Patagonien
beginnt - auf der RN 3 - rund 650 km südlich von Buenos Aires. Kurz
hinter der Stadt Bahia Blanca liegt die Provinzgrenze und auch eine
Lebensmittelkontrolle. Wir dürfen 3 € dafür bezahlen, dass der
Bestand an Lebensmitteln überprüft wird. Es wird nach Obst gesucht.
Falls etwas gefunden werden sollte, würde es konfisziert werden.
Solche Kontrollen werden wir später noch öfter erleben. Wir haben
unser Obst, Gemüse und Fleisch jedoch versteckt, so dass der –
nicht sehr eifrige - Kontrolleur nichts findet. Bei Las Grutas, einem
beliebten Badeort. Suchen wir uns ein windgeschütztes Plätzchen
zwischen den Dünen. Dort bleiben wir ein paar Tage und feiern meinen
Geburtstag.
Geburtstag |
Zumindest in diesem Teil Argentiniens kann man wirklich überall
campen. Niemand beschwert sich und die Polizei interessiert sich auch
nicht für Wildcamper. Toll !!!
Las Grutas - Paradies für Wildcamper |
Die RN 3
ist eine meistens gut ausgebaut und manchmal über sehr lange
Strecken schnurgerade. Das längste Stück ging 107 KM nur geradeaus.
Der Verkehr ist insgesamt nur mäßig und die Landschaft ist
eintönig. Wir befinden uns in der Pampas und wir wissen jetzt, woher
die Redensart „Jemanden in die Pampas schicken „ kommt. Denn hier
(in der Pampas) ist, abgesehen von Sträuchern, Gras, Weidezäunen
und Wind absolut nichts.
RN 3 - Immer geradeaus |
Tage
später erreichen wir – ein Highlight auf der Fahrt - die Halbinsel
Valdez. An den Stränden der Halbinsel tummeln sich Seelöwen,
Seeelefanten und Magellanpinguine. Manchmal leider etwas weit weg.
Seelöwe mit Harem und Nachwuchs |
Manchmal kommt man aber auch sehr nah heran.
Magellanpinguin |
Auf der Halbinsel leben
Gürteltiere und Guanacos.
Gürteltier |
Zu anderen Jahreszeiten sind auch viele
Wale in den Buchten zu sehen. Jetzt leider nicht.
Nur rund
150 Kilometer weiter, in Tewes gibt es ein sehr interessantes
Paläontologisches Museum. In dem Museum werden Saurierskelette aus
Patagonien präsentiert.
MEF Museum in Tewes |
MEF Museum in Tewes |
Die
nächsten 400 Kilometer ist – außer Pampas – nichts zu sehen. In
Caleta Olivia, eine der wenigen Siedlungen an der Strecke, ist auf
einmal die Straße gesperrt. Arbeiter einer Straßenbaufirma
unterstützen ihre Forderungen nach mehr Lohn indem sie für Stunden
den Verkehr anhalten. Für die Polizei ist das jedoch kein Grund
einzugreifen. Wir versuchen die Blockaden zu umfahren und landen
dabei mitten in den Ölförderanlagen.
Ogermobil auf Umwegen |
Nach einigen Kilometern
Querfeldein finden wir wieder einen Weg auf die Straße. Unser treuer
Begleiter – der Wind – macht sich jetzt noch mehr bemerkbar und
erreicht Sturmstärke. Jetzt wird die Suche nach einem
Übernachtungsplatz schwieriger, denn das wichtigste Kriterium ist
nun „windgeschützt“.
Kurz
bevor wir Feuerland – die Insel am Ende der Welt – erreichen,
wartet noch die Grenze nach Chile auf uns, denn die RN 3 führt für
rund 200 Kilometer über chilenisches Territorium. Am Grenzübergang
fallen wir aus allen Wolken. Hunderte von Autos, kreuz und quer
geparkt und eine lange Schlange von Reisenden vor dem Grenzhäuschen
erwarten uns.
Grenzübergang nach Chile - Von hier noch 3 Stunden |
Was bleibt uns anderes übrig. Wir stellen uns
ebenfalls an. Fast drei Stunden dauert es bis der Papierkram erledigt
ist. Als wir endlich zur Kontrolle vorfahren können, möchte noch
ein Beamter von der chilenischen Lebensmittelkontrolle mit Hund das
Auto checken.Wir machen ihm klar, das der einzige Eingang ins
Ogermobil über das Fahrerhaus ist, d.h. er – und vor allem der
Hund – müssen klettern. Da gibt er auf, ansonsten hätte der Hund
sicher unsere Wurstvorräte gefunden.
Nach
weiteren 60 Kilometern ( über 3300 Kilometern von Buenos Aires )
haben wir die Fähre nach Feuerland erreicht. Hier bietet sich das
gleiche Bild wie an der Grenze. Lange Stau's und mindestens so lange
Wartezeiten.
Fähre nach Feuerland - Wieder warten |
Das tun wir uns nicht an. Wir suchen uns einen
windgeschützten Platz und verbringen die Nacht vor der Fähre.
Morgen ist auch noch ein Tag. Da fahren wir dann nach Feuerland
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