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Montag, 2. April 2018

Mexiko 9 – Semana Santa


Semana Santa, die heilige Woche, ist die Woche vor dem Ostersonntag. Die amerikanischen Touristen, die wir treffen sind in heller Aufregung, als wir Ihnen erzählen, dass wir in der Semana Santa an den Strand fahren wollen.

Das könnten wir doch nicht machen, denn da stürmen Horden von hemmungslos feiernden Mexikanern die Badestrände. Völlig rücksichtslos würde die ganze Nacht getrunken und laute Musik gespielt. Es wäre nicht zum Aushalten.

Bange machen gilt nicht, denken wir und fahren trotzdem an die Playa Escondido bei Mulege. Den Strand haben wir letztes Jahr schon einmal besucht und fanden ihn ganz toll. Fabian und Isabela lassen sich ebenfalls nicht abschrecken und folgen uns.
Playa Escondido
Als wir am Strand ankommen sind wir angenehm überrascht. Eine Handvoll Camper – vor allem aus den USA – und sonst nichts. Wir finden mühelos einen wirklich schönen Stellplatz direkt am ziemlich frischen, aber super sauberen Wasser.
Unser Camp am Wasser
Die Zeit vergeht wie im Flug. Sonnige Tage, viel baden, Abends Lagerfeuer …. sehr erholsam.
Sonnenuntergang an der Playa Escondido
Zwischenzeitlich bastle ich ein bisschen am Auto und fülle Fabians Kraftstofftank mit unserem Dieselkraftstoff aus der USA, da er befürchtet dass der Motor seines Mercedes LKW'S mit dem mexikanischem Diesel nicht zurechtkommt und er liegen bleibt. 

Dem Ogermobil ist die Dieselqualität ziemlich egal. Es verträgt auch mexikanischen Diesel. Nach der Umfüllaktion stinke ich wie eine verrottete Ölraffinerie. Aber nach der Behandlung mit viel Wasser und etwas Waschpaste darf ich Abends auch wieder ins Auto.

Nach ein paar Tagen brechen die US-Amerikaner auf und flüchten auf Campingplätze im Ort. Grund: Morgen sollen die Horden der feierwütigen Mexikaner kommen.

Wir sind gespannt was passiert. Tatsächlich kommen dann ein paar Autos mit mexikanischen Großfamilien und einer Menge Strandutensilien. Kajaks, Schlauchboote und eine ganze Menge Zelte.

Aber von rücksichtslosen Horden ist nichts zu sehen. Die Zelte werden in gebührendem Abstand aufgebaut und Abends ist das lauteste Geräusch das Prasseln unseres Lagerfeuers. Um 21:00 Uhr (im Insiderjargon : Baja Midnight) liegen alle im Bett. Zudem sind alle unheimlich höflich und nett.
Playa Escondido - "Völlig überfüllt"
Nach einer Woche verlassen wir die Playa Escondido und fahren die 80 Kilometer nach Santa Rosalia, denn am nächsten Morgen geht unser Schiff zurück auf das Festland.

Am Hafen angekommen eröffnet uns die Angestellte im Büro der Fährgesellschaft, dass das Schiff wegen zu starkem Seegang ausfällt. Die Abfahrt drei Tage später fällt auch aus, wegen Semana Santa und was mit der Abfahrt in sechs Tagen ist weiß sie noch nicht.

Na super, das sind uns dann doch zu viele Unwägbarkeiten. Wir entscheiden uns mit einer Fähre von La Paz auf das Festland zu fahren. Das sind zwar 500 Kilometer Umweg, aber die Fähre ist wesentlich größer und fährt sicher, wenn auch erst in drei Tagen. 
Zwischenstop auf dem Weg nach La Paz
So bietet sich uns die Gelegenheit noch einen Ruhetag im Camp Mahatna in La Paz einzulegen. Gaby wäscht Wäsche, ich bessere die Farbe am Gepäckträger aus, wir füllen Wasser auf und kaufen Lebensmittel für eine Woche, denn wir wollen als nächstes den Copper Canyon, den mexikanischen „Grand Canyon“ durchqueren.
Camp Mahatna in La Paz
Unsere Reiseroute wurde durch die Semana Santa zwar etwas durcheinander gebracht, ansonsten war es für uns aber eine ausgesprochen angenehme Feiertagswoche.

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