Seiten

Sonntag, 19. April 2015

Namibia - Der Nordosten

Wir freuen uns auf die Pirschfahrten im Etosha Park. Drei Nächte bleiben wir in verschiedenen, überteuerten Camps, im Park. Um 5:30 Uhr ist die Nacht zu Ende, wir stehen auf und fahren los, ohne Frühstück, ohne Kaffee, damit mit vielen Erwartungen und sehen …..nichts. 

Der Etosha Park entwickelt sich zu einer großen Enttäuschung. Wir sehen wirklich kaum Tiere.

Die Zebras sind mindestens genauso neugierig wie wir ....

Ein Spitzmaulnashorn, Giraffen, Zebras und Gnu's. Das ist die Ausbeute nach drei anstrengenden Tagen. 

Das einzige Nashorn ...
Es hat wohl zu viel geregnet, denn an keinem der hochgepriesenen Wasserlöcher ist etwas los
.
Trotz "Tierflaute" , die gute Laune leidet nicht

Wir trösten uns mit dem Gedanken, dass es im Kaudom Park vielleicht besser ist. Auf dem Weg dorthin besuchen wir noch das Living Museum der San in Grashoek.

Hier lebt eine Gruppe der San (Buschmänner) und betreibt ein Museum. Wir gehen mit den Buschmännern in den Busch,

Ab in den Busch ....
bekommen die Bedeutung der verschiedenen Pflanzen erklärt 

... zur Jagd
Die Jagdtechniken der San können wir auch mit unserem selbstgebauten Bogen direkt ausprobieren. Dann  essen wir Buschkartoffeln, die auf dem mit nur zwei Hölzern entfachten Feuer gegart wurden.
So macht man Feuer im Busch

Zum Abschluß des langen Tages dürfen Natalie und Gaby noch an einem Regentanz teilnehmen.

Manchmal ist die Koordination nicht so einfach ...

Dieser Tag wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben und ist der bisherige Höhepunkt unseres Aufenthaltes in Namibia.

Bis zum Kaudom Park ist es jetzt nicht mehr weit. Über bald zweihundert Kilometer fahren wir strikt nach Norden in Richtung auf die angolanische Grenze auf tiefsandigen Pisten durch den Park und sehen wieder ….. nichts. Wieder keine Tiere. Irgendwie haben wir kein Glück. Die Einzige die darüber glücklich ist, ist Natalie, denn sie schläft im Zelt und ist jede Nacht froh, wenn keine Tiere in der Nähe sind.

Schließlich erreichen wir den Okavango und verbringen noch zwei schöne Tage im neuen Narocoro Camp direkt am Flußufer.

Abendstimmung am Okavango ...
... bei einem Savannah Dry (Cidre)

Morgen fahren wir nach Botswana. Vielleicht haben wir dort mehr Glück bei der Tierbeobachtung.

Nambia - Der Norden

Natalie ist – trotz Pilotenstreik – pünktlich angekommen. Nach einem Eingewöhnungs- und Einkaufstag fahren wir gemeinsam nach Swakopmund.

Swakopmund - Stadt mit Nebelgarantie
Swakopmund ist wie Lüderitz, nur etwas größer und sauberer.

Im Cafe Anton fühlt man sich wie bei uns zu Hause im Schwarzwald. Das Möbilar, die Gardinen an den Fenstern und der Schwarzwälderkirschkuchen...alles wie Daheim.

Dieses Haus könnte auch in Deutschland stehen

Einen großen Unterschied gibt es jedoch. Swakopmund liegt permanent im Nebel. Durch den kalten Benguelastrom zieht dauernd Nebel auf. Wir übenachten im Sophia Dale Basecamp außerhalb der Nebelzone. Dort kaufen wir bei Michael (Lebensmitteldesigner Fachrichtung "Fleisch" = Metzger ) ordentlich Wurst, Orxy- und Springbockfillet ein. Die nächsten Grillabende sind somit gesichert.

Von Swakopmund geht es nach Norden. Immer entlang der Skelettküste. Hier liegen unzählige Schiffwracks. Für die Seeleute auf den gestrandeten Schiffen war es sicher die Hölle. Wenn sie Glück hatten, den Schriffbruch überlebt und sich an Land gerettet hatten, began der Horror erst. Der Strand geht unmittelbar in Wüste über. Für mindestens 100 Kilometer landeinwärts gab und gibt es kein natürliches Frischwaseer.... 

Eines der vielen Schiffwracks ....

Dann erreichen wir die Robbenkolonie am Cape Cross. Es stinkt fürchterlich. Kein Wunder, leben hier doch mehr als zweihunderttausend Robben. 

Immer nur dem Geruch folgen, dann kann man die Robben nicht verfehlen
Von der Robbenkolonie fahren wir querfeldein über den Messumkrater zu den Felsgravuren von Twyvelfontain.

Messum Krater .... Landschaft pur
Endlich können wir die Weite und Einsamkeit des Landes auch geniessen. Es gibt keine Zäune mehr.....göttlich.

Noch mehr Landschaft .... Twyvelfontain
Wir überqueren eine Ebene in der hunderte von Welwitschia Mirabilis stehen. Diese Pflanze kommt nur hier vor, ist äußerst selten, hat lediglich zwei (verdörrt aussehende) Blätter und kann weit über 1000 Jahre alt werden.
Welwitschia Mirabilis
Von Twyvelfontain rumpeln wir in den Nordwesten, ins Kaokoveld. Hier ist Namibia wirklich noch ursprünglich, wild und schön.


In Purros statten wir den Himbas einen Besuch ab. Die Himbas, eines der letzten Nomadenvölker Namibias cremen sich mit einer rötlichen Paste ein. Dadurch erhält die Haut einen rötlichen Farbton

Himbafrau beim "basteln"

Auch die Haare werden "eingecremt"

Die Pisten sind teilweise schrecklich (Wellblech) und wir kommen nur langsam voran. Die Träger eines Schutzbleches brechen mal wieder ab und der Auspuff fällt runter. Mit unserem draht haben wir das Problem schnell gelöst.

Trotzdem sind wir froh als wir das Oppi Koppi Restcamp in Kamanjab erreichen. An einem Ruhetag reparieren wir wieder einmal, können die Vorräte auffrischen und geniessen den großen Pool im Restaurant.

Angenehmer Campingplatz - Oppi Koppi Restcamp

Von Kamanjab ist es jetzt nicht mehr weit bis zum Etosha Park, der bekanntesten Attraktion Namibias

Namibia - Der Süden

Unsere Zeit in Namibia ist schon vorüber und wir haben es nicht geschafft einen Blog zu schreiben ….. Schande über uns.

Deshalb jetzt die Zusammenfassung der letzten fünf Wochen im Schnelldurchgang.

Für uns ist Namibia ein Land, welches sich grob in zwei Teile aufteilen läßt. Der Süden von der Südafrikanischen Grenze bis zu einer Linie zwischen Swakopmund und Windhoek, sowie der Norden, welcher von dieser imaginären Linie bis zur angolanischen Grenze reicht.

Wir reisen mit der Fähre über den Oranjeriver bei Sendlingsdrift ein. Die Fähre ist gerade groß genug um das Ogermobil zu Transportieren. Die Grenzstation besteht aus einer kleinen, unscheinbaren Baracke. 

Namibia voraus - Fähre über den Oranjefluß 

Das Land unterscheidet sich gewaltig von Südafrika. Die Landschaft ist grandios und wirkt grenzenlos, wobei die Betonung auf wirkt liegt.

Unendliche Weiten !?

Tatsächlich liegen die Grenzen bereits wenige Meter neben der Pad (so heißen die Straßen in Namibia). Zäune, Zäune, Zäune.... Soweit das Auge reicht und das Ogermobil fährt.... überall Zäune. Es ist fast unmöglich die Straße zu verlassen. Wildes Camping....äußerst schwierig, Eine Pause unter einem schönen Baum....Wunschdenken. Das schränkt den Erlebniswert doch entscheidend ein.

In Lüderitz trifft man (noch) auf Schritt und Tritt auf die deutsche Vergangenheit. Deutsche Straßennamen und Geschäftsbezeichnungen haben sich auch hundert Jahre nach dem Ende der Kolonialzeit oft nicht geändert.

Deutsches Geschäftshaus in Lüderitz


Der Höhepunkt für uns ist die Besichtigung der Geisterstadt Kolmanskop. Kolmanskop war zu Beginn des vorherigen Jahrhunderts eine Diamantensucherstadt. Die Ruinen liegen auch heute noch im Diamantensperrgebiet, können jedoch besichtigt werden.

Sporthalle Kolmanskop - Die Wüste ist unaufhaltsam

Hier hat es alles gegeben, was zu einer modernen deutschen Kleinstadt damals gehören sollte. Schule, Bäcker, Fleischer, Sporthalle, Eisfabrik, Restaurant mit Scherenkegelbahn ... nichts fehlt.
Die Kegelbahn - auch Heute noch funktionsfähig

Sogar eine kleine Straßenbahn, mit der die Frauen der Ingenieure zum Einkaufen gefahren wurden, wurde hier mitten in die Namib-Wüste gebaut.

Straßenbahn in Kolmanskop
Als die Diamantenvorkommen ausgebeutet waren, wurde die Stadt aufgegeben und dem Verfall überlassen. 

Nächster Stop ist die Burg Duwisib. Eine Ritterburg in Afrika. Erbaut Anfang des 20. Jahrhunderts von einem deutschen Offizier, für sich und seine Frau. Die Burg wurde nur wenige Jahre vom hausherren bewohnt, bevor er im ersten Weltkrieg gefallen ist. Heute ist die Burg ein - etwas ausgefallenes - Museum.

Burg Duwisib - Ritterburg in der Wüste

Auf dem Weg nach Windhoek kommen wir noch nach Solitaire. Auf der Landkarte ein Ort mit Tankstelle. In Wirklichkeit eine Tankstelle mit kleinem Supermarkt, Campingplatz und Bäckerei. In der Bäckerei gibt es einen wirklich leckeren Apfelkuchen. Vermutlich der beste in Namibia ... köstlich.

Dekorativer Schrott in Solitaire
Die vielen Zäune leiten uns wie Leitplanken. Wir kommen ein paar Tage früher in Windhoek an als ursprünglich vorgesehen und fahren zur Gästefarm Elisenheim, die von Andreas geführt wird.
Gästefarm Elisenheim


Dort werden wir jetzt auf die Ankunft von Natalie, der Schwester von Gaby warten. Natalie wird uns dann für die nächsten Wochen in Namibia, Botswana und Sambia begleiten.

Montag, 16. März 2015

24.02.2014 - Südafrika 7 - Kapstadt

Wir wollen es mal wieder etwas ruhiger angehen lassen und verbringen die nächsten Tage in Kapstadt und der Weingegend um Stellenbosch.

Ein Campingplatz in Kapstadt ist schnell gefunden. Er liegt zwar nicht unbedingt idyllisch, dafür aber verkehrsgünstig zwischen zwei Schnellstraßen. Es gibt eine Waschmaschine, die Gaby sofort ausgiebig nutzt. Insgesamt sechs Maschinen voll schmutziger Wäsche wäscht sie an einem Nachmittag.

Mit dem öffentlichen Bus fahren wir zur Stadtbesichtigung. Der Bus ist billig und sicher, im Gegensatz zur Metro. Die ist zwar auch günstig, jedoch wird uns von der Benutzung der Metro dringend abgeraten. So zuckeln wir über eine Stunde mit dem Bus durch die Vororte bis wir den zentralen Busbahnhof erreichen.

Town Hall in Kapstadt
Von hier aus sind die wenigen Sehenswürdigkeiten Kapstadts schnell abgeklappert. 

Der Tafelberg paßt perfekt in den Rahmen
Zuletzt sehen wir uns die V&A Waterfront an.
V&A Waterfront

Das ehemalige Hafengelände ist heute eine Flanier und Restaurantmeile. Sehr schön hergerichtet und stark frequentiert. In der Nähe des Uhrenturms liegt die Anlegestelle für die Schiffe nach „Robben Island“, die ehemalige Gefängnisinsel auf der Nelson Mandela viele Jahre einsaß. 

Heute ist „Robben Island“ ein stark besuchtes Museum. Mit einem Bus werden wir über die Insel chauffiert. Es geht vorbei an den Häusern der Bediensteten, dem Steinbruch in dem die Gefangenen arbeiteten, zum eigentlichen Hochsicherheitsgefängnis. 

Gefängnishof auf Robben Island

Ehemalige Insassen führen durch die Anlage. Unser Guide berichtet anschaulich über die damaligen Lebensbedingungen.

Die Führungen sind doch sehr beliebt ....

Größter Besuchermagnet ist die Zelle in der Mandela einsaß.

Mandelas Zelle
Die gesamte Führung über die Insel dauert gut zwei Stunden. Dann geht es zurück mit dem Boot. Die dreißigminütige Überfahrt ist ein Erlebnis für sich. Nicht nur, das der Kahn ganz schön mit den Wellen zu kämpfen hat, nein es gibt auch was zu sehen. Mehrmals ändert das Boot abrupt die Fahrtrichtung um Walen, die plötzlich auftauchen, auszuweichen.

Nach ein paar Tagen in der Stadt fahren wir die wenigen Kilometer in die Weingegend um Stellenbosch. Auf dem Campingplatz von Stellenbosch treffen wir auf das Schweizer Paar Emil und Liliane. Nach dem „Guinessbuch der Rekorde“ sind die beiden die Menschen, die am längsten auf Reisen sind. Seit nunmehr 30 Jahren sind sie in ihrem alten Toyoto unterwegs. Haben dabei über 180 Länder besucht und fast 700.000 Kilometer zurückgelegt. Das werden wir wohl nicht schaffen.

Eine Weinprobe gönnen wir uns im Weingut Boschendal. Die Weine und der Sekt sind – genauso wie das Essen im Restaurant – ausgezeichnet.

Es schmeckt ....
Nach einer Woche entspannen, rumhängen und Wein trinken ziehen wir das Tempo wieder etwas an und fahren Richtung Namibia.

10.02.2015 - Südafrika 6 - Der äußerte Süden

Vor uns liegt der südlichste Teil der dritten Etappe. Wir wollen zum Kap der guten Hoffnung und zum Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrika.

Doch zunächst befahren wir die 4x4 Route im Bavianskloof. Auf 70 Kilometer schlängelt sich die Piste über ein paar kleine Pässe und entlang eines Flusses.

Bavianskloof

Leider ist die Piste im Bereich des Flusses sehr zugewachsen – mit Akazien. Die Dornen kratzen am Auto entlang. Das Geräusch tut geradezu körperlich weh. Auf halber Strecke liegt ein wunderschöner, einsamer Campingplatz. Dort können wir im absolut sauberen Wassers des Flusses baden. 

Einsamer Strand im Bavianskloof
Nach der Bavianskloof fahren wir zum Swartkopf Pass und in die „Hölle“. Die Hölle ist ein einsames Seitental, in das erst vor 50 Jahren eine Straße gebaut wurde.
Noch 37 KM bis zur "Hölle"

Davor bestand die einzige Verbindung zur Außenwelt in einem Eselpfad. Die neu gebaute Straße wurde von den Bewohnern dann dazu genutzt schnellstmöglich aus dem Tal wegzuziehen.

Das Wild ist gebieben

Heute ist die Straße eine gutgepflegte Piste und das Tal ein Museum. Wir verbringen eine ruhige und kühle Nacht in der „Hölle“.

Das ehemalige Schulhausin der "Hölle" ist jetzt eine Touristenunterkunft

Nach soviel Pistenkilometern freuen wir uns wieder einmal auf Asphalt. Auf den ausgezeichneten südafrikanischen Landstraßen fahren wir die Südküste entlang. Die Straßen sind rechts und links eingezäunt, so dass es weiterhin schwierig ist Übernachtungsplätze zu finden. Letztlich übernachten wir auf Farmen, Parkplätzen von Restaurants oder an Strandpromenaden. Wenn alle Stricke reißen fahren wir auch auf Campingplätze.

Besuch auf dem Campingplatz

Am 11. Februar erreichen wir das Kap Agulhas. Das Kap ist der südlichste Punkt Afrikas. Es ist hier bei weitem nicht so voll wie am Kap der Guten Hoffnung.

Südlicher geht es nicht

Das Kap ist auch nicht sehr spektakulär, dafür kann man den historischen Leuchtturm besichtigen. Auf sehr engen und steilen Leitern steigen wir nach oben.

Puh ....fast geschafft
Die Anstrengung lohnt sich. Der Blick über die Küste ist wirklich schön.

... wenigstens gibt es was zu sehen

Ein paar Tage später sind wir am Kap der Guten Hoffnung. Das Kap ist der südwestlichste Punkt Afrikas. Hier ist es eigentlich immer stürmisch. Im Gegensatz zur eher beschaulichen Atmosphäre am Kap Agulhas, tobt hier nicht nur der Sturm, sondern auch der Bär.

.... und die Frisur hält ..... nicht
Karawanen von Autos und Bussen schleichen zum Parkplatz an der Talstation der Standseilbahn. Einem Lindwurm gleich, wandern die Touristen den Pfad zum alten Leuchtturm hoch, oder sie nutzen die Standseilbahn. 

Von Wellen umtost ... Der neue Leuchtturm
Etwas ruhiger ist es nur auf dem Pfad zum neuen Leuchtturm. Hier kann man die Landschaft wirklich noch etwas auf sich wirken lassen.

Nach dem Besuch der beiden Kaps geht es für uns jetzt eigentlich nur noch nach Norden. Zunächst jedoch nur ein paar Kilometer …. bis nach Kapstadt

Sonntag, 8. Februar 2015

Lesotho – Hinter den sieben Bergen …..



.bei den sieben Zwergen ..

Diese Beschreibung der Gebrüder Grimm ist eine zutreffende Beschreibung Lesothos. Es gibt zwar keine Zwerge, jedoch liegt das kleine, selbsständige, vollständig von Südafrika umgebene Königreich etwas unzugänglich mitten in den Bergen.

Was haben wir nicht alles gehört über Lesotho. Rückständig, Steine werfende Kinder, unvorstellbare Armut …..
Dementsprechend sind unsere Erwartungen. Nach dem wir die Grenze bei Caledonspoort überschritten haben, sehen wir zunächst keinen großen Unterschied zu Südafrika. Alles ist zwar eine Nummer kleiner und weniger wohlhabend, wirkt aber doch sehr aufgeräumt.

Das ändert sich, als wir die Hauptstrasse verlassen und in das Hochland fahren. Von Kilometer zu Kilometer wird es einsamer, die Orte einfacher und die Landschaft rauer.

Brennholztransport
Hirten, bei der Arbeit

Zu unserer Überraschung ist die Straße ausgezeichnet und windet sich immer weiter nach oben. Schließlich erreichen wir auf 3000 M.ü.NN die Passhöhe. Nach kurzer Abfahrt sind wir am Katse Stausee angekommen. Der Katse Stausee ist die Haupteinnahmequelle Lesothos. Das Wasser des Stausees wird über einen 45 Kilometer langen Tunnel nach Südafrika exportiert. Es ist geplant noch weitere Stauseen anzulegen und mit dem Katse Stausee zu verbinden und damit das Exportvolumen zu erhöhen.

Wir besichtigen die Staumauer. Für 10 ZAR (etwa 0,70 €) erhalten wir eine Führung durch und über die Staumauer, bekommen die Konstruktion der Mauer und das Gesamtprojekt „Wasserexport“ erklärt.

Auf der Staumauer
Oberhalb der Staumauer können wir auf dem Gelände des ehemaligen „Visitor Center“ übernachten. Es gibt eine Toilette, Dusche und einen unbezahlbaren Blick auf die Staumauer.
Camping mit Aussicht ...
Besuch zum Frühstück
Am nächsten Morgen fahren wir weiter. Die Strasse ist jetzt nicht mehr so gut. Die Dörfer sind ärmlich. Was auffällt ist jedoch, dass es bei nahezu jeder Hütte auch ein (neues) Toilettenhäuschen gibt. Der Wasserexport macht es möglich.

...die Toilettenhäuschen sind nicht zu übersehen.

Was ist mit den Erzählungen über Steine werfende Kinder? Es gibt sie, die Kinder. Die meisten jedoch winken nur fröhlich. Einmal habt ein Junge einen Stein auf als wir uns nähern. Als wir jedoch direkt vor ihm anhalten, lässt er den Stein fallen und rennt weg.

Grandiose Landschaft im Hochland
Dafür gibt es einige Erwachsene die betteln. „Gib mir 5 ZAR. Ich bin so hungrig“ sagt ein LKW Fahrer zu uns. Der Mann hat ein Vollmondgesicht und wiegt sicher 100 KG. Unterernährt sieht anders aus. Wir können nur noch den Kopf schütteln und lassen ihn einfach stehen. 

Ansonsten sind die Leute wirklich freundlich, viele winken wenn wir vorbei fahren. Es reist sich wirklich angehm im „Land hinter den sieben Bergen“.

Donnerstag, 29. Januar 2015

Südafrika 5 - Reifenprobleme

25.01.2015 - Sonntag


Eigentlich wolllten wir heute von Codham zum Giant Castle fahren. Entfernung etwa 140 Kilometer. Wir kommen jedoch nicht soweit, denn  heute ist nicht unser Tag.

Nach 50 Kilometer stelle ich bei einem Blick in den Rückspiegel fest, dass der Schmiermittelkasten offen ist und sich gerade die Dose mit dem Silikonspray selbstständig macht.
Da haben wir wohl mal wieder nicht richtig abgeschlossen, denke ich. Also angehalten, die Dose aufgesammelt und einen Blick auf das Schloß geworfen. Der Kasten war richtig abgeschlossen, nur leider ist der Riegel abgebrochen. Glücklicherweise muß es wohl gerade erst passiert sein, denn bis auf das Silikonspray ist nichts weiter herausgefallen. Mit etwas Klebeband und einem Spanngurt ist der Kasten schnell wieder verschlossen. 

Wir können weiter fahren. Was wir auch machen. Aber nur für 15 Kilometer. 

Ich höre ein wohlbekanntes aber sehr unangenehmes Geräusch. Ein lautes, in rythmischen Abständen auftretendes Zischen.....von hinten links....wieder einmal ein Platten.

Ärgerlich, aber kein Problem, denn schließlich haben wir einen funktionierenden Reservereifen. Also angehalten und ausgestiegen. Beim Aussteigen sehe ich, dass wir doch ein Problem haben, denn der Reifen vorne links verliert ebenfalls rapide seine Luft.

Zwei platte Reifen auf einmal. Das ist neu für uns. Beide Reifen haben einen Schnitt auf der Lauffläche. Da müssen wir wohl einen sehr spitzen Stein erwischt haben. Den Hinterreifen haben wir schnell gewechselt, aber was jetzt? 

Der Hinterreifen ist schon gewechselt ....
Die Gegend ist einsam, Verkehr gibt es keinen und zudem ist auch noch Sonntag. Ein paar Kilometern zuvor haben wir ein Farmhaus passiert. Wir beschliessen, dass wir versuchen wollen zu dieser Farm zurück zu fahren. Ich flicke den Vorderreifen mit einem Stopfen. Das dichtet den Reifen zwar nicht ab, verlangsamt den Luftverlust aber etwas. 

Wir pumpen den Reifen auf, fahren knapp einen Kilometer, pumpen auf, fahren, pumpen...
Nach dem fünften Aufpumpen haben wir das Farmhaus erreicht. 

Stellplatz auf der Farm

Peter, der Farmer sieht unser Problem sofort und ist äußerst hilfsbereit. Natürlich können wir auf seiner Farm übernachten. Morgen früh will er mit mir und den kaputten Reifen zur nächsten Werkstatt fahren. Die ist im Ort Nottingham Road. Etwa 50 Kilometer entfernt. Er will ganz früh fahren, da sein Sohn dort zur Schule muß. Wir laden die kaputten Reifen in Peters Auto und lassen das Ogermobil über Nacht auf drei Rädern stehen.

Es hat gehalten .....

Montagmorgen. 5:45 Uhr.

Jetzt geht alles ganz schnell. Peter und sein Sohn sind bereit zur Abfahrt. Wir fahren nach Nottingham Road. Das dauert eine Stunde. Peter läßt mich an der Reifenwerkstatt raus. Um 7:00 Uhr öffnet die Werkstatt. Bis 8:00 Uhr sind die Reifen geflickt. Um 11:00 Uhr geht es zurück zur Farm.  Ruckzuck ist das Ogermobil wieder fahrfähig. Wir trinken noch einen Tee mit Peter, bedanken uns tausendmal für seine Hilfe und fahren weiter zum Giant Castle.