In den
Bergen, im Dreiländereck Uganda/Ruanda/Kongo leben etwa 800 der weltweit
einzigartigen Berggorillas. Diese Gorilla, deren Erbgut zu über 98%
mit der menschlichen DNS übereinstimmt, leben in Gruppen von 10 –
20 Tieren in den undurchdringlichen Wäldern der Region. Einige
dieser Gruppen sind an Menschen gewöhnt worden und können im Rahmen
des Gorilla Trackings besucht werden. Mit etwas Glück, kann man sich
den Gorillas bis auf wenige Meter nähern und die friedlichen
Tiere beobachten.
Die Nebel lichten sich .. im Dreiländereck |
Ein
nicht ganz einfaches und auch nicht ganz billiges Unterfangen.
Manchmal muß man stundenlang durch den Regenwald laufen um eine
Gruppe zu finden. Zudem kostet eine Gorilla Permit in Uganda
normalerweise 600 USD. Bis Ende Mai gibt es jedoch einen speziellen
Rabatt, so das die Permit „nur“ 350 USD kostet.
Am
Morgen heißt es früh aufstehen. Startpunkt zum Tracking ist das
Nationalparkbüro im Bwindi Impenetrable Park in Buhoma. In Buhoma gibt es
drei Gorilla Familien, die besucht werden können. Maximal 8
Touristen werden pro Tag zu einer Gorilla Familie geführt. Nach der
Gruppeneinteilung, einer kurzen Einführung und einem – eher
langweiligen – Videofilm geht es los.
Einweisung ... |
Ausgerüstet
mit unserem kompletten Wanderequipment, Regenkleidung, einem
Lunchpaket und natürlich der Kamera werden wir zum Startpunkt der
Wanderung gefahren.
Was uns
erwartet ist nicht vorhersehbar. Es kann sein, dass wir nach nur
wenigen Minuten Fußmarsch im Dschungel auf die Gorillas treffen.
Genauso gut können mehrere Stunden anstrengender Kletterei
erforderlich sein um die Gorilla Gruppe zu finden.
Am
Startpunkt wartet unser Führer, 2 bewaffnete Ranger ( es gibt auch
noch wilde Elefanten und ein paar andere, eher unangenehme Tiere im
Wald), sowie eine Gruppe Träger. Wer will, kann einen Träger für
seinen Rucksack engagieren. Wir verzichten dankend.
Bereits seit dem
frühen Morgen sind drei „Tracker“ unterwegs um die
Gorillafamilie aufzuspüren. Über Funk kommen gute Nachrichten von
den „Trackern“. Die Gorillas bewegen sich im Moment in unsere
Richtung. Das könnte bedeuten, dass wir nicht allzu weit zu laufen
haben.
Im
Gänsemarsch brechen wir auf. Vorneweg der Führer. Mit seiner
Machete schlägt er einen Weg ins Unterholz. Direkt dahinter, und am
Ende der Gruppe je ein Ranger, und wir mittendrin.
Im Gänsemarsch ..... |
Über
Stock und Stein klettern wir einen Hang hinauf. Von oben tropft
ständig Wasser von den Blättern und man muss schon sehr aufpassen
wo man hintritt. In regelmäßigen
Abständen wird unser Führer von den „Trackern“ über den
aktuellen Standort der Gorillas informiert.
Nach
einer halben Stunde anstrengender Kletterei verkündet er, daß wir
sehr nahe bei den Gorillas wären.
Gute Nachrichten vom Guide .. die Gorillas sind direkt vor uns |
Die gesamte Ausrüstung (bis auf
den Fotoapparat) wird im Wald zurückgelassen. Sehr leise, schleichen
wir die letzten Meter hinter dem Guide her. Und dann sehen wir sie.
Auf einer Lichtung sitzt und liegt die Gorillafamilie.
Körperpflege |
Zunächst nehmen sie
keine Notiz von uns. Als sie uns schließlich bemerken, werden wir
neugierig beäugt. Die Gorillagruppe besteht aus dem männlichen
Familienoberhaupt (Silverback), einem erwachsenen Gorillamann
(Blackback), mehreren weiblichen Gorillas, sowie den Babys der
Gruppe.
skeptischer Blick ... der Blackback |
Insgesamt etwa 12 Gorillas befinden sich vor uns auf der Lichtung,
fressen, verdauen oder spielen.
Der Nachwuchs beim Frühstück |
Entscheidend
für den Erfolg des Trackings ist das Verhalten des Silverbacks. Wenn
er ruhig bleibt, läßt sich auch der Rest der Familie nicht stören. Der Silverback ist heute eher desinteressiert und fotoscheu .So können wir uns den Tieren bis auf etwa 4 Meter nähern.
Die Gorillas (im Hintergrund) lassen sich nicht stören |
Das
Gorillaleben scheint gar nicht so unangenehm zu sein. Es gibt keine
natürlichen Feinde und ansonsten wird gefressen, ausgeruht, gespielt
oder ein neuer Futterplatz gesucht. Die Gorillas lieben die Ruhe, so
daß es für sie die unangenehmsten Störungen sind, wenn Elefanten
oder andere Gorillagruppen in Ihrer Nähe auftauchen.
Wo juckt's denn ? |
Nach
einer Stunde faszinierender Einblicke müssen wir wieder aufbrechen.
Es geht zurück zum Auto. Der Rückweg dauert nur 15 Minuten. Wir
haben wirklich Glück gehabt. Wir haben eine sehr interessante
Gorillafamilie gesehen, der Anmarsch war kurz und das Wetter hat
gehalten.
Zum
Abschluss gibt es noch ein Zertifikat, welches bestätigt, dass wir
erfolgreich am Gorilla Tracking teilgenommen haben.
Bei
Buhoma lebt, neben den Bergorillas auch noch eine Gruppe Pygmäen. Die
Pygmäen haben bis 1991 auch im Dschungel gewohnt, wurden aber dann
von der Regierung umgesiedelt, da es anscheinend öfter Konflikte
zwischen den Gorillas und den Pygmäen gegeben hat.
Begegnung unterwegs - Ein Dreihornchamäleon |
Wir unternehmen
einen Spaziergang zum Dorf der Pygmäen.
Pygmäen |
Ähnlich wie bei den San in
Namibia bekommen wir einen Eindruck in die Lebensweise dieser
Ureinwohner vermittelt. Uns werden die Hütten und Unterstände
gezeigt sowie ein paar Tänze vorgeführt.
Auch so kann man wohnen ... |
Im Ort
Buhoma besuchen wir noch die örtliche Highschool.
Schulgebäude in Buhoma |
Das Internat wird
von 70 Schülern besucht. Da Samstag ist, waschen die Schüler gerade
ihre Wäsche.
Das Ganze macht auf uns einen sehr unfertigen Eindruck
obwohl die Schule schon vor einem Jahr ihren Betrieb aufgenommen hat.
Waschtag im Internat |
Schulküche - mehr oder weniger im Freien |
Abschließend
werden wir noch in die Geheimnisse der Bananen-Gin Produktion
eingeführt. Gaby schmeckt der Schnaps ganz gut. Also kaufen wir eine
kleine Flasche davon.
Insgesamt
verbringen wir vier sehr interessante Tage in Buhoma. Jetzt machen
wir uns wieder auf den Weg. Es geht Richtung Kampala.
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