Nach der
langen Schiffsreise mit dem „Rundum-sorglos-Paket“ brauchen wir
ein paar Tage um uns wieder an das Leben im Ogermobil zu gewöhnen.
Uruquay
ist das ideale Land dafür. Wir fühlen uns wie in Südeuropa. Die
Menschen sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit, auch wenn die
Verständigung manchmal etwas mühselig ist. Kein Wunder, denn unsere
Kenntnisse in „Spanisch“ sind noch immer eher rudimentär.
Zunächst
bleiben wir in Montevideo, füllen unsere Vorräte auf und
besichtigen die Stadt. Montevideo ist eine – für uns – absolut
angenehme Großstadt. Das historische Zentrum ist mit den
öffentlichen Bussen leicht zu erreichen und es macht richtig Spaß
durch und über die Straßen, Gassen und Plätze zu schlendern, denn im Gegensatz zu
Afrika werden wir nicht dauernd angebettelt. Zudem ist alles sehr
übersichtlich und angenehm sauber.
Montevideo - Altstadt |
Wir
starten am Unabhängigkeitsplatz, an dem der Palacio Salvo, das
ehemals höchste Gebäude Südamerikas, steht.
Palacio Salvo |
Am Hafen
sehen wir uns den Mercado del Puerto an. Die Markthalle dient heute
als Freßtempel und beherbergt eine große Zahl an Grillrestaurants.
Grill im Mercado del Puerto |
Zum
Abschluß besichtigen wir noch das Teatro Solis. Das 1856 eingeweihte
Theater ist eine der führenden Bühnen Südamerikas und kann im
Rahmen einer Führung besucht werden.
Teatro Solis - Platz für 1200 Zuschauer |
Teatro Solis um 1920 - 1200 Zuschauer im Saal |
Unsere
zweite Station in Uruquay ist Kiyu. Der kleine Ort liegt etwa 80
Kilometer westlich von Montevideo am Rio de la Plata. Der Silberfluss
ist hier wie überall – rostbraun. Dennoch kann man im rostbraunen
Wasser herrlich baden, da die Färbung von Sedimenten aus dem
Oberlauf stammt und kein Zeichen von Verschmutzung ist.
Sandstrand am Rio de la Plata in Kiyu |
Wir
verbringen drei Tage am Strand, bevor wir nach Colonia del Sacramento
weiterfahren.
Auf dem
Weg dorthin liegt Nueva Helvecia. Der Ort wurde von
deutschsprachigen Einwanderern um 1861 gegründet. Heute ist er noch
immer das Zentrum der Käseherstellung nach Rezepten aus der Schweiz.
Nirgendwo sonst in Uruquay gibt es so guten Käse so günstig. Für
etwa 1300 Gramm verschiedener, würziger Käse zahlen wir etwa 13 €.
Colonia
del Sacramento ist der Ort an dem die Fähre nach Buenos Aires
anlegt. Nebenbei ist Colonia (gebräuchliche Kurzform in Uruquay)
auch die älteste Stadt des Landes. Die -guterhaltene – Altstadt
gehört zu den meistbesuchten Touristenzielen in Uruquay.
Colonia - Koloniales Flair |
Colonia - Seufzergasse |
In
unmittelbarer Nähe von Hafen und Altstadt übernachten wir vor der
Festungsanlage. Wie bisher, stört sich niemand daran. Der
Spaziergang durch die Altstadt wird nur durch das regnerische Wetter
etwas getrübt. Ansonsten ist Colonia ein wirklich erholsamer Ort.
Colonia - Lokale und Oldtimer |
Zufällig
haben wir heute unseren 32. Hochzeitstag. Den feiern wir absolut
stilecht mit Käsehäppchen (siehe oben) und einer Flasche Rotwein
aus Uruquay.
Hochzeitstag - Gerade eröffnet Gaby mir, dass sie noch mindestens 32 weitere Hochzeitstage feiern möchte |
Die
Fähre nach Argentinien hat einen etwas eigenartigen Fahrplan. Die
Überfahrt dauert drei Stunden und beginnt entweder um 4.30 Uhr oder
19:00 Uhr. Da wir keine große Lust auf frühes Aufstehen haben,
entscheiden wir uns für die spätere Abfahrt. Gegen 22:00 Uhr werden
wir wohl in Buenos Aires sein. Damit ist die Phase der
Akklimatisierung wohl abgeschlossen.
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