Heute
ist der 16. April, genauer gesagt der 16. April 2557 B.E.(Buddist Era). Der erste Tag des neuen
Jahres im buddistischem Kalender.
In den Ländern Indochinas wird
neben dem Gregorianischen auch der Buddistische und teilweise auch
der chinesische Kalender verwendet. Was zunächst etwas verwirrend
klingt, hat aber einen entscheidenden Vorteil. Es kann dreimal im
Jahr Neujahr gefeiert werden.
Die Feiern zum buddistischen Neujahr
verlaufen sehr fröhlich und auch sehr feucht. Wasser gilt als Symbol
für die Verdienste, die sich Buddha erworben hat. Die Buddhafiguren
in den Tempeln werden mit Wasser übergossen. Die Laoten besuchen
Ihre Verwandten, übergiessen sich gegenseitig mit Wasser und
wünschen sich ein „Happy New Year“. Soweit zu den Ursprüngen
der heutigen Feierlichkeiten.
Zum
Ausgleich dafür das in Laos "nur" dreimal im Jahr Neujahr gefeiert
werden kann, dauern die Feiern zum buddistischen Neujahr gleich eine
ganze Woche.
In Ngong Kiang wird die Feierwoche mit einem großen
Jahrmarkt und einem Bootsrennen eröffnet. Auf dem
Jahrmarkt wird allerhand Krimskrams verkauft.
Alu-Kochttöpfe brauchen wir wirklich nicht |
Es werden kleine
Glücksspiele veranstaltet und es gibt eine Unzahl an Essenständen.
Alles – wirklich alles – was sich grillen läßt wird verzehrt.
Dazu gibt es üblicherweise Bier. Bereits am Vormittag wird kräftig
dem BeerLao zugesprochen.
Wer nicht beim Bootsrennen mitmachen darf, trinkt BeerLao |
Am
Bootsrennen nehmen Mannschaften aus allen umliegenden Ortschaften
teil. Wir zählen 16 Boote unterschiedlicher Größe mit bis zu 30
Paddlern.
Bootsparade |
Jedes
Dorf hat am Ufer des Nam Ou ein schattenspendendes Zelt aufgestellt.
Für die älteren Zuschauer sind Stühle und Bänke
heran transportiert worden. Einige haben ihre eigenen
Lautsprecheranlagen zum Anfeuern mitgebracht.
Es ist wie im Fußballstadion, nur nasser ... |
Mit
lautstarken Kampfrufen und unter dem frenetischen Jubel der
mitgereisten Dorfbewohner liefern sich die Boote packende Zweikämpfe.
Auch für uns Laien ist leicht zu erkennen, daß der Schlüssel zum
Erfolg in der abgestimmten Paddeltechnik liegt. Jetzt macht sich das
Training der letzten Tage bezahlt.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen ... |
Zwischen
den Rennen haben die Kinder ihren Spaß indem sie sich gegenseitig
mit Wasserpistolen vollspritzen oder Mehl über ihre Freunde werfen.
Wir
geniessen die fröhliche Athmosphäre in vollen Zügen.
An den
Straßen tauchen jetzt vereinzelt Kinder und Jugendliche mit
Schüsseln, Eimern oder Wasserpistolen auf, die nur ein Ziel haben.
Jeder der vorbei kommt soll naß gespritzt werden.
Nichts für Wasserscheue ... |
In den
nächsten Tagen steigert sich die Intensität der Wasserspritzerei kontinuierlich. Am
letzten Tag des alten Jahres ist es unmöglich 20 Meter zu laufen
oder zu fahren ohne vollgespritzt zu werden. Die laotischen
Autofahrer sind jedoch nicht dumm und rüsten zum Gegenschlag.
Jeder spritzt so gut er kann .. |
Die
Ladeflächen der Pick-Up's sind voll mit Leuten und …
Wasserfässern. Sobald sich ein Pickup den Kindern am Straßenrand
nähert wird sich gegenseitig heftig bespritzt. Begleitet wird die
Dusche immer mit einem fröhlichen „Happy New Year“ und viel
Gelächter.
Wer nicht auf den Straßen ist, sucht Erfrischung in den Flüssen. Manchmal ist es so voll wie bei uns am Baggersee Mitte Juli
Baggersee aus laotisch ... |
Diese lässige Fortbewegungsart heißt Tubing |
Uns gefällt dieser Brauch ausgesprochen gut. Bei mehr
als 35° C sind die Wasserduschen echt belebend. So gut geduscht und
erfrischt wie in den letzten Tagen waren wir lange nicht.
Vielleicht
sollten wir Sylvester in Deutschland auch in den Sommer verlegen ...
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