Seiten

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Kolumbien 1 – Berge, Seen und Gräber

Mit großen Erwartungen überqueren wir die Grenze nach Kolumbien. Und wir werden nicht enttäuscht. Die Kolumbianer sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Die bergige, mit dichtem Wald bewachsene Landschaft des Südens ist atemberaubend.

In Ipeales, dem ersten Ort nach der Grenze, decken wir uns mit Lebensmitteln für die nächsten Tage ein. Unser nächstes Ziel ist die Laguna de la Cocha. Etwa 110 Kilometer von der Grenze entfernt. Die Straße dorthin ist jedoch deutlich schlechter als in Ecuador und auch sehr kurvenreich. Zudem fängt es an zu regnen, stark zu regnen. So dauert es fast drei Stunden bis wir den Ort El Puerto an der Laguna erreichen. 

El Puerto an der Laguna de la Cocha

Feuerwehrstützpunkt in El Puerto

Die Häuser in El Puerto erinnern entfernt – sehr entfernt – an ein Schweizer Bergdorf. 

Häuserzeile in El Puerto

Die Attraktion an der Laguna ist jedoch die Isla de la Corota. Dort unternehmen wir einen Spaziergang durch den Primär Wald. Das alles bei – weiterhin – starkem Regen.
Entspannte Wanderung auf der Isla de la Corota

Von der Laguna de la Cocha fahren wir über das Trampolin de la Muerte hinunter in das Flachland. Das Ziel ist San Agustin mit seinen berühmten Grabstatuetten. Auf dem Weg dorthin liegt die Stadt Mocoa. Etwa 120 Kilometer entfernt. Für diese Teilstrecke benötigen wir jedoch glatte sechs Stunden, denn die Straße, oder besser die – gute - Piste ist sehr schmal. 
Trampolin de la Muerte
Bei Gegenverkehr, und der ist häufig, muss eigentlich immer rangiert werden. Das klappt auch ganz ordentlich, denn fast alle fahren sehr vorausschauend.

Jetzt muß einer zurück ....
Die Teilstrecke von Mocoa nach San Agustin ist dagegen sehr schnell bewältigt. In San Agustin bleiben wir ein paar Tage auf dem Camping Camcelat. Der Platz ist eine echte Erholung. Eine tiefgrüne Wiese, gute Luft, ordentliche Duschen und Toiletten, sowie ein funktionierendes WIFI. Und das Beste … es regnet nicht mehr.
San Agustin - Viel Sonne und kein Regen
Der Besuch des archäologischen Parks ist eine schweißtreibende Angelegenheit. Die Grabstelen liegen über eine größere Fläche verteilt. In der Summe laufen wir sicher 5-6 Kilometer und ein paar Hundert Höhenmeter.
Grabstelen in San Agustin
Nach San Agustin wollen wir nach Tierradentro. Tief in den Bergen verborgen war der Ort bis vor einigen Jahren nur schwer besuchbar, denn die gesamte Gegend wurde von Rebellen beherrscht. Heute ist die Situation jedoch entspannt und das größte Hindernis ist die Straßenqualität. Aber auch die ist besser als befürchtet. Lediglich 30 der insgesamt 210 Kilometer sind eine, recht holprige Piste.

Tierradentro ist wegen der Schachtgräber in der Umgebung berühmt. Die Besichtigung derselben wird für uns zu einer kleinen Schlammschlacht. Es regnet wieder und der Weg zu den Gräbern führt steil bergauf und der Untergrund ist glitschig. Bei jedem Schritt müssen wir aufpassen, das wir nicht ausrutschen. Wir bekommen das hin. Trotzdem sind wir am Abend ziemlich verdreckt.

Die Gräber sind – im Gegensatz zum Weg dorthin – trocken. Es gibt ein Paar Dutzend Gräber in der Umgebung. Wir beschränken uns auf etwa zehn Gräber die wir besichtigen. Der Wärter schließt jedes Grab einzeln auf und wieder zu. 
Tierradentro - Abstieg in ein Schachtgrab
Je nach Größe des Grabes geht es 4 – 7 Meter auf grob behauenen Steinstufen in die Tiefe. Manche Stufen sind sicher 70 cm hoch. Da müssen wir schon ordentlich das Füßchen heben. Einige der Gräber sind schön ausgeschmückt, andere dagegen nicht.
Tierradentro - Der Lohn der Mühe - Garbkammer
Von Tierradentro fahren wir weiter Richtung Norden. In der Nähe der Stadt Niewa liegt – wie ein Fremdkörper – in der ansonsten grünen Landschaft die kleine Tatacoa Wüste. Ein Gebiet mit ausgewaschenen Schluchten und großen Kakteen. 
Tatacoa Wüste I - Interessante Landschaft

Eigentlich wollen wir ein paar Tage bleiben. Wir werden jedoch von Mücken nahezu aufgefressen, das wir nach einer Nacht wieder weiterfahren.
Tatacoa Wüste II - Die Mücken sieht man nicht ...


Die Devise lautet nun: Möglichst schnell nach Bogota. Dort wollen wir in eine Werkstatt zu einem planmäßigen Boxenstopp um einige Probleme am Auto zu beseitigen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen