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Dienstag, 12. Mai 2015

Sambia - Zwangspause Teil 2

Kurz hinter der Grenze zu Botswana liegen die Victoriafälle. Die größten Wasserfälle Afrika's und die zweitgrößten Fälle weltweit.

Morgens, direkt nach Sonnenaufgang legen wir los. Wir sind die ersten Besucher an diesem Tage. Die Fälle sind so groß und die Gischt so dicht, dass wir nie die ganzen Fälle auf einmal zu Gesicht bekommen.

Victoriafälle - Eastern Cataract

Die Brücke über den Sambesi, die Zimbabwe und Sambia verbindet erstrahlt in der Morgensonne.

Sambesi Brücke 

Wir sind mutig und laufen zum „Danger Point“, direkt gegenüber der Fallkante. Das Wasser fällt vor uns 100 Meter in die Tiefe und die Gischt spritzt die gleiche Strecke wieder hoch. Sie ist so stark, dass man kaum 20 Meter weit sehen kann. Nach wenigen Sekunden sind wir klatschnass und machen uns lieber auf den Rückzug. 

Danger Point ... da halten sich Gaby und Natalie lieber fest

Um die Victoriafälle herum gibt es mehrere Wanderwege. Nachdem wir diese mehr als zwei Stunden lang abgegangen sind, gehen wir zum Auto zurück. Umziehen und frühstücken ist angesagt.

Danach wollen wir noch ein Stück in Richtung Lusaka fahren.

Die Straße nach Lusaka ist ein Traum. Neu, glatt, schlaglochfrei und landschaftlich hoch interessant. Wir kommen ungewöhnlich schnell voran. So schnell, daß wir beschließen bis Lusaka durchzufahren.

Unterwegs kündigt sich das nächste Problem an. Die Kupplung geht zunehmend schwerer. Kurz vor Lusaka trennt die Kupplung gar nicht mehr. Das Einlegen eines Ganges geht nur noch während der Fahrt, ohne Kupplung, dafür mit Zwischengas.

Fehlersuche ...
Wir retten uns wieder auf einen Campingplatz, diesmal bei Lusaka. Die örtliche Mercedeswerkstatt meint, dass wir eine neue Kupplung brauchen. Also wieder Ersatzteile in Österreich bestellen.....langsam reicht es uns. Lieferzeit diesmal: 4 Tage.

Wenigstens sind wir in Lusaka angekommen und Natalie bekommt garantiert ihren Rückflug.

Der Campingplatz in Lusaka ist ziemlich ungewöhnlich, da er in einem Wildpark liegt. Über den Platz laufen, Kudus, Giraffen, Zebras und Impalas. Safari für Faule.


Wir liefern Natalie pünktlich am Flughafen ab, und bekommen unsere Ersatzteile ebenso pünktlich nach 4 Tagen. 

Zum Wechseln der Kupplung muß das Schaltgetriebe ausgebaut werden, was in der Werkstatt kein größeres Problem ist.

Hebebühne in Lusaka
Nach dem Ausbau des Getriebes stellt sich heraus, das unsere Kupplung nicht kaputt, sondern nur so stark mit Schlamm verklebt ist, dass sie sich nicht mehr bewegen läßt. Der Schlamm ist bei den Wasserdurchfahrten der letzten Tage in das oben offene Kupplungsgehäuse eingedrungen und dann dort ausgetrocknet, da es unten am Gehäuse leider keine Abflußöffnung gibt. Hier ist die Konstruktion des Kupplungsgehäuses wohl nicht bis zum Ende durchdacht worden …....

Wir hoffen, das es jetzt keine weiteren Zwangspausen mehr gibt und machen uns auf den Weg nach Malawi.

Botswana - Zwangspause

Botswana, jetzt soll es endlich mal klappen, mit der Tierbeobachtung. Wir wollen in den Moremi NP und in den Chobe NP. Also reichlich Gelegenheit noch ein paar schöne Beobachtungen machen zu können..... dachten wir.



Bereits am dritten Tag in Botswana müßen wir unsere Pläne ändern. Wir sind gerade auf der gut ausgebauten Straße zu den Salzpfannen unterwegs, da hören wir kurz ein leichtes „Kratzen“. Keine Minute später.... wieder dieses Geräusch, diesmal aber schon etwas lauter. Als das Geräusch das dritte Mal zu hören ist, halte ich an. Kurze Inspektion der Unterseite des Autos...nichts zu sehen. Also weiter. Kaum losgefahren, geht es schon wieder los. Je schneller wir fahren, desto lauter. Irgendetwas mit dem Anstriebsstrang, vermute ich.


Also halten wir wieder an und bocken die Vorderachse auf. Von der Achse kommen keine Geräusche, aber das Verteilergetriebe klingt etwas „rauh“. Wir fahren zurück in den nächsten Ort, nach Maun.

Nach einigem Fragen finden wir eine Werkstatt, die sich mit Getrieben auskennt. Das Auto wieder aufgebockt und zusammen mit dem Besitzer der Werksatt das Verteilergetriebe begutachtet. Ja, meint Isaac (der Besitzer), das sind Lagergeräusche.

Das Getriebe muß raus und geöffnet werden. Wir fahren noch bis zum Campingplatz am Sedia-Hotel. Dort bauen wir das Getriebe aus, bringen es in die Werkstatt und schrauben es auf.

Nachdem der Deckel unten ist, staunen wir nicht schlecht. Dort wo eigentlich drei große Kugellager sein sollten, finden wir nur eines vor. Zwei Lager sind einfach weg.

Auf der Suche nach den Lagern ...

Die Reste der Lager finden sich später im Öl wieder. Noch einmal benötigen wir Ersatzteile und dazu ein Spezialwerkzeug aus Österreich.

Werkstatthandbuch

Glücklicherweise ist in Maun ein Flughafen, so daß es „nur“ eine Woche dauert bis die Teile geliefert werden sollen.

Die Zwangspause verbringen wir auf dem Campingplatz, der einen Pool, eine Bar und eine schöne Aussicht hat.

An einem Abend mieten wir uns ein Flugzeug (man gönnt sich ja sonst nichts...) und machen einen Rundflug über das Okavangodelta.

Das Flugzeug (verdeckt) ist nicht ganz so groß ...

Aus der Luft kennt man die Struktur des Deltas - naturgemäß - viel besser als vom Boden aus. Wir sehen Elefanten, Flußpferde und Löwen.

Okavangodelta von oben

Die „Wartewoche“ vergeht ziemlich schnell und unsere Teile treffen wie angekündigt ein. In Isaac's Werkstatt zerlegen wir das Verteilergetriebe, wechseln alle 14 Lager und bauen das Getriebe wieder zusammen.

Ein Puzzle mit vielen teilen, aber am ende bleibt nichts übrig ...

Das Ganze dauert einen Tag. Am nächsten Morgen kommt die Stunde der Wahrheit. Wird das reparierte Getriebe funktionieren? Nach einer kurzen Probefahrt wissen wir, ...es funktioniert. Erleichterung macht sich breit. Wir brechen schnellstens auf, denn Natalie muß in 5 Tagen ihren Rückflug nach Deutschland antreten und bis nach Lusaka sind es noch mehr als 1000 Kilometer.

Wir sehen dann doch noch etwas vom Land, denn wir übernachten auf einem Schulgelände.

Schön ist, wenn andere zur Schule gehen müßen ...

Die Besichtigung des Moremi NP's müßen wir ausfallen lassen und den Besuch des Chobe NP's abkürzen. Im Chobe NP haben wir dennoch richtig Glück. Endlich sehen wir auch Elefanten.

....und Elefantenknochen

Die Pisten im Chobe NP sind sehr sandig und teilweise sehr nass. Es geht durch Schlammlöcher mit Wassertiefen von mehr als 50 cm. Alles kein Problem, jedoch sehr zeitraubend.

Wir sind froh, als wir nach zwei Tagen den Sambesi und damit die Grenze nach Sambia erreichen. Nur noch 600 Kilometer bis nach Lusaka und noch 3 Tage Zeit. Genug um die obligatorische Besichtigung der Victoriafälle genießen zu können.