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Dienstag, 28. Februar 2017

Honduras 1 - Schwimmen mit Walhaien (von Gaby)

Einer meiner größten Wünsche ist in Erfüllung gegangen - wir haben ihn gesehen, den Walhai, den größten Fisch der Welt und dann gleich 4 Stück bei einem unserer Tauchausflüge. Der Walhai frisst nur kleine Fische und Plankton, wird aber bis zu 21 Tonnen schwer und erreicht mitunter eine Länge von 12 Metern und ist ein total friedlicher Zeitgenosse.

Bei strahlendem Sonnenschein sind wir mit dem Tauchboot an der Nordküste der Insel unterwegs. Unser Kapitän hält Ausschau nach Seevögeln die sich auf der Suche nach Futter ins Meer stürzen. Das ist das Zeichen, dass möglicherweise ein Walhai in der Nähe ist. Wir dürfen nur mit Flossen und Taucherbrille ins Wasser und warten auf das Signal um so schnell wie möglich vom Boot zu springen. Die Anspannung ist riesengroß, der Kapitän setzt das Boot mehrfach um und manchmal gibt es Fehlalarm. Schließlich kommt das ersehnte Signal. „Walhai rechts“. Wir springen ins Wasser und schwimmen in die angegebene Richtung. Schließlich sind wir über unserem ersten Walhai. Ein relativ junges Tier. Denn es ist deutlich kleiner als 12 Meter. Dann ein Pfiff vom Boot „Schnell wieder an Bord“. Der nächste Walhai wurde vom Kapitän gesichtet. Wir schwimmen so schnell wie möglich zurück und das Boot jagd hinter dem zweiten Walhai her. Dann Vollbremsung und das Kommando „Walhai links“. Ab ins Wasser. Nach wenigen Metern erreichen wir ihn. Er ist dann schon erheblich größer und hat die Ruhe weg. Neugierig nähert sich der Walhai und wir können ihm direkt ins Maul schauen. 
Walhai beim Frühstück, ...
Wir wissen, dass auf seinem Speiseplan Plankton und nicht Fleisch steht. Trotzdem beschleunigt sich der Puls etwas, als er nur noch gut einem Meter entfernt von uns sich langsam umdreht und davon schwimmt.
... auf Kollisionskurs, ...
... beim Abdrehen
Die zwei anderen haben wir vom Boot aus gesehen. Zum Sprung ins Wasser waren wir zu müde.

Wir sind hier in Utila auf einer der Bay Islands in Honduras an denen das zweitgrößte Korallenriff der Welt vorbeiläuft. Adrian macht im Utila Dive Center, einer amerikanischen Tauchschule, seinen PADI Tauchschein und zwar auf englisch, was erst nicht ganz leicht war, ihm jetzt aber großen Spaß macht.. 
Adrian beim Abtauchen
Dirk und ich machen in der gleichen Tauchschule unsere Fun Dives. Es wird nichts mehr erläutert, wie wir das von den anderen Tauchschulen kennen, sondern es geht einfach los. Das Korallenriff ist wunderschön und auch die Sicht unter Wasser ist hier gut. Die Anzahl der Fische, die wir gesehen haben hätte ich höher eingeschätzt.
Ausrüstungskontrolle
Die karibische Insel hat eigentlich nur 2 große Straßen und die sind mit Mopeds, Quads, Motorradtaxis und Pick-Up's , total voll. Mir fehlt hier der Flair zum Genießen, dafür ist wegen des Wetters oder vielleicht auch wegen des Rums sehr viel Partystimmung.

Utila - Hauptstrasse während der Mittagszeit
Bei einem Spaziergang schaue ich mir eine Häuserfassade an und falle prompt mit den E-Books in der Hand in eine tiefe Rinne. Meine Knie und leider auch 2 Finger sind in Mitleidenschaft gezogen. Das merke ich bei einem der Tauchgänge, bei dem ich mir dadurch nicht genug Mühe beim Anziehen des Bleigürtels und der Jacke gegeben habe. Im Wasser ist irgendwie alles verrutscht und ich habe auf einer Seite Übergewicht bekommen. Zum Ausgleich habe ich stark paddeln müssen. Deshalb ist mir fast die Luft ausgegangen. Meinem Buddy Dirk und der Divemasterin sei Dank, dass Sie die Ausrüstung in Ordnung und mich rechtzeitig nach oben gebracht haben.
Gaby - Noch ist nichts verrutscht ...
... beim Verdauen des Schrecks
In der Summe der Dinge war unser Ausflug zu der karibischen Insel wieder eine schöne Abwechslung, unser Zimmer mit Klimaanlage, Kühlschrank und Kaffeemaschine in Ordnung, und trotzdem freuen wir uns wieder auf unsere Freiheit mit unserem Ogermobil.

Sonntag, 19. Februar 2017

Nicaragua

Bis Serena zurückfliegen muss haben wir noch etwas Zeit. Also fahren wir an die Pazifikküste bei San Juan del Sur. Am Madera Beach übernachten wir auf dem Freigelände einer Bar. Der Platz ist gut. Bis zum Wasser sind es nur wenige Meter. Es gibt frischen Fruchtsaft und kaltes Bier. Und das Beste ist, das am Abend um 20:00 Uhr die, nicht vorhandenen Bürgersteige hochgeklappt werden.
Madera Beach
Am Sonntag kommt Adrian in Managua an. Es sind nur 140 Kilometer von San Juan bis in die Stadt. Auf halber Strecke machen wir einen Zwischenstopp in Granada. Granada ist die wichtigste Kolonialstadt in Nicaragua. Der Spaziergang in der Innenstadt ist – trotz der richtig hohen Temperaturen – sehr entspannend. 
Granada
Die Stadt ist – im Vergleich zu anderen Kolonialstädten nur von relativ wenigen Touristen bevölkert. Nach einem leckeren Eis aus der örtlichen Eisdiele legen wir die restlichen Kilometer bis zum Flughafen in Managua schnell zurück.
Granada
Wir übernachten nur 800 Meter vom Flughafenterminal entfernt am Hostel „Monte Cristi“. So ist es ziemlich einfach unsere Gäste zu Fuß von und zum Flughafen zu begleiten. Erwartungsgemäß klappt der „Bettenwechsel“ (Serena geht → Adrian kommt). Nach einem ausführlichen Frühstück (mit frischer Mettwurst aus der Metzgerei unseres Neffen) und einer Einweisung von Adrian in die täglichen Routineabläufe machen wir uns auf den Weg nach Leon. Leon ist neben Granada die bedeutendste Kolonialstadt Nicaraguas. Insbesondere die Kathedrale überstrahlt mit ihrem leuchtenden Weiß alles.
Leon - Kathedrale
Ganz in der Nähe von Leon liegt der Vulkan „Cerro Negro“. Der schwarze Berg sieht aus wie er heißt. Die Hänge sind mit Asche aus Lava bedeckt. Den – sehr niedrigen – Vulkan kann man besteigen, einen Blick in den rauchenden Krater werfen und dann mit einem Brett den Vulkan runterrutschen.
Die Ausrüstung dazu (Brett, Handschuhe, Schutzbrille und Overall) leihen wir uns bei den Parkrangern. Nach einer Stunde Fußmarsch haben wir den Kraterrand erreicht. 
Gaby und Adrian - noch lachen sie ....

Die Abfahrt dauert nur wenige Minuten und ist eine sehr staubige Angelegenheit. Gegen 18:00 Uhr sind wir wieder beim Ogermobil. Da es schon spät ist, übernachten wir im Nationalpark. Der Platz ist wirklich toll. Ruhig, gute Luft und Nachts sehr kühl.
Angespannt ...

... in den Sonnenuntergang ....

... geschafft !
Unseren letzten Stopp in Nicaragua erreichen wir am nächsten Tag. Die Finca „Aquas del Arenal“ in der Nähe von Matagalpa im Norden. Die Kaffeefinca wird vom Bayern Jürgen und seiner Frau geführt. Der Platz ist ebenfalls toll. Wieder sehr ruhig, kühl und gute Luft.
Flora und Fauna ... erklärt vom Fachmann
Obendrauf bekommen wir noch eine sehr ausführliche und informative Führung von Jürgen über die Finca und durch den Nebelwald. 
Kaffeeernte I
Kaffeeernte II
Da gerade Erntezeit für die Kaffeekirschen ist, können wir auch den Herstellungsprozess (des Kaffees) von der Ernte bis zur Röstung verfolgen.


Nach zwei Tagen verlassen wir die Finca und auch das gastfreundliche Nicaragua und fahren nach Honduras.
Verkehrsmittel in Nicaragua

Sonntag, 12. Februar 2017

Costa Rica

Der Cahuita Nationalpark, an der Karibikküste gelegen, ist wahrscheinlich der einzige interessante Ort in Costa Rica, der keinen Eintritt kostet. Wir campen am Eingang des Parks auf dem Parkplatz eines Restaurants. Erstaunlicherweise ist es Nachts absolut ruhig. Geradezu paradiesisch.
Blick vom Ogermobil auf den Sonnentuntergang
Unseren, strategisch äußerst günstigen Übernachtungsplatz nutzen wir um morgens, gleich nach der Öffnung, den Nationalpark zu besichtigen. Ein schöner Wanderweg führt durch den Küstenwald zu den – um diese Zeit – einsamen Badestränden. Die Wanderung dauert rund drei Stunden.
NP Cahuita 1 - Gaby und Serena erschöpft am Strand 
NP Cahuita 2 - Halbzeitpause
NP cahuita 3 - Spinne am Morgen ...
Von Cahuita fahren wir ins Landesinnere. Im Valle Central wollen wir an den Rio Pacuare zum Wildwasserrafting. In allen Reiseführern wird der Fluss als eines der schönsten Raftinggebiete angepriesen. In der Nähe von Turrialba treffen wir Kirk aus Colorado. Er betreibt dort eine Bar und bietet Raftingtouren an. Wir buchen eine private Tour für den nächsten Morgen.

Um 8:30 Uhr werden wir von Raul, unserem Guide, abgeholt. Nach einer halben Stunde Autofahrt stehen wir am Ufer des Rio Pacuare In der Zwischenzeit ist auch noch Oswaldo, unser Bootsführer, hinzugestoßen. Nach dem üblichen Procedere, Einweisung, anziehen von Helm und Schwimmweste geht es los. Der Fluss hat zwar relativ wenig Wasser ist aber trotzdem anspruchsvoll. Die Stromschnellen haben durchweg die Schwierigkeitsstufe III-IV auf der fünfstufigen Wildwasserskala. 
Rafting 1 - Ruhiges Wasser ->Zeit für Fotos
Wir werden ordentlich nass und haben viel zu paddeln. Nach etwa drei Stunden kurzweiliger Fahrt ist Mittagspause. Auf einer Sandbank wird das Floß umgedreht und als Tisch genutzt. Unsere beiden Führer zaubern aus der wasserdichten blauen Tonne, ein sehr ordentliches kaltes Buffet. Es gibt Käse,Schinken,Obst,Brot und eine große Auswahl an Gemüse und Soßen.
Rafting 2 - Mittagessen
Frisch gestärkt, stürzen wir uns nach dem ausgiebigen Mittagessen wieder in die Fluten. Kurz vor dem Ende geht auch noch ein Sturzregen auf uns nieder, völlig egal, wir sind sowieso schon klatschnass. Gegen 15:00 Uhr sind wir wieder an Land und kurz darauf auch wieder beim Auto.
Rafting 3 - Hier werden wir nass
Unser nächstes Ziel in Costa Rica ist der Vulkan Poas. Der Nationalpark ist von 8.00 bis 15:30 Uhr geöffnet. Wir verbringen die Nacht direkt vor dem Eingangstor auf 2.400 M.ü.NN. Sehr ruhig und auch sehr kalt. Am Morgen stehen wir um 8:00 Uhr vor dem Tor und sind auch die ersten im Park. 
Beim Vulkan Poas - Faultier 
Trotzdem ist der Ausflug zum Vulkan ein Reinfall. Nicht nur das der Eintritt unverschämte 15 US$ beträgt, sondern es sind auch wahre Völkerwanderungen auf dem kurzen Weg zum Krater unterwegs. Der Krater selbst ist eher langweilig. Man sieht aus großer Entfernung einen Kratersee. Naja, abgehakt. 
Vulkan Poas - Kratersee

Zum Trost kaufen wir uns eine große Schale der am Vulkan angebauten Erdbeeren und gönnen uns einen Vanillepudding mit ebendiesen Erdbeeren. Köstlich.

Am Arenal See übernachten wir auf einer Wiese am See. Das Wasser ist angenehm warm und die Nacht ist ruhig. Im Ort gibt es einen deutschen Bäcker mit köstlichem Brot und phantasievollen Preisen. Das Brot kostet stolze 8 €.
Arenal See - Camping am See
Jetzt machen wir uns ziemlich zügig auf den Weg nach Nicaragua, denn es steht der Schichtwechsel unserer Gäste an. Serena fliegt zurück nach Deutschland. Dafür kommt unser Ältester, Adrian an und wird uns drei Wochen begleiten.

Samstag, 11. Februar 2017

Panama 2 – Richtung Westen

Es klappt alles reibungslos. Unsere Tochter, die Kardanwelle sowie etwas guter französischer Camenbert kommen pünktlich zu meinem Geburtstag am Flughafen in Panama City an.
Da ist sie ..... die neue Kardanwelle
Die Kardanwelle ist schnell eingebaut und wir machen uns auf den Weg. Zunächst arbeiten wir das touristische Pflichtprogramm in Panama ab. Ein Gang durch die Innenstadt von Panama City.
Wir - und die Sky-Line von Panama City
Natürlich darf auch ein Besuch der Schleusen des Panamakanals nicht fehlen. Der Besuch ist eher enttäuschend. Eintritt 15 US$ pro Person. Was bekommt man dafür? Den Blick auf die Schleuse, ein Schiff und eine Riesengruppe Kreuzfahrttouristen. Museum und Video sind absolut unterdurchschnittlich.
Miraflores Schleuse
Nach nur einer Stunde sind wir wieder auf der Straße, Richtung Westen, Richtung Costa Rica. Die Panamericana, die hier Transamericana heißt, ist gut ausgebaut. Vierspurig und keine Schlaglöcher. Nach 100 Kilometern ist der Verkehr so dünn geworden, dass wir die Straße fast für uns alleine haben. Das ist die Stunde der Motorradpolizisten, die jetzt in regelmäßigen Abständen unter schattenspendenden Bäumen mit ihren Radarpistolen lauern. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auf den meisten Abschnitten nämlich nur 80 Km/h. Auf einer geraden vierspurigen Autobahn so zu schleichen …. sehr schwierig und anstrengend. Aber, wir bestehen die Prüfung und erreichen am Abend das Camp „La Buena Esperanza“, welches von den Schweizern Erika und Heinz geleitet wird. Ein traumhafter Ort mit traumhaften Gastgebern. 
Camp "La Buena Esperanza"
Wir stehen am künstlich angelegtem Badesee. 26°C Wassertemperatur. Wir können schwimmen, Gaby Wäsche waschen und Serena baut erstmals ihr Zelt auf. Von Erika bekommen wir ein Schwarzbrot zum Frühstück geschenkt. Was für ein Genuss.
Serena - fast fertig mit dem Aufbau des Zeltes
Bis nach Costa Rica sind es jetzt noch zwei kurze Fahrtage. Nach einem Zwischenstop in Boquete erreichen wir die grenze zu Costa Rica in Sixaola an der Karibikküste. 
Kurz vor der Grenze nach Costa Rica
Erstmals haben wir an einer Grenze in Amerika das Gefühl, dass wir über das Ohr gehauen werden. Zunächst verlangt ein dubioser Zivilist 4 US$ „Ausreisesteuer“ aus Panama (wir bezahlen nicht), dann gibt es die KFZ-Versicherung für Costa Rica nur für einen Zeitraum von drei Monaten. Nach zwei langen, heißen Stunden haben wir die Grenze hinter uns und wir fahren noch ein paar Kilometer bis zum Cahuita Nationalpark.