Von
Uxmal in den Bundesstaat Chiapas ist es nicht weit, aber wir lernen
Mexiko nach und nach von einer völlig neuen Seite kennen.
In
Palenque lässt der Tourismus schon deutlich nach. Die Ruinen liegen
beeindruckend mitten im Regenwald. Anstatt von lärmenden Besuchern
dominieren Brüllaffen und Vögel die Geräuschkulisse. Am frühen Morgen
teilen wir uns die Anlage zunächst nur mit den Tieren der Umgebung.
Der Tempel der Inschriften beinhaltete das Grab von Pakal, dem wichtigsten König von
Palenque. Leider ist die Grabkammer nicht mehr zugänglich. Es kann
lediglich eine Replik des Grabes im nahen Museum besichtigt werden.
Palenque - Tempel der Inschriften |
Sehr gut
erhalten ist auch der Palast. Die Anlage war wohl für die Verwaltung
und religiöse Zwecke genutzt worden.
Palenque - El Palacio |
Endlich
können wir auch einmal einen der Tempel besteigen. Von der oberen
Plattform des Tempels des Kreuzes bietet sich ein sehr schöner Blick auf die Anlage und den umgebenden Urwald.
Palenque - Blick vom Tempel des Kreuzes |
Gegen
10:00 Uhr wird es schon ganz ordentlich warm und schwül. Jetzt
kommen doch einige Reisebusse. Zum Glück haben wir unsere Tour
beendet und machen uns auf den Rückmarsch zu unserem
Übernachtungsplatz. Der Campingplatz hat sogar einen – ziemlich
warmen – Pool. Der perfekte Ort um den Rest des Tages auszuspannen.
Maya Bell Camping in Palenque |
Am
nächsten Morgen fahren wir weiter. Unser Ziel heißt San Cristobal.
Die Stadt liegt nur 280 km entfernt, jedoch entwickelt sich die Fahrt
dahin zu einer langatmigen Geschichte.
Wenige
Kilometer nach Palenque wird die Straße zusehends schmäler und
schlechter. Am Straßenrand tauchen jetzt selbstgemalte Schilder von
„unabhängigen“ Gemeinden auf. Wir befinden uns im Gebiet der
Zapatisten. Seit dem bewaffneten Aufstand von 1994 ist die Gegend nie
mehr richtig zur Ruhe gekommen. Für uns deutlichstes Zeichen der
unruhigen Situation sind die vielen selbstgebastelten
„Topes“ (Bodenschwellen) auf der Straße. Manchmal betoniert oder
geteert, manchmal auch nur aus Lehm modelliert finden sich in
winzigen Orten manchmal 10 Stück davon. Jedes mal müssen wir
praktisch bis zum Stand abbremsen und gaaanz langsam über den
„Topes“ rollen. Manchmal warnen Schilder vor den Schwellen,
manchmal auch nicht. In der Summe sollen sich auf diesem Stück Straße
zwischen 350 bis 500 dieser wirklich gefährlichen
Verkehrshindernisse befinden.
Es ist
ziemlich schwierig die 280 Km an einem Tag zurück zu legen. Wir
legen einen Zwischenstopp in Aqua Clara ein. Eine wunderschön
gelegene, jedoch völlig verfallene Badeanstalt am Rio Shumula Wir
wundern uns schon etwas, wie misstrauisch wir von den Einheimischen in
den Dorf bei der Badeanstalt gemustert werden. Als wir dann in Aqua
Clara ankommen ist zunächst niemand zu sehen, den wir fragen können, ob wir hier übernachten dürfen. Dann kommt eine ältere Frau. Sie
ist Deutsche und erzählt uns, dass es hier immer wieder Probleme
zwischen den verfeindeten Nachbarn gibt. Sie und Ihr Mann sind vor
Ort um als Beobachter Übergriffe zu verhindern. Solange Ausländer
da sind passiert nichts, deshalb können wir ruhig bleibe. Wir
sollten nur beim Baden aufpassen, da es ab und zu auch Krokodile
gibt.....
Aqua Clara |
Bis auf
den späteren sintflutartigen Regen, der Natalies Zelt unter Wasser
setzt, passiert nichts und wir schlafen wirklich gut.
Am
nächsten Morgen fahren wir weiter in Richtung San Cristobal. Weiter
als bis zum – auf halben Wege liegenden Ort Ocosingo kommen wir
zunächst nicht, da die Straße von aufgebrachten Bewohnern blockiert
ist. Die Blockade soll bis zum nächsten Tag dauern. Na toll ….
Ein
Ladenbesitzer rät uns dann eine Umfahrung zu nehmen. Es sind zwar 80
Kilometer mehr, aber diese Strecke ist offen. Wir befolgen den Rat
und nehmen die Umfahrung. Es dauert zwar 2 Stunden länger, aber
immer noch besser als zu warten. Am Abend reichen wir – gut
durchgeschüttelt (von den Topes) – San Cristobal.
San Cristobal - Kathedrale |
Der Ort
ist ein koloniales Schmuckstück und sehr angenehm. Wir bleiben zwei
Tage und erholen uns von der anstrengenden Fahrt. Netterweise, gibt
es einen sehr guten französischen Bäcker bei dem wir uns Baquettes
und Stückchen gönnen.
San Cristobal |
Auf dem Wege nach Chiapa de Corzo - Markttag |
Auf
unserem weiteren Weg nach Westen unternehmen wir von Chiapa de Corzo
einen Bootsausflug in den Canyon Sumidero. Er ist der tiefste in Mexikos. Der dreistündige
Bootsausflug ist ein Erlebnis, denn die Natur ist schon
beeindruckend. Leider stört der viele Müll im Fluss etwas den
Genuss.
Canyon Sumidero |
Nach dem
Canyonbesuch verlassen wir den Bundesstaat Chiapas und fahren zum
Baden an die Pazifikküste.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen