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Mittwoch, 24. Juli 2013

Usbekistan – Wartestand

Seit Ende Juni fahren wir mit einem waidwunden Ersatzrad durch die Gegend. Weder im Iran noch in Turkmenistan gab es die Reifengröße unseres Ogermobils zu kaufen. Die einzige Lösung: Wir lassen uns einen Reifen aus Deutschland schicken. Die Gelegenheit dazu bietet sich in Usbekistan. Zum Einen gibt es zum Flughafen von Taschkent Direktflüge aus Frankfurt und zum Anderen sind wir lange genug in Usbekistan um auf den Reifen warten zu können. Vor einer Woche haben wir bei Erich Christ einen neuen Reifen bestellt. Am Mittwoch werden wir ihn wohl – dank der Bemühungen von Erich bei der Beschaffung und von dbSchenker beim Transport - am Flughafen abholen können. Die Zeit bis dahin verbringen wir im Wartestand in Taschkent und Umgebung.

Taschkent. Eine Stadt die zum Teil orientalisch, zum Teil sowjetisch und zum Teil modern ist.

Seite an Seite: Hotelruine und Koranschule in Taschkent
Eine Stadt, die zu besichtigen richtig Spaß macht, da sie unheimlich viele Grünflächen besitzt und alle Sehenswürdigkeiten mit der Metro zu erreichen sind.  

Taschkent: Biergarten mit Wasserspielen

Taschkent: Echter storch in der Innenstadt
Zudem haben wir einen schönen Stellplatz im Stadtzentrum - von dem es bis zur nächsten Metrostation lediglich 100 Meter sind.

Unser Stellplatz hinter dem Hotel Usbekistan
Der orientalische Teil der Stadt konzentriert sich um den lebhaften Choru-Basar.



Neben dem Basar gibt es noch eine kleine Altstadt und das sehr schöne Ensemble Hazrati Imon zu sehen.


Ensemble Hazrati Imom
Taschkenter Altstadtgasse
Die modernen Gebäude sind dagegen etwas wahllos über das Stadtgebiet verteilt.  

Fernsehturm Taschkent
Und der Rest der Stadt spiegelt eben noch die Ideale der sowjetischen Architektur wieder.

Typischer Straßenzug in Taschkent

10 Tage in Taschkent auf einen Reifen warten ist – bei aller Schönheit der Stadt – dann doch etwas langweilig, so dass wir für einige Tage an den Chorqou Stausee fahren. Der Stausee liegt wunderschön zwischen den Bergen und ist ein beliebtes Ausflugsziel der Taschkenter. Leider ist es echt schwierig ans Seeufer zu gelangen. An den schönsten Stellen stehen entweder die Erholungsheime der früheren Kombinate - Bettenburgen mit Hunderten von Zimmern – und einem hohen Zaun drum herum, oder Privatvillen mit einer Mauer als Einfriedung, die das Ufer blockieren.  

Einfahrt zum Erholungsheim

Eines der Erholungsheime
Nach mehr als 2 Stunden Suche haben wir dann aber doch ein schönes Plätzchen gefunden. Eine Wiese, die bis an das Wasser reicht und auf der man auch campen kann.

Unser Stellplatz am Seeufer

Hier kann man es aushalten, auch wenn am Wochenende anscheinend alle Taschkenter am See einfallen. Unsere Wiese ist jetzt so voll wie das Strandbad am Wannsee an einem Wochenende im Juli. Alle Picknickplätze sind belegt, der Schaschlikgrill angeworfen und die mitgebrachten Getränke werden voller Leidenschaft und mit teilweise viel Gelächter getrunken.  Am Abend leert sich das Gelände dann aber schnell und ab etwa 20:00 Uhr sind wir mehr oder weniger alleine am See 


Picknickplatz auf Usbekisch
Etwas ist seltsam. Am Strand ist das ganze Wochenende über Polizei, die ein Auge darauf hat, dass niemand mehr als etwa 50 Meter vom Ufer weg schwimmt. Zudem ist kein einziges Boot auf dem See zu sehen.
Das Bild ändert sich am Montag schlagartig. Die Polizei ist weg. Der See wimmelt von Booten und Jetskis. 
Des Rätsels Lösung: Am Wochenende waren neben den normalen Bürgern auch hochrangige Politiker in ihren Datschen. Denen darf das gemeine Volk natürlich nicht zu nahe kommen.

Voller Optimismus fahren wir am Mittwoch zurück nach Taschkent. Unser Reifen sollte in der letzten Nacht angekommen sein. Doch dann die Ernüchterung. Ein Anruf beim Flughafen ergibt: Der Reifen ist nicht in Taschkent. Viele Telefonate und e-Mails später finden wir heraus, dass der Reifen seit fünf Tagen in Prag ist und erst in weiteren 5 Tagen nach Taschkent geflogen werden soll. Dann sind wir aber schon fast in Tadschikistan. Also Kommando zurück. Wir werden wohl weiter mit unserem angeschlagenen Ersatzrad fahren müssen. Ob das Versäumnis nun bei der Spedition oder der Fluggesellschaft liegt ist uns letztendlich egal. Es kann einfach nicht sein, dass es 10 Tage dauern soll einen Reifen -  mit dem Flugzeug - von Deutschland nach Taschkent zu transportieren.

Jetzt müssen wir eben nach einem anderen Weg suchen...

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