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Montag, 1. Juni 2015

Uganda 1 - Gorilla Tracking

In den Bergen, im Dreiländereck Uganda/Ruanda/Kongo leben etwa 800 der weltweit einzigartigen Berggorillas. Diese Gorilla, deren Erbgut zu über 98% mit der menschlichen DNS übereinstimmt, leben in Gruppen von 10 – 20 Tieren in den undurchdringlichen Wäldern der Region. Einige dieser Gruppen sind an Menschen gewöhnt worden und können im Rahmen des Gorilla Trackings besucht werden. Mit etwas Glück, kann man sich den Gorillas bis auf wenige Meter nähern und die friedlichen Tiere beobachten.

Die Nebel lichten sich .. im Dreiländereck
Ein nicht ganz einfaches und auch nicht ganz billiges Unterfangen. Manchmal muß man stundenlang durch den Regenwald laufen um eine Gruppe zu finden. Zudem kostet eine Gorilla Permit in Uganda normalerweise 600 USD. Bis Ende Mai gibt es jedoch einen speziellen Rabatt, so das die Permit „nur“ 350 USD kostet.

Am Morgen heißt es früh aufstehen. Startpunkt zum Tracking ist das Nationalparkbüro im Bwindi Impenetrable Park in Buhoma. In Buhoma gibt es drei Gorilla Familien, die besucht werden können. Maximal 8 Touristen werden pro Tag zu einer Gorilla Familie geführt. Nach der Gruppeneinteilung, einer kurzen Einführung und einem – eher langweiligen – Videofilm geht es los.
Einweisung ...
Ausgerüstet mit unserem kompletten Wanderequipment, Regenkleidung, einem Lunchpaket und natürlich der Kamera werden wir zum Startpunkt der Wanderung gefahren.
Was uns erwartet ist nicht vorhersehbar. Es kann sein, dass wir nach nur wenigen Minuten Fußmarsch im Dschungel auf die Gorillas treffen. Genauso gut können mehrere Stunden anstrengender Kletterei erforderlich sein um die Gorilla Gruppe zu finden.

Am Startpunkt wartet unser Führer, 2 bewaffnete Ranger ( es gibt auch noch wilde Elefanten und ein paar andere, eher unangenehme Tiere im Wald), sowie eine Gruppe Träger. Wer will, kann einen Träger für seinen Rucksack engagieren. Wir verzichten dankend. 

Bereits seit dem frühen Morgen sind drei „Tracker“ unterwegs um die Gorillafamilie aufzuspüren. Über Funk kommen gute Nachrichten von den „Trackern“. Die Gorillas bewegen sich im Moment in unsere Richtung. Das könnte bedeuten, dass wir nicht allzu weit zu laufen haben.

Im Gänsemarsch brechen wir auf. Vorneweg der Führer. Mit seiner Machete schlägt er einen Weg ins Unterholz. Direkt dahinter, und am Ende der Gruppe je ein Ranger, und wir mittendrin.

Im Gänsemarsch .....
Über Stock und Stein klettern wir einen Hang hinauf. Von oben tropft ständig Wasser von den Blättern und man muss schon sehr aufpassen wo man hintritt. In regelmäßigen Abständen wird unser Führer von den „Trackern“ über den aktuellen Standort der Gorillas informiert.

Nach einer halben Stunde anstrengender Kletterei verkündet er, daß wir sehr nahe bei den Gorillas wären.
Gute Nachrichten vom Guide .. die Gorillas sind direkt vor uns

Die gesamte Ausrüstung (bis auf den Fotoapparat) wird im Wald zurückgelassen. Sehr leise, schleichen wir die letzten Meter hinter dem Guide her. Und dann sehen wir sie. Auf einer Lichtung sitzt und liegt die Gorillafamilie. 

Körperpflege
Zunächst nehmen sie keine Notiz von uns. Als sie uns schließlich bemerken, werden wir neugierig beäugt. Die Gorillagruppe besteht aus dem männlichen Familienoberhaupt (Silverback), einem erwachsenen Gorillamann (Blackback), mehreren weiblichen Gorillas, sowie den Babys der Gruppe.

skeptischer Blick ... der Blackback
Insgesamt etwa 12 Gorillas befinden sich vor uns auf der Lichtung, fressen, verdauen oder spielen.
Der Nachwuchs beim Frühstück

Entscheidend für den Erfolg des Trackings ist das Verhalten des Silverbacks. Wenn er ruhig bleibt, läßt sich auch der Rest der Familie nicht stören. Der Silverback ist heute eher desinteressiert und fotoscheu .So  können wir uns den Tieren bis auf etwa 4 Meter nähern.

Die Gorillas (im Hintergrund) lassen sich nicht stören
Das Gorillaleben scheint gar nicht so unangenehm zu sein. Es gibt keine natürlichen Feinde und ansonsten wird gefressen, ausgeruht, gespielt oder ein neuer Futterplatz gesucht. Die Gorillas lieben die Ruhe, so daß es für sie die unangenehmsten Störungen sind, wenn Elefanten oder andere Gorillagruppen in Ihrer Nähe auftauchen.
Wo juckt's denn ?
Nach einer Stunde faszinierender Einblicke müssen wir wieder aufbrechen. Es geht zurück zum Auto. Der Rückweg dauert nur 15 Minuten. Wir haben wirklich Glück gehabt. Wir haben eine sehr interessante Gorillafamilie gesehen, der Anmarsch war kurz und das Wetter hat gehalten.

Zum Abschluss gibt es noch ein Zertifikat, welches bestätigt, dass wir erfolgreich am Gorilla Tracking teilgenommen haben.

Bei Buhoma lebt, neben den Bergorillas auch noch eine Gruppe Pygmäen. Die Pygmäen haben bis 1991 auch im Dschungel gewohnt, wurden aber dann von der Regierung umgesiedelt, da es anscheinend öfter Konflikte zwischen den Gorillas und den Pygmäen gegeben hat. 
Begegnung unterwegs - Ein Dreihornchamäleon
Wir unternehmen einen Spaziergang zum Dorf der Pygmäen.

Pygmäen 
Ähnlich wie bei den San in Namibia bekommen wir einen Eindruck in die Lebensweise dieser Ureinwohner vermittelt. Uns werden die Hütten und Unterstände gezeigt sowie ein paar Tänze vorgeführt.
Auch so kann man wohnen ...

Im Ort Buhoma besuchen wir noch die örtliche Highschool. 
Schulgebäude in Buhoma
Das Internat wird von 70 Schülern besucht. Da Samstag ist, waschen die Schüler gerade ihre Wäsche.
Waschtag im Internat
Das Ganze macht auf uns einen sehr unfertigen Eindruck obwohl die Schule schon vor einem Jahr ihren Betrieb aufgenommen hat.

Schulküche - mehr oder weniger im Freien
Abschließend werden wir noch in die Geheimnisse der Bananen-Gin Produktion eingeführt. Gaby schmeckt der Schnaps ganz gut. Also kaufen wir eine kleine Flasche davon.


Insgesamt verbringen wir vier sehr interessante Tage in Buhoma. Jetzt machen wir uns wieder auf den Weg. Es geht Richtung Kampala.

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