Mit
großen Erwartungen überqueren wir die Grenze nach Kolumbien. Und
wir werden nicht enttäuscht. Die Kolumbianer sind ausgesprochen
freundlich und hilfsbereit. Die bergige, mit dichtem Wald bewachsene
Landschaft des Südens ist atemberaubend.
In
Ipeales, dem ersten Ort nach der Grenze, decken wir uns mit
Lebensmitteln für die nächsten Tage ein. Unser nächstes Ziel ist die
Laguna de la Cocha. Etwa 110 Kilometer von der Grenze entfernt. Die
Straße dorthin ist jedoch deutlich schlechter als in Ecuador und
auch sehr kurvenreich. Zudem fängt es an zu regnen, stark zu regnen.
So dauert es fast drei Stunden bis wir den Ort El Puerto an der
Laguna erreichen.
El Puerto an der Laguna de la Cocha |
Feuerwehrstützpunkt in El Puerto |
Die Häuser in El Puerto erinnern entfernt – sehr
entfernt – an ein Schweizer Bergdorf.
Häuserzeile in El Puerto |
Die Attraktion an der Laguna
ist jedoch die Isla de la Corota. Dort unternehmen wir einen
Spaziergang durch den Primär Wald. Das alles bei – weiterhin –
starkem Regen.
Entspannte Wanderung auf der Isla de la Corota |
Von der
Laguna de la Cocha fahren wir über das Trampolin de la Muerte hinunter
in das Flachland. Das Ziel ist San Agustin mit seinen berühmten
Grabstatuetten. Auf dem Weg dorthin liegt die Stadt Mocoa. Etwa 120
Kilometer entfernt. Für diese Teilstrecke benötigen wir jedoch
glatte sechs Stunden, denn die Straße, oder besser die – gute -
Piste ist sehr schmal.
Trampolin de la Muerte |
Bei Gegenverkehr, und der ist häufig, muss
eigentlich immer rangiert werden. Das klappt auch ganz ordentlich,
denn fast alle fahren sehr vorausschauend.
Jetzt muß einer zurück .... |
Die
Teilstrecke von Mocoa nach San Agustin ist dagegen sehr schnell
bewältigt. In San Agustin bleiben wir ein paar Tage auf dem Camping
Camcelat. Der Platz ist eine echte Erholung. Eine tiefgrüne Wiese,
gute Luft, ordentliche Duschen und Toiletten, sowie ein
funktionierendes WIFI. Und das Beste … es regnet nicht mehr.
San Agustin - Viel Sonne und kein Regen |
Der
Besuch des archäologischen Parks ist eine schweißtreibende
Angelegenheit. Die Grabstelen liegen über eine größere Fläche
verteilt. In der Summe laufen wir sicher 5-6 Kilometer und ein paar
Hundert Höhenmeter.
Grabstelen in San Agustin |
Nach San
Agustin wollen wir nach Tierradentro. Tief in den Bergen verborgen
war der Ort bis vor einigen Jahren nur schwer besuchbar, denn die
gesamte Gegend wurde von Rebellen beherrscht. Heute ist die Situation
jedoch entspannt und das größte Hindernis ist die Straßenqualität.
Aber auch die ist besser als befürchtet. Lediglich 30 der insgesamt
210 Kilometer sind eine, recht holprige Piste.
Tierradentro
ist wegen der Schachtgräber in der Umgebung berühmt. Die
Besichtigung derselben wird für uns zu einer kleinen
Schlammschlacht. Es regnet wieder und der Weg zu den Gräbern führt
steil bergauf und der Untergrund ist glitschig. Bei jedem Schritt
müssen wir aufpassen, das wir nicht ausrutschen. Wir bekommen das
hin. Trotzdem sind wir am Abend ziemlich verdreckt.
Die
Gräber sind – im Gegensatz zum Weg dorthin – trocken. Es gibt
ein Paar Dutzend Gräber in der Umgebung. Wir beschränken uns auf
etwa zehn Gräber die wir besichtigen. Der Wärter schließt jedes
Grab einzeln auf und wieder zu.
Tierradentro - Abstieg in ein Schachtgrab |
Je nach Größe des Grabes geht es 4
– 7 Meter auf grob behauenen Steinstufen in die Tiefe. Manche
Stufen sind sicher 70 cm hoch. Da müssen wir schon ordentlich das
Füßchen heben. Einige der Gräber sind schön ausgeschmückt,
andere dagegen nicht.
Tierradentro - Der Lohn der Mühe - Garbkammer |
Von
Tierradentro fahren wir weiter Richtung Norden. In der Nähe der
Stadt Niewa liegt – wie ein Fremdkörper – in der ansonsten
grünen Landschaft die kleine Tatacoa Wüste. Ein Gebiet mit
ausgewaschenen Schluchten und großen Kakteen.
Tatacoa Wüste I - Interessante Landschaft |
Eigentlich wollen wir
ein paar Tage bleiben. Wir werden jedoch von Mücken nahezu
aufgefressen, das wir nach einer Nacht wieder weiterfahren.
Tatacoa Wüste II - Die Mücken sieht man nicht ... |
Die
Devise lautet nun: Möglichst schnell nach Bogota. Dort wollen wir in
eine Werkstatt zu einem planmäßigen Boxenstopp um einige Probleme
am Auto zu beseitigen.
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