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Samstag, 20. Juni 2015

Kenia 1 – Die Deutsche Botschaft in Nairobi

Im Leben - und auch auf Reisen -  sind hin und wieder Enttäuschungen zu verkraften. Eine besondere, weil völlig unerwartete Enttäuschung erleben wir in Nairobi. 

Wir fahren nach Nairobi um das Visum für den Sudan zu beantragen. Im allwissenden Internet haben wir gelesen, dass es eigentlich ganz einfach ist ein Visum zu bekommen. 

Der Pass, ein ausgefülltes Antragsformular, zwei Bilder, ein Schreiben der deutschen Botschaft und zwei Tage Geduld. Mehr ist nicht nötig. Alles keine sonderlich komplizierten Unterlagen, denken wir. Doch die Ernüchterung folgt bald, denn wir haben die Rechnung ohne die Deutsche Botschaft in Nairobi gemacht. 

Lange bevor wir Nairobi erreichen, versuchen wir Kontakt mit der Botschaft aufzunehmen. Dieser Versuch scheitert kläglich. Auf unsere E-Mails antwortet die Botschaft nicht und das Telefon wird gar nicht erst abgehoben. Eine Online Terminvereinbarung ist zwar möglich, doch Termine sind erst wieder in drei Wochen frei.... 

Also fahren wir hin. Auch das ist keine richtig gute Idee, denn weiter als bis zur Sicherheitsschleuse kommen wir nicht. Als sich dann doch ein Mitarbeiter blicken lässt, kommt er nicht um sich unser Anliegen anzuhören oder gar um uns zu helfen, sondern wir werden erst einmal beschimpft: Was wir überhaupt wollen..., wir sollen einen Termin vereinbaren (in 3 Wochen)..., da könnte doch jeder kommen..., und ein Schreiben gibt es sowieso nicht....,das machen alle Europäischen Botschaften so, wir sollen das mit den Sudanesen klären...

Wir haben uns über die überbordende Hilfsbereitschaft spontan richtig gefreut, die anschließende Diskussion ist ebenfalls völlig sinnlos, da die Mitarbeiter der Botschaft sich durch uns anscheinend in ihrem geregelten Tagesablauf gestört fühlen. 

Also versuchen wir es bei den Sudanesen. Vielleicht können wir dort etwas erreichen. Doch auch dieser Versuch scheitert. Insgesamt dreimal fahren wir zu den Sudanesen. Jedes Mal fällt ihnen etwas Neues ein. Zum Abschluss zeigen Sie uns noch, dass die Deutsche Botschaft uns offensichtlich die Unwahrheit gesagt hat, denn die Spanische Botschaft stellt sehr wohl die benötigten Schreiben aus. 

Offensichtlich sind sich verschiedene Botschaften in Nairobi nicht grün. Leidtragend ist am Ende der Reisende. Hier sind halt echte Diplomaten am Werk.

Uns reicht es jetzt. Nach einer Woche und mehr als 200 Kilometer im Verkehr von Nairobi geben wir auf. Wir schicken unsere Pässe nach Berlin zur dortigen Botschaft des Sudans.

Dort werden wir ein Visum auch ohne Unterstützung durch deutsche Behörden bekommen.


Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wo wir die Wartezeit bis zum Eintreffen der Pässe verbringen. Die Lösung ist schnell gefunden. Wir fahren an die Küste und gehen Baden am Tiwi Beach.

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