Als einziges Land der Welt fordert der
Iran von ausländischen Frauen, die das Land betreten, dass sie das
Haupthaar bedecken. Ansonsten sind lange Hosen und die Hüfte
bedeckende und lang ärmelige Oberteile oder lange Röcke in Ordnung.
Einen Shador braucht man nicht zu tragen. Da ich jegliche
Kopfbedeckung nicht mag, war das für mich schon ein Gräuel , das 4
Wochen im Juni tun zu müssen. Außerdem fühle ich mich damit ,
nicht ich selbst und die Ausländerin sieht man auch an anderen
Sachen. So war ich doch überrascht, dass das Ganze nicht so krass
gehandhabt wurde. Immerhin gibt es im Iran die Sittenpolizei. Habe
sie allerdings nie zu Gesicht bekommen.
Mit dem Kopftuch kam ich
schlecht zurecht. Ständig rutschte es sonst wohin und ich musste
immer dran herumziehen bis es wieder ordentlich aussah außerdem habe
ich darunter wahnsinnig geschwitzt. Das kann einen schon verrückt
machen. Dann habe ich einfach nur noch meinen Sonnenhut aufgesetzt
und keinen hat es wirklich gestört, niemand hat irgendwas deshalb zu
mir gesagt. Kaum waren wir in Turkmenistan als ich von einer Bäuerin
darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ich ja unverhüllt herum laufe.
So kann man auch im Iran riesige Unterschiede in der Handhabung der
äußeren Aufmachung sehen. Viele junge Frauen in Teheran tragen über
ihrer langen Bluse oder Kurzmantel einen Gürtel – also
taillenbetont. Der Schal hält oft nur noch auf dem Dutt und man kann
die Haarpracht sehen. Das Ganze ist dann farblich aufeinander
abgestimmt und wenn die Hose unter der Langbluse bzw Kurzkleid eine
Leggings oder enge Hose ist, sieht das richtig modisch aus.
In
privaten Räumen war ich überrascht wie schnell die Frauen ihr
Kopftuch und Jacke von sich schmissen, obwohl Dirk, ein Fremder dabei
war. Man machte Dirk auch Komplimente, was für schöne blaue Augen
er hätte. Ich bekam einen Liebesbrief, wurde von Frauen umarmt und
wir mussten beide unzählige Male für Fotos posieren.
Weiter
entfernt von Teheran wurde das Ganze mehr konservativ und ein Shador
war vor allem bei älteren Frauen an der Tagesordnung. Allerdings
badet man nur mit verhüllenden Kleidungstücken wenn Männer einen
sehen können. Am Meer gibt es getrennte Strände. Ich habe diese
Vorschrift nicht so ernst genommen und bin an einem See, wenn gerade
niemand hin geschaut hat, mit meinem Bikini ins Wasser.
Beim letzten Bad hat mich dann aber der Mann vom Tretbootverleih beim Herauskommen abgepasst und mich betatscht. Musste schnell das Weite suchen. Zum Duschen ( Außendusche) mussten wir uns daher auch einen Platz suchen, der wirklich einsam war ( nicht so einfach).
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