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Montag, 16. März 2015

24.02.2014 - Südafrika 7 - Kapstadt

Wir wollen es mal wieder etwas ruhiger angehen lassen und verbringen die nächsten Tage in Kapstadt und der Weingegend um Stellenbosch.

Ein Campingplatz in Kapstadt ist schnell gefunden. Er liegt zwar nicht unbedingt idyllisch, dafür aber verkehrsgünstig zwischen zwei Schnellstraßen. Es gibt eine Waschmaschine, die Gaby sofort ausgiebig nutzt. Insgesamt sechs Maschinen voll schmutziger Wäsche wäscht sie an einem Nachmittag.

Mit dem öffentlichen Bus fahren wir zur Stadtbesichtigung. Der Bus ist billig und sicher, im Gegensatz zur Metro. Die ist zwar auch günstig, jedoch wird uns von der Benutzung der Metro dringend abgeraten. So zuckeln wir über eine Stunde mit dem Bus durch die Vororte bis wir den zentralen Busbahnhof erreichen.

Town Hall in Kapstadt
Von hier aus sind die wenigen Sehenswürdigkeiten Kapstadts schnell abgeklappert. 

Der Tafelberg paßt perfekt in den Rahmen
Zuletzt sehen wir uns die V&A Waterfront an.
V&A Waterfront

Das ehemalige Hafengelände ist heute eine Flanier und Restaurantmeile. Sehr schön hergerichtet und stark frequentiert. In der Nähe des Uhrenturms liegt die Anlegestelle für die Schiffe nach „Robben Island“, die ehemalige Gefängnisinsel auf der Nelson Mandela viele Jahre einsaß. 

Heute ist „Robben Island“ ein stark besuchtes Museum. Mit einem Bus werden wir über die Insel chauffiert. Es geht vorbei an den Häusern der Bediensteten, dem Steinbruch in dem die Gefangenen arbeiteten, zum eigentlichen Hochsicherheitsgefängnis. 

Gefängnishof auf Robben Island

Ehemalige Insassen führen durch die Anlage. Unser Guide berichtet anschaulich über die damaligen Lebensbedingungen.

Die Führungen sind doch sehr beliebt ....

Größter Besuchermagnet ist die Zelle in der Mandela einsaß.

Mandelas Zelle
Die gesamte Führung über die Insel dauert gut zwei Stunden. Dann geht es zurück mit dem Boot. Die dreißigminütige Überfahrt ist ein Erlebnis für sich. Nicht nur, das der Kahn ganz schön mit den Wellen zu kämpfen hat, nein es gibt auch was zu sehen. Mehrmals ändert das Boot abrupt die Fahrtrichtung um Walen, die plötzlich auftauchen, auszuweichen.

Nach ein paar Tagen in der Stadt fahren wir die wenigen Kilometer in die Weingegend um Stellenbosch. Auf dem Campingplatz von Stellenbosch treffen wir auf das Schweizer Paar Emil und Liliane. Nach dem „Guinessbuch der Rekorde“ sind die beiden die Menschen, die am längsten auf Reisen sind. Seit nunmehr 30 Jahren sind sie in ihrem alten Toyoto unterwegs. Haben dabei über 180 Länder besucht und fast 700.000 Kilometer zurückgelegt. Das werden wir wohl nicht schaffen.

Eine Weinprobe gönnen wir uns im Weingut Boschendal. Die Weine und der Sekt sind – genauso wie das Essen im Restaurant – ausgezeichnet.

Es schmeckt ....
Nach einer Woche entspannen, rumhängen und Wein trinken ziehen wir das Tempo wieder etwas an und fahren Richtung Namibia.

10.02.2015 - Südafrika 6 - Der äußerte Süden

Vor uns liegt der südlichste Teil der dritten Etappe. Wir wollen zum Kap der guten Hoffnung und zum Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrika.

Doch zunächst befahren wir die 4x4 Route im Bavianskloof. Auf 70 Kilometer schlängelt sich die Piste über ein paar kleine Pässe und entlang eines Flusses.

Bavianskloof

Leider ist die Piste im Bereich des Flusses sehr zugewachsen – mit Akazien. Die Dornen kratzen am Auto entlang. Das Geräusch tut geradezu körperlich weh. Auf halber Strecke liegt ein wunderschöner, einsamer Campingplatz. Dort können wir im absolut sauberen Wassers des Flusses baden. 

Einsamer Strand im Bavianskloof
Nach der Bavianskloof fahren wir zum Swartkopf Pass und in die „Hölle“. Die Hölle ist ein einsames Seitental, in das erst vor 50 Jahren eine Straße gebaut wurde.
Noch 37 KM bis zur "Hölle"

Davor bestand die einzige Verbindung zur Außenwelt in einem Eselpfad. Die neu gebaute Straße wurde von den Bewohnern dann dazu genutzt schnellstmöglich aus dem Tal wegzuziehen.

Das Wild ist gebieben

Heute ist die Straße eine gutgepflegte Piste und das Tal ein Museum. Wir verbringen eine ruhige und kühle Nacht in der „Hölle“.

Das ehemalige Schulhausin der "Hölle" ist jetzt eine Touristenunterkunft

Nach soviel Pistenkilometern freuen wir uns wieder einmal auf Asphalt. Auf den ausgezeichneten südafrikanischen Landstraßen fahren wir die Südküste entlang. Die Straßen sind rechts und links eingezäunt, so dass es weiterhin schwierig ist Übernachtungsplätze zu finden. Letztlich übernachten wir auf Farmen, Parkplätzen von Restaurants oder an Strandpromenaden. Wenn alle Stricke reißen fahren wir auch auf Campingplätze.

Besuch auf dem Campingplatz

Am 11. Februar erreichen wir das Kap Agulhas. Das Kap ist der südlichste Punkt Afrikas. Es ist hier bei weitem nicht so voll wie am Kap der Guten Hoffnung.

Südlicher geht es nicht

Das Kap ist auch nicht sehr spektakulär, dafür kann man den historischen Leuchtturm besichtigen. Auf sehr engen und steilen Leitern steigen wir nach oben.

Puh ....fast geschafft
Die Anstrengung lohnt sich. Der Blick über die Küste ist wirklich schön.

... wenigstens gibt es was zu sehen

Ein paar Tage später sind wir am Kap der Guten Hoffnung. Das Kap ist der südwestlichste Punkt Afrikas. Hier ist es eigentlich immer stürmisch. Im Gegensatz zur eher beschaulichen Atmosphäre am Kap Agulhas, tobt hier nicht nur der Sturm, sondern auch der Bär.

.... und die Frisur hält ..... nicht
Karawanen von Autos und Bussen schleichen zum Parkplatz an der Talstation der Standseilbahn. Einem Lindwurm gleich, wandern die Touristen den Pfad zum alten Leuchtturm hoch, oder sie nutzen die Standseilbahn. 

Von Wellen umtost ... Der neue Leuchtturm
Etwas ruhiger ist es nur auf dem Pfad zum neuen Leuchtturm. Hier kann man die Landschaft wirklich noch etwas auf sich wirken lassen.

Nach dem Besuch der beiden Kaps geht es für uns jetzt eigentlich nur noch nach Norden. Zunächst jedoch nur ein paar Kilometer …. bis nach Kapstadt

Sonntag, 8. Februar 2015

Lesotho – Hinter den sieben Bergen …..



.bei den sieben Zwergen ..

Diese Beschreibung der Gebrüder Grimm ist eine zutreffende Beschreibung Lesothos. Es gibt zwar keine Zwerge, jedoch liegt das kleine, selbsständige, vollständig von Südafrika umgebene Königreich etwas unzugänglich mitten in den Bergen.

Was haben wir nicht alles gehört über Lesotho. Rückständig, Steine werfende Kinder, unvorstellbare Armut …..
Dementsprechend sind unsere Erwartungen. Nach dem wir die Grenze bei Caledonspoort überschritten haben, sehen wir zunächst keinen großen Unterschied zu Südafrika. Alles ist zwar eine Nummer kleiner und weniger wohlhabend, wirkt aber doch sehr aufgeräumt.

Das ändert sich, als wir die Hauptstrasse verlassen und in das Hochland fahren. Von Kilometer zu Kilometer wird es einsamer, die Orte einfacher und die Landschaft rauer.

Brennholztransport
Hirten, bei der Arbeit

Zu unserer Überraschung ist die Straße ausgezeichnet und windet sich immer weiter nach oben. Schließlich erreichen wir auf 3000 M.ü.NN die Passhöhe. Nach kurzer Abfahrt sind wir am Katse Stausee angekommen. Der Katse Stausee ist die Haupteinnahmequelle Lesothos. Das Wasser des Stausees wird über einen 45 Kilometer langen Tunnel nach Südafrika exportiert. Es ist geplant noch weitere Stauseen anzulegen und mit dem Katse Stausee zu verbinden und damit das Exportvolumen zu erhöhen.

Wir besichtigen die Staumauer. Für 10 ZAR (etwa 0,70 €) erhalten wir eine Führung durch und über die Staumauer, bekommen die Konstruktion der Mauer und das Gesamtprojekt „Wasserexport“ erklärt.

Auf der Staumauer
Oberhalb der Staumauer können wir auf dem Gelände des ehemaligen „Visitor Center“ übernachten. Es gibt eine Toilette, Dusche und einen unbezahlbaren Blick auf die Staumauer.
Camping mit Aussicht ...
Besuch zum Frühstück
Am nächsten Morgen fahren wir weiter. Die Strasse ist jetzt nicht mehr so gut. Die Dörfer sind ärmlich. Was auffällt ist jedoch, dass es bei nahezu jeder Hütte auch ein (neues) Toilettenhäuschen gibt. Der Wasserexport macht es möglich.

...die Toilettenhäuschen sind nicht zu übersehen.

Was ist mit den Erzählungen über Steine werfende Kinder? Es gibt sie, die Kinder. Die meisten jedoch winken nur fröhlich. Einmal habt ein Junge einen Stein auf als wir uns nähern. Als wir jedoch direkt vor ihm anhalten, lässt er den Stein fallen und rennt weg.

Grandiose Landschaft im Hochland
Dafür gibt es einige Erwachsene die betteln. „Gib mir 5 ZAR. Ich bin so hungrig“ sagt ein LKW Fahrer zu uns. Der Mann hat ein Vollmondgesicht und wiegt sicher 100 KG. Unterernährt sieht anders aus. Wir können nur noch den Kopf schütteln und lassen ihn einfach stehen. 

Ansonsten sind die Leute wirklich freundlich, viele winken wenn wir vorbei fahren. Es reist sich wirklich angehm im „Land hinter den sieben Bergen“.

Donnerstag, 29. Januar 2015

Südafrika 5 - Reifenprobleme

25.01.2015 - Sonntag


Eigentlich wolllten wir heute von Codham zum Giant Castle fahren. Entfernung etwa 140 Kilometer. Wir kommen jedoch nicht soweit, denn  heute ist nicht unser Tag.

Nach 50 Kilometer stelle ich bei einem Blick in den Rückspiegel fest, dass der Schmiermittelkasten offen ist und sich gerade die Dose mit dem Silikonspray selbstständig macht.
Da haben wir wohl mal wieder nicht richtig abgeschlossen, denke ich. Also angehalten, die Dose aufgesammelt und einen Blick auf das Schloß geworfen. Der Kasten war richtig abgeschlossen, nur leider ist der Riegel abgebrochen. Glücklicherweise muß es wohl gerade erst passiert sein, denn bis auf das Silikonspray ist nichts weiter herausgefallen. Mit etwas Klebeband und einem Spanngurt ist der Kasten schnell wieder verschlossen. 

Wir können weiter fahren. Was wir auch machen. Aber nur für 15 Kilometer. 

Ich höre ein wohlbekanntes aber sehr unangenehmes Geräusch. Ein lautes, in rythmischen Abständen auftretendes Zischen.....von hinten links....wieder einmal ein Platten.

Ärgerlich, aber kein Problem, denn schließlich haben wir einen funktionierenden Reservereifen. Also angehalten und ausgestiegen. Beim Aussteigen sehe ich, dass wir doch ein Problem haben, denn der Reifen vorne links verliert ebenfalls rapide seine Luft.

Zwei platte Reifen auf einmal. Das ist neu für uns. Beide Reifen haben einen Schnitt auf der Lauffläche. Da müssen wir wohl einen sehr spitzen Stein erwischt haben. Den Hinterreifen haben wir schnell gewechselt, aber was jetzt? 

Der Hinterreifen ist schon gewechselt ....
Die Gegend ist einsam, Verkehr gibt es keinen und zudem ist auch noch Sonntag. Ein paar Kilometern zuvor haben wir ein Farmhaus passiert. Wir beschliessen, dass wir versuchen wollen zu dieser Farm zurück zu fahren. Ich flicke den Vorderreifen mit einem Stopfen. Das dichtet den Reifen zwar nicht ab, verlangsamt den Luftverlust aber etwas. 

Wir pumpen den Reifen auf, fahren knapp einen Kilometer, pumpen auf, fahren, pumpen...
Nach dem fünften Aufpumpen haben wir das Farmhaus erreicht. 

Stellplatz auf der Farm

Peter, der Farmer sieht unser Problem sofort und ist äußerst hilfsbereit. Natürlich können wir auf seiner Farm übernachten. Morgen früh will er mit mir und den kaputten Reifen zur nächsten Werkstatt fahren. Die ist im Ort Nottingham Road. Etwa 50 Kilometer entfernt. Er will ganz früh fahren, da sein Sohn dort zur Schule muß. Wir laden die kaputten Reifen in Peters Auto und lassen das Ogermobil über Nacht auf drei Rädern stehen.

Es hat gehalten .....

Montagmorgen. 5:45 Uhr.

Jetzt geht alles ganz schnell. Peter und sein Sohn sind bereit zur Abfahrt. Wir fahren nach Nottingham Road. Das dauert eine Stunde. Peter läßt mich an der Reifenwerkstatt raus. Um 7:00 Uhr öffnet die Werkstatt. Bis 8:00 Uhr sind die Reifen geflickt. Um 11:00 Uhr geht es zurück zur Farm.  Ruckzuck ist das Ogermobil wieder fahrfähig. Wir trinken noch einen Tee mit Peter, bedanken uns tausendmal für seine Hilfe und fahren weiter zum Giant Castle.





Montag, 26. Januar 2015

Südafrika 4 – Drakensberge

Vor zwei Tagen habe ich den Reserveradträger gestrichen und die Farbe ist immer noch nicht fest. Beim Reinschieben des Trägers habe ich die Hände voller Farbe. Macht nichts. Muß ich halt später nochmal nachstreichen.

Jetzt geht es endlich wieder los. Wir fahren mit dem Ogermobil in die Drakensberge.

Die Fahrt nach Codham ist einfach und macht nur Spaß. Eine gute Straße, sonniges Wetter und wenig Verkehr. Die letzten 13 Kilometer sind Schotterpiste. Das Auto ist danach ordentlich eingestaubt.
Durch die Drakensberge


Der Nationalpark ist ein Traum. Es gibt einen Campingplatz mit ordentlichen Toiletten und Duschen. Ansonsten gibt es nichts. Außer uns stehen noch drei weitere Autos auf dem weitläufigen Gelände. Wir haben einen phantastischen Ausblick auf die Berge.


Als es dunkel wird „gehen die Sterne an“. Nach und nach entwickelt sich ein grandioser Sternenhimmel. Wir geniessen ihn noch eine Weile. Um 22:00 Uhr liegen wir im Bett, denn morgen wollen wir früh wandern gehen.

Mitten in der Nacht rumort es im Ogermobil. Ich bin irritiert. Es ist auch schon hell und Gaby ruft „AUFSTEHEN, WANDERN“. Ich sehe auf die Uhr – und traue meinen Augen nicht. Noch nicht einmal 6:00 Uhr. Eine Frechheit.

Na wenigstens gibt es Frühstück. Baguette mit Schimmelkäse. Das ist OK. Um 6:40 Uhr marschieren wir los. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und die Temperatur ist mit 23° sehr erträglich.

Unsere Wanderung soll 7 Kilometer lang sein, etwa 4 Stunden dauern und 180 Höhenmeter überwinden. Dis Strecke führt zunächst entlang eines Baches und später über ein Plateau. Dummerweise gibt es auf der gesamten Strecke keinen Schatten und die Temperatur steigt zudem sehr schnell an.

So sieht frühmorgendliche Dynamik aus ...
Nach 2,5 Kilometern glaubt Gaby, dass Ihre Füße in den Wanderschuhen nass werden. Wir stellen fest, das es stimmt, denn die Sohlen Ihrer Schuhe lösen sich großflächig vom Rest des Schuhs ab.
Was sollen wir machen? Wir haben nichts zum Reparieren dabei. Wie gut wäre es jetzt etwas Klebeband zu haben. Wenn wir schon kein Klebeband haben, müssen es eben die Schnürsenkel tun.

Mit den Schnürsenkeln binden wir nicht nur die Schuhe zu, sondern auch noch die Sohlen an ihnen fest. Gaby muß nun sehr vorsichtig laufen, damit die unkonventionelle Konstruktion den Rest des Tages übersteht.

Auch so kann man wandern ...

Unterwegs sehen wir eine große Herde von Tieren. Sie ähneln stark einem Oryz. Nur die Fellfarbe ist dunkler. Wir können sehr nahe an die Herde heran gehen, bevor die Tiere gemächlich von dannen ziehen.

Wir beobachten uns gegenseitig ...

Nach zwei Stunden haben wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht. Ab jetzt geht es für uns abwärts, mit der Temperatur jedoch weiter aufwärts. Die 30° Marke ist jetzt errreicht.

Nach weiteren 1,5 Stunden sind wir wieder beim Ogermobil. Völlig ausgelaugt. Die Sonne raubt einem auch den letzten Rest von Energie.

Und die Schuhe? Sie haben gehalten, wenn auch nur knapp. Auf unserer nächsten Wanderung werden wir auf jeden Fall Klebeband mitnehmen.

Südafrika 3 – Aufgerüstet

Eine Woche haben wir auf das Ogermobil warten müssen. Jetzt ist es da und wir haben viel zu tun. Wir rüsten das Auto für die vor uns liegenden Monate aus und checken noch einmal ob noch alles funktioniert.

Zwei der drei Flammen am Gasherd sind ziemlich mickrig. Wahrscheinlich sind die Düsen verdreckt. Dummerweise kommt man an die Düse nur mit einem TORX 6 – Schlüssel. Klingt gewaltig, ist jedoch ein absolut winziger (Uhrmacher)Schlüssel, den wir natürlich nicht dabei haben.

Wir legen also einen Einkaufstag ein. Glücklicherweise finden wir schnell einen Laden in dem es diesen Schlüssel gibt. Zudem kaufen wir noch Motor-, Getriebe- und Hydrauliköl für unterwegs und decken uns im Supermarkt mit Vorräten ein.

Einkaufen auf afrikanisch

Zwei Tage vor der Abfahrt streichen wir den Reserveradträger neu und besseren ein paar Steinschlagschäden mit Farbe aus.

Ein idealer Platz für kleinere Reparaturen
Am nächsten Tag gebe ich den Mietwagen ab. Über 2.700 Kilometer sind wir in den letzten drei Wochen mit ihm gefahren.

Der Rückweg von der Autovermietung zu unserer Unterkunft gestaltet sich etwas schwierig, denn die Busse in Durban fahren nur sehr unregelmäßig. Während ich die fast drei Stunden Wartezeit auf den nächsten Bus mit einem netten Spaziergang durch die Innenstadt von Durban - mit anschließendem Kaffeehausbesuch - verbringe, wird Gaby immer unruhiger. Als ich schließlich gegen Mittag wieder zurück bin, ist Gaby sichtlich erleichtert.

Das Auto ist eingeräumt und die Technik funktioniert. Wir sind bereit für die Abfahrt.

Sonntag, 18. Januar 2015

Südafrika 2 – Abgeholt

Das Abgeben des Autos war mit ein paar Komplikationen verbunden (siehe Blog: Malaysia .. - Abgegeben). Da haben wir natürlich gehofft, dass das Abholen etwas einfacher wird. In unseren Erwartungen werden wir von Bianca unserer Hafenagentin bestärkt. Wir müssen lediglich die Zollinspektion durchführen, danach dauert es noch maximal zwei Stunden, dann können wir das Ogermobil abholen.

Leider kommt es mal wieder alles anders als geplant:

Das Containerschiff mit dem Ogermobil sollte am 4. Januar in Durban ankommen. Das Schiff kommt auch tatsächlich pünktlich vor der Küste an. Dann muß es aber noch 24 Stunden vor der Hafeneinfahrt warten. Das Flatrack mit dem Ogermobil wird dann am 6. Januar tatsächlich abgeladen und ins Lagerhaus transportiert. Bianca schlägt vor, dass die Zollinspektion am Freitag (9.1.) stattfinden soll. Wir sind einverstanden und machen uns auf den Weg nach Durban. Kaum sitzen wir im Auto, erreicht uns eine Nachricht von Bianca, dass die Inspektion jetzt doch erst am Montag ist.

Nicht so schlimm, so brauchen wir nicht zu hetzen. Wir nutzen die Gelegenheit und besuchen das Krokodilgehege in St. Lucia.

Nicht ganz ungefährlich, denn ....
am Ende des Weges wartet dieser Kollege

Am Montag stehen wir voller Enthusiasmus auf und fahren ins Lagerhaus. Tatsächlich sind alle da. Der Agent, die Zollbeamtin und auch das Ogermobil.

Unbeschädigt und vollständig steht es vor uns. Wir sind erleichtert. Die Zollinspektion beschränkt sich auf die Überprüfung der Fahrgestellnummer. Dementsprechend schnell ist alles vorbei. Wir sollen doch gleich mitkommen zum Büro des Zolls in der Stadt. Dort bekommen wir das Carnet de Passages fertig abgestempelt übergeben. Super!

Der Rest ist reine Routine, versichert uns die Agentin. Wir fahren mit dem Carnet zu Evergreen der Shipping Line. Dort wird eine Kopie vom Carnet gemacht.

Die Agentin rät uns nun zum Lagerhaus zu fahren, das Auto vom Flatrack abzuladen und auf die DRO ( Ausfahrterlaubnis ) zu warten. Bis zum Mittag müsste alles erledigt sein. Nochmals Super! Es läuft ja wie am Schnürchen.

Abladen des Ogermobils
Gesagt getan, wir fahren zum Lagerhaus. Laden das Ogermobil vom Flatrack ab, montieren Außenspiegel und Reserverad wieder an das Auto und warten auf die DRO.

Gegen 13:30 Uhr ruft Bianca an und teilt uns mit, das Evergreen jetzt Mittagspause hat. Nachdem Mittag kommt die DRO. Wir sollen doch auch schnell Mittag machen.

Wir fahren also in unser Quartier. Bis um 15:30 Uhr hören wir nichts mehr. Dann wieder ein Anruf von Bianca. Es gibt Probleme. Die Shipping Line möchte noch eine Zollbestätigung. Die kann aber erst Morgen ausgestellt werden, da jetzt schon Dienstschluss beim Zoll ist.

Africa on Sea.....Unser Quartier in Durban

Dienstag. Nächster Tag, neues Glück. Von wegen. Zuerst die gute Nachricht. Die Zollbestätigung liegt vor. Jetzt möchte die Shipping Line noch eine Bestätigung vom Verschiffungshafen in Malaysia, dass das Ogermobil herausgegeben werden kann. Kein Problem wird uns gesagt. Das ist nur eine Formalie. Dauert nur ein paar Minuten. Um 14:00 Uhr liegt keine Bestätigung aus Malaysia vor. Warum weiß niemand, oder will uns niemand sagen. Herausfinden geht auch nicht mehr, denn in Malaysia sind die Büros bereits geschlossen.

Zentrum von Durban, .. Zeit zur Stadtbesichtigung haben wir genug
Jetzt haben wir also schon Mittwoch. Wieder ist nichts passiert. Langsam kommt aber Licht ins Dunkel. Die Bestätigung aus Malaysia wird erst geschickt, wenn dort das Geld für den Transport eingegangen ist. Unsere Spedition (Pangea) hat zwar bezahlt und den Beleg dafür nach Malaysia geschickt, nur dummerweise sind wohl falsche Kontodaten von der Shipping Line in Malaysia an unsere Spedition geschickt worden und eine neue Überweisung dauert …

Die Zeitverschiebung von 6 Stunden zwischen Malaysia und Südafrika führt dazu das um 11:00 Uhr der Tag schon wieder vorbei ist. In Malaysia ist es dann schon 17:00 Uhr und die Büros sind geschlossen.

Der Strand vor unserer Haustür,...zum Baden etwas zu wild und zu kalt

Donnerstag. Heute muss es aber klappen. Der e-Mail Verkehr zwischen Agentin, Evergreen Malaysia, Evergreen Südafrika, unserer Spedition und uns geht munter weiter.

Um 10:00 Uhr ein erster Hoffnungsschimmer. Es ist zwar immer noch kein Geld auf dem Konto von Evergreen Malaysia eingegangen, aber man prüft dort immerhin ob man eine Sondergenehmigung erteilen könnte. Bis zum Abend konnte die Prüfung anscheinend nicht abgeschlossen werden, denn wir hören nichts mehr und das Auto bekommen wir auch nicht.

Hafen von Durban
Freitag. Jetzt ist eine Woche her, das wir in Durban angekommen sind. Ohne große Erwartungen prüfe ich den E-Mail Eingang. Über Nacht ist doch tatsächlich ein mittelgroßes Wunder geschehen. Die Genehmigung aus Malaysia liegt vor. Jetzt kann es sich ja nur noch um Stunden handeln bis wir das Ogermobil zurückbekommen. Bis 11:00 Uhr passiert wieder einmal …..nichts. Uns reicht es dann. Wir fahren zum Büro der Reederei. Dort teilt man uns mit, dass man im Moment nichts machen könne, da das System „down“ sei.

Irgendwie klingt es nach einem Scherz, den wir aber gar nicht lustig finden. Als wir den General Manager sprechen wollen, geht es plötzlich ganz schnell. Nach fünf Minuten haben wir die DRO. 

30 Minuten später sind wir im Depot und nach einer weiteren halben Stunde sind wir mit dem Ogermobil auf den Weg zu unserer Unterkunft.

Das Ogermnobil auf dem Parkplatz unseres Quartiers

Schließlich haben wir eine Woche gebraucht, um unser Auto zurück zu bekommen. Das ist zwar ziemlich ärgerlich, trotzdem sind wir eigentlich mit der Verschiffung zufrieden, da unser Auto den Transport ohne Schäden überstanden hat. Die nächsten Tage werden wir nun damit verbringen, das Ogermobil zu putzen und unsere Ausrüstung zu ergänzen.