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Sonntag, 31. Januar 2016

Argentinien 1 – Buenos Aires

Gegen Mitternacht kommen wir in Buenos Aires an. Die Grenzformalitäten sind schnell erledigt und wir finden einen Übernachtungsplatz im Hafen. Die Nacht ist überraschend ruhig. Am nächsten Morgen klopft es an der Tür (7.00 Uhr). Es steht ein Parkplatzwächter vor der selben. Wie lange wir denn bleiben wollen, fragt er. Gaby nuschelt etwas von zwei Tagen, woraufhin er 700 Argentinische Pesos ( ~48 €) als Parkgebühr fordert. Das ist uns entschieden zu viel . Als auch alle Verhandlungsversuche scheitern, entschließen wir uns dazu einen anderen Übernachtungsplatz zu suchen. Zunächst fragen wir im Sheraton ob wir auf dem Parkplatz schlafen könnten. Keine Chance, doch die Concierge meint, dass wir es doch im Stadtteil Palermo, bei den Parks am Zoo versuchen. Der Tipp ist gut. Es gibt ausreichend viele, schattige Parkplätze. Toiletten und U-Bahn sind in der Nähe. Der Parkwächter verlangt 100 ARS (Argentinische Pesos) pro Nacht. Dafür wird das Auto dann auch den ganzen Tag bewacht.
Buenos Aires - Übernachtung im Park
Wir stürzen uns in den Großstadttrubel. Wobei Trubel eher relativ ist, denn es ist Ferienzeit und dazu noch Wochenende. Die Stadt kommt uns eher gemächlich vor. Wenig Verkehr und auch viel Platz in den Fußgängerzonen.

Zentrum von Buenos Aires - Plaza de Mayo
Zunächst besichtigen wir die Innenstadt. Die Plaza de Mayo, den Präsidentenpalast und die Kathedrale. Wir sind beeindruckt. Die Stadt erinnert sehr an Madrid oder vielleicht auch Paris. Man sieht, das die Bürger der Stadt mal sehr wohlhabend waren. 

Sehr europäisch - Av. de Mayo
In der Fußgängerzone werden wir permanent von Geldwechslern angesprochen. Der Kurs auf der Straße ist etwa 10% besser als der offizielle Kurs. Wir wechseln ein paar hundert Dollar und sind somit für die nächsten Tage gerüstet.
Prachtstraße - Av. 9 de Julio
Das einzige was uns zu schaffen macht, sind die Temperaturen. Der bisher heißeste Tag dieser Etappe. 40° zeigt das Thermometer. Am Abend sind wir wirklich geschafft und froh wieder beim Oger zu sein.

Die nächsten Tage setzen wir das Besichtigungsprogramm fort. Zunächst La Boca, das alte Hafenviertel am anderen Ende der Stadt. Wir lernen die Busse des Nahverkehrs zu schätzen, denn wir finden einen durchgehenden Bus von unserem Übernachtungsplatz bis nach La Boca. Fahrpreis: etwa 0,30 €. Mit dem Bezahlen ist es jedoch etwas schwierig, da der Busfahrer keine Kasse hat und man eine „Subte-Karte“, eine aufladbare Geldkarte benötigt. Aber auch ohne diese Karte findet sich immer ein Weg. Entweder der Fahrer läßt uns ohne zu zahlen mitfahren, oder er ruft einen anderen Fahrgast, der dann seine Karte benutzt und von uns das Geld in bar bekommt.

La Boca ist ein typisches Touristenviertel. Bunt bemalte Häuser aus Wellblech, Straßentango und Restaurants prägen das Bild. 
La Boca - Der argentinische Papst lässt grüßen
La Boca ist für die Wellblechhäuser bekannt. Ursprünglich sollen diese von den armen Bewohnern aus den Resten von Schiffen erbaut worden sein. Heute sind die Häuser immer noch bewohnt.
La Boca - Wellblechhäuser
Zum Ausklang des Tages gönnen wir uns noch eine Pizza. Sicher eine der besten Pizzen, die wir auf Reisen gegessen haben. Kunststück, wenn der Stadtteil Palermo heißt und überwiegend von italienischstämmigen Argentiniern bewohnt wird.

An unserem letzten Tag in Buenos Aires besichtigen wir noch den berühmtesten Friedhof Argentiniens. In Recoleta, dem Stadtteil der Oberschicht. In der Einkaufsstraße reihen sich die Nobelboutiquen aneinander und auf dem Friedhof die Mausoleen. 
Friedhof Recoleta
Teilweise ähneln sie kleinen Tempeln. Am Material wurde nicht gespart. Ob Marmor oder Bleiglasfenster. Alles was gut und teuer ist wurde hier verbaut. Eher unscheinbar und ziemlich versteckt ist das Grab von Ewa „Evita“ Perón, der berühmten Präsidentengattin.
Friedhof Recoleta - Grabstätte
Am Sonntag findet in San Telmo ein ziemlich uriger Flohmarkt mit Straßentango statt. Auf dem Flohmarkt wird wirklich alles verkauft, was älter als 10 Jahre ist. Telefone, Plattenspieler, Röhrenradio, Silberbesteck, Tässchen und,und,und...
San Telmo - Es gibt nichts, was es nicht gibt ...
Der Straßentango ist ebenfalls sehenswert. In einem der vielen Lokale trinken wir noch einen Kaffee bevor wir uns auf den Weg in Richtung Süden, nach Patagonien machen. 
San Telmo - Straßentango

Donnerstag, 21. Januar 2016

Uruquay 2 – Akklimatisierung

Nach der langen Schiffsreise mit dem „Rundum-sorglos-Paket“ brauchen wir ein paar Tage um uns wieder an das Leben im Ogermobil zu gewöhnen.

Uruquay ist das ideale Land dafür. Wir fühlen uns wie in Südeuropa. Die Menschen sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit, auch wenn die Verständigung manchmal etwas mühselig ist. Kein Wunder, denn unsere Kenntnisse in „Spanisch“ sind noch immer eher rudimentär.
Zunächst bleiben wir in Montevideo, füllen unsere Vorräte auf und besichtigen die Stadt. Montevideo ist eine – für uns – absolut angenehme Großstadt. Das historische Zentrum ist mit den öffentlichen Bussen leicht zu erreichen und es macht richtig Spaß durch und über die Straßen, Gassen und Plätze zu schlendern, denn im Gegensatz zu Afrika werden wir nicht dauernd angebettelt. Zudem ist alles sehr übersichtlich und angenehm sauber.
Montevideo - Altstadt
Wir starten am Unabhängigkeitsplatz, an dem der Palacio Salvo, das ehemals höchste Gebäude Südamerikas, steht.
Palacio Salvo
Am Hafen sehen wir uns den Mercado del Puerto an. Die Markthalle dient heute als Freßtempel und beherbergt eine große Zahl an Grillrestaurants.
Grill im Mercado del Puerto
Zum Abschluß besichtigen wir noch das Teatro Solis. Das 1856 eingeweihte Theater ist eine der führenden Bühnen Südamerikas und kann im Rahmen einer Führung besucht werden.
Teatro Solis - Platz für 1200 Zuschauer
Teatro Solis um 1920 - 1200 Zuschauer im Saal
Unsere zweite Station in Uruquay ist Kiyu. Der kleine Ort liegt etwa 80 Kilometer westlich von Montevideo am Rio de la Plata. Der Silberfluss ist hier wie überall – rostbraun. Dennoch kann man im rostbraunen Wasser herrlich baden, da die Färbung von Sedimenten aus dem Oberlauf stammt und kein Zeichen von Verschmutzung ist. 
Sandstrand am Rio de la Plata in Kiyu
Wir verbringen drei Tage am Strand, bevor wir nach Colonia del Sacramento weiterfahren.

Auf dem Weg dorthin liegt Nueva Helvecia. Der Ort wurde von deutschsprachigen Einwanderern um 1861 gegründet. Heute ist er noch immer das Zentrum der Käseherstellung nach Rezepten aus der Schweiz. Nirgendwo sonst in Uruquay gibt es so guten Käse so günstig. Für etwa 1300 Gramm verschiedener, würziger Käse zahlen wir etwa 13 €.

Colonia del Sacramento ist der Ort an dem die Fähre nach Buenos Aires anlegt. Nebenbei ist Colonia (gebräuchliche Kurzform in Uruquay) auch die älteste Stadt des Landes. Die -guterhaltene – Altstadt gehört zu den meistbesuchten Touristenzielen in Uruquay.
Colonia - Koloniales Flair
Colonia - Seufzergasse
In unmittelbarer Nähe von Hafen und Altstadt übernachten wir vor der Festungsanlage. Wie bisher, stört sich niemand daran. Der Spaziergang durch die Altstadt wird nur durch das regnerische Wetter etwas getrübt. Ansonsten ist Colonia ein wirklich erholsamer Ort.
Colonia - Lokale und Oldtimer
Zufällig haben wir heute unseren 32. Hochzeitstag. Den feiern wir absolut stilecht mit Käsehäppchen (siehe oben) und einer Flasche Rotwein aus Uruquay.
Hochzeitstag - Gerade eröffnet Gaby mir, dass sie noch mindestens 32 weitere Hochzeitstage feiern möchte 
Die Fähre nach Argentinien hat einen etwas eigenartigen Fahrplan. Die Überfahrt dauert drei Stunden und beginnt entweder um 4.30 Uhr oder 19:00 Uhr. Da wir keine große Lust auf frühes Aufstehen haben, entscheiden wir uns für die spätere Abfahrt. Gegen 22:00 Uhr werden wir wohl in Buenos Aires sein. Damit ist die Phase der Akklimatisierung wohl abgeschlossen.

Samstag, 16. Januar 2016

Uruquay 1 – Angekommen in Montevideo

Wir sind in Montevideo angekommen. Nach mehr als 14.800 Kilometern Seereise haben wir endgültig wieder festen Boden unter den Füßen. Wir waren insgesamt 39 Tage an Bord der GRANDE NIGERIA. 21 Tage ist das Schiff gefahren, die restlichen Tage waren wir in Häfen oder auf der Reede davor.
Abschied von Kapitän Vincenzo
Abschied von Luigi, unserem Steward
Nach der Ankunft hat es noch ein paar Stunden gedauert bis wir vom Schiff konnten. Erst mussten noch Visa- und Zollangelegenheiten erledigt werden, dann hat die Ausfahrtsrampe geklemmt.

Das Ogermobil hat jetzt über fünf Wochen im Bauch der GRANDE NIGERIA verbracht. Wir sind sehr glücklich, dass keine Schäden am Auto sind. Es wurde auch nichts gestohlen. Die Batterien haben die lange Reise auch gut überstanden, denn der Oger springt sofort an.
Montevideo - Hafen
Unser erster Weg führt in ein Einkaufszentrum. Dort decken wir uns mit Lebensmitteln ein. Hier in Uruquay gibt zwar es alles, jedoch sind die Preise deutlich höher als in Deutschland.


Rechtzeitig vor Einbruch der Nacht finden wir einen Übernachtungsplatz in der Nähe des Leuchtturms. Die Temperaturen sind hochsommerlich warm. Wir sitzen bis weit nach Mitternacht vor dem Ogermobil und trinken zur Feier unserer Ankunft eine Flasche Rotkäppchen Sekt.
Montevideo - Übernachtungsplatz
Die nächsten Tage werden wir uns ein bisschen die Stadt ansehen und dann an irgendeinen Strand fahren.

Freitag, 15. Januar 2016

Entlang der Südamerikanischen Atlantikküste

Vittoria, der erste – von fünf – Zwischenstopps in Südamerika. Nach Vittoria sollen wir noch in Rio de Janeiro, Santos, Paranagua und Zarate stoppen, bevor wir Montevideo erreichen.

Die Einfahrt in den Hafen von Vittoria ist beeindruckend. Unter einer Straßenbrücke hindurch, gleitet die GRANDE NIGERIA an den Hochhäusern an der Uferpromenade vorbei.
Vittoria's Sonnenseite - Die Uferpromenade
Leider ist der Liegeplatz auf der von der Stadt abgewandten Seite des Flusses. So müssen wir uns bei unserem Landgang mit dem Besuch eines Vorortes von Vittoria begnügen. An einer der größten Schokoladenfabriken Brasiliens laufen wir vorbei, ohne das Gaby in den Fabrik-Laden einbiegen will. Bis zur Geschäftsstraße des Vorortes sind es gut 7 Kilometer zu laufen. Dort können wir uns Geld und eine SIM-Karte besorgen.
Vittoria's Schattenseite - Hier stinkt es gewaltig
Für den Rückweg nehmen wir den öffentlichen Bus. Der ist billig und bringt uns bis auf 2 Kilometer an den Hafen heran. Im Bus sitzt ein Schaffner an einem Drehkreuz und verkauft die Fahrkarten. Das Drehkreuz ist so eng, dass nur Leute mit maximal 50 Kilo Gewicht dort durchpassen. Die meisten Einheimischen hangeln sich deshalb über das Drehkreuz.
Schaffner vor dem Drehkreuz
Mit Hilfe des Busses sind wir – erneut - rechtzeitig zum Abendessen zurück an Bord.

Der absolute Höhepunkt der Reise entlang der Südamerikanischen Küste ist der Zwischenstopp in Rio. Wir fahren bei strahlendem Sonnenschein an der Skyline der Stadt, dem Zuckerhut und der Christusstatue vorbei in den Hafen.
Rio de Janeiro - Am Zuckerhut vorbei in den Hafen
Rio de Janeiro - Museo do Amanaha
Bis wir an Land können, vergeht, wie üblich, noch etwas Zeit, so dass wir uns erst nach dem Abendessen auf den Weg machen. Wir erfragen uns den Weg in die Stadt. Wie schon in Vittoria, stellen wir fest, dass die Brasilianer äußerst höflich und hilfsbereit sind. Am neuen, futuristischen „Museo do Amanaha“ flanieren wir im Licht der untergehenden Sonne über den gerade fertiggestellten Platz. 
Am Museo de Amanaha
Die Olympischen Spiele werfen ihre Schatten voraus. Es sind unglaublich viele Leute unterwegs. Sehr angenehm sind die vielen Straßenrestaurants. In einem trinken wir ein köstliches, eiskaltes Bier. Zu unserer Überraschung leeren sich die Restaurants bereits gegen 21.00 Uhr und die Wirte stellen die Stühle auf die Tische. Also machen wir uns auf den Weg zum Schiff. Mit einem Taxi sind wir ziemlich schnell wieder im Hafen.
Vorbereitungen für Olympia
Die nächsten Zwischenstopps sind leider Nachts. In Santos und Paranagua kommt das Schiff jeweils am Abend an und verlässt den Hafen bereits am nächsten Vormittag. Somit haben wir , im Gegensatz zu teilen der Mannschaft, keine Gelegenheit zum Landgang. Der Koch und unser Kabinensteward leiden noch den ganzen nächsten Tag an den Nachwirkungen der nächtlichen Landgänge.

In Paranagua kommen wir jedoch noch in den „Genuss“ einer geführten Stadtbesichtigung durch die Polizei. Kurz vor Ablegen der GRANDE NIGERIA werden alle Passagiere noch von der Polizei auf die Wache chauffiert, weil die Pässe angeblich nur dort gestempelt werden können. Die Aktion dauert gut zwei Stunden, da der Polizei nur ein Fahrzeug zur Verfügung steht und der Beamte somit mehrmals hin-und herfahren muss.

Am 10. Januar nähern wir uns unserem Zielhafen Montevideo auf 10 Kilometer. Nur leider fährt die GRANDE NIGERIA am Hafen vorbei und nimmt Kurs auf Zarate (Argentinien). Wir schippern über den „Rio de la Plata“. Das Wasser ist hier extrem flach. Zunächst hat unser Schiff manchmal nur 50 cm Wasser unter dem Kiel. Der Kapitän ist trotzdem guten Mutes, da der Boden ja nicht aus Steinen, sondern nur aus Schlamm besteht. 
Rio de la Plata - Sonnenuntergang
Später gibt es dann eine ausgebaggerte Fahrrinne bis in den „Rio Parana“. Mit Erreichen dieser Fahrrinne ändert sich die Situation. Es sind wieder mehrere Meter Wasser unter dem Schiff. Leider ist die Rinne sehr schmal, so dass sich die Schiffe stauen und in einer Kolonne hinter einem langsamen Kahn den „Rio Parana“ hochfahren. Am 11. Januar legen wir gegen Mittag in Zarate an. Der letzte Zwischenstopp ist erreicht. Der Hafen ist eigentlich winzig, jedoch stehen auf einer sehr großen Freifläche Tausende Neuwagen, die nach Brasilien verschifft werden sollen. 
Hafen Zarate
Der Aufenthalt soll knapp zwei Tage dauern. Reichlich Zeit um in die Stadt zu gehen.

Zarate hat unter touristischen Aspekten nicht viel zu bieten. Die Stadt ist eher klein und das Zentrum liegt doch 5 Kilometer vom Schiff entfernt. Trotzdem unternehmen wir mehrere Ausflüge in den Ort. Der Grund ist einfach. Es gibt eine hervorragende Eisdiele mit äußerst leckerem, selbstgemachten Eis in unzähligen Variationen zu einem vernünftigem Preis.
Darüber hinaus existieren auch sehr schöne Cafes. In einem von ihnen bekommen wir neben einem sehr guten Kaffee auch Erdbeertörtchen. Nach über fünf Wochen sind das willkommene Abwechslungen auf unserem Speiseplan.
Zarate - Im Cafe Plaza
Von Zarate sind es jetzt nur noch 18 Stunden Fahrt auf dem „Rio Parana“ und dem „Rio de la Plata“ bis nach Montevideo. 
Rio Parana - Noch 18 Stunden bis Montevideo

Wir können es kaum noch erwarten endgültig an Land zu kommen.

Montag, 4. Januar 2016

Von Hamburg nach Montevideo - Über den Atlantik

In Conakry werden fast alle Fahrzeuge ausgeladen. Das Entladen der Gebrauchtwagen erfolgt teilweise ziemlich rustikal. Wahrscheinlich haben nicht alle der Arbeiter einen Führerschein, denn so oft sie mit den Autos irgendwo dagegen fahren ist schon erstaunlich. Das oberste Deck ist jetzt wieder frei und nach 36 Stunden im Hafen segeln wir weiter.

Freetown - Afrika wie man es sich vorstellt.
Freetown liegt nur einen Katzensprung, genauer gesagt eine Nacht, von Conakry entfernt. Am frühen Morgen sehen wir den Hafen. Schon nach wenigen Stunden kommt der Lotse und das Schiff macht um 10:00 Uhr am Pier fest. Eigentlich wollen wir an Land. Grundsätzlich ist es auch möglich. Die Beamten der Immigration wollen jedoch nur eine Aufenthaltserlaubnis für wenige Stunden ausstellen 3 Stunden sollen 5 US$, und 6 Stunden 10 US$ kosten. Es ist nur relativ unklar ab wann diese Stunden zählen. Insgesamt haben wir kein gutes Gefühl, da jeder zweite Satz der Beamten die Wörter „Dollar“ und „No Problem“ enthalten. Wir verzichten auf den Landausflug und sehen uns das Treiben im Hafen von Bord aus an.
Statt Landausflug - Hafen von oben


Das Auto springt nicht an - Kein Grund für schlechte Laune
Hier werden die letzten Gebrauchtfahrzeuge aus- und Container dafür eingeladen. Der Aufenthalt dauert nur einen Tag. Am nächsten Morgen geht es weiter. Das Schiff fährt Kurs Südwest. Direkt auf den Atlantik nach Südamerika. Nächster Hafen ist Vittoria in Brasilien. Geschätzte Dauer : 6 Tage.

Am frühen Morgen des Sylvestertages, überqueren wir den Äquator. Für den Sylvesterabend ist eine Grillfeier auf dem – jetzt leeren – obersten Deck angesetzt. Die Mannschaft baut eine große Tafel und den Grill auf. Ab vier Uhr wird das Spanferkel dann fachmännisch gegrillt.
Nur noch drei Stunden, dann ist das Spanferkel fertig
Mitten in den Vorbereitungen ertönt die Alarmsirene. Die Mannschaft wird zur „Feuerschutzübung“ gerufen. Wie sich herausstellen wird ist das nur ein Vorwand um die Seekadetten und unseren Steward der Äquatortaufe zu unterziehen.

Die drei werden in ihre rotenThermoanzüge gepackt. Der „Chiefmate“ erklärt Ihnen, dass sie jetzt ins Wasser gelassen werden.
Gleich wird's ernst
Am etwas furchtsamen Blick der Kadetten kann man erkennen, dass sie ihm glauben. Tatsächlich werden die drei Delinquenten dann an den Kran gehängt und etwas hochgezogen. In dieser wehrlosen Position werden Sie dann mit dem Feuerwehrschlauch kräftig abgespritzt, Zudem werden ihnen allerlei unappetitliche Küchenabfälle über den Kopf geschüttet. 
Die Küche hat allerhand zu bieten

Zu guter Letzt verpasst ihnen der Kapitän noch einen neuen radikalen Haarschnitt mit der Schermaschine.
Haarmode
Das Leiden der Drei „Täuflinge“ dauert eine gute Stunde und ist ein Mordsspaß für alle anderen.
Noch eine Meerwasserdusche
Nach Einbruch der Dunkelheit beginnt die Sylvesterfeier. Marcelo und der „Chiefmate“ bedienen den Grill, Kapitän Vincenzo schenkt die Getränke aus und Luigi der Kabinensteward bedient am Tisch. 
Kapitän Vincenzo bei der Getränkeausgabe
Wir haben gedacht, das nach dem Weihnachtsessen keine Steigerung mehr möglich ist. Wir haben die Rechnung jedoch ohne Marcelo gemacht. Im Laufe des Abends kommt so ziemlich alles was man grillen kann auf den Tisch. Nach dem Spanferkel folgen Garnelen, dann Hähnchen, zwei Gänge mit Steaks nur unterbrochen vom Reissalat.
Sylvestertafel auf der GRANDE NIGERIA
Um 22:00 Uhr wird das Diner von Neptun unterbrochen. Jetzt werden auch noch die Passagiere der Äquatortaufe unterzogen. Zum Glück hat Kapitän Vincenzo Mitleid mit uns und es wird nur mit klarem Wasser „getauft“. Wieder sehr zum Vergnügen der Crew.
"Neptun" und die Getauften
Kurz vor Mitternacht wird Pannetone aufgetischt und der Sekt geöffnet. Pünktlich um Mitternacht stoßen wir alle gemeinsam auf das neue Jahr an. Nur das Feuerwerk muss ausfallen, denn die einzigen Raketen die auf dem Schiff sind, sind die Notfallraketen. Sie bleiben eine halbe Stunde lang am Himmel und sind sehr weit sichtbar. Auch wenn kein Schiff auf dem Radar zu sehen ist und sich höchstwahrscheinlich auch keines im Umkreis von rund 200 Kilometern befindet.... aber man weiß es ja nicht.
Sylvester an Bord - Alles Gute für 2016
Den 1. Januar haben wir nur mit Regeneration verbracht. Am 2. Januar stehen aber wieder Aktivitäten auf dem Programm. Es gibt eine Führung durch den Maschinenraum. Ausgerüstet mit festem Schuhwerk und Helm steigen wir hinab in die Tiefen des Schiffs. Der Chef Ingenieur gibt einen Einblick in sein Reich. Eine Stunde lang bekommen wir die Grundlagen der Maschine erklärt.

Der "Chief Engineer" beim Vortrag
Imposant ist die schiere Größe aller Geräte. Das Schiff verbraucht zwischen 700 – 1200 KW Strom pro Stunde. Die Maschine verbraucht zwischen 40 – 60 to Schweröl pro Tag. Da wundert es nicht, dass in den Maschinen insgesamt 17.000 Liter Öl für die Schmierung sorgen.
Die Maschine
Am 3. Januar haben wir uns der Küste Brasiliens bis auf 400 Kilometer genähert. Wir sind also fast in Südamerika angekommen. Jetzt sehen wir erstmals Wale neben dem Schiff schwimmen und aus dem Wasser springen. Es ist schon ziemlich beeindruckend wenn die Kolosse wieder auf das Wasser „plumpsen“.


Einen Tag später sehen wir Land. Vor uns liegt die brasilianische Stadt Vittoria. Der Atlantik ist überquert und wir sind - mit ziemlicher Verspätung - in Südamerika angekommen.

Unser erster Blick auf Südamerika