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Donnerstag, 16. März 2017

Guatemala - Wundertüte

Guatemala ist wirklich eine Wundertüte. Du weist nie was als Nächstes passiert.

Zunächst fahren wir nach Antigua. Antigua war früher die Hauptstadt Guatemalas. Die Lage der Stadt ist toll. Eingerahmt von drei Vulkanen liegen die niedrigen Kolonialhäuschen in der Sonne.
Antigua I
Die Stadt ist sehr übersichtlich und kann gut zu Fuß erkundet werden. Sehr schön sind der zentrale Platz und die Kathedrale. Es macht richtig Spaß durch die Stadt zu schlendern. Beim französischen Bäcker gibt es gute Croissants für den Nachmittagskaffee. Auf dem Rückweg zum Auto finden wir auch noch ein Lokal mit Eis und WIFI.
Antigua II
Auf dem großen Platz der Touristenpolizei kann man übernachten. Der Platz liegt nahe am Zentrum. Das ist eindeutig ein Vorteil. Die Toiletten auf dem Platz darf man nicht benutzen. Das ist eindeutig ein Nachteil, besonders wenn man ein Verdauungsproblem hat. Ausgerechnet jetzt habe ich ein Verdauungsproblem (vielleicht vom Eis?), welches sich um drei Uhr Nachts unüberhörbar zu Wort meldet. Die Suche nach einem Ort zur Erleichterung ist zunächst erfolglos. Die Polizisten behaupten frech, dass die Toiletten geschlossen sind. Dann finde ich SIEBEN funktionierende Toiletten hinter einer Trennwand auf dem Gelände und löse mein akutes Problem. Am nächsten Morgen kommt einer der Polizisten zu uns um sich darüber zu beschweren, dass ich die Frechheit hatte eines der SIEBEN Klo's zu benutzen. Wirklich unverschämt von mir.
Parkplatz Touristenpolizei - Die Klo's sind links am Bildrand
Wir diskutieren nicht, sondern sehen zu das wir Land gewinnen. Wir fahren zum Lago Atitla. Der See ist nur 80 Kilometer entfernt und liegt am Fuße von drei Vulkanen. Beim Ort Panajachel kann man am Seeufer übernachten. Eine schöne große Wiese, ein Pool und Toiletten !!!
Wir legen eine Ruhetag ein und genießen die Ruhe und die Aussicht.
Lago Atitla - Camping am See
Ab jetzt wenden wir uns wieder nach Norden. Zunächst geht es nach Semuc Champay. Ziemlich in der Mitte Guatemalas liegt dieser einmalige Nationalpark. Es sind zwar nur rund 290 Kilometer zu fahren, doch die haben es in sich. Alle paar Kilometer ändert sich der Strassenzustand von mäßig zu schlecht oder ganz schlecht. Dann wieder zu ziemlich gut. Dafür wird die Straße dann zwanglos mit Bodenschwellen bestückt. 
Guatemalas großes Problem - Müll
Die Fahrt besteht nur aus anfahren, bremsen, schalten. Von den Straßenplanern werden alle Register gezogen um das Vorwärtskommen zu erschweren. Die Ortsdurchfahrten sind extrem schmal und wir quälen uns unendlich langsam über Kopfsteinpflaster durch engste Gassen.
Auf dem Weg nach Semuc Champay
Nach zwei langen Tagen erreichen wir endlich Semuc Champay. Das Highlight ist eine etwa 300 Meter Lange Naturbrücke aus Kalkstein unter der der Rio Cahabon durchfließt. Auf der „Brücke“ haben sich Badebecken gebildet. Am frühen Morgen besuchen wir den Nationalpark. Jetzt werden wir für die Tortur der Anreise absolut entschädigt. Zunächst klettern wir eine Stunde über glitschige Steine und steile Treppen zu einem Aussichtspunkt. Von diesem Aussichtspunkt haben wir einen schönen Blick auf die „Brücke“.
Die Brücke von Semuc Champay
Dann klettern wir wieder runter und gehen in den Pools baden. Das Wasser ist klar, sauber und angenehm warm. Da es immer noch früh ist, sind wir vollkommen alleine. Nach einem ausgiebigen Bad auf der „Brücke“ geht's zum Frühstück zurück zum Auto.
Semuc Champay - Erfrischendes Bad
Die Fahrt von Semuc Champay in den Norden nach Tikal wird zum Wechselbad der Gefühle. Zunächst wird die Straße mit jedem Meter schlechter. Nach 20 Kilometern kann man nicht mehr von Straße, ja noch nicht einmal mehr von Weg oder Piste sprechen. Die Fahrt geht über den blanken Fels. Was früher einmal eine Straße war, ist jetzt eine Ansammlung von Felsstufen. Im Schritttempo rumpeln wir durch Dörfer und Felder. 
Zentrales Bergland in Guatemala
Nach 30 Kilometern (Fahrzeit: 3 Stunden) winden sich die Felsstufen abwärts, in eine Ebene. Hinter einer Kurve beginnt, wie aus dem Nichts, eine neue Asphaltstraße. Breit, eben, keine Schlaglöcher und (fast) keine Bodenschwellen. Wir sind geschockt. Ab jetzt wird nicht gerumpelt, jetzt wird geschwebt. Unglaublich, aber wahr. Die gute Straße führt direkt nach Tikal. Wie gesagt - Guatemala ist eine Wundertüte

Tikal war eine Maya-Stadt in der über 100.000 Menschen gelebt haben. Heute sind Teile des Zentrums der Stadt vom Dschungel befreit. Einige, der bis zu 60 Meter hohen Tempel können bestiegen oder besichtigt werden. 
Tikal
Die Mischung aus Dschungel und Ruinen gibt Tikal einen besonderen Flair. Insbesondere am Abend zum Sonnenuntergang und am frühen Morgen - wenn die Bodennebel sich langsam lichten - ist die Atmosphäre mystisch. 
Sonnenuntergang in Tikal - Blick vom Tempel IV
Direkt neben dem Eingang zum Ruinenkomplex kann man campen. Dies ermöglicht uns seinen Besuch von Tikal sowohl am Abend, als auch am Morgen durchzuführen.
Tikal Gran Plaza - Langsam lichtet sich der Nebel
Der Spaziergang durch den Dschungel zur Gran Plaza ist wirklich beeindruckend. Die Brüllaffen geben ihr Bestes und machen ihrem Namen alle Ehre. Glücklicherweise sind außer uns nur wenige Touristen unterwegs, so dass wir während unseres mehrstündigen Spaziergangs fast immer ungestört die vielfältigen Eindrücke in uns aufnehmen können.
Tikal - Relief an der Nordakropolis
Von Tikal bis zur Grenze nach Belize ist es nur ein Katzensprung. Wir schieben noch einen Tag am Lago Peten Itiza im beschaulichen Ort El Remate ein. Baden, genießen das gute Wetter und faulenzen etwas bevor wir dann nach Belize weiterfahren.
El Remate - Entspannung pur

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