dem Kühler ist er aber nicht zufrieden. Er will die „richtige“ Nummer sehen. Ich erkläre ihm wo die Nummer zu finden ist und die Suche beginnt, und dauert, und dauert.
Auf der Suche nach der Motornummer
Nach einer halben Stunde wird aufgegeben. Ich muss später eine schriftliche Erklärung abgeben, dass die Nummer im Carnet stimmt. Wenn es weiter nichts ist.. Jetzt will er auch noch die Fahrgestellnummer am Fahrgestell sehen. Für diesen Fall habe ich auch eine zusätzlich eingeschlagene Nummer an leicht zugänglicher Stelle. Die wird abgerubbelt. Passt. Nach drei Stunden ist die Prozedur überstanden und wir sitzen wieder im Zollbüro.

14:00 Uhr

Jetzt fehlt nur noch der Stempel im Carnet de Passages. Eine Sache von Minuten, nicht jedoch beim Zoll in Jakarta. Der für den Stempel zuständige Beamte vermisst einen Nachweis im Carnet, dass das Auto Deutschland legal verlassen hat. Ich versuche ihm zu erklären, dass das Carnet in Deutschland nicht abgestempelt wird und das der erste Stempel im Carnet immer der Einreisestempel eines carnetpflichtigen Landes ist. Er will oder kann mich nicht verstehen.

15:10 Uhr

Wir rufen den indonesischen Automobilclub an, bei dem wir die Einfuhr des Autos ja angekündigt hatten. Die sehr nette Dame sagt, dass der Zoll eine Bestätigung aus Deutschland braucht. Eigentlich Unsinn, aber was hilft es. Ich rufe unsere Spedition an und lasse mir den Ausdruck der Zollabfertigung schicken. Dann rufe ich den ADAC an und lasse mir eine Bestätigung über die Handhabung des Carnets schicken. Gott sei Dank ist gerade Bürozeit in Deutschland und alle sehr hilfsbereit. Nach wenigen Minuten liegen die Unterlagen vor.
Ika, Wawan und ich in "unserem Büro" im Hafen

16:00 Uhr

Wieder zum Zollbeamten. Er ist jetzt zufrieden. Jetzt möchte er noch eine Packliste mit dem Inhalt des Ogermobils. Mir reicht es langsam. Aber Ika beruhigt mich. Die Packliste soll nur kurz und oberflächlich sein. Das würde dem Zoll reichen. Also produzieren wir eine Liste mit 30 Punkten. Sieht gut aus, ist aber ziemlich sinnlos. Der Zollbeamte ist jedoch überglücklich.

16:55 Uhr

5 Minuten vor vor Ende der Bürozeit. bekommen wir endlich das Carnet gestempelt. Glück gehabt. Das Dumme ist nur, das jetzt noch die Gebühren für den Hafen bezahlt werden müssen. Außerdem muß noch der Transport des Flatracks mit dem Ogermobil zum Warehouse von GAP bestellt werden.

18:00 Uhr

Wir sind wieder im Büro von GAP. Es ist jetzt dunkel. Wir beschließen, das wir das Auto morgen abladen werden und wir noch eine Nacht in Jakarta bleiben. Ich buche ein Appartement in der Nähe des Hafens. Bei Booking.com klingt die Beschreibung gut. Das ganze entpuppt sich jedoch als Reinfall. Also fahren wir wieder ins Mercure und mieten uns für eine weitere Nacht ein.

21:00 Uhr

Wir sind wieder im Hotel. Etwas teurer als zuvor, aber was sollen wir anderes tun. Gaby geht es (im Magen) immer noch nicht so gut. Sie ist ganz fertig und froh im Bett zu sein. Ich gehe in die Bar und trinke noch ein Bier.

Dienstag 04.02.2020

Wir haben beschlossen, dass Gaby im Hotel bleibt, sich gesund schläft und mich später beim Auto trifft. Ich packe meinen Rucksack und warte in der Hotellobby auf den Fahrer.

9:30 Uhr

Der Fahrer von GAP holt mich ab. Ich werde zunächst zu Ikas Büro, und dann von Sandi zum Warehouse gefahren. Das Flatrack mit dem Ogermobil wurde in der Nacht, wie angekündigt, aus dem Hafen geholt und steht im Warehouse.
Das Ogermobil im Warehouse

10:45 Uhr

Unser Ogermobil thront auf dem Flatrack. Sandi und ich inspizieren die Laschung und dass Auto. Keine Schäden. Also beginnen die Arbeiter die Gurte abzuschneiden und die Holzkeile zu entfernen.
Die Laschung - Hamburger Wertarbeit, hier hat sich während des Transportes nichts bewegt


11:15 Uhr

Das Ogermobil ist von den Fesseln befreit. Nach einer letzten Kontrolle, das keine Nägel auf dem Flatrack zurückgeblieben sind, kann ich das Auto starten.

Los geht es
Es springt sofort an. Während ich vorsichtig vom Flatrack fahre, filmen die Arbeiter wie verrückt mit ihren Handys. Auf festem Boden angekommen, beginne ich mit dem Anbau der in Hamburg abmontierten Teile. Es hat sich gelohnt Schlösser und Schrauben abzukleben. Nichts ist fest gerostet. So bin ich nach einer halben Stunde fertig. Spiegel, Scheibenwischer, Reserverad, Spaten und Alukiste, alles ist an seinem angestammten Platz.

11:45 Uhr

Das Ogermobil ist startklar. Ich rufe Ika an, damit sie Gaby vom Hotel zum vereinbarten Treffpunkt in der Mall of Indonesia bringt und mache mich dann selbst auf den Weg. Rund 10 Kilometer durch Jakarta. Eine gute Gelegenheit sich an den Verkehr zu gewöhnen. Ohne Probleme fahre ich zur Mall und finde schnell einen Parkplatz.
Die ersten Kilometer sind schon Gewöhnungsbedürftig
Ika kommt mit Gaby kurz danach. Wir laden unser Gepäck in das Ogermobil, bezahlen Ika (rund 900 €) und verabschieden uns von ihr.

13:00 Uhr

Die Straße hat uns wieder. Dafür dass die Abholung extrem lange gedauert hat, ist sie auch ziemlich teuer. Der Service von GAP war jedoch gut. Die beteiligten Mitarbeiter (Ika, Wawan, Sandi) und der Eigentümer Stefanus haben sich alle rührend gekümmert.

Indonesien 3 - Jakarta


In Jakarta angekommen, ist es meine erste Aufgabe den Zollagenten in seinem Büro aufzusuchen.
Also lasse ich Gaby im Hotel zurück und werde zum Büro des Agenten chauffiert. Dort angekommen übergebe ich die benötigten Originaldokumente. Wir besprechen den weiteren Ablauf. Es wird wohl Montag werden, bis wir das Ogermobil in Empfang nehmen können. So bleiben uns volle vier Tage für touristische Aktivitäten.

Unser Hotel liegt in der Altstadt von Jakarta, nahe am Meer und am alten Hafen Sunda Kelapa. Da das Wetter sehr gut ist unternehmen wir einen Spaziergang zum Sunda Kelapa. Unser Weg führt uns durch eine richtig arme Gegend.
Auf dem Weg zum Sunda Kelapa
Im Hafen werden Lastschiffe für vorgelagerte Inseln be- und entladen. Die Lastkähne, alte Holzschiffe mit vorsintflutlichen Kränen, werden von Tagelöhnern beschickt.
Sunda Kelapa
Am Rand von Sunda Kelapa liegt der Yachthafen, die Marina. Was für ein Kontrast. Hier die alten Lastkähne, dort die modernen Superyachten. Das Beste an der Marina ist jedoch das Restaurant Marina Batavia. Im 5.Stock gelegen, hat man von der Dachterrasse des alten Kolonialgebäudes einen wunderbaren Blick über die gesamte Gegend und zur Happy Hour kostet das Bier nur die Hälfte, was wir zur Feier meines Geburtstages auch weidlich ausnutzen.
Stimmungsvolle Dachterrasse Marina Batavia
Ein weiteres touristisches Highlight Jakartas ist das alte Chinesenviertel Glodok. Ein Spaziergang über den Markt ist nichts für schwache Nerven. Die engen Gassen müssen sich die Fußgänger mit den allgegenwärtigen Motorrollern teilen. Wir sind dauernd am ausweichen. 
Gasse in Glodok
Als ob das nicht genug wäre, sind die angebotenen Waren, zumindest für europäische Augen und Nasen, sehr gewöhnungsbedürftig. Lebende Hühner und Vögel gehen ja noch, aber Hühnerfüße, Innereien und ein paar undefinierbare tierische Produkte sind schon starker Tobak. Wir kaufen in einem Haushaltswarengeschäft einen elektrischen Moskitoschläger der Marke „Made in China extrastark“ um für die Angriffe der Moskitos im Ogermobil gewappnet zu sein, bevor wir den chinesischen Tempel Jin de Yuan besichtigen. Eine große Anzahl „mannshoher“ Kerzen und unzählige Räucherstäbchen werden hier zu Ehren verschiedener Götter abgebrannt.
Kerzen im Jin de Yuan Tempel
Abends gehen wir regelmäßig zum Fatahillah Platz, dem Zentrum der Altstadt. Der Platz ist Treffpunkt der Bewohner Jakartas. Hier gilt: Sehen und gesehen werden. 
Fatahillah Platz
Rund um den Platz werden mit Sonnenuntergang eine Unzahl von Essensständen aufgebaut. An einem Stand leisten wir uns für umgerechnet einen Euro eine ordentliche Portion „Mie Ayam“, Nudeln mit Hühnchen. Schmeckt richtig gut. Später vergeht uns jedoch noch nachträglich der Appetit, als wir sehen wie eine streunende Katze aus dem Abwaschwasser trinkt.

Unser touristisches Programm setzen wir mit einem Besuch des „Monas“, das Monumen Nasional fort. Das 132 m hohe Denkmal erinnert an die Unabhängigkeit Indonesiens. Es steht auf dem etwa 1 km² großen,quadratischen Lapangan Merdeka (Unabhängigkeitsplatz). Ein netter Ausflug am Sonntag Nachmittag.
Unabhängigigkeitsplatz - Weitläufig und, nicht nur wegen des Wetters, etwas trist
Die ersten Tage war das Wetter, trotz Regenzeit gar nicht so schlecht. Der Regen hat es vorgezogen Nachts zu fallen, was uns sehr entgegengekommen ist. Jetzt ist er nicht mehr so rücksichtsvoll. Es regnet nun auch tagsüber ziemlich munter. Auch deshalb steigt unsere Ungeduld. Wir wollen jetzt langsam mit dem Ogermobil starten.

Zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Jakarta lädt uns Stefanus, der Chef von GAP Logistics (unsere Zollagentur) zum Abendessen beim Chinesen ein. Stefanus bringt gleich seine ganze Familie mit. Es wird ein munterer Abend bei guten Hühnchen und sehr nettem Geplauder. 
Abendessen mit Stefanus
Für den nächsten Morgen sind wir zur Abholung des Ogermobils um 9:30 Uhr in seinem Büro verabredet.

Freitag, 31. Januar 2020

Indonesien 2 - Abschied von Bali


Eine Woche wie im Zeitraffer. Wir können es kaum glauben, dass wir schon so lange auf Bali sind. Unsere Unterkunft ist wirklich gut. Nachts schlafen wir wie ein Stein. Tagsüber baden wir in unserem Pool. Unser Ziel, uns wieder an den Urlaubsmodus zu gewöhnen, haben wir problemlos erreicht. 
Gaby im Urlaubsmodus
Gestern haben wir einen Ausflug zum Hidden Canyon unternommen. Der Hidden Canyon besteht aus drei, wie der Name schon sagt, ziemlich versteckten Schluchten. 
Der Eingang zum Hidden Canyon

Er befindet sich rund 40 Kilometer von unserer Villa entfernt. Wir fahren mit unserem Roller dorthin. Rund anderthalb Stunden Fahrtzeit. Eine Richtung und dann auch wieder zurück. Der Verkehr ist, vorsichtig ausgedrückt, dicht, die Luft ziemlich abgasschwer und die Sonne brennt auf den Helm.
Mit dem Motorroller unterwegs
Am „Hidden Canyon“ angekommen, bekommen wir einen Guide zugeteilt. Die Wanderung durch die drei Schluchten soll zwei Stunden dauern und beinhaltet etwas klettern über Felsen, waten durch hüfthohes Wasser, sowie schwimmen an zwei tieferen Stellen.
Im Canyon ist es nass
Der Wasserstand ist jedoch nicht so hoch, so dass das Laufen nicht sonderlich anstrengend ist. Nach weniger als einer Stunde haben wir die dritte Schlucht erreicht. Hier fließt kein Wasser, jedoch gibt es eine schöne Lianen-Schaukel, die Gaby begeistert ausprobiert. Nach dem Schaukeln geht es in 20 Minuten über die Reisfelder zurück zum Ausgangspunkt.
Der Rückweg vom Hidden Canyon führt durch die Gemüsefelder
Auf dem Rückweg legen wir einen Zwischenstopp am Carrefour - Hypermarkt, dem größten Supermarkt auf Bali, ein. Wir kaufen jedoch wenig, da die Preise teilweise wirklich happig sind. 100 Gramm Wurst für umgerechnet 5 € ist eindeutig zu viel. Überhaupt ist Bali, im Vergleich zu unserem Aufenthalt vor 5 Jahren deutlich teurer geworden. Nicht nur, dass die Inflation seitdem rund 20 % betragen hat, obendrein ist der Wechselkurs des Euros auch 12% schlechter, so dass das Preise für uns um etwa 1/3 gestiegen sind.

Für den Flug nach Jakarta sind wir wieder extrem früh aufgestanden. Um 4:40 war die Nacht zu Ende, denn um 5:20 Uhr wurden wir abgeholt und zum Flughafen gefahren. Während der Wartezeit auf den Flug, sind wir wieder einer unserer liebsten Beschäftigungen der letzten Tage nachgegangen. Wir haben unser Ogermobil virtuell verfolgt. Zweimal am Tag haben wir über die Homepage der Reederei und über Vesselfinder.com geprüft wie weit unser Auto bereits gekommen ist. Der letzte Stand: Es ist bereits in Singapur umgeladen worden und befindet sich auf dem „Feeder“ nach Jakarta. Erwartete Ankunftszeit: 31.Januar um 4:00 Uhr. Langsam kommt uns das Ogermobil wieder näher.

Sonntag, 26. Januar 2020

Indonesien 1 - Ankunft auf Bali


Wie geplant sind wir am 21.01. aufgebrochen. Mitten in der Nacht, um halb fünf, steht Gabys Freundin Monika vor der Tür um uns nach Karlsruhe zum Bahnhof zu bringen. Vielen, vielen Dank !!!

Mit dem Zug fahren wir nach Zürich zum Flughafen. Es wird zwar viel über die Deutsche Bahn geschimpft, aber wir können nicht klagen. Die Fahrt ist angenehm und wir kommen ausgeruht am Flughafen an. Der Flughafen Zürich gehört zur eher beschaulichen Art von Flughäfen, kurze Wege, relativ wenig Passagiere, praktisch keine Wartezeit an der sehr freundlich durchgeführten Sicherheitskontrolle, also überhaupt kein Grund zur Aufregung. Unser Flug mit Cathay Pazifik über Hongkong ist ebenfalls total entspannend. 
Gaby - Total entspannt ...
Das Flugzeug ist, ein Airbus A 350,  ziemlich neu, nur zu 2/3 belegt, mit reichlich Platz (auch in der Economy), und die Verpflegung üppig. Wir versuchen möglichst früh zu schlafen, was auch ganz gut gelingt. Am nächsten Morgen haben wir einen kurzen Aufenthalt in Hongkong, bevor wir nach Bali weiterfliegen.
Einigermaßen ausgeschlafen erleben wir den Sonnenaufgang bei Hongkong

Es dauert etwas, bis wir unser Gepäck bekommen. Unsere große Tasche wurde von der Gepäckvorkontrolle mit einem grünen Kabelbinder markiert. Immer ein schlechtes Zeichen. Wahrscheinlich ist der mitgebrachte Käse und der Schwarzwälder Schinken aufgefallen. Da hilft nur, den Kabelbinder schnellstmöglich verschwinden zu lassen. Normalerweise ziemlich schwierig, den ohne Messer zu entfernen. Diesmal aber nicht, denn es scheint sich um chinesische Qualitätsware zu handeln, die ich mit etwas knebeln mit einem Kugelschreiber abbekomme. Geschafft. Vom Zoll werden wir anschließend nicht weiter beachtet. Unser mitgebrachtes Abendessen ist gerettet. Jetzt noch schnell eine Sim-Card gekauft, Geld abgehoben und schon werden wir vom, vorher bestellten Abholdienst auch pünktlich in Empfang genommen.

Unsere Unterkunft ist eine kleine Villa mit kleinem privaten Pool und Garten. Gegen halb sechs Ortszeit sind wir nach insgesamt 30 Stunden angekommen. Wir probieren noch den Pool aus und verspeisen unser mitgebrachtes Abendessen. Dann geht es in die Falle.
Kubu Kulat Villa - Unsere private Oase 1

Kubu Kulat Villa - Unsere private Oase 2
Die nächsten Tage sind wirklich entspannend. Wir gehen etwas im Meer schwimmen, erkunden die Gegend mit dem gemieteten Roller, genießen ein Sonnenuntergangs-Bier am Uluwatu Sunset Point.
Uluwatu Sunset Point Bar - Einfach stimmungsvoll
Eine einfache, stimmungsvolle Bar auf den Klippen, mit einem wunderbaren Blick auf den Sonnenuntergang und die Surfer, die sich, mehr oder weniger erfolgreich, bemühen, den unter Surfern berühmten, Uluwatu break zu bezwingen.
Thomas Beach - Einer der wenigen Strände zum Baden
Uluwatu Sunset Point - Sonnenuntergang wie aus dem Reisekatalog

gerade haben wir erfahren, dass die Ankunft des Ogermobils wohl erst am 31. Januar sein wird, da sich das Umladen in Singapur verzögert. Naja ….
Wir werden daher am Mittwoch nach Jakarta weiterziehen um die Abholung des Ogermobils in die Wege zu leiten.

Samstag, 11. Januar 2020

Etappe 8 : Kurz vor dem Start

Noch exakt 10 Tage bevor wir uns wieder auf "die Strümpfe" machen. Die 8. Etappe unserer Weltreise kann beginnen. Diesmal fahren wir in den Fernen Osten. Indonesien, Malaysia, Brunei, Philippinen, Südkorea (vielleicht), Japan, Russland, Mongolei, Kasachstan, die Baltischen Staaten und Polen stehen auf unserem Plan. Etwa 30.000 Kilometer auf der Straße, mehrere Schiffs- und Fährpassagen erwarten uns. 

Etappe 8 - Geplante Reiseroute
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Wir haben unser 60 Tage Visa für Indonesien, das Jahresvisum mit mehrfacher Einreise für Russland und unsere Langzeitreise - Krankenversicherung, sowie das Carnet de Passage und die Erweiterung der KFZ-Versicherung für Asien.

Auch hier zu Hause war Einiges zu klären. Die Zeitung ist ab- und die Post umbestellt. Die Gartenpflege ist organisiert. Und .... ganz wichtig .... das Finanzamt informiert, das es unsere Steuererklärung erst mit der nächsten Weihnachtspost bekommen wird.

Das Ogermobil ist schon seit Weihnachten auf der Reise. Es befindet sich zur Zeit auf einem Frachtschiff im Persischen Golf. Wenn alles klappt, das Schiff keine Verspätung hat und das Wetter günstig ist, soll unser Auto zwischen dem 28. und 31. Januar in Jakarta ankommen. Mit dem dortigen Agenten der Reederei sind wir in regem E-Mail Kontakt, damit die Abholung möglichst reibungslos von Statten geht. Hoffen wir das Beste .....

Hamburg - Verladung des Ogermobils auf das Flatrack
Steht perfekt, nach dem Laschen kann es zum Schiff gehen

Wir werden am 21. Januar zunächst nach Bali fliegen, uns akklimatisieren, die Zeitumstellung verkraften und in den "Weltreisemodus" umschalten. Auf Bali wollen wir die Zeit bis zur Ankunft des Ogermobils mit Entspannen verbringen. Es gibt wahrscheinlich schlechtere Orte um aus das Auto zu warten.. 

Sobald das genaue Ankunftsdatum des Schiffes mit unserem Ogermobil feststeht, werden wir nach Jakarta fliegen und los geht es ..