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Montag, 1. August 2022

Türkei – Strandtour

Wir sind in der Türkei. Ganz im Osten. Bis nach Cesme – dort wollen wir die Fähre nach Chios nehmen – sind es etwa 2000 Kilometer. Davon führt rund die Hälfte an der Mittelmeerküste entlang und bietet somit viele Gelegenheiten zum Baden.

Nach den heißen, trockenen und eher anstrengenden Wochen auf der arabischen Halbinsel wollen wir die Zeit in der Türkei möglichst oft am und im Wasser verbringen.

Es geht auch gleich gut los. Die ersten Nächte in der Türkei verbringen wir in der Nähe der syrischen Grenze beim Ort Nusaybin. Das Tal des Flüsschen Cakcak ist – völlig untypisch für die Gegend – grün und gesäumt von Restaurants und Picknickplätzen. Auf dem Gelände des Restaurants Özmenler übernachten wir am Fluss. Es gibt ein großes Schwimmbad, die Luft wird durch den Fluss angenehm temperiert, wir werden von unseren Gastgebern regelmäßig mit Tee versorgt und beim Essen kann man sich die Füße im Fluss kühlen.

Angenehm kühles Flussrestaurant

Naturklimaanlage beim Mittagessen

Danach steht der Besuch von Göbekli Tepe bei Sanliurfa an. Die Stätte gilt als älteste erhaltene Kultstätte weltweit (9500-8000 v.Chr.) und wird seit den 1990‘er Jahren von deutschen und türkischen Archäologen ausgegraben. Die erhaltenen Mauern mit den T-förmigen Säulen und den darauf befindlichen Gravuren sind schon sehr eindrucksvoll. Insbesondere wenn man sich vor Augen hält, dass diese Bauwerke rund doppelt so alt sind wie die Pyramiden in Ägypten.


Göbekli Tepe - Übersicht über Hauptausgrabungsstätte

Kunstvoll gestaltete T-Säule

 Detailierte Gravuren in der T-Säule

Beim Stadtbummel durch Sanliurfa besichtigen wir den Hali Rahmann Gölü. Der Teich, der eine Unzahl an Karpfen beherbergt, und der zugehörige Park sind das Ziel vieler ortsansässiger Familien für ihren Feiertagsausflug anlässlich des Opferfestes. Es ist richtig schwierig einen Platz im Cafe zu bekommen, doch mit etwas Geduld finden wir einen netten Platz im Teehaus und genehmigen uns ein Eis.

Hali Rahmann Gölü - Auf der Suche nach den Karpfen

Hali rahmann Gölü - Sonntagsausflug

Andrang am Hali Rahmann Gölü

Von Sanliurfa ist es nicht mehr weit bis zum Meer. Bei Yamutalik kommen wir an den Strand. Der Strand ist eine Art Campingplatz und fest in der Hand von türkischen Familien.

Yamutalik - Camping auf dem Strand

Das Wasser ist brühwarm und der Strand sehr flach. Anscheinend kann fast niemand schwimmen, denn alle halten sich im seichten Wasser auf. Wir sehen viele Erwachsene (Männer und Frauen) mit Schwimmärmeln und -reifen. Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Anblick.

Yamutalik - Strandleben


Yamutalik - Blutmond

Ab jetzt geht es Schlag auf Schlag, d.h. Strand auf Strand Richtung Westen


Kocahasanli

Mitten im Ort gelegen und sehr voll, nachts aber ruhig


Kocahansanli - wieder lauter Nichtschwimmer ...

Kocahansanli - ... die einzige Schwimmerin weit und breit

Einsame Bucht mit Schildkrötenstrand

Eine drei Kilometer lange, steile und am Ende sehr schlechte Piste führt in die einsame Bucht mit dem Kiesstrand. Wir lassen Luft aus den Reifen und fahren in den vorhandenen Fahrspuren zum hinteren Ende des Strandes. Im Gegensatz zu den anderen Stränden ist hier niemand. Kein Wunder, denn die Brandung ist stark und der Strand steil. Nur geeignet für gute Schwimmer.

Idyllischer Kiesstrand ...

... mit starker Brandung

Wir wundern uns über die komischen Kriechspuren und zerbrochenen kreisrunden „Tischtennisbälle“ im Sand. Erst später kapieren wir, dass wir auf einem Strand gelandet sind an dem Wasserschildkröten ihre Eier ablegen. Nachdem wir das realisiert haben, fahren wir am nächsten Morgen gleich weiter.

Schildkrötengelege

Spuren der Eiablage im Kies

Yacacik

Am Rand des Ortes und der Bananenplantagen gelegen. Sehr ruhig und erholsam.


Yacacik - Mitten im Ort und doch ruhig

Yacacik - Hinter dem Strand beginnen die Bananenplantagen

Kizilot Beach

In der Nähe von Alanya. Öffentlicher Strand mit sehr sauberen Wasser zwischen zwei Hotels. Nachts laute „Musik“ aus beiden Hotels bis 1:00 Uhr. Eine schreckliche Nacht. Wir sehen zu, dass wir schnell Land gewinnen.

Kizilot - Hotels in unmittelbarer Nähe bedeuten nichts Gutes ...

Salda Gölü

Im Landesinneren gelegener Kratersee. Der Strand besteht aus grell weißen Sand. Das Wasser ist kristallklar, kühl und schimmert in allen möglichen Blau- und Türkistönen. Wir campen auf einem Strandparkplatz. Die erste Nacht sind wir alleine, die zweite Nacht haben wir Gesellschaft von einer polnischen Familie. Der See ist offensichtlich ein beliebtes Motiv für türkische Brautpaare, denn nachmittags kommen diese in Scharen und machen Aufnahmen in Brautkleid und Anzug.


Salda Gölü - erinnert stark an tropische Strände ...

Salda Gölü - ... nur die Palmen fehlen

Salda Gölü - Da kann man es aushalten


Pamucak

In der Nähe von Selcuk gelegener Strand. Sehr beliebt bei den türkischen Familien. Überlaufen, jede Menge Zelte und Camper. Sauberes Wasser und viel Müll im Hinterland


Pamucak - Sehr beliebter Picknickstrand

Halik Beach bei Cesme

Nur 10 Kilometer vom Hafen entfernt liegt dieser kleine Strand. An einem Ende ein Beach Club mit lauter Musik. Am anderen Ende Dünen mit weichem Sand. Auch der Strand ist voll mit türkischen Urlaubern. Jedoch nur dort wo der Sand hart ist, d.h. beim Beach Club.

Halik Beach - Nur 10 km von Cesme


Zwischen den Dünen stehen wir alleine im weichen Sand. Das Wasser ist wieder sehr sauber und erstaunlich kalt. Ein schöner Platz um auf unsere Fähre nach Chios zu warten.

Halik Beach - Zwischen den Dünen ...

...steht es sich ausgezeichnet


Die 2 ½ Wochen Türkei sind mit unserer Strandtour wie im Fluge vergangen. Der Wechsel zwischen fahren und entspannen war wirklich wohltuend. Bis auf den Platz in Yamutalik waren alle Plätze kostenfrei. Es ist einfach schön, das man in der Türkei – auch in der Hochsaison – an der Küste auf interessanten Plätzen wild campen kann. Das einzige Problem ist der Müll, der an fast allen Stränden allgegenwärtig ist.

Morgen fahren wir dann mit der Fähre auf die griechische Insel Chios, wo der letzte Abschnitt der 9. Etappe beginnt.

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