Der
klarste Himmel weltweit. So wirbt der Norden von Chile für sich. Der
Himmel ist auch der Grund warum die bedeutendsten Observatorien hier
angesiedelt sind. Nachdem wir in Mendoza (Argentinien) ein paar Tage
mit Weinproben verbracht haben, machen wir uns auf den Weg um zwei der Observatorien zu besuchen. Wir entscheiden uns für La Silla
und Paranal. Beide Observatorien werden von der ESO (European Southern Observatory ) betrieben und
sind – nach Anmeldung – an Sonnabenden kostenfrei zu besichtigen.
La Silla - Europäische Sternwarte |
La
Silla, bereits in den 1960'er Jahren eingeweiht und seitdem ständig
erweitert und modernisiert, beherbergt mehr als ein Dutzend
unterschiedlich große Teleskope. Das größte von ihnen hat einen
Spiegeldurchmesser von fast 4,0 Metern. Die Tour über das Gelände dauert mehr als 3 Stunden und führt uns in das Innere der großen Teleskope.
La Silla - 3,9 Meter Teleskop |
Eine
Woche später besichtigen wir das fast 700 Kilometer weiter nördlich
liegende Observatorium in Paranal. Es liegt in 2.600 MüNN. auf der
Spitze des gleichnamigen Berges.
Paranal |
Das Observatorium ist erst Ende der
1990'er Jahre eingeweiht worden und besteht aus insgesamt 8 Teleskopen,
wovon die Hälfte einen Spiegeldurchmesser von 8 Metern hat, und die
andere Hälfte, kleinere Teleskope mit 1,2 Meter Spiegeldurchmesser
sind.
Paranal - Gaby auf Tour |
Es ist
faszinierend wie weit man mit diesen Geräten in den Weltraum sehen
kann. Auch für uns Laien wird klar, wie gut die Bedingungen für
Astronomen hier sind, denn auch wir sehen Nachts so viele Sterne wie
nie zuvor,und das hat nichts mit dem guten chilenischen Wein zu tun.
Paranal - "Kleines" 1,2 Meter Teleskop |
Zur
Abrundung unseres Astronomiegrundkurses buchen wir in San Pedro de
Atacama einen Abend in einen touristischen Observatorium. Dort haben
wir die Gelegenheit mit – etwas kleineren Teleskopen einen Blick
auf die Sterne und Planten unseres Sonnensystems zu werfen. Der
Himmel ist so klar, dass wir den Saturn mit seinen Ringen, den
Jupiter mit seinen Monden und die Strukturen von Sternennebeln erkennen können.
Der
Norden von Chile ist aber nicht nur für Sternegucker interessant.
Die Atacamawüste ist reich an Bodenschätzen. Es gibt eine Reihe von
Geisterstädten aus dem frühen 20.Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde
Salpeter, Grundstoff für Kunstdünger und Sprengstoff, gefördert.
Wir besuchen Chacabuco.
Chacabuco - Elektrische Wasserpumpe |
Eine Geisterstadt in der einmal über 10.000
Menschen gewohnt und gearbeitet haben. Das trockene Wüstenklima hat
die Gebäude und Anlagen erstaunlich gut erhalten.
Chacabuco - Theatersaal |
Chacabuco - Reste der Produktionsanlagen |
Heute
wird kein Salpeter mehr abgebaut, da es billiger ist ihn künstlich
herzustellen. Dafür gibt es aber einen florierenden Abbau von
Kupfer. Bei Calama liegt der größte Kupfertagebau weltweit. Seit
mehr als 100 Jahren wird hier Kupfer gewonnen. In dieser Zeit hat der
Tagebau eine Länge von fast 5 Kilometern, eine Breite von 3
Kilometern und eine Tiefe von 1000 Metern erreicht.
Tagebau bei Calama |
Ein
beeindruckendes Loch. Zur Besichtigung dieser gigantischen Anlage
werden wir mit dem Bus an den Rand des Abgrundes gebracht. Das
gebrochene Gestein wird mit gigantischen Kippern aus der Gruppe
befördert. Die Kipper sind 8 Meter hoch und 10 Meter breit. Sie
können etwa 250 to Material befördern und wiegen – voll geladen
mehr als 400 to. Die Reifen haben einen Durchmesser von 3,90 Metern.
Kipper der XXXL - Klasse |
Nur 100
Kilometer von Calama entfernt liegt El Tatio. Dort sprudelt an
mehreren dutzend Stellen heißes Wasser aus dem Untergrund. Die
Geysire von El Tatio gelten als das höchst gelegene Geysirfeld der
Welt, denn sie liegen auf 4.300 MüNN.
El Tatio - Geysir |
Das heiße Wasser speist auch
ein Naturbecken in dem man herrlich baden kann. Bei Temperaturen um
den Gefrierpunkt nehmen wir ein - angenehm – warmes Bad.
Bad auf 4.300 MüNN. |
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