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Montag, 19. März 2018

Mexiko 8 – Mundgeruch


Zur Klärung von wichtigen Fragen scheuen wir weder Kosten noch Zeit. Eines der wirklich wichtigen Probleme, welches uns Tag und Nacht beschäftigt, ist die Frage ob Wale Mundgeruch ( oder genauer: Maulgeruch) haben oder nicht.

Dieser Frage wollen wir in der Laguna von San Ignacio auf den Grund gehen.

In Nogales reisen wir nach Mexiko ein. Der Grenzübertritt verläuft, wie inzwischen gewohnt, wieder einmal völlig einfach und schnell. In Mexiko füllen wir Wasser und Gas auf, laden unsere SIM-Card, wechseln das Motoröl im Ogermobil, lassen beim Zahnarzt Gabys lockere Krone festkleben und fahren die etwa 400 Kilometer bis nach Guaymas in Sonora. Wohlgemerkt... alles an einem Tag. Richtig schön, das sich die Dinge - im Gegensatz zur USA - wieder schnell und einfach regeln lassen. In Guaymas nehmen wir die Fähre um auf die Baja California zu kommen.
Schwimmender Campingplatz - Fähre nach Santa Rosalia
Nach einer Nacht auf dem Schiff und weiteren 150 Kilometern erreichen wir die Laguna. Dort treffen wir Fabian und Isabela in ihrem Mercedes Atego Camper wieder. Die Beiden haben wir zuletzt im Yukon und in Alaska gesehen. Richtig schön mal wieder bekannte Gesichter zu sehen.
Traumhafter Ausblick - Antonios Eco Camp
Wir übernachten auf dem Campingplatz von Antonis Eco Camp. Am Morgen mieten wir gemeinsam ein Boot und fahren in die Lagune
Fabian, Isabela und Fernando unser Guide
Alljährlich im Dezember kommen die Grauwale aus der Arktis in die Lagune zur Paarung und zur Geburt des Nachwuchses. Im März sind die Walkälber dann so groß, dass sie – wie alle Kinder – viel Neugier entwickeln. 
Walmutter mit Nachwuchs im Anmarsch
Sie interessieren sich besonders für die kleinen Boote die in der Lagune herumfahren. Begleitet und beschützt von den Müttern nähern sich die Jungen Wale den Booten, stecken neugierig die Köpfe aus dem Wasser und lassen sich auch gerne anfassen. 
Wal zum Anfassen
Die Haut ist erstaunlich weich
Eine extrem interessante Erfahrung. Immer wieder tauchen Wale neben dem Boot auf, lassen sich den Kopf streicheln, tauchen unter dem Boot durch um auf der anderen Seite wieder frech aufzutauchen.

Wir sind zwei Stunden bei den Walen bevor es wieder zurück an Land geht.
Trotz der Nähe zu den Walen haben wir die Frage des Maulgeruches nicht eindeutig beantworten können. Meistens riechen wir nichts. Aber manchmal weht doch ein übler Gestank über das Boot. Die Ursache dieses Gestanks, könnte jedoch am anderen Ende des Wales liegen und mit der Verdauung zu tun haben. Ich denke, wir müssen bei Gelegenheit nochmal wieder kommen um die – weltbewegende Frage des Maulgeruches endgültig zu klären.

USA 11 – Arizona


Kaum haben wir den Lake Mead verlassen, stolpern wir in ein Rodeo. Die nationalen Meisterschaften im Team Roping, dem Einfangen von jungen Kälbern finden in Wickenburg statt. Wir nutzen die unverhoffte Gelegenheit und sehen den Cowboys und -Girls bei ihren Bemühungen zu.
Meistens geht es ganz schnell und das Kalb ist eingefangen
Dabei geht es zunächst darum das Lasso um den Kopf des Kalbs zu werfen und dann seine Hinterbeine zu fixieren. 
Manchmal entkommt das Kalb zunächst
Der Südwesten der USA ist schon toll. Die Landschaft wird von den Saguaro-Kakteen geprägt. Die Kakteen werden locker 15 Meter hoch und bis zu 200 Jahre alt. 
Saguaro-Kakteen
Es ist eine durchgehende Bilderbuchlandschaft. Wie im Film. Es ist deshalb kein Wunder, das in Arizona eine große Anzahl von berühmten Western gedreht wurde.In der Nähe von Tucson liegt die Filmstadt „Old Tucson“. 1939 wurde der Ort von den Columbia Filmstudios erbaut und als Kulisse für Western wie Rio Bravo oder Serien wie High Chaparal genutzt.
Hauptstraße in Old Tucson
Kulisse in Old Tucson
Heute ist Old Tucson eine Art Museum mit Stunt- und Can-Can Shows sowie Rodeos.
Old Tucson - Sheriff Office
Old Tucson - Stuntmen unter sich

Nicht weit weg von der Filmstadt liegt ein anderes, hoch interessantes, aber auch ziemlich beklemmendes Museum. 
Titan II Rakete im Silo
Das „Titan II Missile Museum“ ist das letzte Raketensilo aus dem kalten Krieg. Die dort ausgestellte Interkontinentalrakete war mit einem Sprengkopf von 9000 Megatonnen ausgerüstet. Etwa 400 mal stärker als die Atombombe, die auf Hiroshima fiel. Das Ziel dieser Rakete war Europa...Vielen Dank. 
Kommandostand ders Raketensilos
Die ausgestellte Technik der 60'er Jahre wirkt schon sehr rustikal und nicht unbedingt Vertrauen erweckend. Ziemlich makaber finden wir den Einführungsfilm, der im Foyer vorgeführt wird. Zur Musik eines „Wiener Walzers“ wird dort die Explosion einer Atombombe gezeigt. Manchmal ist der Geschmack der US-Amerikaner schon sehr fragwürdig.

Die Gegend um Tucson ist aber auch für die Flugzeugfriedhöfe, die hier liegen bekannt. Auf Grund des trockenen Wüstenklimas verrotten die hier abgestellten Maschinen nicht. Vom „Pima Air und Space Museum“ aus kann man den „Boneyard“ der Air Force besichtigen. Über 4000 ausrangierte Militärflugzeuge warten hier …. auf was eigentlich?
Boneyard der Air Force bei Tucson
Sauber aufgereiht, in Reih und Glied, die Scheiben gegen den Wüstenwind mit Folien verklebt, sind die Flugzeuge in der Wüste geparkt. Wir können uns das Ganze nur von Außen anschauen, da alle Touren ausgebucht sind.
Das „Pima Air und Space Museum“ ist ganz nett, zeigt auch die Präsidentenmaschine Kennedys, ist aber nicht annähernd so gut wie vergleichbare Museen in England.
Schon etwas betagt - Das Präsidentenflugzeug von  J.F.Kennedy

Die Grenze nach Mexiko ist nicht mehr weit. Das merkt man überall. Die Beschriftungen sind zweisprachig (Spanisch,Englisch) und es gibt auch eine sehr schöne alte Mission. Die Kirche der Mission San Xavier del Bac gehört, aufgrund ihrer strahlend weißen Fassade, zu den Top-Fotomotiven. 
Mission San Xavier del Bac
Bei unserem Besuch ist der Himmel leider bedeckt, so dass der Kontrast zwischen der weißen Kirche und dem (nicht vorhandenen) blauen Himmel nicht zur Geltung kommt. Trotzdem ist die Mission einén Besuch wert.

Ganz im Gegenteil zum etwa 100 Kilometer entfernten Tombstone. Der Ort, angepriesen als „Old Western City“ ist komplett auf Kommerz ausgerichtet und eigentlich ziemlich langweilig. Nach einem kurzen Spaziergang über die „Mainstreet“ machen wir uns auf den Weg nach Mexiko.

Donnerstag, 8. März 2018

USA 10 – Wieder unterwegs


Sonntag 04.März

Es geht wieder los. Wir fliegen zum Ogermobil nach Las Vegas. Diesmal mit kleinem Gepäck. Bis auf ein paar Dichtungen für unsere KCT-Fenster haben wir diesmal keine Ersatzteile dabei. Ein ganz neues Gefühl.

In San Francisco müssen wir umsteigen. Die Einreiseprozedur in die USA geht überraschend schnell und – noch überraschender – sehr freundlich über die Bühne. Ausführliche Beschreibung auf unserer Website.

Nach 15 Stunden Flug und einer kurzen Taxifahrt für stolze 18 $US fallen wir um 21:00 Uhr todmüde in unser Bett in der Airport Travelodge in Las Vegas.
Airport Travelodge - Einfach, aber sauber und mit Parkplatz
Am Morgen werden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt. Nach den vielen trüben Tagen im deutschen Winter 2017/2018 eine wirklich motivierende Erfahrung. Mit dem Stadtbus fahren wir zum Lagerplatz auf dem wir vor drei Monaten das Ogermobil abgestellt haben. Die Spannung steigt. Ist alles OK mit dem Auto? Wirklich beunruhigt sind wir eigentlich nicht, aber man weiß ja nie.

Als wir das Auto erreichen sieht auf den ersten Blick alles gut aus. Der Eindruck bestätigt sich auch nachdem wir das Ogermobil ausgepackt haben. Keine Schäden. Die Schlösser lassen sich leicht aufschließen (kein Rost) und das Auto springt – nachdem wir die Batterien wieder angeklemmt haben – sofort an. Erleichterung.

Wir sehen uns in der Wahl von Las Vegas als Etappenziel bestätigt. Der Lagerplatz ist für US-amerikanische Verhältnisse nicht teuer (2 $US/Tag), das trockene Wüstenklima ist gut für das Auto, man findet leicht bezahlbare Hotels in Las Vegas und die Flüge nach Deutschland sind – für die lange Strecke günstig.

Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit dem Ausrüsten des Ogermobils. Gaby kauft einen Berg Lebensmittel und ich fahre tanken und Wasser auffüllen. Am frühen Abend ist alles erledigt und uns bleibt der Rest des Tages für einen Bummel über den Strip.
Las Vegas - Hotel New York, New York

Da haben wir uns was vorgenommen. Wir starten im Süden am Hotel Mandaley Bay und laufen dann nach Norden über und durch das Luxor, New York-New York, Bellagio (mit den Wasserspielen) Caesars Palace, Treasure Island bis zum Venetian. Eine Strecke von über 3 Kilometern.
las Vegas - Wasserspiele vor dem Bellagio

Las Vegas - Der Strip am Abend
Im Flugzeug nach Las Vegas haben wir Gutscheine für Getränke und zum Spielen im Venetian bekommen. Die lösen wir schnurstracks ein. Beim Roulette gewinnen wir doch glatte 25 $US und in der Bar gönnen wir uns dann zwei Cocktails.

Es ist jetzt immerhin schon 20 Uhr und die Müdigkeit schlägt gnadenlos zu. Mit letzter Kraft schleppen wir uns zur Bushaltestelle um zurück zum unserem Hotel zu kommen.

Der nächste Tag ist das Ende unseres Aufenthalts in Las Vegas. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel Paris (das wohl beste, da französische Frühstück, in Las Vegas) fahren wir los. Ziel ist der Lake Mead. Dort wollen wir erst einmal einen Tag ausspannen bevor es richtig los geht. Auf dem Weg dorthin halten wir für einen Fotostopp am Hooverdamm.
Beeindruckend - Hooverdamm
Am Lake Mead übernachten wir im Kingman Wash, direkt am Seeufer. Am Ruhetag haben wir viel zeit um wieder in den Reisemodus zu kommen und diesen Blog zu schreiben.
Mitten in der Wüste - Lake Mead