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Sonntag, 20. Oktober 2013

Indien 2 – Tiger, Tempel und Tierparks

Wir verlassen Varanasi und den Bundesstaat Uttar Pradesh und fahren nach Khajuraho im Bundesstaat Madhya Pradesh. Unsere grobe Richtung ist Süden und unsere Hoffnung ist, dass alles besser wird. Unsere Hoffnungen erfüllen sich zunächst nur teilweise. Die Straßen werden zwar deutlich besser, der Verkehr beruhigt sich etwas und die Landschaft wird schöner, jedoch nimmt die Anzahl der Leute überhaupt nicht ab
.
Am Abend der ersten Tages übernachten wir außerhalb eines Ortes bei einer Sandgrube. Der Platz sieht gut aus. Er ist eben und trocken. Leute sind ebenfalls nicht zu sehen. Kaum haben wir angehalten strömen jedoch aus allen Himmelsrichtungen freudestrahlend Leute aus uns zu. Innerhalb von Minuten haben sich rund 30 Personen um das Ogermobil geschart. Den ganzen Abend über ändert sich die Anzahl der staunenden Besucher nur wenig. Erst als es dunkel wird gehen unsere Bewunderer nach Hause. Im Laufe der Nacht hören wir jedoch immer wieder Stimmen und sehen Taschenlampenlicht vor dem Auto umhergeistern. Am nächsten Morgen sind wir kaum wach, da bildet sich schon wieder ein kleiner Pulk von Neugierigen vor unserem Fenster. Einsamkeit sieht wirklich anders aus.  
Einsamkeit - Made in India
In Khajuraho besuchen wir die wunderschönen Tempelanlagen. Die Tempel verdanken Ihre Bedeutung nicht nur ihrem guten Erhaltungszustand, sondern vor allem den erotischen Darstellungen an den Außenseiten. Hunderte von etwa 1 Meter großen plastischen Figuren in verschiedensten erotischen Posen zieren die Außenwände.
Tempel in Khajuraho
Reliefs auf den Außenwänden der Tempel
Wir übernachten im 30 Kilometer entfernten Madla. Die dortige Ken River Lodge liegt malerisch über dem Ken River und hat einen schönen, vor allem aber ruhigen Parkplatz.
Terrasse der Ken River Lodge
Jetzt ist tatsächlich alles besser. Indien zeigt uns sein zweites Gesicht. Wir fragen uns voller Neugier wie viele Gesichter Indien noch hat.
Wir bleiben drei Nächte am Ken River. Die Lodge hat sogar WIFI, so dass wir Lars zum 50. Geburtstag (fast) pünktlich gratulieren können. Der Besitzer der Lodge ist ausgesprochen hilfsbereit. Er zeigt mir nicht nur auf der Karte, welche Straße zu unserm nächsten Ziel – dem Kanha Tigerpark – in gutem Zustand ist und organisiert für uns die Übernachtung bei seiner dortigen Lodge. Er besorgt uns ebenfalls schon die (limitierten) Tickets zur Tigersafari im Kanha Nationalpark. Völlig entspannt fahren wir auf einer sehr schönen, glatten Nebenstraße in zwei Tagen zum Kanha Nationalpark. Welch ein Unterschied zum Norden ! Wir kommen uns vor wie in einem anderen Land.  
Auf der Landstraße zum Kanha Nationalpark
Im Kanha Nationalpark angekommen erwartet uns ein idyllischer Platz zum Übernachten in der Pufferzone des Parks. Nach einem Ruhetag gehen wir am frühen Morgen auf Tigersuche. Vielleicht gelingt es uns ja diesmal einen Tiger zu sehen.
Auch das ist Indien
Anscheinend mögen sie (die Tiger) uns nicht, denn auch diesmal verstecken sich alle Tiger erfolgreich vor uns. Unsere Enttäuschung hält sich aber in engen Grenzen, da der Dschungel sehr schön ist, wir viele andere Tiere zu sehen bekommen und auch das Wetter mitspielt.

Madhya Pradesh hat unseren Appetit auf „mehr Indien“ deutlich angeregt. Morgen werden wir weiter nach Süden fahren und sind jetzt schon gespannt was uns erwartet.

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