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Montag, 21. März 2016

Antarktis 3 – Landausflüge

Das Salz in der Suppe, oder die Höhepunkte der Reise sind die Exkursionen. Entweder wird mit den Zodiacs eine Pirschfahrt gemacht, oder – falls möglich – an einem Strand angelandet.

Die wichtigste Entscheidung des Tages haben wir bereits vor der Exkursion zu treffen. Was ziehen wir an? Eine Pirschfahrt dauert ein paar Stunden, da kann es im Zodiac schon ziemlich kalt, und – bei Wellengang – auch ziemlich nass werden. Bei Landausflügen ist die Variationsbreite noch größer. Die Landung ist immer nass, d.h. wir steigen in das, mindestens, knöcheltiefe Wasser am Strand. Danach kann es windig und kalt, oder aber auch sonnig und warm sein. Wir lösen das Problem, indem wir einen Satz Ersatzwäsche mitnehmen. Falls das Wetter sich ändert, ziehen wir uns eben um.
Bereit zur Exkursion
Unsere Erste Landung ist auf „Deception Island“. Deception Island ist eine Vulkaninsel. Der Krater ist mit Wasser gefüllt und das Schiff segelt durch eine kleine Öffnung in den Krater. Der Vulkan ist noch aktiv. Allerdings liegt der letzte Ausbruch liegt schon 46 Jahre zurück. Es ist richtig warm. Zunächst laufen wir am Strand etwas hin-und her. Ein paar Pinguine und ein Seehund sonnen sich. Weder die Einen noch der Andere sind scheu. Dann sehen wir noch die Reste einer ehemaligen Forschungsstation, welche beim letzten Ausbruch des Vulkans zerstört wurde. Anschließend besteigen wir einen Hügel (100 Meter Höhe) mit einem wundervollen Blick über den Krater. 
Blick in den Krater
Der Aufstieg ist in der losen Vulkanasche ziemlich mühsam, der Abstieg hingegen ziemlich einfach, da wir – wie auf einer Düne – runterschlittern. Zum Abschluss – der Höhepunkt des Vormittags, nehmen wir noch ein Bad im Wasser des „Südlichen Meer“. Am Strand hat sich eine Mulde gebildet. Das Wasser in der Mulde ist angenehm warm. Da hält man es gut aus. Im Gegensatz zum Wasser außerhalb der Mulde. Das hat vielleicht 2-3°C. Da reicht es gerade einmal zu einem kurzem Eintauchen.
Badefreuden in der Antarktis
Am Nachmittag gleich die nächste Anlandung am Hannah Point auf Livingston Island.
Wir landen an einer Pinguinkolonie. Hunderte von Zügelpinguinen nisten hier. Wir laufen zwischen den Pinguinen umher. Neugierig wie sie sind, nähern sie sich manchmal auf einen Meter um den großen Pinguin mit der blauen Windjacke zu besichtigen.
Zügelpinguine
Ein paar Meter weiter liegen einige Dutzend Seeelefanten faul in der Sonne. Wieder ein paar Meter weiter einige Robben. Insgesamt wandern wir zwei Stunden über den Strand. Dauernd treten wir in die Hinterlassenschaften der Pinguine und es stinkt erbärmlich.

Sonnenanbeter
Bevor es wieder an Bord geht, unterziehen wir die Gummistiefel einer Generalreinigung.

Die nächste Landung führt uns zum Mikkelsen Harbour auf Trinity Island. Auf Trintity Island leben Eselspinguine und verschiedene Robbenarten, darunter auch Maggellanrobben. Wir sind ziemlich spät in der Saison unterwegs, d.h. die Pinguinküken sind jetzt so groß wie die Eltern und haben sich eine ordentliche Fettschicht angefressen. Lediglich das Flaum-Federkleid ist noch nicht vollständig weg. Jetzt jagen sie ihren Eltern, auf der Suche nach Futter, hinterher, was teilweise urkomisch ist.

In Brown Bluff landen wir zum ersten Mal auf der antarktischen Halbinsel. Mehr als 98% des antarktischen Kontinents ist von Eis bedeckt. Der Strand von Brown Bluff gehört nicht dazu. Es ist ein kurzer Weg zum Strand. Ein paar Eisbrocken müssen umfahren werden. Wir setzen unseren Fuß auf den 7. Kontigent.
Rast auf der Eisbank
Ein paar Pinguine und Fur-Seals lungern herum. Nach einer halben Stunde wird jedoch zum Aufbruch gedrängt, da das Eis dichter wird. 

Unser letzter Landausflug führt uns auf die argentinischen Antarktis Station „Esperanza“. Die Station existiert seit 1952 und steht an der Stelle, an der 1902 drei Mitglieder der schwedischen Antarktisexpedition überwintern mussten. Die „Hut“ der Schweden steht noch und ist inzwischen ein Denkmal. 
"Hut" von 1902 
Auf der Station leben zur Zeit 56 Personen (für ein Jahr). 13 davon sind Kinder zwischen 18 Monaten und 17 Jahren. Der stellvertretende Stationsleiter empfängt uns nach der Landung. Wir werden durch die kleine Stadt geführt. Bekommen Schulhaus (mit zwei Klassenräumen, Computerraum und Aula), Kirche (10 Plätze, tägliche Messe) und Gemeinschaftsraum (mit Billardtisch, historischen Tischfußball und Bar) gezeigt.

Und wir stellen fest, dass es auch in der Antarktis Autos gibt. Uns begegnen ein Pick-Up und ein Unimogverschnitt.


Eine der Wissenschaftlerinnen (Mara) lädt uns in ihr Haus ein. Alles ist ziemlich klein und rustikal. Bad, Küche, drei Schlafzimmer und ein Wohnzimmer. 
Klein, aber warm - Schlafraum in der Station
Die Station ist mit großen Satellitenschüsseln an die Außenwelt angeschlossen. 
Kein Ausguck, sondern das "Stille Örtchen"
Fernsehen und Internet sind anscheinend kein Problem und wahrscheinlich eine der wenigen Ablenkungen in den langen, dunklen und kalten Wintermonaten.


Auf den Landausflügen haben wir unzählige Pinguine, Robben und Vögel gesehen. Bei den Pirschfahrten mit den Zodiacs wollen wir nun Wale aus der Nähe erleben.

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