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Freitag, 15. Januar 2016

Entlang der Südamerikanischen Atlantikküste

Vittoria, der erste – von fünf – Zwischenstopps in Südamerika. Nach Vittoria sollen wir noch in Rio de Janeiro, Santos, Paranagua und Zarate stoppen, bevor wir Montevideo erreichen.

Die Einfahrt in den Hafen von Vittoria ist beeindruckend. Unter einer Straßenbrücke hindurch, gleitet die GRANDE NIGERIA an den Hochhäusern an der Uferpromenade vorbei.
Vittoria's Sonnenseite - Die Uferpromenade
Leider ist der Liegeplatz auf der von der Stadt abgewandten Seite des Flusses. So müssen wir uns bei unserem Landgang mit dem Besuch eines Vorortes von Vittoria begnügen. An einer der größten Schokoladenfabriken Brasiliens laufen wir vorbei, ohne das Gaby in den Fabrik-Laden einbiegen will. Bis zur Geschäftsstraße des Vorortes sind es gut 7 Kilometer zu laufen. Dort können wir uns Geld und eine SIM-Karte besorgen.
Vittoria's Schattenseite - Hier stinkt es gewaltig
Für den Rückweg nehmen wir den öffentlichen Bus. Der ist billig und bringt uns bis auf 2 Kilometer an den Hafen heran. Im Bus sitzt ein Schaffner an einem Drehkreuz und verkauft die Fahrkarten. Das Drehkreuz ist so eng, dass nur Leute mit maximal 50 Kilo Gewicht dort durchpassen. Die meisten Einheimischen hangeln sich deshalb über das Drehkreuz.
Schaffner vor dem Drehkreuz
Mit Hilfe des Busses sind wir – erneut - rechtzeitig zum Abendessen zurück an Bord.

Der absolute Höhepunkt der Reise entlang der Südamerikanischen Küste ist der Zwischenstopp in Rio. Wir fahren bei strahlendem Sonnenschein an der Skyline der Stadt, dem Zuckerhut und der Christusstatue vorbei in den Hafen.
Rio de Janeiro - Am Zuckerhut vorbei in den Hafen
Rio de Janeiro - Museo do Amanaha
Bis wir an Land können, vergeht, wie üblich, noch etwas Zeit, so dass wir uns erst nach dem Abendessen auf den Weg machen. Wir erfragen uns den Weg in die Stadt. Wie schon in Vittoria, stellen wir fest, dass die Brasilianer äußerst höflich und hilfsbereit sind. Am neuen, futuristischen „Museo do Amanaha“ flanieren wir im Licht der untergehenden Sonne über den gerade fertiggestellten Platz. 
Am Museo de Amanaha
Die Olympischen Spiele werfen ihre Schatten voraus. Es sind unglaublich viele Leute unterwegs. Sehr angenehm sind die vielen Straßenrestaurants. In einem trinken wir ein köstliches, eiskaltes Bier. Zu unserer Überraschung leeren sich die Restaurants bereits gegen 21.00 Uhr und die Wirte stellen die Stühle auf die Tische. Also machen wir uns auf den Weg zum Schiff. Mit einem Taxi sind wir ziemlich schnell wieder im Hafen.
Vorbereitungen für Olympia
Die nächsten Zwischenstopps sind leider Nachts. In Santos und Paranagua kommt das Schiff jeweils am Abend an und verlässt den Hafen bereits am nächsten Vormittag. Somit haben wir , im Gegensatz zu teilen der Mannschaft, keine Gelegenheit zum Landgang. Der Koch und unser Kabinensteward leiden noch den ganzen nächsten Tag an den Nachwirkungen der nächtlichen Landgänge.

In Paranagua kommen wir jedoch noch in den „Genuss“ einer geführten Stadtbesichtigung durch die Polizei. Kurz vor Ablegen der GRANDE NIGERIA werden alle Passagiere noch von der Polizei auf die Wache chauffiert, weil die Pässe angeblich nur dort gestempelt werden können. Die Aktion dauert gut zwei Stunden, da der Polizei nur ein Fahrzeug zur Verfügung steht und der Beamte somit mehrmals hin-und herfahren muss.

Am 10. Januar nähern wir uns unserem Zielhafen Montevideo auf 10 Kilometer. Nur leider fährt die GRANDE NIGERIA am Hafen vorbei und nimmt Kurs auf Zarate (Argentinien). Wir schippern über den „Rio de la Plata“. Das Wasser ist hier extrem flach. Zunächst hat unser Schiff manchmal nur 50 cm Wasser unter dem Kiel. Der Kapitän ist trotzdem guten Mutes, da der Boden ja nicht aus Steinen, sondern nur aus Schlamm besteht. 
Rio de la Plata - Sonnenuntergang
Später gibt es dann eine ausgebaggerte Fahrrinne bis in den „Rio Parana“. Mit Erreichen dieser Fahrrinne ändert sich die Situation. Es sind wieder mehrere Meter Wasser unter dem Schiff. Leider ist die Rinne sehr schmal, so dass sich die Schiffe stauen und in einer Kolonne hinter einem langsamen Kahn den „Rio Parana“ hochfahren. Am 11. Januar legen wir gegen Mittag in Zarate an. Der letzte Zwischenstopp ist erreicht. Der Hafen ist eigentlich winzig, jedoch stehen auf einer sehr großen Freifläche Tausende Neuwagen, die nach Brasilien verschifft werden sollen. 
Hafen Zarate
Der Aufenthalt soll knapp zwei Tage dauern. Reichlich Zeit um in die Stadt zu gehen.

Zarate hat unter touristischen Aspekten nicht viel zu bieten. Die Stadt ist eher klein und das Zentrum liegt doch 5 Kilometer vom Schiff entfernt. Trotzdem unternehmen wir mehrere Ausflüge in den Ort. Der Grund ist einfach. Es gibt eine hervorragende Eisdiele mit äußerst leckerem, selbstgemachten Eis in unzähligen Variationen zu einem vernünftigem Preis.
Darüber hinaus existieren auch sehr schöne Cafes. In einem von ihnen bekommen wir neben einem sehr guten Kaffee auch Erdbeertörtchen. Nach über fünf Wochen sind das willkommene Abwechslungen auf unserem Speiseplan.
Zarate - Im Cafe Plaza
Von Zarate sind es jetzt nur noch 18 Stunden Fahrt auf dem „Rio Parana“ und dem „Rio de la Plata“ bis nach Montevideo. 
Rio Parana - Noch 18 Stunden bis Montevideo

Wir können es kaum noch erwarten endgültig an Land zu kommen.

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