Seiten

Mittwoch, 2. Mai 2018

USA 13 – Louisiana


Louisiana, der Staat der Bayous, der Sümpfe und des Schwemmlandes. Wasser wohin man sieht. Sogar der Highway führt kilometerlang, auf Betonstützen über Wasserflächen. Der Straßengraben ist ein Bach. Bisher sind wir von Mücken verschont geblieben, aber jetzt herrscht Alarmstufe ROT. Unser Mückenmittel ist ab jetzt stets griffbereit.
Gleich die erste Nacht in Louisiana verbringen wir im Atchafalaya Wildlife Refuge im Grünen, umgeben von Bayous und Tümpeln. Erstaunlicherweise belästigt uns nicht ein einziges Stechtier ….. Glück gehabt.
Atchafalaya Wildlife Refuge
Am Mississippi fahren wir auf der „River Road“ zu einigen Plantagen Häusern aus der Zeit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg. Die meisten sehen wir uns nur von außen an, denn der Eintritt kostet mindestens happige 20 USD pro Person.
Das größte der Häuser ist die Nottoway Plantation. Es liegt inmitten eines großen Parks und hat 67 Zimmer.
Nottoway Plantation
Sehr schön ist auch die Oak Alley Plantation. Wie der Name schon sagt führt eine Allee aus 24 sehr alten Eichen zum Herrenhaus.
Oak Valley Plantation - 24 alte Eichen säumen den Weg
Das Houmas House sehen wir uns auch von innen an. Es gehörte dem damals reichsten Plantagenbesitzer. Die Zuckerrohrplantage umfasste eine Fläche von von mehreren Hundert Quadratkilometern. Über 800 Sklaven arbeiteten auf der Plantage.

Houmas House und Garten

Das Innere des Hauses ist restauriert und lässt erkennen, das die Besitzer sehr komfortabel gelebt haben. Ein bisschen langweilig muss es damals aber schon gewesen sein, denn die Tochter des Eigentümer bekam das Haus später geschenkt und hatte nichts Eiligeres zu tun als es zu verkaufen und nach Paris zu ziehen.
Houmas House - Treppenhaus

Eingangsbereich Houmas House
In New Orleans übernachten wir wieder einmal auf einem Walmart Parkplatz. Der Platz ist ein nahezu perfekter Übernachtungsort für eine Großstadt. Er liegt - sehr ruhig – im Gardendistrict, einem Stadtviertel mit alten Häusern und sehr ruhigen Anwohnern. Direkt am Parkplatz fährt der Bus ins French Quarter, dem Herzstück New Orleans, ab.
Gardendistrict in New Orleans
In 30 Minuten sind wir im Zentrum des Geschehens. Das French Quarter entspricht völlig den Klischees über New Orleans. 
New Orleans - French Quarter
Die Häuser, die Bars und Jazzkneipen, wie im Fernsehen. Vormittags ist es ziemlich leer in der Stadt.
Es gibt immer was zu sehen inNew Orleans
Ab Mittag wird es zusehends voller und lebhafter und am Abend boxt der Bär. Die Bourbon Street, die Ausgehmeile ist allerdings ziemlich gewöhnlich und könnte auch in jedem x-beliebigen Partyviertel auf der Welt sein.
New Orleans - Bourbon Street am tag
In diesem Jahr feiert die Stadt ihr 300-jähriges Jubiläum. Aus diesem Grunde liegen am Pier einige große Segelschiffe aus aller Welt, sowie ein Hubschrauberträger der US-Marine.
Wir besichtigen das Kriegsschiff. Das Hangerdeck, das Landedeck und das Deck mit den Luftkissenbooten sind zugänglich.
Ladedeck mit Luftkissenbooten im Hubschrauberträger
Auf dem Landedeck sind einige Hubschrauber und Senkrechtstarter zur Besichtigung aufgestellt. Lange Schlangen vor den Maschinen. Die Kinder wollen alle mal an den Steuerknüppel und die echten Piloten erklären geduldig jeden einzelnen Hebel. Eine perfekte Nachwuchswerbung der Navy.
Landedeck
Gegen Mittag legen wir eine Pause ein und bestellen uns in einem Cafe Beignets, die örtliche Spezialität. Ein Beignet ist einem Berliner sehr ähnlich, jedoch ohne Füllung und mit extrem viel Puderzucker.
Während wir so auf dem Bürgersteig sitzen und uns die Beignets schmecken lassen, bricht direkt vor uns ein Mann mit Krämpfen zusammen. Wie aus dem Nichts tauchen mehrere Ärzte auf und kümmern sich um den Armen. Später erfahren wir, dass gerade ein Ärztekongress in der Stadt tagt.Glück im Unglück. Der sofort verständigte Rettungsdienst braucht jedoch 20 Minuten bis er eintrifft. Ganz schön lange. Wir sind froh, das nichts Ernsthaftes passiert ist und starten zum zweiten Teil der Stadtbesichtigung. 

Wir wollen uns noch den Friedhof Nummer 1 anschauen. Der Friedhof ist bekannt für seine schönen Mausoleen. Als wir nach längerem Spaziergang am Friedhof ankommen, hält gleich jemand die Hand auf und verlangt 20 USD für eine Führung. Das Betreten des Friedhofs ohne Führer wäre untersagt. Wir lehnen dankend ab und machen uns auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle, damit wir zurück zum Oger kommen.
Raddampfer auf dem Mississippi
Der Tag in New Orleans war anstrengend und wir lassen ihn mit einer Flasche mexikanischem Bier ausklingen. Und das Tolle ist..... weiterhin keine Mücken in Sicht.

In der Nacht regnet es sintflutartig. Wir sind froh, dass es bei unserer Stadtbesichtigung trocken geblieben ist und machen uns auf den Weg nach Florida.

Mittwoch, 25. April 2018

USA 12 – Texas


In Texas wollen wir zunächst an die Küste des Golfs von Mexiko, nach Corpus Christi. Der Ort ist bekannt für seine schönen, kilometerlangen Sandstrände. Auf dem Weg zum Strand fahren wir an einer Bäckerei vorbei, vor der eine deutsche Flagge weht …. eine Deutsche Bäckerei. Wir halten an, man kann ja mal schauen …. Wir staunen nicht schlecht als wir die Bäckerei betreten …. Die Auswahl ist überwältigend und – wie wir später feststellen – es schmeckt auch. Wir stärken uns mit Kaffee und Stückchen.
Deutsche Bäckerei in Corpus Christi
Frisch gestärkt geht es zum Strand im Padre Island National Seashore Park. Im Visitor Center lassen wir uns die Gezeitentabellen – und den guten Rat, nicht zu nah am Wasser zu stehen, geben.
Also drücken wir uns nah an die kleinen Dünen. Sehr idyllisch der Strand, bis der Wind auffrischtund langsam aber sicher immer stärker wird. In der Nacht ist er so stark, dass der Sand – ähnlich wie in der Wüste – über den Strand, ins Auto und in alle Poren weht.
Schöner Strand, solange es nicht zu windig ist
Am Morgen ist es zu dem neblig, die Gischt spritzt und alles knirscht. Wir verlassen den Strand ziemlich zügig und fahren nach einem Zwischenstopp beim Bäcker (s.o.) Richtung Houston.

In Houston kommen wir am Wochenende an, suchen uns einen – ruhigen – Walmart Parkplatz, entsanden und entsalzen das Auto.

Was macht man in Houston? Natürlich das NASA Spacecenter besichtigen, jedoch nicht am Wochenende. Wir kaufen uns spontan zwei Karten für ein Spiel der HOUSTON ASTROS, der örtlichen MLB-Baseballmannschaft.
Minute Mais Ballpark
Wir haben keine Ahnung vom Baseball, sind aber ziemlich neugierig. Zwei Stunden vor dem Spiel sollte man im Stadion sein, wird uns gesagt, damit genug Zeit ist den Platz zu finden und den Teams beim Einschlagen zu zusehen. Als wir im Minute Maid Ballpark ankommen scheint die Sonne und das Einschlagen ist bereits im Gange.
Gute Sicht auf das Spielfeld
Um es kurz zu machen. Baseball ist nicht unser Sport. Das Spiel dauert fast drei Stunden und es passiert recht wenig. Meistens schlagen die Spieler vorbei, selten ein guter Schlag. Dauernd Spielunterbrechungen für Werbepausen und der Hotdog, den wir gekauft haben schmeckt fürchterlich. Trotzdem eine interessante Erfahrung. 

Gegen Mitternacht sind wir wieder auf unserem Parkplatz und gehen schnell ins Bett, da wir am Morgen möglichst früh zum Spacecenter wollen.Was uns auch gelingt. Pünktlich zur Öffnungszeit stehen wir am Eingang und können es kaum erwarten. Wir werden nicht enttäuscht, der Besuch begeistert uns regelrecht. Stundenlang streifen wir über das Gelände.

In der Ausstellung werden originale Apollo (Apollo 17) und Gemini Kapseln gezeigt. Es gibt Mondgestein zum ansehen und -fassen, sowie interessante Vorführungen über das Leben in der ISS.
Apollo  17 Kommando Kapsel
Auf der Independance Plaza stehen die Boing 747, die die Spaceshutlles Huckepack transportiert hat und ein Spaceshuttle. Beide können auch von Innen besichtigt werden.
Independence Plaza
Cockpit des Spaceshuttles
Der Höhepunkt ist jedoch die Tram-Tour durch das weitläufige Gelände. Dabei werden das Mock-UP Center (hier trainieren die Astronauten), sowie das historische Mission Control Center der Mondmissionen besichtigt.
Mission Control Houston
Zukünftige Mars Fahrzeuge im Mock Up Center
Zum Abschluss geht es zum Rocket Park. Neben zwei kleineren Raketen liegt einer eine komplette Saturn V Rakete. Eine, von noch drei existierenden. Die Rakete ist mit über 100 Meter Länge und 2900 Tonnen Startgewicht die Größte die je gebaut wurde. An der Spitze  befindet sich die winzige Raumkapsel. Gigantisch.
Rocket Garden - Eine Saturn V zum Anfassen
Saturn V - 50 Jahre alte Elektronik im Nutzlastteil
Nach den anstrengenden Tagen in Houston wollen wir wieder ans Meer. Es wird aber wieder nichts mit ein paar Tagen am Strand, denn der Wind ist weiterhin sehr stark. Wir fahren stattdessen nach Stowell ins Hinterland. Der kleine Ort hat ein sehr schönes öffentliches Gelände zum Campen. In der Stadtverwaltung holen wir uns eine kostenlose 3-Tages-Erlaubnis zum Übernachten
Öffentliches Campinggelände in Stowell
Hier scheint die Sonne, es gibt keinen Sand sondern saftige grüne Wiese und die Einheimischen erzählen uns, was für ein Glück (?) wir mit dem Wetter hätten. 
Im Winter ist es an der texanischen Golfküste kühl und nass, im Sommer heiß, schwül, Gewitter und Stürme und nur während insgesamt 3 Monaten im Frühling und Herbst wäre es so sonnig und angenehm wie jetzt.

Jetzt wissen wir das Wetter (und die nicht vorhandenen Mücken) endlich zu schätzen. Wir hängen deshalb noch einen Tag dran bevor wir weiter nach New Orleans in Louisiana fahren

Mexiko 10 – Mexiko Nord


Die Fähre von La Paz zum Festland fährt dann auch pünktlich. Wir kommen am späten Abend in Topolobampo an. Wir sind im Bundesstaat Sinaola, der Heimat der Drogenkartelle in Mexiko und eine völlig andere Welt als auf der Baja California. Trotz der Dunkelheit erkennt man unschwer das die Gegend ziemlich heruntergekommen ist. Wir übernachten auf einem bewachten Parkplatz an der Autobahn. Sicher ist sicher.
Nicht schön, aber ziemlich ruhig und bewacht
Am nächsten Morgen fahren wir in die Berge nach Choix. Dort beginnt die Piste in den Coppercanyon. 
Straßenimbiss in Choix

Wir lassen uns in der Stadtverwaltung von Choix den Weg erklären und bekommen auch eine Skizze gezeichnet.
Hilfreiche Stadtverwaltung, die karte ist handgezeichnet
Nach 30 Kilometern bekommen wir langsam Zweifel ob wir auf dem richtigen Weg sind, denn er wird immer enger steiler und ausgefahrener. Die Äste der Bäume hängen auf rund 2 Meter Höhe und wir fahren über blanken Fels. Das kann nicht richtig sein, denken wir und beschließen umzukehren. Stattdessen werden wir über die MEX 40 nach Durango und von dort aus nach Laredo fahren.
Auf dem Weg in die Berge - Dorffriedhof
Eine richtige Entscheidung, denn die MEX 40 zwischen Mazatlan und Durango ist unbeschreiblich schön. Eine Traumstraße - nicht nur - für Motorradfahrer. 
Bergstraße - MEX 40 nach Durango
In engen Kurven geht es bergauf bis auf 2.300 Meter Höhe. Im Park Natural Mexiquilla legen wir einen Ruhetag ein. Zeit zum Wandern und entspannen. 
Park Natural Mexiquillo 
Bis in die USA nach Laredo (Texas) sind es noch gut 1.000 Kilometer. Landschaftlich ist die Straße nicht mehr so atemberaubend wie bis zum Park Natural Mexiquilla, dafür kommen wir aber zügig voran. Unseren letzten Stop in Mexiko legen wir in Potrero Chico ein. Ein El Dorado für Kletterer. Wir wollen auf einem Campingplatz übernachten, da wir gelesen haben das die Plätze hier alle einen Pool haben sollen. Das mit dem Pool stimmt zum Teil, dafür sind sie dann aber auch unverschämt teuer. Schließlich landen wir im El Muria. Hier kostet der Stellplatz etwa 8 €/Nacht. Der Pool ist zwar ziemlich klein, aber absolut sauber. Wir können es kaum erwarten endlich wieder zu baden.
EL Muria
Unser letzter Tag in Mexiko ist ein untypischer. Das Wetter hat umgeschlagen. Es ist kühl, windig und es regnet zeitweise. Nicht so schlimm, denn morgen fahren wir nach Texas.

Montag, 2. April 2018

Mexiko 9 – Semana Santa


Semana Santa, die heilige Woche, ist die Woche vor dem Ostersonntag. Die amerikanischen Touristen, die wir treffen sind in heller Aufregung, als wir Ihnen erzählen, dass wir in der Semana Santa an den Strand fahren wollen.

Das könnten wir doch nicht machen, denn da stürmen Horden von hemmungslos feiernden Mexikanern die Badestrände. Völlig rücksichtslos würde die ganze Nacht getrunken und laute Musik gespielt. Es wäre nicht zum Aushalten.

Bange machen gilt nicht, denken wir und fahren trotzdem an die Playa Escondido bei Mulege. Den Strand haben wir letztes Jahr schon einmal besucht und fanden ihn ganz toll. Fabian und Isabela lassen sich ebenfalls nicht abschrecken und folgen uns.
Playa Escondido
Als wir am Strand ankommen sind wir angenehm überrascht. Eine Handvoll Camper – vor allem aus den USA – und sonst nichts. Wir finden mühelos einen wirklich schönen Stellplatz direkt am ziemlich frischen, aber super sauberen Wasser.
Unser Camp am Wasser
Die Zeit vergeht wie im Flug. Sonnige Tage, viel baden, Abends Lagerfeuer …. sehr erholsam.
Sonnenuntergang an der Playa Escondido
Zwischenzeitlich bastle ich ein bisschen am Auto und fülle Fabians Kraftstofftank mit unserem Dieselkraftstoff aus der USA, da er befürchtet dass der Motor seines Mercedes LKW'S mit dem mexikanischem Diesel nicht zurechtkommt und er liegen bleibt. 

Dem Ogermobil ist die Dieselqualität ziemlich egal. Es verträgt auch mexikanischen Diesel. Nach der Umfüllaktion stinke ich wie eine verrottete Ölraffinerie. Aber nach der Behandlung mit viel Wasser und etwas Waschpaste darf ich Abends auch wieder ins Auto.

Nach ein paar Tagen brechen die US-Amerikaner auf und flüchten auf Campingplätze im Ort. Grund: Morgen sollen die Horden der feierwütigen Mexikaner kommen.

Wir sind gespannt was passiert. Tatsächlich kommen dann ein paar Autos mit mexikanischen Großfamilien und einer Menge Strandutensilien. Kajaks, Schlauchboote und eine ganze Menge Zelte.

Aber von rücksichtslosen Horden ist nichts zu sehen. Die Zelte werden in gebührendem Abstand aufgebaut und Abends ist das lauteste Geräusch das Prasseln unseres Lagerfeuers. Um 21:00 Uhr (im Insiderjargon : Baja Midnight) liegen alle im Bett. Zudem sind alle unheimlich höflich und nett.
Playa Escondido - "Völlig überfüllt"
Nach einer Woche verlassen wir die Playa Escondido und fahren die 80 Kilometer nach Santa Rosalia, denn am nächsten Morgen geht unser Schiff zurück auf das Festland.

Am Hafen angekommen eröffnet uns die Angestellte im Büro der Fährgesellschaft, dass das Schiff wegen zu starkem Seegang ausfällt. Die Abfahrt drei Tage später fällt auch aus, wegen Semana Santa und was mit der Abfahrt in sechs Tagen ist weiß sie noch nicht.

Na super, das sind uns dann doch zu viele Unwägbarkeiten. Wir entscheiden uns mit einer Fähre von La Paz auf das Festland zu fahren. Das sind zwar 500 Kilometer Umweg, aber die Fähre ist wesentlich größer und fährt sicher, wenn auch erst in drei Tagen. 
Zwischenstop auf dem Weg nach La Paz
So bietet sich uns die Gelegenheit noch einen Ruhetag im Camp Mahatna in La Paz einzulegen. Gaby wäscht Wäsche, ich bessere die Farbe am Gepäckträger aus, wir füllen Wasser auf und kaufen Lebensmittel für eine Woche, denn wir wollen als nächstes den Copper Canyon, den mexikanischen „Grand Canyon“ durchqueren.
Camp Mahatna in La Paz
Unsere Reiseroute wurde durch die Semana Santa zwar etwas durcheinander gebracht, ansonsten war es für uns aber eine ausgesprochen angenehme Feiertagswoche.

Montag, 19. März 2018

Mexiko 8 – Mundgeruch


Zur Klärung von wichtigen Fragen scheuen wir weder Kosten noch Zeit. Eines der wirklich wichtigen Probleme, welches uns Tag und Nacht beschäftigt, ist die Frage ob Wale Mundgeruch ( oder genauer: Maulgeruch) haben oder nicht.

Dieser Frage wollen wir in der Laguna von San Ignacio auf den Grund gehen.

In Nogales reisen wir nach Mexiko ein. Der Grenzübertritt verläuft, wie inzwischen gewohnt, wieder einmal völlig einfach und schnell. In Mexiko füllen wir Wasser und Gas auf, laden unsere SIM-Card, wechseln das Motoröl im Ogermobil, lassen beim Zahnarzt Gabys lockere Krone festkleben und fahren die etwa 400 Kilometer bis nach Guaymas in Sonora. Wohlgemerkt... alles an einem Tag. Richtig schön, das sich die Dinge - im Gegensatz zur USA - wieder schnell und einfach regeln lassen. In Guaymas nehmen wir die Fähre um auf die Baja California zu kommen.
Schwimmender Campingplatz - Fähre nach Santa Rosalia
Nach einer Nacht auf dem Schiff und weiteren 150 Kilometern erreichen wir die Laguna. Dort treffen wir Fabian und Isabela in ihrem Mercedes Atego Camper wieder. Die Beiden haben wir zuletzt im Yukon und in Alaska gesehen. Richtig schön mal wieder bekannte Gesichter zu sehen.
Traumhafter Ausblick - Antonios Eco Camp
Wir übernachten auf dem Campingplatz von Antonis Eco Camp. Am Morgen mieten wir gemeinsam ein Boot und fahren in die Lagune
Fabian, Isabela und Fernando unser Guide
Alljährlich im Dezember kommen die Grauwale aus der Arktis in die Lagune zur Paarung und zur Geburt des Nachwuchses. Im März sind die Walkälber dann so groß, dass sie – wie alle Kinder – viel Neugier entwickeln. 
Walmutter mit Nachwuchs im Anmarsch
Sie interessieren sich besonders für die kleinen Boote die in der Lagune herumfahren. Begleitet und beschützt von den Müttern nähern sich die Jungen Wale den Booten, stecken neugierig die Köpfe aus dem Wasser und lassen sich auch gerne anfassen. 
Wal zum Anfassen
Die Haut ist erstaunlich weich
Eine extrem interessante Erfahrung. Immer wieder tauchen Wale neben dem Boot auf, lassen sich den Kopf streicheln, tauchen unter dem Boot durch um auf der anderen Seite wieder frech aufzutauchen.

Wir sind zwei Stunden bei den Walen bevor es wieder zurück an Land geht.
Trotz der Nähe zu den Walen haben wir die Frage des Maulgeruches nicht eindeutig beantworten können. Meistens riechen wir nichts. Aber manchmal weht doch ein übler Gestank über das Boot. Die Ursache dieses Gestanks, könnte jedoch am anderen Ende des Wales liegen und mit der Verdauung zu tun haben. Ich denke, wir müssen bei Gelegenheit nochmal wieder kommen um die – weltbewegende Frage des Maulgeruches endgültig zu klären.

USA 11 – Arizona


Kaum haben wir den Lake Mead verlassen, stolpern wir in ein Rodeo. Die nationalen Meisterschaften im Team Roping, dem Einfangen von jungen Kälbern finden in Wickenburg statt. Wir nutzen die unverhoffte Gelegenheit und sehen den Cowboys und -Girls bei ihren Bemühungen zu.
Meistens geht es ganz schnell und das Kalb ist eingefangen
Dabei geht es zunächst darum das Lasso um den Kopf des Kalbs zu werfen und dann seine Hinterbeine zu fixieren. 
Manchmal entkommt das Kalb zunächst
Der Südwesten der USA ist schon toll. Die Landschaft wird von den Saguaro-Kakteen geprägt. Die Kakteen werden locker 15 Meter hoch und bis zu 200 Jahre alt. 
Saguaro-Kakteen
Es ist eine durchgehende Bilderbuchlandschaft. Wie im Film. Es ist deshalb kein Wunder, das in Arizona eine große Anzahl von berühmten Western gedreht wurde.In der Nähe von Tucson liegt die Filmstadt „Old Tucson“. 1939 wurde der Ort von den Columbia Filmstudios erbaut und als Kulisse für Western wie Rio Bravo oder Serien wie High Chaparal genutzt.
Hauptstraße in Old Tucson
Kulisse in Old Tucson
Heute ist Old Tucson eine Art Museum mit Stunt- und Can-Can Shows sowie Rodeos.
Old Tucson - Sheriff Office
Old Tucson - Stuntmen unter sich

Nicht weit weg von der Filmstadt liegt ein anderes, hoch interessantes, aber auch ziemlich beklemmendes Museum. 
Titan II Rakete im Silo
Das „Titan II Missile Museum“ ist das letzte Raketensilo aus dem kalten Krieg. Die dort ausgestellte Interkontinentalrakete war mit einem Sprengkopf von 9000 Megatonnen ausgerüstet. Etwa 400 mal stärker als die Atombombe, die auf Hiroshima fiel. Das Ziel dieser Rakete war Europa...Vielen Dank. 
Kommandostand ders Raketensilos
Die ausgestellte Technik der 60'er Jahre wirkt schon sehr rustikal und nicht unbedingt Vertrauen erweckend. Ziemlich makaber finden wir den Einführungsfilm, der im Foyer vorgeführt wird. Zur Musik eines „Wiener Walzers“ wird dort die Explosion einer Atombombe gezeigt. Manchmal ist der Geschmack der US-Amerikaner schon sehr fragwürdig.

Die Gegend um Tucson ist aber auch für die Flugzeugfriedhöfe, die hier liegen bekannt. Auf Grund des trockenen Wüstenklimas verrotten die hier abgestellten Maschinen nicht. Vom „Pima Air und Space Museum“ aus kann man den „Boneyard“ der Air Force besichtigen. Über 4000 ausrangierte Militärflugzeuge warten hier …. auf was eigentlich?
Boneyard der Air Force bei Tucson
Sauber aufgereiht, in Reih und Glied, die Scheiben gegen den Wüstenwind mit Folien verklebt, sind die Flugzeuge in der Wüste geparkt. Wir können uns das Ganze nur von Außen anschauen, da alle Touren ausgebucht sind.
Das „Pima Air und Space Museum“ ist ganz nett, zeigt auch die Präsidentenmaschine Kennedys, ist aber nicht annähernd so gut wie vergleichbare Museen in England.
Schon etwas betagt - Das Präsidentenflugzeug von  J.F.Kennedy

Die Grenze nach Mexiko ist nicht mehr weit. Das merkt man überall. Die Beschriftungen sind zweisprachig (Spanisch,Englisch) und es gibt auch eine sehr schöne alte Mission. Die Kirche der Mission San Xavier del Bac gehört, aufgrund ihrer strahlend weißen Fassade, zu den Top-Fotomotiven. 
Mission San Xavier del Bac
Bei unserem Besuch ist der Himmel leider bedeckt, so dass der Kontrast zwischen der weißen Kirche und dem (nicht vorhandenen) blauen Himmel nicht zur Geltung kommt. Trotzdem ist die Mission einén Besuch wert.

Ganz im Gegenteil zum etwa 100 Kilometer entfernten Tombstone. Der Ort, angepriesen als „Old Western City“ ist komplett auf Kommerz ausgerichtet und eigentlich ziemlich langweilig. Nach einem kurzen Spaziergang über die „Mainstreet“ machen wir uns auf den Weg nach Mexiko.