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Montag, 21. März 2016

Antarktis 5 – Rückreise

Zwischen Elefant Island und den Falklandinseln liegen zwei Tage auf See. Wir überqueren die Drake Passage. Ein Seegebiet, in welchem immer – mehr oder weniger – hoher Seegang herrscht. 
Wie man sieht, sieht man nichts - Schlechtes Wetter in der Drakepassage
Es kommt wie es kommen muss. Der Wind frischt auf, die Wellen werden höher und die Reihen beim Essen lichten sich. Viele laufen mit Pflastern hinter den Ohren, Seekrankheitsbändern am Arm, oder gar nicht mehr herum. Auf dem ganzen Schiff sind in weiser Voraussicht in lockeren Abständen Tüten deponiert worden. Auch Teile des Servicepersonals sind abgetaucht. Nach 24 Stunden ist der Spuk vorbei. Gaby hat es mitten in einem Vortrag am Vormittag erwischt. Auf einmal verlässt sie ziemlich fluchtartig den Raum,sucht die Kabine auf und erleichtert sich. Das Mittagessen fällt für sie aus. Immerhin ist sie beim Abendessen wieder dabei. Und ich …? Ich habe das Geschaukel gut vertragen und keine Mahlzeit ausfallen lassen.

Schließlich erreichen wir die Falklandinseln. Am Vormittag besuchen wir eine Kolonie Albatrosse auf West Point Island. Die Jungtiere sitzen in ihren Nestern und warten, das die Alten Futter bringen. Die Futtersuche bei Albatrossen ist eine langwierige Angelegenheit. Die Eltern sind mindestens eine Woche unterwegs bis sie wieder zum Nest kommen.
Junge Albatrosse
Das Jungtier macht in der Zwischenzeit nichts weiter als warten und wachsen. Nach einigen Monaten kommen die Eltern einfach nicht zurück und das Jungtier ist gezwungen sein Nest zu verlassen und selbst auf Futtersuche zu gehen.

Am Nachmittag besuchen wir nochmals eine Pinguin Kolonie. Ziel sind diesmal die Königspinguine auf Saunders Island. Inmitten einer großen Kolonie von Zügelpinguinen hat sich eine Gruppe Königspinguine angesiedelt. 

Diese Pinguine sind mit ihrer Größe von 1,00 Metern schon beeindruckend. Sie bewegen sich, im Gegensatz zu den kleineren Pinguinarten, nur gemessenen Schrittes.


Der Rest unserer Antarktisfahrt ist schnell erzählt. Abends noch ein Diner mit dem Kapitän. Am nächsten Morgen Ausschiffung, Besichtigung von Port Stanley (Hauptstadt der Falklandinseln), und Rückflug nach Punta Arenas. 
Kathedrale in Port Stanley
Nach elf anstrengenden, erlebnisreichen und spannenden Tagen in der Antarktis holen wir des Ogermobil wieder ab und gegeben uns umgehend in den Erholungsmodus. 

Antarktis 4 – Pirschfahrten mit dem Zodiac

Am dritten Tag unserer Reise steht die erste Zodiac-Pirschfahrt auf dem Programm. In der Cierva Cove (North Gerlach Strait) werden die Boote zu Wasser gelassen. Die Bucht ist bei Forschern und Touristen gleichermaßen beliebt. Mit ziemlicher Sicherheit sind hier Wale anzutreffen. Die Erwartungen werden auch nicht enttäuscht. 

Das Highlight des Zodiacausflugs sind die Buckelwale: erst können wir einen schlafenden Wal beobachten, dann eine Mutter mit Kind, die ganz dicht am Boot sind, unter unserem Boot durch tauchen, auf der anderen Seite des Bootes wieder auftauchen und schließlich noch ihre Schwanzflosse präsentieren.
Die Mini-Eisberge, die hier in der Bucht treiben, haben teilweise spektakuläre Formen und ermöglichen aus jeder Perspektive gute Bilder. 

AKADEMIK VAVILOV hinter Eis


Durch das Traumwetter erleben wir eine Postkartenidylle. Da das Wetter so gut ist, hat die Besatzung den Grill angeworfen und das Mittagessen wird auf dem hinteren Deck serviert.
Mittagessen in der Antarktis
Wir fahren weiter nach Norden in den Antarktic Sound. Die Meeresstraße umrundet die Antarktische Halbinsel und führt in die Weddelsee. 

Sturm im Antartic Sound
Die AKADEMIK VAVILOV passiert eine Kette gigantischer Tafeleisberge. Die Tafeleisberge sind Überreste des Eisbergs B15, der 2002 vom Rosseischelf abgebrochen ist und seitdem von den Strömungen um die Antarktis getrieben wird. Die Bezeichnung „Eisberg“ ist für B15 eigentlich irreführend, denn B15 war ursprünglich etwa 380 Kilometer lang und 40 Kilometer breit. Seine Überreste haben immer noch Längen von mehrere Hundert Metern und ragen 40-50 Meter aus dem Wasser heraus.
Tafeleisberg
Den Landausflug am Brown Bluff mussten wir wegen des herantreibenden Seeeises ziemlich schnell beenden. Die Gelegenheit wird jedoch genutzt um eine Zodiacfahrt zu machen. Zunächst umrunden wir Eisberge und Eisplatten. Dann sichten wir am Rande der Bucht ein Gruppe Buckelwale und etwas weiter eine Gruppe „Minki-Whales“. Es ist 15:00 Uhr. Die Wale schwimmen in der Bucht auf und ab und … fressen. Das Wasser ist voll von Krill und die Wale können nicht genug bekommen. Für sie ist es wohl wie Weihnachten – und für uns auch. 
Wal auf Tauchstation
Ständig sind wir von Walen umringt. Bis zu 20 Wale tummeln sich in der Bucht, präsentieren uns ihre Flossen und Schwanzflossen.
Buckelwal vor der AKADEMIK VAVILOV
Wir hören sie atmen, sie fressen und – stinken. Teilweise tauchen Sie unter dem Zodiac durch oder tauchen kurz davor auf. Es ist gigantisch. Die Show dauert bis 18:30 Uhr. Dann wird es langsam kalt und die Batterie der Kamera ist auch leer.

In der Hope Bay – nahe der Station „Esperanza“ findet die nächste Zodiacrundfahrt statt. Wir fahren mit Karen, die wiederum Harry (ihrem Ehemann und Eisexperten) folgt. 
Harry zeigt die Richtung - Da ist der Gletscher
Der hat etwas ganz besonderes vor. Er fährt zur Gletscherfront in der Hope Bay und macht das, was man eigentlich nie machen soll. Er fährt direkt an den Gletscher. Gletscher zum Anfassen (von unten). Aber, er ist ja Eisexperte, hat das schon öfter gemacht und bis jetzt überlebt. Ein wirklich seltenes Erlebnis. Wir brechen ein bisschen Eis ab und lutschen es.
Gletschereis
Durch den starken Wind wird viel Eis von der Weddelsee in den Antarctic Sound getrieben. Es ist nicht möglich in die Weddelsee zu fahren, deshalb wird kurzentschlossen eine Zodiacrundfahrt in der Kinnes Cove auf Joinville Island eingeschoben. Die Bedingungen sind ziemlich schlecht. Der Wind macht das Wasser unruhig und drückt Eis in die Bucht. Zunächst passiert wenig, da es nichts zu sehen gibt und es doch ziemlich kalt ist. Das ändert sich schlagartig als wir in das Seeeisfeld hineinfahren. Hier liegen überall Robben auf Eisschollen und sonnen sich. 
Robben beim Sonnenbad
Wir fahren bis auf wenige Meter an die Tiere heran, die uns neugierig beäugen. Aber, nicht alle Robben lungern nur herum. Eine hat Hunger und jagt einen Pinguin, direkt neben dem Zodiac. Wir werden Zeuge, wie sie ihn fängt, tötet, zerlegt und letztlich frisst. 

Das Ganze dauert eine Viertelstunde. In der Zeit hat sich das Eisfeld zusammen geschoben und wir stecken im Packeis. Wenn es kein durchkommen mehr gibt, fährt Harry mit dem Zodiac auf eine Eisscholle und gibt Gas. Langsam aber sicher schiebt er die Eisscholle damit aus dem Weg. Sobald sich dadurch eine Öffnung im Packeis auftut, fährt er in diese hinein und das Spiel beginnt an der nächsten Scholle von vorn. Wir brauchen rund 30 Minuten für 200 Meter.
Auf der Suche nach dem Weg aus dem Eis
Das Schiff ist jedoch noch 2 Kilometer entfernt und der Weg dorthin führt über ziemlich offene See. Entsprechend hoch sind die Wellen. Harry gibt Gas und das Zodiac hüpft auf und ab. Jetzt spritzt es ordentlich. Schauer über Schauer ergießt sich über uns. Ich sitze vorne, sehe am besten und bekomme das meiste ab. Wir sind klatschnass, als wir am Schiff ankommen. Dank der regenfesten Kleidung aber nur äußerlich.

Unsere letzte Zodiacrundfahrt ist am Cape Lookout auf Elefant Island. Es ist wieder ziemlich windig. Im Vergleich zu den letzten Rundfahrten ist es diesmal ziemlich unspektakulär. Das eigentlich besondere an Elefant Island ist die historische Bedeutung. Auf dieser Insel haben 22 Mann der Shakleton Expedition (1914-1917) für Monate auf Rettung gewartet. Ziemlich unvorstellbar, wenn man die lebensfeindlichen äußeren Bedingungen einmal erlebt hat.
Elefant Island -Ungastliche Küste

Von Elefant Island wird die AKADEMIK VAVILOV direkten Kurs auf die Falklandinseln nehmen.


Antarktis 3 – Landausflüge

Das Salz in der Suppe, oder die Höhepunkte der Reise sind die Exkursionen. Entweder wird mit den Zodiacs eine Pirschfahrt gemacht, oder – falls möglich – an einem Strand angelandet.

Die wichtigste Entscheidung des Tages haben wir bereits vor der Exkursion zu treffen. Was ziehen wir an? Eine Pirschfahrt dauert ein paar Stunden, da kann es im Zodiac schon ziemlich kalt, und – bei Wellengang – auch ziemlich nass werden. Bei Landausflügen ist die Variationsbreite noch größer. Die Landung ist immer nass, d.h. wir steigen in das, mindestens, knöcheltiefe Wasser am Strand. Danach kann es windig und kalt, oder aber auch sonnig und warm sein. Wir lösen das Problem, indem wir einen Satz Ersatzwäsche mitnehmen. Falls das Wetter sich ändert, ziehen wir uns eben um.
Bereit zur Exkursion
Unsere Erste Landung ist auf „Deception Island“. Deception Island ist eine Vulkaninsel. Der Krater ist mit Wasser gefüllt und das Schiff segelt durch eine kleine Öffnung in den Krater. Der Vulkan ist noch aktiv. Allerdings liegt der letzte Ausbruch liegt schon 46 Jahre zurück. Es ist richtig warm. Zunächst laufen wir am Strand etwas hin-und her. Ein paar Pinguine und ein Seehund sonnen sich. Weder die Einen noch der Andere sind scheu. Dann sehen wir noch die Reste einer ehemaligen Forschungsstation, welche beim letzten Ausbruch des Vulkans zerstört wurde. Anschließend besteigen wir einen Hügel (100 Meter Höhe) mit einem wundervollen Blick über den Krater. 
Blick in den Krater
Der Aufstieg ist in der losen Vulkanasche ziemlich mühsam, der Abstieg hingegen ziemlich einfach, da wir – wie auf einer Düne – runterschlittern. Zum Abschluss – der Höhepunkt des Vormittags, nehmen wir noch ein Bad im Wasser des „Südlichen Meer“. Am Strand hat sich eine Mulde gebildet. Das Wasser in der Mulde ist angenehm warm. Da hält man es gut aus. Im Gegensatz zum Wasser außerhalb der Mulde. Das hat vielleicht 2-3°C. Da reicht es gerade einmal zu einem kurzem Eintauchen.
Badefreuden in der Antarktis
Am Nachmittag gleich die nächste Anlandung am Hannah Point auf Livingston Island.
Wir landen an einer Pinguinkolonie. Hunderte von Zügelpinguinen nisten hier. Wir laufen zwischen den Pinguinen umher. Neugierig wie sie sind, nähern sie sich manchmal auf einen Meter um den großen Pinguin mit der blauen Windjacke zu besichtigen.
Zügelpinguine
Ein paar Meter weiter liegen einige Dutzend Seeelefanten faul in der Sonne. Wieder ein paar Meter weiter einige Robben. Insgesamt wandern wir zwei Stunden über den Strand. Dauernd treten wir in die Hinterlassenschaften der Pinguine und es stinkt erbärmlich.

Sonnenanbeter
Bevor es wieder an Bord geht, unterziehen wir die Gummistiefel einer Generalreinigung.

Die nächste Landung führt uns zum Mikkelsen Harbour auf Trinity Island. Auf Trintity Island leben Eselspinguine und verschiedene Robbenarten, darunter auch Maggellanrobben. Wir sind ziemlich spät in der Saison unterwegs, d.h. die Pinguinküken sind jetzt so groß wie die Eltern und haben sich eine ordentliche Fettschicht angefressen. Lediglich das Flaum-Federkleid ist noch nicht vollständig weg. Jetzt jagen sie ihren Eltern, auf der Suche nach Futter, hinterher, was teilweise urkomisch ist.

In Brown Bluff landen wir zum ersten Mal auf der antarktischen Halbinsel. Mehr als 98% des antarktischen Kontinents ist von Eis bedeckt. Der Strand von Brown Bluff gehört nicht dazu. Es ist ein kurzer Weg zum Strand. Ein paar Eisbrocken müssen umfahren werden. Wir setzen unseren Fuß auf den 7. Kontigent.
Rast auf der Eisbank
Ein paar Pinguine und Fur-Seals lungern herum. Nach einer halben Stunde wird jedoch zum Aufbruch gedrängt, da das Eis dichter wird. 

Unser letzter Landausflug führt uns auf die argentinischen Antarktis Station „Esperanza“. Die Station existiert seit 1952 und steht an der Stelle, an der 1902 drei Mitglieder der schwedischen Antarktisexpedition überwintern mussten. Die „Hut“ der Schweden steht noch und ist inzwischen ein Denkmal. 
"Hut" von 1902 
Auf der Station leben zur Zeit 56 Personen (für ein Jahr). 13 davon sind Kinder zwischen 18 Monaten und 17 Jahren. Der stellvertretende Stationsleiter empfängt uns nach der Landung. Wir werden durch die kleine Stadt geführt. Bekommen Schulhaus (mit zwei Klassenräumen, Computerraum und Aula), Kirche (10 Plätze, tägliche Messe) und Gemeinschaftsraum (mit Billardtisch, historischen Tischfußball und Bar) gezeigt.

Und wir stellen fest, dass es auch in der Antarktis Autos gibt. Uns begegnen ein Pick-Up und ein Unimogverschnitt.


Eine der Wissenschaftlerinnen (Mara) lädt uns in ihr Haus ein. Alles ist ziemlich klein und rustikal. Bad, Küche, drei Schlafzimmer und ein Wohnzimmer. 
Klein, aber warm - Schlafraum in der Station
Die Station ist mit großen Satellitenschüsseln an die Außenwelt angeschlossen. 
Kein Ausguck, sondern das "Stille Örtchen"
Fernsehen und Internet sind anscheinend kein Problem und wahrscheinlich eine der wenigen Ablenkungen in den langen, dunklen und kalten Wintermonaten.


Auf den Landausflügen haben wir unzählige Pinguine, Robben und Vögel gesehen. Bei den Pirschfahrten mit den Zodiacs wollen wir nun Wale aus der Nähe erleben.

Montag, 7. März 2016

Antarktis 2 – Ein normaler Tag in der Antarktis

Unser Schiff, die AKADEMIK VAVILOV, ist ein ehemaliges Forschungsschiff. Dementsprechend einfach sind die Kabinen. Dafür ist das Schiff mit sehr ruhigen Maschinen und einem sehr effektiven Stabilisatorsystem ausgestattet. 
Unsere Kabine - Klein. aber zweckmäßig und sauber
Und, ein unschätzbarer Vorteil, es sind nur 58 Passagiere mit auf der Reise. Wir werden von 42 russischen Crew-Mitgliedern, die für den Service und das Führen des Schiffes verantwortlich sind, umsorgt. Daneben sind noch 22 Tourguides und Wissenschaftler an Bord, die für die Exkursionen und die begleitenden Vorträge zuständig sind, dabei.
Die AKADEMIK VAVILOV
Die Reiseroute ist ambitioniert. Zunächst wollen wir die South Shetland Inseln, dann die Ostseite der Antarktischen Halbinsel erkunden. Danach durch den Antarctic Sound in die Weddelsea um schließlich über Elefant Island und durch die Drake Passage zu den Falkland Inseln fahren. Von dort geht es mit dem Flugzeug zurück nach Punta Arenas.

Damit das Programm auch abgearbeitet werden kann, ist der Tag straff durchorganisiert und beginnt um 7:00 Uhr. Mit einer einfühlsamen Lautsprecherdurchsage werden alle geweckt und eindringlich gebeten um 7:30 Uhr pünktlich zum Frühstück zu erscheinen.
Sonnenaufgang
Nach dem – reichhaltigen – Frühstück bleibt noch etwas Zeit zum Anziehen der Schlechtwetterausrüstung. Dann geht es an die Gangway zur Vormittagsexkursion. Für 2-3 Stunden geht es Land oder es wird eine Rundfahrt mit den Zodiacs veranstaltet. Genaueres zu den Exkursionen findet ihr in einem separaten Blogeintrag.
Fertig zur Exkursion
Nach der Rückkehr von der ersten Exkursion des Tages legt das Schiff wieder ab und fährt zum nächsten Ziel und wir ziehen uns wieder um. Die Schlechtwetterausrüstung wird zum Trocknen aufgehängt und wir gehen zum Mittagessen ( auch sehr reichhaltig).

Bis zum ersten Vortrag des Tages bleiben dann noch üppige 30 Minuten in denen wir schnell einen kleinen Mittagsschlaf einschieben. Völlig ungestört, vorausgesetzt, das nicht gerade ein Wal gesichtet wird, was glücklicher weise ziemlich häufig vorkommt. 
Wal gesichtet ?
Zweimal sichten wir Orcas (Killerwale), welche ja nur dem Namen nach „Wale“ sind. Tatsächlich handelt es sich bei Orcas jedoch um Delphine. Mehrmals sehen wir, Buckelwale und Finwale. Einmal einen Buckelwal der direkt vor dem Schiff „aus dem Wasser“ springt.
Buckelwal beim "Breaching"
Egal ob Wal, Delphin oder nicht, bis um 16:00 Uhr hat das Schiff den zweiten Ankerplatz des Tages erreicht. Dann beginnt das gleiche Procedere wie am Vormittag. Umziehen und ab in die Zodiacs.
Die Zodiacs warten auf ihren Einsatz
Spätestens gegen 19:00 Uhr sind wir wieder zurück und, wer hätte es gedacht, ziehen uns wieder um. Das Schiff legt ab. Das Abendessen wird serviert (noch reichhaltiger).
Die Antarktis gleitet an unserem Kabinenfenster vorbei
Bevor um 21:00 Uhr der abendliche Vortrag gehalten wird, kann man versuchen noch etwas Zeit zum Duschen oder relaxen in der Bar zu finden.
Smothies in der Bar
Sollte das Wetter eine Exkursion unmöglich machen, wird die Exkursion schnell durch einen Vortrag über Wale, Pinguine, Eis, Krill, Klimawandel oder … ersetzt. Es soll ja keine Langeweile aufkommen.

Meistens sind wir um 23:00 Uhr so müde, das wir direkt ins Bett gehen, denn morgen gibt es um 7:00 Uhr wieder eine Lautsprecherdurchsage.....
Die Eisberge leuchten im Mondlicht
Wir haben es nicht geglaubt, aber es stimmt was im Reiseprospekt steht: Die Reise ist weniger eine Kreuzfahrt, sondern eher eine Expedition. Und das gefällt uns doch sehr.

Sonntag, 6. März 2016

Antarktis 1 – Anreise

Die Arktis ist ein Meer, umgeben von Kontinenten und die Antarktis ist ein Kontinent umgeben von Meer (habe ich irgendwo gelesen). Und genau da liegt das Problem bei der Anreise. 

Von Südamerika - der Kontinent, der am nächsten an der Antarktis liegt – sind es noch etwa 1.000 Kilometer über die grundsätzlich stürmische Drake Passage bis zum Antarktischen Kontinent. Die Strecke kann man in zwei Tagen mit dem Schiff, oder in zwei Stunden mit dem Flugzeug zurücklegen. Bei unserer Tour sind beide Varianten enthalten. Hin geht es mit dem Flugzeug, zurück (zumindest bis zu den Falklandinseln) mit dem Schiff.

Der Abflug ist für den 23.2. vorgesehen. Wir sollen uns am 22.2. im Hotel „Cabo de Hornus“ in Punta Arenas zur Vorbesprechung einfinden. Als alle da sind (58 Mitreisende) kommt die schlechte Nachricht. Auf „King George Island“ - der Insel mit dem Flughafen in der Antarktis  – tobt ein Schneesturm. Der Flughafen ist geschlossen, der Flug ist abgesagt und wir sollen Morgen wieder vorbeikommen, dann gibt es neue Nachrichten.
Also am nächsten Tag wieder ins „Cabo de Hornus“. Es gibt einen Hoffnungsschimmer. Wetterbesserung ist vorhergesagt. Der Flug soll am nächsten Tag früh um 9:00 Uhr starten.

Am nächsten Morgen (24.2.) werden wir um 6:00 Uhr zum Flughafen von Punta Arenas gebracht. Der Flug findet statt. Das Wetter hat sich gebessert. Es schneit nicht mehr. Auf der Landebahn liegt zwar noch Schnee, aber das Flugzeug fliegt trotzdem. Dem Wetter wird aber nicht getraut. Wir werden zur Eile gedrängt. Das Flugzeug fliegt dann auch eine halbe Stunde früher als geplant. Der Flug selbst dauert zwei Stunden. Keine Turbulenzen. Strahlender Sonnenschein, aber unter uns eine graue Wolkendecke. 
Grau in Grau - Unser erster Blick auf die Antarktis
Kaum hat das Flugzeug die Wolkendecke durchbrochen, taucht auch schon die Landebahn auf. Alles ist weiß vom Neuschnee. Der Flughafen entpuppt sich als Schotterpiste mit ein paar Landelichtern am Rand. 
Flughafen Antarktis - Ziemlich frisch
Beim Aussteigen beträgt die Temperatur knapp 0°C. Ziemlich frisch und keine Möglichkeit zum Aufwärmen, da es keinerlei Gebäude gibt. Vor uns liegt ein 2 Kilometer langer Fußmarsch durch den Neuschnee zum Strand. Dort warten die Zodiacs (Schlauchboote mit Außenbordmotor) auf uns, mit denen wir auf das Schiff gebracht werden. Bevor wir in die Zodiacs steigen, werden Schwimmwesten verteilt und es gibt eine Einweisung, wie wir in die Zodiacs ein- und auch aussteigen sollen. 
Vor der Fahrt mit dem Zodiac - Einkleidung
Die Einweisung wird nicht die Letzte für heute sein. An Bord folgen dann noch Rettungsübung, Einweisung in die Antarktisregularien für Touristen, Einkleidung mit Gummistiefeln, wasserdichter Hose und Jacke.


Auf dem Schiff angekommen, beziehen wir unsere Kabine und bekommen in der Bar heiße Getränke. 
Das tut gut ... eine warme Schokolade in der Bar
Mit knapp 24 Stunden Verspätung sind wir in der Antarktis. Kaum ist der letzte Passagier an Bord wird der Anker gelichtet und wir fahren nach Süden.
Die erste Eisscholle