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Dienstag, 30. Juli 2013

Usbekistan - Eine Stadt mit 3 M's .....Samarkand

Unsere letzte Station in Usbekistan: Samarkand.

Die Stadt mit den 3 M's:       Moscheen   Medressen   Mausoleen.

Gebaut zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert und prachtvoll restauriert, gehören die 3 M's von Samarkand sicher zu den eindrucksvollsten Bauten islamischer Architektur.


Kuppel des Mausoleums von Amur Timur

Medresse (Koranschule) am Registon Platz

Insgesamt ist Samarkand jedoch eine moderne Stadt und die 3 M's konzentrieren sich im wesentlichen auf einen kleinen Bereich in der Innenstadt. Samarkand hat damit – für uns – nicht den Flair, den Buchara besitzt. 
Überblick über die Nekropolis

Auf der Fahrt nach Samarkand hat leider unser GPS den Geist aufgegeben. Zuerst ist die Halterung gebrochen, danach hat die Hitze auf dem Armaturenbrett dem GPS den Rest gegeben. Es ist leider nicht möglich ein neues GPS in Samarkand zu finden, so werden wir die nächste Zeit ohne GPS auskommen müssen.

Unser Visum für Tadschikistan ist ab 1.8. gültig, so bleiben uns ein paar Tage, die wir in Samarkand verbummeln können. Bei der Wahl des Übernachtungsplatzes haben wir wieder unsere Taktik aus Buchara angewendet. Wir parken im Garten des ersten Hotels am Platz, dem Hotel President. Das Hotel hat ein Hallenbad, WIFI und natürlich Toiletten – zumindest theoretisch. Praktisch ist das WIFI-Netz seit zwei Tagen außer Betrieb und das Hallenbad am Sonntag geschlossen. Schon etwas merkwürdig für ein 4* Hotel.

Garten des Hotels President

Wir nutzen die Zeit bis wir nach Tadschikistan weiterreisen können für einige kleinere Reparaturarbeiten, die Produktion von Videos und Spaziergängen durch die Stadt.


Mittwoch, 24. Juli 2013

Usbekistan – Wartestand

Seit Ende Juni fahren wir mit einem waidwunden Ersatzrad durch die Gegend. Weder im Iran noch in Turkmenistan gab es die Reifengröße unseres Ogermobils zu kaufen. Die einzige Lösung: Wir lassen uns einen Reifen aus Deutschland schicken. Die Gelegenheit dazu bietet sich in Usbekistan. Zum Einen gibt es zum Flughafen von Taschkent Direktflüge aus Frankfurt und zum Anderen sind wir lange genug in Usbekistan um auf den Reifen warten zu können. Vor einer Woche haben wir bei Erich Christ einen neuen Reifen bestellt. Am Mittwoch werden wir ihn wohl – dank der Bemühungen von Erich bei der Beschaffung und von dbSchenker beim Transport - am Flughafen abholen können. Die Zeit bis dahin verbringen wir im Wartestand in Taschkent und Umgebung.

Taschkent. Eine Stadt die zum Teil orientalisch, zum Teil sowjetisch und zum Teil modern ist.

Seite an Seite: Hotelruine und Koranschule in Taschkent
Eine Stadt, die zu besichtigen richtig Spaß macht, da sie unheimlich viele Grünflächen besitzt und alle Sehenswürdigkeiten mit der Metro zu erreichen sind.  

Taschkent: Biergarten mit Wasserspielen

Taschkent: Echter storch in der Innenstadt
Zudem haben wir einen schönen Stellplatz im Stadtzentrum - von dem es bis zur nächsten Metrostation lediglich 100 Meter sind.

Unser Stellplatz hinter dem Hotel Usbekistan
Der orientalische Teil der Stadt konzentriert sich um den lebhaften Choru-Basar.



Neben dem Basar gibt es noch eine kleine Altstadt und das sehr schöne Ensemble Hazrati Imon zu sehen.


Ensemble Hazrati Imom
Taschkenter Altstadtgasse
Die modernen Gebäude sind dagegen etwas wahllos über das Stadtgebiet verteilt.  

Fernsehturm Taschkent
Und der Rest der Stadt spiegelt eben noch die Ideale der sowjetischen Architektur wieder.

Typischer Straßenzug in Taschkent

10 Tage in Taschkent auf einen Reifen warten ist – bei aller Schönheit der Stadt – dann doch etwas langweilig, so dass wir für einige Tage an den Chorqou Stausee fahren. Der Stausee liegt wunderschön zwischen den Bergen und ist ein beliebtes Ausflugsziel der Taschkenter. Leider ist es echt schwierig ans Seeufer zu gelangen. An den schönsten Stellen stehen entweder die Erholungsheime der früheren Kombinate - Bettenburgen mit Hunderten von Zimmern – und einem hohen Zaun drum herum, oder Privatvillen mit einer Mauer als Einfriedung, die das Ufer blockieren.  

Einfahrt zum Erholungsheim

Eines der Erholungsheime
Nach mehr als 2 Stunden Suche haben wir dann aber doch ein schönes Plätzchen gefunden. Eine Wiese, die bis an das Wasser reicht und auf der man auch campen kann.

Unser Stellplatz am Seeufer

Hier kann man es aushalten, auch wenn am Wochenende anscheinend alle Taschkenter am See einfallen. Unsere Wiese ist jetzt so voll wie das Strandbad am Wannsee an einem Wochenende im Juli. Alle Picknickplätze sind belegt, der Schaschlikgrill angeworfen und die mitgebrachten Getränke werden voller Leidenschaft und mit teilweise viel Gelächter getrunken.  Am Abend leert sich das Gelände dann aber schnell und ab etwa 20:00 Uhr sind wir mehr oder weniger alleine am See 


Picknickplatz auf Usbekisch
Etwas ist seltsam. Am Strand ist das ganze Wochenende über Polizei, die ein Auge darauf hat, dass niemand mehr als etwa 50 Meter vom Ufer weg schwimmt. Zudem ist kein einziges Boot auf dem See zu sehen.
Das Bild ändert sich am Montag schlagartig. Die Polizei ist weg. Der See wimmelt von Booten und Jetskis. 
Des Rätsels Lösung: Am Wochenende waren neben den normalen Bürgern auch hochrangige Politiker in ihren Datschen. Denen darf das gemeine Volk natürlich nicht zu nahe kommen.

Voller Optimismus fahren wir am Mittwoch zurück nach Taschkent. Unser Reifen sollte in der letzten Nacht angekommen sein. Doch dann die Ernüchterung. Ein Anruf beim Flughafen ergibt: Der Reifen ist nicht in Taschkent. Viele Telefonate und e-Mails später finden wir heraus, dass der Reifen seit fünf Tagen in Prag ist und erst in weiteren 5 Tagen nach Taschkent geflogen werden soll. Dann sind wir aber schon fast in Tadschikistan. Also Kommando zurück. Wir werden wohl weiter mit unserem angeschlagenen Ersatzrad fahren müssen. Ob das Versäumnis nun bei der Spedition oder der Fluggesellschaft liegt ist uns letztendlich egal. Es kann einfach nicht sein, dass es 10 Tage dauern soll einen Reifen -  mit dem Flugzeug - von Deutschland nach Taschkent zu transportieren.

Jetzt müssen wir eben nach einem anderen Weg suchen...

Samstag, 13. Juli 2013

Usbekistan – Erholung in Buchara

Gestern sind wir in Buchara – DER Stadt an der Seidenstraße – angekommen. Die Stadt bietet eine Menge. Islamische Architektur aus dem 14. bis 16. Jh. an jeder Ecke, freundliche Einwohner, Parkplätze in der Innenstadt ohne Ende und funktionierende Internetverbindungen.

Eine der vielen Koranschulen in Buchara

Zudem geht das Leben hier – im Gegensatz zu früher - eher beschaulich seinen Gang.

Buchara Anfang des 20. Jh

Obwohl Buchara eine der Hauptsehenswürdigkeiten in Usbekistan ist, sind die Gassen in der Altstadt eher leer. Es sind vermutlich mehr Händler auf Kundensuche, als Touristen über die Basare bummeln.

"Touristenmeile" in Buchara

Wir haben uns entschlossen mitten in der Altstadt – auf dem Parkplatz des Hotels Asia Buchara – zu campen.

Camping im Stadtzentrum

Die Vorteile liegen auf der Hand. Alle Sehenswürdigkeiten sind leicht zu Fuß zu erreichen, wir haben Internet und das Hotel hat einen Pool.
Nach den Stadtbesichtigungen können wir unsere müden Knochen auf der Liege am Pool regenerieren und somit richtig entspannen. Bei etwa 42° Außentemperatur ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Gaby und der Pool

Wir haben wieder einmal Wein und Sekt einkaufen können. Das erste Mal seit über fünf Wochen. Heute Abend werden wir somit endlich die Bowle zur Feier von Gaby's Geburtstag – mit ordentlicher Verspätung - trinken können.
Da es uns hier so gut gefällt, werden wir uns wohl noch einen oder zwei Tage länger dem gepflegtem Müßiggang hingeben.

So ein Durcheinander...

Der eifrige Leser hat es gemerkt. Es herrschte über ein Monat Funkstille auf unserem Blog. Dies lag nicht daran, dass wir auf einmal schreibfaul geworden sind. Vielmehr haben wir nur zweimal überhaupt einen Internetzugang gehabt und dann ist auch noch GOOGLE geblockt, d.h. wir hatten keinen Zugang zu unserem Blog.  
Jetzt ist wieder alles anders. In Usbekistan kommen wir ohne Schwierigkeiten an Internetverbindungen und GOOGLE funktioniert normal. Damit können wir wieder regelmäßig posten.

In der Euphorie sind uns jedoch die Post's des letzten Monats etwas durcheinander gekommen. Falls Ihr deshalb von uns verwirrt worden seid, …...sorry.

Die richtige Reihenfolge der Posts lautet wie folgt:

09.6.2013 : Aserbaidschan – Land der krassen Gegensätze
10.6.2013 : Iran – Tourismus
15.6.2013 : Iran – Verkehr
01.7.2013 : Iran – Tourismus
08.7.2013 : Iran – Kleidervorschriften
11.7.2013 : Turkmenistan – UdSSR in klein

Wir hoffen, dass wir zukünftig ein weiteres Durcheinander vermeiden können, aber es ist im Moment ziemlich heiß und das nächste Land – mit seinen eigenen Regeln - kommt bestimmt....

Aserbaidschan – Land der krassen Gegensätze

In Aserbaidschan ist alles anders, als man erwartet. Es fängt schon mit den Grenzübergängen an.


Aufmunterung an der Grenze Georgien-Aserbaidschan

Während es an der Grenze zu Georgien noch einigermaßen europäisch zugeht, ist die Abfertigung in Astara (zum Iran) eher afrikanisch.
Die Grenze wird über Mittag für 90 Minuten geschlossen – Lunchtime. Die Zufahrt zur Kontrollstelle muss über ein privat betriebenes Terminal erfolgen.Kosten 10 USD für 200 Meter Fahrt über einen Schlammweg.

Die Qualität der Straßen – der Hauptdurchgangsstraßen – hängt ausschließlich von der Entfernung zur Hauptstadt Baku ab. In Baku und in einem Umkreis von etwa 150 Kilometer sind diese Straßen in einem Top-Zustand. Die von uns bereisten Hauptrouten sind 4 bis 6-spurig, also richtig gut.

Das ändert sich nach 150 Kilometern aber schlagartig. Von mehreren Spuren – keine Rede mehr -, dafür umso mehr von Schlaglöchern, Quer- und Längsrinnen, die es schwierig machen, mehr als 60-70 Km/h zu fahren. Kommt man dann in Grenznähe scheint sich die Straße - unter der Last der LKW - endgültig aufzulösen.

Die Straße sieht gut aus, aber ...


In Baku wechseln sich alte und neue Bausubstanz munter ab. Im Zentrum wird gebaut was das Zeug hält. Der Bulvar (die Uferpromenade) ist eine richtig schöne Flaniermeile.

Uferpromenade mit "Flame Towers" in Baku

Mit zunehmender Entfernung vom Zentrum bleibt vom Glanz nicht mehr viel übrig. Erreicht man die Außenbezirke von Baku auf der Abseron Halbinsel wird es apokalyptisch.

Alte Ölfördertürme, Pumpen und Leitungen rosten neben neueren – noch aktiven Anlagen – still vor sich hin. Dies gilt allerdings nur für die Anlagenteile, die nicht in einem der unzähligen Öltümpel liegen, dort wird der Rost durch das ausgelaufene Öl gestoppt.


Ölförderung auf der Asceron Halbinsel

So stehen also Wohngebäude unmittelbar neben den Ölanlagen und über allem liegt ein permanenter Petroleumgeruch. Hier wartet eine große Aufgabe auf Umweltaktivisten. Etwas Gutes hat jedoch auch diese Landschaft. Es gibt nicht eine Fliege oder Mücke.

Auf dem Land dagegen ist die Natur noch weitgehend intakt, d.h. es gibt auch wieder Fliegen.

Schlammvulkan, 60 Km südl. von Baku

Man merkt an jeder Ecke, dass das Geld aus den Öleinkünften nicht über Baku hinaus kommt. Das Land wirkt hier teilweise so, als ob vor 30 Jahren die Zeit stehen geblieben wäre. Manche Orte sehen noch aus, als ob die Sowjetunion noch bestehen würde.

Trotz dieser widrigen Umstände sind die Aserbaidschaner - ähnlich wie die Leute in Georgien - jederzeit freundlich und hilfsbereit.

Freitag, 12. Juli 2013

Iran - Kleidervorschriften / von Gaby


Als einziges Land der Welt fordert der Iran von ausländischen Frauen, die das Land betreten, dass sie das Haupthaar bedecken. Ansonsten sind lange Hosen und die Hüfte bedeckende und lang ärmelige Oberteile oder lange Röcke in Ordnung. Einen Shador braucht man nicht zu tragen. Da ich jegliche Kopfbedeckung nicht mag, war das für mich schon ein Gräuel , das 4 Wochen im Juni tun zu müssen. Außerdem fühle ich mich damit , nicht ich selbst und die Ausländerin sieht man auch an anderen Sachen. So war ich doch überrascht, dass das Ganze nicht so krass gehandhabt wurde. Immerhin gibt es im Iran die Sittenpolizei. Habe sie allerdings nie zu Gesicht bekommen.


Mit dem Kopftuch kam ich schlecht zurecht. Ständig rutschte es sonst wohin und ich musste immer dran herumziehen bis es wieder ordentlich aussah außerdem habe ich darunter wahnsinnig geschwitzt. Das kann einen schon verrückt machen. Dann habe ich einfach nur noch meinen Sonnenhut aufgesetzt und keinen hat es wirklich gestört, niemand hat irgendwas deshalb zu mir gesagt. Kaum waren wir in Turkmenistan als ich von einer Bäuerin darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ich ja unverhüllt herum laufe. 

So kann man auch im Iran riesige Unterschiede in der Handhabung der äußeren Aufmachung sehen. Viele junge Frauen in Teheran tragen über ihrer langen Bluse oder Kurzmantel einen Gürtel – also taillenbetont. Der Schal hält oft nur noch auf dem Dutt und man kann die Haarpracht sehen. Das Ganze ist dann farblich aufeinander abgestimmt und wenn die Hose unter der Langbluse bzw Kurzkleid eine Leggings oder enge Hose ist, sieht das richtig modisch aus. 

In privaten Räumen war ich überrascht wie schnell die Frauen ihr Kopftuch und Jacke von sich schmissen, obwohl Dirk, ein Fremder dabei war. Man machte Dirk auch Komplimente, was für schöne blaue Augen er hätte. Ich bekam einen Liebesbrief, wurde von Frauen umarmt und wir mussten beide unzählige Male für Fotos posieren.

Weiter entfernt von Teheran wurde das Ganze mehr konservativ und ein Shador war vor allem bei älteren Frauen an der Tagesordnung. Allerdings badet man nur mit verhüllenden Kleidungstücken wenn Männer einen sehen können. Am Meer gibt es getrennte Strände. Ich habe diese Vorschrift nicht so ernst genommen und bin an einem See, wenn gerade niemand hin geschaut hat, mit meinem Bikini ins Wasser. 


Beim letzten Bad hat mich dann aber der Mann vom Tretbootverleih beim Herauskommen abgepasst und mich betatscht. Musste schnell das Weite suchen. Zum Duschen ( Außendusche) mussten wir uns daher auch einen Platz suchen, der wirklich einsam war ( nicht so einfach).  


Donnerstag, 11. Juli 2013

Turkmenistan – UdSSR in klein

1991 – die UdSSR löst sich auf und die einzelnen Republiken werden selbstständig.

2013 - die UdSSR scheint weiterhin zu existieren, neue Bezeichnung : Turkmenistan.

Das deja vu Erlebnis beginnt bereits an der Grenze. Die Grenzanlagen erinnern schwer an die 1980er Jahre. Einzige Änderung. Es gibt nun Handys und Computer in den Abfertigungsgebäuden, wobei man positiv feststellen kann, dass die Geschwindigkeit der Abfertigung trotz der modernen Technik nicht langsamer geworden ist. Es geht im Schneckentempo vorwärts, wie eh und je.

Die Uniformen der Grenzer, echter Sowjet-Look. Die Prozeduren (Details auf unserer Homepage, Länderseite Turkmenistan) haben ebenfalls den Zeitenwandel unbeschadet überstanden. Wo gibt es heute schon noch Desinfektionsbecken für das Auto? Es werden Zoll- und Devisenerklärungen ausgefüllt, geprüft und gestempelt, dass es eine Freude ist. Zum Filzen des Fahrzeugs finden sich gleich 4 Soldaten ein und gehen mit Feuereifer zur Sache. Der einzige Unterschied zu früher ist, dass sie nicht gleich zu Beginn der Kontrolle allen Verkleidungen mit dem Schraubenzieher zu Leibe rücken wollen. Auch die Dauer der Grenzabfertigung entspricht den Normvorgaben der Sowjetunion: 3 Stunden. Solange haben wir Anno 1986 auch an der Grenze bei Leningrad verbracht.

Kaum im Land wird das Sowjetfeeling von den Turkmenen weiter gepflegt. Die Qualität der Straßen ist echt sozialistisch, d.h. Unterirdisch. Nach 230 Kilometer Spurrinnen-Surfen und Schlagloch-Slalom brauchen wir erst einmal eine Stunde um den Inhalt unserer Schränke neu zu sortieren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf diesen „Straßen“ erreicht fast stolze 40 Km/h. Aber es gibt auch einige wenige gute Abschnitte. Bisher immerhin insgesamt 15 Kilometer. Damit die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht nach oben schnellen kann, ist auf diesen Abschnitten die Höchstgeschwindigkeit begrenzt. Auf glatte 60 Km/h, obwohl die Straße geradeaus geht und sechs-spurig ist. In guter sowjetischer Tradition stehen auf diesem Abschnitt (15 KM) 3 Polizeistreifen mit Radarpistolen. Dafür haben wir natürlich Verständnis. Wo sollen die armen Kerle denn sonst ihre Spielzeuge ausprobieren können?
Der geneigte (ältere) Leser wird fragen, was denn mit der „GAI“ ist. Gibt es die ebenfalls in Turkmenistan? Zur Erklärung für die Jüngeren. Die „GAI“ war die Verkehrspolizei in der Sowjetunion (und ist es noch in Russland). Die „GAI“ hatte an den Ein-und Ausfahrten der größeren Städte feste Kontrollposten installiert, an denen standardmäßig die Papiere kontrolliert wurden. Somit konnte man in der Sowjetunion nur die im Visa genehmigten Orte besuchen.
Um die Frage von oben zu Beantworten: „Ja“ die „GAI“ gibt es noch. Die Kollegen nennen sich jetzt „PYGB“ haben aber genau die gleichen Aufgaben.


Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass bald 50% der Fahrzeuge auch noch aus lang vergangenen Zeiten stammen. Egal ob Lada, Barkas, IFA, Ural, Kamas, es gibt noch viele historische Fahrzeuge auf den „Straßen“. Damit die Illusion perfekt ist, strahlen auch die Städte den Charme vergangener Sowjetzeiten aus.

Repräsentationsbau in Turkmenabat

Überdimensionierte Prachtboulevards mit Repräsentationsbauten im Stadtzentrum, verkommene Plattenbauten in den Nebenstraßen.

Wohnsiedlung in Turkmenabat

Vor der Ausreise aus Turkmenistan haben die genialen Planer in Ashgabat noch eine kleine Schikane eingebaut um sicherzugehen, dass kein Tourist je dieses kleine Land vergessen wird. Die Überquerung des Amudaryos – der Grenzfluss zu Usbekistan – ist nur auf einer Pontonbrücke möglich. Für diese Brücke wird eine Brückengebühr erhoben. Sie beträgt 1 TMM für PKW's und 20 TMM für LKW's, aber nur wenn die Fahrzeuge in Turkmenistan zugelassen sind. Für im Ausland zugelassene Fahrzeuge darf man noch zwischen 20 $ und 80 $ - je nach Gewicht – zusätzlich zahlen.

Fazit: Turkmenistan ist ein Freilichtmuseum der besonderen Art. Die 1980er Jahre werden hier auf originelle Weise wiederbelebt. Dies gilt auch für die Kosten zum Eintritt in das Museum. Für zwei Personen fallen Visakosten von 110 $ an. Beim Grenzübertritt werden zusätzlich 133 $ für die Personen und das Auto fällig. Die Ausreise hat uns dann nochmals 49 $ gekostet (Pontonbrücke). Insgesamt 292 $ Eintritt um in maximal 5 Tagen das Land zu durchqueren ist ganz schön happig. Da tröstet auch der niedrige Dieselpreis von etwa 0,17 €/L nicht wirklich.

Das Einzige was tatsächlich tröstet sind die Turkmenen. Die sind ausgesprochen freundlich, hilfsbereit und wirklich angenehme Zeitgenossen.

Auch das ist Turkmenabat




Iran - Verkehr

Ein Kapitel für sich – der Straßenverkehr im Iran. Wie an anderer Stelle erwähnt sind die Iraner überwältigend freundliche und hilfsbereite Gastgeber, jedoch nicht wenn sie in einem Auto oder auf einem Moped sitzen. Dann mutiert der netteste Iraner zu Michael Schuhmacher. Mit dem Messer zwischen den Zähnen wird Auto oder Moped gefahren. Jeder ist sich selbst der Nächste und das Wort „Rücksicht“ ist aus dem Wortschatz gestrichen.
Im Iran gibt es natürlich Verkehrsregeln, die denen in Deutschland weitgehend gleichen. Das Problem ist nur, dass sie nicht jeder zu kennen scheint, oder dass sie schlichtweg ignoriert werden. Deshalb hier ein paar Regeln die von allen Iranern angewendet werden.

Regel Nr. 1 – Vorfahrt

Die Vorfahrtregelung wurde uns schon am dritten Tag im Iran von dem äußerst netten Mitarbeiter der Touristeninformation in Tabriz am Beispiel des Kreisverkehrs erklärt. Gaby – äußerst verunsichert wie wir uns im Kreisverkehr zu verhalten haben – fragt ihn:
„Wer hat Vorfahrt, wenn ich in den Kreisverkehr einfahren möchte und im Kreisverkehr kommen andere Autos?“ Antwort: „Natürlich Du.“ Weitere Frage von Gaby: „Und wenn ich im Kreisverkehr bin. Wer hat dann Vorfahrt?“ Antwort: „Natürlich auch Du“.
Vorfahrt hat also grundsätzlich derjenige, der entschlossener in die Kreuzung einfährt. Einzige Ausnahme sind die Ampeln, die weitgehend respektiert werden.

Regel Nr. 2 – Überholen

An unserem ersten Tag im Iran befahren wir eine gut ausgebaute Passstraße mit Serpentinen. Auf der Straße sind auch viele langsame LKW's unterwegs, hinter denen es zu Stau's kommt. Leider herrscht auch starker Gegenverkehr, so dass es manchmal schwierig ist an den LKW's vorbei zu kommen.
Doch die Iraner haben eine Lösung für das Problem. Wenn man links nicht vorbei kommt, dann eben rechts in einer Serpentine, die nach rechts geht. Der Iraner fährt dann mit Vollgas über den unbefestigten Randstreifen um dann am Ende der Kurve mit einem wild springenden Auto sich wieder auf die Straße zu drängeln.

Auf den „normalen“ Überlandstraßen wird in der Regel links überholt – auch bei Gegenverkehr. Der muss dann eben bremsen. Dagegen wird auf mehrspurigen Straßen überholt wo Platz ist, und Platz ist eigentlich überall.


Regel Nr. 3 – Beachtung von Straßenmarkierungen und Verkehrsschildern

Straßenmarkierungen und Verkehrsschilder haben im Iran eher einen dekorativen Charakter.
Innerorts werden Straßenmarkierungen nicht eingehalten, weil das einer Platzverschwendung gleich käme. Ist eine Straße zum Beispiel zweispurig markiert, kann man sich bei richtiger Ausnutzung des vorhanden Verkehrsraumes auch zu viert nebeneinander an die Ampel stellen. Dass hinter der Kreuzung auf der rechten Spur parkende Autos stehen, wird ebenso ignoriert, wie die Tatsache, dass garantiert eines oder mehrere der Fahrzeuge, die sich rechts an der Ampel aufgestellt haben nach links abbiegen wollen.
Das Ergebnis ist absehbar. Es kommt sowohl auf, als auch nach der Kreuzung zu einer unvorstellbaren Verknotung der Fahrzeuge. Da jeder weiß, dass es eng wird, gibt er ordentlich Gas um ja als Erster im Knäuel zu stecken.
Auch außerorts gibt es kaum jemanden, der die Fahrspur zuverlässig einhält. Es ist ja auch ziemlich schwierig mit den Knien akkurat zu lenken, während man mit der einen Hand telefoniert, mit der anderen Hand eine Zigarette hält und gleichzeitig mit dem Beifahrer diskutiert.

Überhol-, Halteverbote, durchgezogene Linien, Geschwindigkeitsbegrenzungen ? Geschenkt. Unter den aufmerksamen Augen der Polizei wird verbotener weise überholt, geparkt und Gas gegeben.
Doch auch hier keine Regel ohne Ausnahme. Auf den mehrspurigen Überlandstraßen gibt es viele mobile und stationäre Radarkontrollen. Diese sind jedoch netter weise immer in den Abschnitten platziert, in denen die zulässige Geschwindigkeit zwischen 100 und 120 Km/h liegt und nicht in Ortsdurchfahrten, Kreuzungsbereichen oder anderen Abschnitten in denen man langsam fahren soll.

Regel Nr. 4 – Ausnutzung der Transportkapazitäten

Wann ist ein Auto oder Moped vollbesetzt.? Wenn die Anzahl der Personen gleich der Anzahl der Sitze ist, oder wenn niemand mehr hinein oder drauf gesetzt werden kann. Im Iran ist die Antwort klar. Ein Auto ist voll, wenn wirklich niemand mehr hineingeht, was üblicherweise bei 7 oder 8 Personen - in einem normalen PKW - der Fall ist.
Ein Moped ist vollbesetzt, wenn die gesamte Familie (Vater, Mutter und 1-2 Kinder) auf dem Sattel sitzen. Wenn man schon so gedrängt sitzen muss, ist auch klar, dass man sich dann im PKW nicht mehr anschnallen oder auf dem Moped einen Helm aufsetzen kann.


Wenn man sich mit den obigen Regeln vertraut gemacht hat, ist das Fahren im Iran eigentlich ganz angenehm. Nicht zuletzt auch wegen der – überwiegend – sehr guten Straßen, die ein gutes Vorankommen gewährleisten.



Iran - Tourismus

Iran ist ein Land in dem der Tourismus – zumindest in der Ferienzeit – blüht. Scharen von iranischen Touristen bevölkern die Straßen und die unzähligen Sehenswürdigkeiten.  

Persepolis "Tor"

Oft fahren befreundete Familien zusammen weg. Das Familienauto wird mit allem - was man zum Campen braucht - bepackt. Das Zelt, die Decken und Teppiche auf das Dach.

Iranische Urlauber

Gaskocher, Geschirr und Wäsche in den Kofferraum, die Eltern, Kinder und Großeltern in das Fahrzeug und los geht’s. Übernachtet wird auf Parkplätzen, unter Bäumen oder auf Campingplätzen, somit eigentlich überall.

Parkplatz in Persepolis

Im Gegensatz zu den iranischen gibt es nur wenige ausländische Touristen. Insbesondere Individualtouristen sind kaum im Land. Dementsprechend hoch ist die Aufmerksamkeit, die uns von der Bevölkerung entgegen gebracht wird (mehr zu diesem Thema unter Iran – Begegnungen).

Sogar beim Einkaufen in der neu eröffneten Mall „City Center“ in Isfahan wird man als besonderer Kunde behandelt. Nachdem uns dort der Sicherheitschef persönlich einen Parkplatz direkt vor dem Eingang zugewiesen hat, werden wir nach erfolgtem Einkauf von Angestellten zu einem Interview gebeten. Es hat sich schnell bis in die Chefetage herumgesprochen, das Ausländer im Haus sind.

Aufgrund der vielen einheimischen Touristen gibt es eine gut entwickelte touristische Infrastruktur. An den Straßenrändern wird frisches Obst und sonstiger Reiseproviant verkauft. Es existieren Campingplätze (obwohl man die eigentlich gar nicht braucht) und die Sehenswürdigkeiten sind im allgemeinen gut ausgeschildert und erreichbar.

Campingplatz Isfahan

Der Iran ist eines der Länder, die perfekt für den Urlaub im Wohnmobil geeignet sind. Es gibt Stellplätze in Hülle und Fülle. Die Regel zur Auswahl eines Stellplatzes ist einfach „Bleibe wo es Dir gefällt“. Es gibt garantiert nie jemanden der etwas dagegen hat, wenn man sein Auto auf schönen Plätzen abstellt.
Einer Tatsache muss man sich jedoch bewusst sein,. Es gibt nur wenige Plätze wo man einsam steht und von der Bevölkerung nicht bemerkt wird. Früher oder später wird jemand vorbei schauen und „Hallo“ sagen.
Das geht soweit, dass die Einwohner eines Dorfes, das etwa 4 Kilometer von unserem Stellplatz entfernt lag, eine Delegation zu uns geschickt haben. Die Delegation – immerhin 10 Mann stark – hat uns gebeten mit ihnen ins Dorf zu kommen, da sich Gesindel in der Gegend herumtreibt und unser Platz daher nicht sicher ist. Wir sind daraufhin ins Dorf umgezogen und bekamen einen Stellplatz im Hof des Gemeindezentrums zugewiesen. Ungestört, mit WC und fließend Wasser. Am nächsten Morgen wurde uns sogar noch frisches Brot und Saft gebracht.

Übernachtung im Hof des Gemeindezentrums

Apropos Sicherheit. Wir hatten, bis auf den oben geschilderten Fall, nie das Gefühl, dass ein Platz unsicher ist. Auch beim Bummeln über den Basar muss man sich nicht übermäßig vor Taschendieben fürchten. Beim Einkaufen oder Tanken wird korrekt abgerechnet. Es passt nicht zur Mentalität der Iraner, dass der Tourist ausgenommen und übers Ohr gehauen wird.

Eine Ausnahme davon bildet die Eintrittspreispolitik der Regierung für die Sehenswürdigkeiten. Es wird ein Preissystem mit zwei verschiedenen Eintrittspreisen praktiziert. Ein Preis für Iraner und ein Anderer für Ausländer, wobei der Preis für Ausländer 5 bis 10 mal höher ist als der Preis für Iraner. Während Iraner zwischen 10.000 und 20.000 IRR zu zahlen haben, sollen Ausländer zwischen 75.000 und 150.000 IRR berappen.
Es ist jedoch möglich, den Eintrittspreis – in gewissen Grenzen – zu verhandeln, da Teile des Wachpersonal diese Politik anscheinend nicht mittragen.



Iran - Begegnungen

Wir sind jetzt seit gut vier Wochen im Iran, einem Land in dem Dir nie langweilig wird und in dem Du nie allein gelassen wirst.
In der Türkei, Georgien und Aserbaidschan haben wir überall gastfreundliche und hilfsbereite Menschen getroffen, jedoch in keinem Land ist die Gastfreundschaft und Offenheit gegenüber Fremden so ausgeprägt wie im Iran.

Das Wort „Kontaktscheu“ scheint im Iran nicht zu existieren. Sobald man etwas unentschlossen mit einem Plan oder Reiseführer in der Hand herumsteht, wird einem von wildfremden Menschen Hilfe angeboten. Hat man sich einen Platz zum Übernachten gesucht und es kommen Leute vorbei, wird ein Gespräch angefangen, welches immer mit „Willkommen im Iran „ endet.

Spontane Begegnung in der Wüste

Als Hindernis entpuppen sich manchmal die Sprachkenntnisse. Da wir kein Farsi sprechen und viele Iraner kein oder nur wenig Englisch können, kommen viele Gespräche über „Wo kommst du her?“ und „Wo willst Du hin?“ leider nicht hinaus. Dies hindert aber Niemanden noch ausführlich Fotos mit uns und dem Ogermobil zu machen und sich dann fröhlich winkend zu verabschieden.

Begegnung in Persepolis

Trifft man jedoch auf Iraner mit englischen Sprachkenntnissen entwickeln sich sehr interessante Unterhaltungen, die fast immer in einer Einladung zum Tee, Essen oder Übernachten münden.
Ein wesentlicher Teil der Gespräche dreht sich um die Außenwirkung des Irans. Viele wollen wissen, wie in Deutschland über den Iran gedacht wird. Es eröffnen sich für uns sehr aufschlussreiche Einblicke in das Leben im Iran.

Geradezu überwältigend ist die Bereitschaft der Iraner dem Fremden in irgendeiner Weise zu helfen.


Hilfsbereitschaft 1

Wir fahren mit der Metro zur Turkmenischen Botschaft um das Transitvisum für Turkmenistan zu beantragen. Die Angaben zur Telefonnummer und Adresse der Botschaft in unserem Reiseführer sind mal wieder falsch. Mit einiger Mühe bekommen wir die Telefonnummer heraus und rufen die Botschaft an. Dort gibt es nur eine Ansage, die die Adresse so schnell herunter leiert, dass wir keine Chance haben mit zuschreiben und natürlich haben wir auch keine Ahnung in welcher Ecke der 12 Millionen Metropole Teheran die Botschaft liegt. Was tun?. Ganz einfach. Einfach einer Iranerin in der Metro von Teheran das Handy ans Ohr drücken und sie bitten die Adresse aufzuschreiben.
Wir bekommen nicht nur die Adresse von ihr, sondern – nach ausführlicher Diskussion mit ihren Sitznachbarn - auch noch eine Beschreibung an welcher Metrostation wir aus zusteigen haben.
Also steigen wir an der beschriebenen Station aus. Bis zur Botschaft sind es von dort noch etwa 2 Kilometer. Wir brauchen ein Taxi. Und wieder hilft ein Passant. Nachdem wir ihm erklärt haben wo wir hin wollen, hält er einfach Privatautos an und fragt die Fahrer ob sie uns zu der Botschaft fahren wollen. Der dritte Fahrer sagt zu und fährt uns für 40000 IRR (etwa 0,80 €) bis vor die Haustür.
An der Botschaft angekommen, stellen wir fest, dass wir eine Farbkopie des Visums für Usbekistan brauchen. Also fragen wir einen jungen Iraner, der ebenfalls vor der Botschaft wartet – wo der nächste Copy-Shop ist. Bevor er uns das erklärt, geht er mit Gaby selbst dahin. Seine Frau und ich werden an der Botschaft zurückgelassen. Nach etwa einer halben Stunde tauchen Gaby und Hamid wieder auf – mit Kopien. Es ist jetzt 11:30 Uhr.

Hamid und Nina

Nach Erledigung aller Formalitäten bieten uns Hamid und Nina spontan an uns etwas herumzuführen. Zunächst fahren wir zum „Bird Garden“, dann laden wir die Beiden zum Essen nach Darbrandt ein und zu guter Letzt gehen sie noch gemeinsam mit uns in die Shopping Mall zum einkaufen. Als wir uns an der Metrostation voneinander verabschieden ist es bereits 19:00 Uhr.

Teheran am Vorabend der Präsidentenwahl

Hilfsbereitschaft 2

Valesht See im Alborzgebirge. Etwa 150 Kilometer von Teheran entfernt. Ein ruhiger Ort zum ausspannen nach der Großstadt Teheran. Wir warten hier die Fertigstellung unserer Visa für Turkmenistan ab. Der See ist ein bei den Iranern beliebtes Ausflugsziel.

Valesht See

So treffen wir Houschmand und seine Frau Maryam aus Teheran, die uns spontan anbieten bei ihnen zu übernachten wenn wir nach Teheran kommen.


Bei Houschmand und Maryam

Wir nehmen die Einladung an. Als wir in Teheran ankommen werden wir von Houschmand abgeholt und zu seiner Wohnung gelotst. Es gibt ein köstliches Diner, eine Dusche und einen Platz zum Übernachten.


Am nächsten Morgen fährt uns Houschmand durch die Stadt zur turkmenischen Botschaft. Die ganze Familie geht mit uns einkaufen und es gibt natürlich wieder reichlich zu essen. Zum Abschluss bekommen wir noch ausführliche Tipps, welche Orte im Iran wir noch unbedingt besichtigen müssen.

Hilfsbereitschaft 3

Ortsausfahrt Yazd. Plötzlich gibt es ein lautes Geräusch. Ein Reifen ist platt. Wir sind wohl über ein scharfkantiges Eisenteil gefahren, denn die Luft ist schlagartig aus dem Reifen entwichen.
Also anhalten am Straßenrand. Werkzeug raus und Radmuttern lösen. Leider klappt das nicht, denn wir finden die Verlängerungsstange nicht.

So wird es nie etwas.....

Nach wenigen Minuten hält ein PKW. Der Fahrer (Esmail) guckt, erkennt das Problem und bedeutet mir, dass ich einsteigen soll. Wir fahren zur nächsten Werkstatt und holen ein Verlängerungsrohr. Wieder zurück beim Oger reißt er mir das Werkzeug und den Wagenheber aus der Hand und wechselt das Rad. Dann fahren wir zu seiner Werkstatt (er repariert LKW Federungen) und warten dass die Reifenwerkstatt die Siesta beendet. Während der Wartezeit wird Gaby mit Tee versorgt und unser Klappspaten und der gebrochene Schutzblechträger von Email geschweißt.


Fachleute unter sich

Eine Stunde später fahren wir zusammen zur Reifenwerkstatt wo das kaputte Rad geflickt wird. Als wir uns verabschieden und Esmail für seine Mühe bezahlen wollen, lehnt er jede Bezahlung ab und lädt uns stattdessen in sein Haus ein.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass wir noch kein Land bereist haben indem der Kontakt zwischen Tourist und Einwohner so eng und freundschaftlich ist wie im Iran.