Der Flug
nach Panama – mit Umsteigen in Bogota - dauert geschlagene 12
Stunden. Es geht auch schneller, jedoch kostet der einfache Flug dann
gleich mehr als ein Hin- und Rückflug von Südamerika nach Europa.
Am
Flughafen in Panama City nehmen wir einen Mietwagen. Der ist mit 30 €
pro Tag mal richtig günstig. Vom Flughafen bis zum Hafen in Colon –
da kommt das Ogermobil an – sind es nochmal rund 80 Kilometer. Die
Wartezeit bis zur Ankunft des Schiffes verbringen wir in dem
traumhaft gelegenen Melia Panama Canal Hotel.
Melia Panama Canal Hotel |
Der Pool ist
Extraklasse, der Allgemeinzustand des Hotels eher Durchschnitt.
Pool des Melia Panama Canal Hotels |
Die
Wartezeit nutzen wir um die vorgeschriebene Haftpflichtversicherung
für das Ogermobil zu erwerben. Das erweist sich als zeitraubendes
Unterfangen, denn die Agentur der Versicherung liegt in der
Zollfreizone von Colon. Es gibt zwar unzählige Einfahrten in die
Zollfreizone, jedoch werden wir nicht durchgelassen. Ohne
Einfahrtsgenehmigung für uns und für das Mietauto geht nichts. Na
toll!
Am Haupteingang haben wir dann Glück. Hier wird überhaupt
nicht kontrolliert und wir können problemlos in die Zollfreizone
fahren. Die Versicherungsagentur liegt versteckt im zweiten Stock
eines unscheinbaren Gebäudes und wird von einer sehr rührigen und
hilfsbereiten Frau um die dreißig geleitet. Na klar, wir können die
Haftpflichtversicherung hier bekommen. Es dauert nur etwas. Aus der
versprochenen Stunde werden drei, dann haben wir endlich die
Versicherung. Für den stolzen Betrag von 55 US$ bekommen wir eine
Police für einen Monat mit der gigantischen Deckungssumme von 9.700
US$ !!!
Faultier bei der Arbeit |
Nach
zwei Tagen ist es soweit. Das Schiff mit dem Ogermobil ist
angekommen. Jetzt beginnt wieder der Papierkrieg. Zunächst muss ich
in das Büro der Reederei um die Bill of Lading (B/L) abzuholen. Nur
mit der B/L bekomme ich das Ogermobil zurück. Dummerweise liegt das
Büro nicht am Hafen, auch nicht in Colon, sondern im 80 Kilometer
entfernten Panama City. So dauert das abholen der B/L nur einen
Vormittag.
Mit der B/L, der Versicherungspolice und unseren Papieren
geht es nun zum Zoll. Der ist – man hält es nicht für möglich –
fast direkt am Hafen. Dort bekommen wir in nur einer Stunde die
Einfuhrpapiere. Jetzt dürfen wir tatsächlich zum Hafen. Dort müssen
wir wieder einmal bezahlen. Diesmal Gebühren für Desinfektion und den Hafen. Nach einer weiteren Stunde ist auch das erledigt.
Jetzt folgt der letzte Schritt. Am Tor des Valet – Parking sollen
wir das Auto abholen. Endlich ….
Wir
melden uns an, geben die nötigen Papiere ab und sollen ein paar
Minuten warten. Nach 2 Stunden Wartezeit kommt ein Hafenmitarbeiter
zu mir und meint das es ein kleines Problem gäbe. Ich soll doch mal
mitkommen. Ich ahne Böses....
Das Ogermobil im Hafen - Äußerlich in Ordnung ... |
Das
Ogermobil steht weit entfernt auf dem Hafengelände. Dort angekommen
bin ich zunächst erleichtert. Äußerlich sieht das Auto
unversehrt aus. Der Schock kommt bei einem Blick unter das Auto. Die
hintere Kardanwelle ist zerstört. „Wie ist das passiert“ frage
ich. Die Antwort – wenig überraschend „Keine Ahnung“.
... von unten - Ein Trauerspiel |
In
diesem Zustand können wir nicht mit dem Auto fahren. Also zuück ins
Hotel - ohne Ogermobil – nachgedacht und telefoniert.
Am
nächsten Morgen fahren wir wieder zum Ogermobil, demontieren die
Reste der Kardanwelle, prüfen Verteilergetriebe und
Hinterachsdifferential (beides zum Glück unbeschädigt) und
dokumentieren den Schaden. Das Ogermobil ist ja Allrad angetrieben,
so können wir wenigstens mit dem Vorderradantrieb den Hafen
verlassen.
Die Überreste unserer, einst zuverlässigen Kardanwelle |
Wir
organisieren uns eine neue Kardanwelle über unseren persönlichen
Autonotfallbetreuer Erich Christ und melden den Schaden bei der
Reederei zur Erstattung an.
Bleibt
nur noch ein Problem. Wie kommt die Welle möglichst, schnell und
kostengünstig nach Panama. Unsere Tochter erklärt sich dann spontan
bereit die Kardanwelle persönlich nach Panama zu transportieren und
uns für zwei Wochen zu begleiten. Wieder einmal bewahrheitet sich
der alte Spruch: „Nichts ist so schlecht, dass es nicht für was gut
ist“.
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