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Samstag, 12. Mai 2018

USA 14 – Südwest Florida


Entlang der Küste des Golfs von Mexico fahren wir nach Osten in Richtung Florida. Der Küste vorgelagert sind unzählige größere und kleinere Inseln. Die Inseln bestehen größtenteils aus feinem weißen Sand. Wirklich schöne Strände.
Florida - weiße Strände
Florida - Hier braucht man ein Boot
Leider ist der größte Teil der Küste zugebaut und die verbleibenden Strände sind stark frequentiert, obwohl wir uns in der Nebensaison befinden. So beschränken wir uns auf ein kurzes Bad im angenehm temperierten Wasser des Golfs. Anstatt ausgiebiger Badefreuden besuchen wir wieder einmal ein Luftfahrtmuseum. In Pensacola befindet sich eine große Basis der Navy.
Blue Angels Flugzeuge
Hier ist die Kunstflugstaffel der „Blue Angels“ stationiert und die Navy zeigt ihre Fluggeräte der letzten 70 Jahre. Besonders interessant ist das nachgebaute Camp aus dem Vietnamkrieg. Insbesondere die Duschregeln haben es uns angetan.
Duschregeln
Das Hinterland ist es deutlich ruhiger als die Küste. Im Manantee Springs State Park übernachten wir auf dem gleichnamigen Campingplatz. 
Campinggäste im Manatee Spring Camp
Die Quelle, die dem Platz seinem Namen gibt, ist ausgesprochen ergiebig. 100 m³/Sekunde des immer 21°C warmen und kristallklaren Wassers sprudeln aus dem Boden. Im Winter tummeln sich hier die Manatees, jetzt können wir im kühlen Nass planschen.
Erfrischend kühl - Manantee Spring
Von der Quelle bis zu den Everglades an der Südspitze Floridas ist es nicht mehr weit. Wir sind am Ende der Trockenzeit hier, d.h. Viele Wasserläufe und Tümpel sind ausgetrocknet. Die Wildtiere konzentrieren sich in den wenigen verbliebenen Bächen. Für uns, zur Tierbeobachtung natürlich toll. Vögel, Fische, Alligatoren alles ganz nah und einfach zu fotografieren.
Alligator beim Sonnen I

Babyalligator beim Sonnen
Alligator beim Sonnen II (vor Gaby's Füßen)

Wir übernachten am Rande des Nationalparks an einem Wasserlauf. In der Nacht ist es sehr lebhaft im Unterholz. Wir wollen gar nicht wissen welche Tiere so um unser Auto schleichen.
Cypressen in den Everglades
Anhinga (Schlangenhalsvogel) beim Trocknen
Eine Tierart haben wir nicht gesehen.....Mücken...Noch ein Vorteil der Trockenzeit. Die Mücken schlüpfen erst am Anfang der Regenzeit wieder. Wir sind äußerst erleichtert darüber und genießen die Tage in dieser einzigartigen Naturlandschaft.
Miami Beach - Art Deco Viertel
Die Everglades sind der Wendepunkt für uns. Ab jetzt fahren wir noch noch nach Norden. Nach Stippvisiten in Miami und Palm Beach (hier haben die wirklich wichtigen Amerikaner, nicht nur Donald Trump, ihre Sommerresidenz) 

Breakers Hotel in Balm Beach
Villa in Palm Beach
wollen wir nach Orlando dem Mekka der Vergnügungsparks in den USA.

Mittwoch, 2. Mai 2018

USA 13 – Louisiana


Louisiana, der Staat der Bayous, der Sümpfe und des Schwemmlandes. Wasser wohin man sieht. Sogar der Highway führt kilometerlang, auf Betonstützen über Wasserflächen. Der Straßengraben ist ein Bach. Bisher sind wir von Mücken verschont geblieben, aber jetzt herrscht Alarmstufe ROT. Unser Mückenmittel ist ab jetzt stets griffbereit.
Gleich die erste Nacht in Louisiana verbringen wir im Atchafalaya Wildlife Refuge im Grünen, umgeben von Bayous und Tümpeln. Erstaunlicherweise belästigt uns nicht ein einziges Stechtier ….. Glück gehabt.
Atchafalaya Wildlife Refuge
Am Mississippi fahren wir auf der „River Road“ zu einigen Plantagen Häusern aus der Zeit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg. Die meisten sehen wir uns nur von außen an, denn der Eintritt kostet mindestens happige 20 USD pro Person.
Das größte der Häuser ist die Nottoway Plantation. Es liegt inmitten eines großen Parks und hat 67 Zimmer.
Nottoway Plantation
Sehr schön ist auch die Oak Alley Plantation. Wie der Name schon sagt führt eine Allee aus 24 sehr alten Eichen zum Herrenhaus.
Oak Valley Plantation - 24 alte Eichen säumen den Weg
Das Houmas House sehen wir uns auch von innen an. Es gehörte dem damals reichsten Plantagenbesitzer. Die Zuckerrohrplantage umfasste eine Fläche von von mehreren Hundert Quadratkilometern. Über 800 Sklaven arbeiteten auf der Plantage.

Houmas House und Garten

Das Innere des Hauses ist restauriert und lässt erkennen, das die Besitzer sehr komfortabel gelebt haben. Ein bisschen langweilig muss es damals aber schon gewesen sein, denn die Tochter des Eigentümer bekam das Haus später geschenkt und hatte nichts Eiligeres zu tun als es zu verkaufen und nach Paris zu ziehen.
Houmas House - Treppenhaus

Eingangsbereich Houmas House
In New Orleans übernachten wir wieder einmal auf einem Walmart Parkplatz. Der Platz ist ein nahezu perfekter Übernachtungsort für eine Großstadt. Er liegt - sehr ruhig – im Gardendistrict, einem Stadtviertel mit alten Häusern und sehr ruhigen Anwohnern. Direkt am Parkplatz fährt der Bus ins French Quarter, dem Herzstück New Orleans, ab.
Gardendistrict in New Orleans
In 30 Minuten sind wir im Zentrum des Geschehens. Das French Quarter entspricht völlig den Klischees über New Orleans. 
New Orleans - French Quarter
Die Häuser, die Bars und Jazzkneipen, wie im Fernsehen. Vormittags ist es ziemlich leer in der Stadt.
Es gibt immer was zu sehen inNew Orleans
Ab Mittag wird es zusehends voller und lebhafter und am Abend boxt der Bär. Die Bourbon Street, die Ausgehmeile ist allerdings ziemlich gewöhnlich und könnte auch in jedem x-beliebigen Partyviertel auf der Welt sein.
New Orleans - Bourbon Street am tag
In diesem Jahr feiert die Stadt ihr 300-jähriges Jubiläum. Aus diesem Grunde liegen am Pier einige große Segelschiffe aus aller Welt, sowie ein Hubschrauberträger der US-Marine.
Wir besichtigen das Kriegsschiff. Das Hangerdeck, das Landedeck und das Deck mit den Luftkissenbooten sind zugänglich.
Ladedeck mit Luftkissenbooten im Hubschrauberträger
Auf dem Landedeck sind einige Hubschrauber und Senkrechtstarter zur Besichtigung aufgestellt. Lange Schlangen vor den Maschinen. Die Kinder wollen alle mal an den Steuerknüppel und die echten Piloten erklären geduldig jeden einzelnen Hebel. Eine perfekte Nachwuchswerbung der Navy.
Landedeck
Gegen Mittag legen wir eine Pause ein und bestellen uns in einem Cafe Beignets, die örtliche Spezialität. Ein Beignet ist einem Berliner sehr ähnlich, jedoch ohne Füllung und mit extrem viel Puderzucker.
Während wir so auf dem Bürgersteig sitzen und uns die Beignets schmecken lassen, bricht direkt vor uns ein Mann mit Krämpfen zusammen. Wie aus dem Nichts tauchen mehrere Ärzte auf und kümmern sich um den Armen. Später erfahren wir, dass gerade ein Ärztekongress in der Stadt tagt.Glück im Unglück. Der sofort verständigte Rettungsdienst braucht jedoch 20 Minuten bis er eintrifft. Ganz schön lange. Wir sind froh, das nichts Ernsthaftes passiert ist und starten zum zweiten Teil der Stadtbesichtigung. 

Wir wollen uns noch den Friedhof Nummer 1 anschauen. Der Friedhof ist bekannt für seine schönen Mausoleen. Als wir nach längerem Spaziergang am Friedhof ankommen, hält gleich jemand die Hand auf und verlangt 20 USD für eine Führung. Das Betreten des Friedhofs ohne Führer wäre untersagt. Wir lehnen dankend ab und machen uns auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle, damit wir zurück zum Oger kommen.
Raddampfer auf dem Mississippi
Der Tag in New Orleans war anstrengend und wir lassen ihn mit einer Flasche mexikanischem Bier ausklingen. Und das Tolle ist..... weiterhin keine Mücken in Sicht.

In der Nacht regnet es sintflutartig. Wir sind froh, dass es bei unserer Stadtbesichtigung trocken geblieben ist und machen uns auf den Weg nach Florida.

Mittwoch, 25. April 2018

USA 12 – Texas


In Texas wollen wir zunächst an die Küste des Golfs von Mexiko, nach Corpus Christi. Der Ort ist bekannt für seine schönen, kilometerlangen Sandstrände. Auf dem Weg zum Strand fahren wir an einer Bäckerei vorbei, vor der eine deutsche Flagge weht …. eine Deutsche Bäckerei. Wir halten an, man kann ja mal schauen …. Wir staunen nicht schlecht als wir die Bäckerei betreten …. Die Auswahl ist überwältigend und – wie wir später feststellen – es schmeckt auch. Wir stärken uns mit Kaffee und Stückchen.
Deutsche Bäckerei in Corpus Christi
Frisch gestärkt geht es zum Strand im Padre Island National Seashore Park. Im Visitor Center lassen wir uns die Gezeitentabellen – und den guten Rat, nicht zu nah am Wasser zu stehen, geben.
Also drücken wir uns nah an die kleinen Dünen. Sehr idyllisch der Strand, bis der Wind auffrischtund langsam aber sicher immer stärker wird. In der Nacht ist er so stark, dass der Sand – ähnlich wie in der Wüste – über den Strand, ins Auto und in alle Poren weht.
Schöner Strand, solange es nicht zu windig ist
Am Morgen ist es zu dem neblig, die Gischt spritzt und alles knirscht. Wir verlassen den Strand ziemlich zügig und fahren nach einem Zwischenstopp beim Bäcker (s.o.) Richtung Houston.

In Houston kommen wir am Wochenende an, suchen uns einen – ruhigen – Walmart Parkplatz, entsanden und entsalzen das Auto.

Was macht man in Houston? Natürlich das NASA Spacecenter besichtigen, jedoch nicht am Wochenende. Wir kaufen uns spontan zwei Karten für ein Spiel der HOUSTON ASTROS, der örtlichen MLB-Baseballmannschaft.
Minute Mais Ballpark
Wir haben keine Ahnung vom Baseball, sind aber ziemlich neugierig. Zwei Stunden vor dem Spiel sollte man im Stadion sein, wird uns gesagt, damit genug Zeit ist den Platz zu finden und den Teams beim Einschlagen zu zusehen. Als wir im Minute Maid Ballpark ankommen scheint die Sonne und das Einschlagen ist bereits im Gange.
Gute Sicht auf das Spielfeld
Um es kurz zu machen. Baseball ist nicht unser Sport. Das Spiel dauert fast drei Stunden und es passiert recht wenig. Meistens schlagen die Spieler vorbei, selten ein guter Schlag. Dauernd Spielunterbrechungen für Werbepausen und der Hotdog, den wir gekauft haben schmeckt fürchterlich. Trotzdem eine interessante Erfahrung. 

Gegen Mitternacht sind wir wieder auf unserem Parkplatz und gehen schnell ins Bett, da wir am Morgen möglichst früh zum Spacecenter wollen.Was uns auch gelingt. Pünktlich zur Öffnungszeit stehen wir am Eingang und können es kaum erwarten. Wir werden nicht enttäuscht, der Besuch begeistert uns regelrecht. Stundenlang streifen wir über das Gelände.

In der Ausstellung werden originale Apollo (Apollo 17) und Gemini Kapseln gezeigt. Es gibt Mondgestein zum ansehen und -fassen, sowie interessante Vorführungen über das Leben in der ISS.
Apollo  17 Kommando Kapsel
Auf der Independance Plaza stehen die Boing 747, die die Spaceshutlles Huckepack transportiert hat und ein Spaceshuttle. Beide können auch von Innen besichtigt werden.
Independence Plaza
Cockpit des Spaceshuttles
Der Höhepunkt ist jedoch die Tram-Tour durch das weitläufige Gelände. Dabei werden das Mock-UP Center (hier trainieren die Astronauten), sowie das historische Mission Control Center der Mondmissionen besichtigt.
Mission Control Houston
Zukünftige Mars Fahrzeuge im Mock Up Center
Zum Abschluss geht es zum Rocket Park. Neben zwei kleineren Raketen liegt einer eine komplette Saturn V Rakete. Eine, von noch drei existierenden. Die Rakete ist mit über 100 Meter Länge und 2900 Tonnen Startgewicht die Größte die je gebaut wurde. An der Spitze  befindet sich die winzige Raumkapsel. Gigantisch.
Rocket Garden - Eine Saturn V zum Anfassen
Saturn V - 50 Jahre alte Elektronik im Nutzlastteil
Nach den anstrengenden Tagen in Houston wollen wir wieder ans Meer. Es wird aber wieder nichts mit ein paar Tagen am Strand, denn der Wind ist weiterhin sehr stark. Wir fahren stattdessen nach Stowell ins Hinterland. Der kleine Ort hat ein sehr schönes öffentliches Gelände zum Campen. In der Stadtverwaltung holen wir uns eine kostenlose 3-Tages-Erlaubnis zum Übernachten
Öffentliches Campinggelände in Stowell
Hier scheint die Sonne, es gibt keinen Sand sondern saftige grüne Wiese und die Einheimischen erzählen uns, was für ein Glück (?) wir mit dem Wetter hätten. 
Im Winter ist es an der texanischen Golfküste kühl und nass, im Sommer heiß, schwül, Gewitter und Stürme und nur während insgesamt 3 Monaten im Frühling und Herbst wäre es so sonnig und angenehm wie jetzt.

Jetzt wissen wir das Wetter (und die nicht vorhandenen Mücken) endlich zu schätzen. Wir hängen deshalb noch einen Tag dran bevor wir weiter nach New Orleans in Louisiana fahren

Mexiko 10 – Mexiko Nord


Die Fähre von La Paz zum Festland fährt dann auch pünktlich. Wir kommen am späten Abend in Topolobampo an. Wir sind im Bundesstaat Sinaola, der Heimat der Drogenkartelle in Mexiko und eine völlig andere Welt als auf der Baja California. Trotz der Dunkelheit erkennt man unschwer das die Gegend ziemlich heruntergekommen ist. Wir übernachten auf einem bewachten Parkplatz an der Autobahn. Sicher ist sicher.
Nicht schön, aber ziemlich ruhig und bewacht
Am nächsten Morgen fahren wir in die Berge nach Choix. Dort beginnt die Piste in den Coppercanyon. 
Straßenimbiss in Choix

Wir lassen uns in der Stadtverwaltung von Choix den Weg erklären und bekommen auch eine Skizze gezeichnet.
Hilfreiche Stadtverwaltung, die karte ist handgezeichnet
Nach 30 Kilometern bekommen wir langsam Zweifel ob wir auf dem richtigen Weg sind, denn er wird immer enger steiler und ausgefahrener. Die Äste der Bäume hängen auf rund 2 Meter Höhe und wir fahren über blanken Fels. Das kann nicht richtig sein, denken wir und beschließen umzukehren. Stattdessen werden wir über die MEX 40 nach Durango und von dort aus nach Laredo fahren.
Auf dem Weg in die Berge - Dorffriedhof
Eine richtige Entscheidung, denn die MEX 40 zwischen Mazatlan und Durango ist unbeschreiblich schön. Eine Traumstraße - nicht nur - für Motorradfahrer. 
Bergstraße - MEX 40 nach Durango
In engen Kurven geht es bergauf bis auf 2.300 Meter Höhe. Im Park Natural Mexiquilla legen wir einen Ruhetag ein. Zeit zum Wandern und entspannen. 
Park Natural Mexiquillo 
Bis in die USA nach Laredo (Texas) sind es noch gut 1.000 Kilometer. Landschaftlich ist die Straße nicht mehr so atemberaubend wie bis zum Park Natural Mexiquilla, dafür kommen wir aber zügig voran. Unseren letzten Stop in Mexiko legen wir in Potrero Chico ein. Ein El Dorado für Kletterer. Wir wollen auf einem Campingplatz übernachten, da wir gelesen haben das die Plätze hier alle einen Pool haben sollen. Das mit dem Pool stimmt zum Teil, dafür sind sie dann aber auch unverschämt teuer. Schließlich landen wir im El Muria. Hier kostet der Stellplatz etwa 8 €/Nacht. Der Pool ist zwar ziemlich klein, aber absolut sauber. Wir können es kaum erwarten endlich wieder zu baden.
EL Muria
Unser letzter Tag in Mexiko ist ein untypischer. Das Wetter hat umgeschlagen. Es ist kühl, windig und es regnet zeitweise. Nicht so schlimm, denn morgen fahren wir nach Texas.

Montag, 2. April 2018

Mexiko 9 – Semana Santa


Semana Santa, die heilige Woche, ist die Woche vor dem Ostersonntag. Die amerikanischen Touristen, die wir treffen sind in heller Aufregung, als wir Ihnen erzählen, dass wir in der Semana Santa an den Strand fahren wollen.

Das könnten wir doch nicht machen, denn da stürmen Horden von hemmungslos feiernden Mexikanern die Badestrände. Völlig rücksichtslos würde die ganze Nacht getrunken und laute Musik gespielt. Es wäre nicht zum Aushalten.

Bange machen gilt nicht, denken wir und fahren trotzdem an die Playa Escondido bei Mulege. Den Strand haben wir letztes Jahr schon einmal besucht und fanden ihn ganz toll. Fabian und Isabela lassen sich ebenfalls nicht abschrecken und folgen uns.
Playa Escondido
Als wir am Strand ankommen sind wir angenehm überrascht. Eine Handvoll Camper – vor allem aus den USA – und sonst nichts. Wir finden mühelos einen wirklich schönen Stellplatz direkt am ziemlich frischen, aber super sauberen Wasser.
Unser Camp am Wasser
Die Zeit vergeht wie im Flug. Sonnige Tage, viel baden, Abends Lagerfeuer …. sehr erholsam.
Sonnenuntergang an der Playa Escondido
Zwischenzeitlich bastle ich ein bisschen am Auto und fülle Fabians Kraftstofftank mit unserem Dieselkraftstoff aus der USA, da er befürchtet dass der Motor seines Mercedes LKW'S mit dem mexikanischem Diesel nicht zurechtkommt und er liegen bleibt. 

Dem Ogermobil ist die Dieselqualität ziemlich egal. Es verträgt auch mexikanischen Diesel. Nach der Umfüllaktion stinke ich wie eine verrottete Ölraffinerie. Aber nach der Behandlung mit viel Wasser und etwas Waschpaste darf ich Abends auch wieder ins Auto.

Nach ein paar Tagen brechen die US-Amerikaner auf und flüchten auf Campingplätze im Ort. Grund: Morgen sollen die Horden der feierwütigen Mexikaner kommen.

Wir sind gespannt was passiert. Tatsächlich kommen dann ein paar Autos mit mexikanischen Großfamilien und einer Menge Strandutensilien. Kajaks, Schlauchboote und eine ganze Menge Zelte.

Aber von rücksichtslosen Horden ist nichts zu sehen. Die Zelte werden in gebührendem Abstand aufgebaut und Abends ist das lauteste Geräusch das Prasseln unseres Lagerfeuers. Um 21:00 Uhr (im Insiderjargon : Baja Midnight) liegen alle im Bett. Zudem sind alle unheimlich höflich und nett.
Playa Escondido - "Völlig überfüllt"
Nach einer Woche verlassen wir die Playa Escondido und fahren die 80 Kilometer nach Santa Rosalia, denn am nächsten Morgen geht unser Schiff zurück auf das Festland.

Am Hafen angekommen eröffnet uns die Angestellte im Büro der Fährgesellschaft, dass das Schiff wegen zu starkem Seegang ausfällt. Die Abfahrt drei Tage später fällt auch aus, wegen Semana Santa und was mit der Abfahrt in sechs Tagen ist weiß sie noch nicht.

Na super, das sind uns dann doch zu viele Unwägbarkeiten. Wir entscheiden uns mit einer Fähre von La Paz auf das Festland zu fahren. Das sind zwar 500 Kilometer Umweg, aber die Fähre ist wesentlich größer und fährt sicher, wenn auch erst in drei Tagen. 
Zwischenstop auf dem Weg nach La Paz
So bietet sich uns die Gelegenheit noch einen Ruhetag im Camp Mahatna in La Paz einzulegen. Gaby wäscht Wäsche, ich bessere die Farbe am Gepäckträger aus, wir füllen Wasser auf und kaufen Lebensmittel für eine Woche, denn wir wollen als nächstes den Copper Canyon, den mexikanischen „Grand Canyon“ durchqueren.
Camp Mahatna in La Paz
Unsere Reiseroute wurde durch die Semana Santa zwar etwas durcheinander gebracht, ansonsten war es für uns aber eine ausgesprochen angenehme Feiertagswoche.