Wir sind in der Türkei. Ganz im
Osten. Bis nach Cesme – dort wollen wir die Fähre nach Chios
nehmen – sind es etwa 2000 Kilometer. Davon führt rund die Hälfte
an der Mittelmeerküste entlang und bietet somit viele Gelegenheiten
zum Baden.
Nach den heißen, trockenen und eher anstrengenden Wochen auf der arabischen Halbinsel wollen wir die Zeit
in der Türkei möglichst oft am und im Wasser verbringen.
Es geht auch gleich gut los. Die
ersten Nächte in der Türkei verbringen wir in der Nähe der
syrischen Grenze beim Ort Nusaybin. Das Tal des Flüsschen Cakcak ist –
völlig untypisch für die Gegend – grün und gesäumt von
Restaurants und Picknickplätzen. Auf dem Gelände des Restaurants Özmenler übernachten wir am Fluss. Es gibt ein großes Schwimmbad,
die Luft wird durch den Fluss angenehm temperiert, wir werden von
unseren Gastgebern regelmäßig mit Tee versorgt und beim Essen kann man sich die Füße im Fluss kühlen.
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Angenehm kühles Flussrestaurant |
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Naturklimaanlage beim Mittagessen |
Danach steht der Besuch von Göbekli
Tepe bei Sanliurfa an. Die Stätte gilt als älteste erhaltene
Kultstätte weltweit (9500-8000 v.Chr.) und wird seit den 1990‘er Jahren von deutschen
und türkischen Archäologen ausgegraben. Die erhaltenen Mauern mit
den T-förmigen Säulen und den darauf befindlichen Gravuren sind
schon sehr eindrucksvoll. Insbesondere wenn man sich vor Augen hält,
dass diese Bauwerke rund doppelt so alt sind wie die Pyramiden in
Ägypten.
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Göbekli Tepe - Übersicht über Hauptausgrabungsstätte |
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Kunstvoll gestaltete T-Säule |
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Detailierte Gravuren in der T-Säule |
Beim Stadtbummel durch Sanliurfa
besichtigen wir den Hali Rahmann Gölü. Der Teich, der eine Unzahl an Karpfen beherbergt, und der zugehörige Park sind das
Ziel vieler ortsansässiger Familien für ihren Feiertagsausflug
anlässlich des Opferfestes. Es ist richtig schwierig einen Platz im
Cafe zu bekommen, doch mit etwas Geduld finden wir einen netten Platz
im Teehaus und genehmigen uns ein Eis.
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Hali Rahmann Gölü - Auf der Suche nach den Karpfen |
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Hali rahmann Gölü - Sonntagsausflug |
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Andrang am Hali Rahmann Gölü |
Von Sanliurfa ist es nicht mehr weit
bis zum Meer. Bei Yamutalik kommen wir an den Strand. Der Strand ist
eine Art Campingplatz und fest in der Hand von türkischen Familien.
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Yamutalik - Camping auf dem Strand |
Das Wasser ist brühwarm und der
Strand sehr flach. Anscheinend kann fast niemand schwimmen, denn alle
halten sich im seichten Wasser auf. Wir sehen viele Erwachsene
(Männer und Frauen) mit Schwimmärmeln und -reifen. Ein sehr
gewöhnungsbedürftiger Anblick.
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Yamutalik - Strandleben |
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Yamutalik - Blutmond |
Ab jetzt geht es Schlag auf Schlag,
d.h. Strand auf Strand Richtung Westen
Kocahasanli
Mitten im Ort gelegen und sehr voll,
nachts aber ruhig
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Kocahansanli - wieder lauter Nichtschwimmer ... |
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Kocahansanli - ... die einzige Schwimmerin weit und breit |
Einsame Bucht mit Schildkrötenstrand
Eine drei Kilometer lange, steile und
am Ende sehr schlechte Piste führt in die einsame Bucht mit dem
Kiesstrand. Wir lassen Luft aus den Reifen und fahren in den
vorhandenen Fahrspuren zum hinteren Ende des Strandes. Im Gegensatz
zu den anderen Stränden ist hier niemand. Kein Wunder, denn die
Brandung ist stark und der Strand steil. Nur geeignet für gute
Schwimmer.
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Idyllischer Kiesstrand ... |
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... mit starker Brandung |
Wir wundern uns über die komischen
Kriechspuren und zerbrochenen kreisrunden „Tischtennisbälle“ im
Sand. Erst später kapieren wir, dass wir auf einem Strand gelandet
sind an dem Wasserschildkröten ihre Eier ablegen. Nachdem wir das
realisiert haben, fahren wir am nächsten Morgen gleich weiter.
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Schildkrötengelege |
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Spuren der Eiablage im Kies |
Yacacik
Am Rand des Ortes und der
Bananenplantagen gelegen. Sehr ruhig und erholsam.
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Yacacik - Mitten im Ort und doch ruhig |
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Yacacik - Hinter dem Strand beginnen die Bananenplantagen |
Kizilot Beach
In der Nähe von Alanya. Öffentlicher
Strand mit sehr sauberen Wasser zwischen zwei Hotels. Nachts laute
„Musik“ aus beiden Hotels bis 1:00 Uhr. Eine schreckliche Nacht.
Wir sehen zu, dass wir schnell Land gewinnen. |
Kizilot - Hotels in unmittelbarer Nähe bedeuten nichts Gutes ... |
Salda Gölü
Im Landesinneren gelegener Kratersee.
Der Strand besteht aus grell weißen Sand. Das Wasser ist kristallklar, kühl
und schimmert in allen möglichen Blau- und Türkistönen. Wir campen auf einem
Strandparkplatz. Die erste Nacht sind wir alleine, die zweite Nacht
haben wir Gesellschaft von einer polnischen Familie. Der See ist
offensichtlich ein beliebtes Motiv für türkische Brautpaare, denn
nachmittags kommen diese in Scharen und machen Aufnahmen in
Brautkleid und Anzug.
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Salda Gölü - erinnert stark an tropische Strände ... |
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Salda Gölü - ... nur die Palmen fehlen |
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Salda Gölü - Da kann man es aushalten |
Pamucak
In der Nähe von Selcuk gelegener
Strand. Sehr beliebt bei den türkischen Familien. Überlaufen, jede
Menge Zelte und Camper. Sauberes Wasser und viel Müll im Hinterland
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Pamucak - Sehr beliebter Picknickstrand |
Halik Beach bei Cesme
Nur 10 Kilometer vom Hafen entfernt
liegt dieser kleine Strand. An einem Ende ein Beach Club mit lauter
Musik. Am anderen Ende Dünen mit weichem Sand. Auch der Strand ist
voll mit türkischen Urlaubern. Jedoch nur dort wo der Sand hart ist,
d.h. beim Beach Club.
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Halik Beach - Nur 10 km von Cesme |
Zwischen den Dünen stehen wir alleine
im weichen Sand. Das Wasser ist wieder sehr sauber und erstaunlich
kalt. Ein schöner Platz um auf unsere Fähre nach Chios zu warten.
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Halik Beach - Zwischen den Dünen ... |
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...steht es sich ausgezeichnet |
Die 2 ½ Wochen Türkei sind mit
unserer Strandtour wie im Fluge vergangen. Der Wechsel zwischen
fahren und entspannen war wirklich wohltuend. Bis auf den Platz in
Yamutalik waren alle Plätze kostenfrei. Es ist einfach schön, das
man in der Türkei – auch in der Hochsaison – an der Küste auf
interessanten Plätzen wild campen kann. Das einzige Problem ist der
Müll, der an fast allen Stränden allgegenwärtig ist.
Morgen fahren wir dann mit der Fähre
auf die griechische Insel Chios, wo der letzte Abschnitt der 9.
Etappe beginnt.
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