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Montag, 7. März 2016

Antarktis 2 – Ein normaler Tag in der Antarktis

Unser Schiff, die AKADEMIK VAVILOV, ist ein ehemaliges Forschungsschiff. Dementsprechend einfach sind die Kabinen. Dafür ist das Schiff mit sehr ruhigen Maschinen und einem sehr effektiven Stabilisatorsystem ausgestattet. 
Unsere Kabine - Klein. aber zweckmäßig und sauber
Und, ein unschätzbarer Vorteil, es sind nur 58 Passagiere mit auf der Reise. Wir werden von 42 russischen Crew-Mitgliedern, die für den Service und das Führen des Schiffes verantwortlich sind, umsorgt. Daneben sind noch 22 Tourguides und Wissenschaftler an Bord, die für die Exkursionen und die begleitenden Vorträge zuständig sind, dabei.
Die AKADEMIK VAVILOV
Die Reiseroute ist ambitioniert. Zunächst wollen wir die South Shetland Inseln, dann die Ostseite der Antarktischen Halbinsel erkunden. Danach durch den Antarctic Sound in die Weddelsea um schließlich über Elefant Island und durch die Drake Passage zu den Falkland Inseln fahren. Von dort geht es mit dem Flugzeug zurück nach Punta Arenas.

Damit das Programm auch abgearbeitet werden kann, ist der Tag straff durchorganisiert und beginnt um 7:00 Uhr. Mit einer einfühlsamen Lautsprecherdurchsage werden alle geweckt und eindringlich gebeten um 7:30 Uhr pünktlich zum Frühstück zu erscheinen.
Sonnenaufgang
Nach dem – reichhaltigen – Frühstück bleibt noch etwas Zeit zum Anziehen der Schlechtwetterausrüstung. Dann geht es an die Gangway zur Vormittagsexkursion. Für 2-3 Stunden geht es Land oder es wird eine Rundfahrt mit den Zodiacs veranstaltet. Genaueres zu den Exkursionen findet ihr in einem separaten Blogeintrag.
Fertig zur Exkursion
Nach der Rückkehr von der ersten Exkursion des Tages legt das Schiff wieder ab und fährt zum nächsten Ziel und wir ziehen uns wieder um. Die Schlechtwetterausrüstung wird zum Trocknen aufgehängt und wir gehen zum Mittagessen ( auch sehr reichhaltig).

Bis zum ersten Vortrag des Tages bleiben dann noch üppige 30 Minuten in denen wir schnell einen kleinen Mittagsschlaf einschieben. Völlig ungestört, vorausgesetzt, das nicht gerade ein Wal gesichtet wird, was glücklicher weise ziemlich häufig vorkommt. 
Wal gesichtet ?
Zweimal sichten wir Orcas (Killerwale), welche ja nur dem Namen nach „Wale“ sind. Tatsächlich handelt es sich bei Orcas jedoch um Delphine. Mehrmals sehen wir, Buckelwale und Finwale. Einmal einen Buckelwal der direkt vor dem Schiff „aus dem Wasser“ springt.
Buckelwal beim "Breaching"
Egal ob Wal, Delphin oder nicht, bis um 16:00 Uhr hat das Schiff den zweiten Ankerplatz des Tages erreicht. Dann beginnt das gleiche Procedere wie am Vormittag. Umziehen und ab in die Zodiacs.
Die Zodiacs warten auf ihren Einsatz
Spätestens gegen 19:00 Uhr sind wir wieder zurück und, wer hätte es gedacht, ziehen uns wieder um. Das Schiff legt ab. Das Abendessen wird serviert (noch reichhaltiger).
Die Antarktis gleitet an unserem Kabinenfenster vorbei
Bevor um 21:00 Uhr der abendliche Vortrag gehalten wird, kann man versuchen noch etwas Zeit zum Duschen oder relaxen in der Bar zu finden.
Smothies in der Bar
Sollte das Wetter eine Exkursion unmöglich machen, wird die Exkursion schnell durch einen Vortrag über Wale, Pinguine, Eis, Krill, Klimawandel oder … ersetzt. Es soll ja keine Langeweile aufkommen.

Meistens sind wir um 23:00 Uhr so müde, das wir direkt ins Bett gehen, denn morgen gibt es um 7:00 Uhr wieder eine Lautsprecherdurchsage.....
Die Eisberge leuchten im Mondlicht
Wir haben es nicht geglaubt, aber es stimmt was im Reiseprospekt steht: Die Reise ist weniger eine Kreuzfahrt, sondern eher eine Expedition. Und das gefällt uns doch sehr.

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