Die
Sierra Nevada liegt hinter und San Francisco vor uns. Seit Tagen
denken wir darüber nach wo wir in San Francisco übernachten können.
Wie bisher, im National Forest, funktioniert in der Stadt nicht.
Einem Tip folgend, probieren wir es auf einem der Hügel, dem Bernal
Heights. Südlich des Zentrums gelegen bietet der Hügel, neben der
tollen Aussicht auch weitere Vorteile da es sich um eine
ruhige, Wohngegend der Mittelklasse mit Busanschluss ins Zentrum handelt. Zunächst campen
wir auf dem Parkplatz des öffentlichen Parks am Hügel. Es dauert keine halbe
Stunde bis die Polizei auftaucht. Wider Erwarten sind die Cops
ausgesprochen freundlich und haben keine Probleme damit, das wir im
Auto übernachten.
Die Nacht ist jedoch nicht sonderlich entspannend, da dauernd Betrieb auf
dem – sehr kleinen – Parkplatz herrscht. Ein Menge komischer Typen
tauchen im Laufe der Nacht auf und verschwinden nach einiger Zeit wieder. Wir werden Zeugen der –
äußerst lauten – Beziehungskrise eines jungen Paares und anderer
seltsamer Aktivitäten. Am nächsten Morgen ziehen wir um und stellen
uns in eine nahegelegene Wohnstraße. Eine kluge Entscheidung, denn
die nächsten Nächte sind absolut ruhig.
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San Francisco (SF) - Blick von Bernal Heights auf die Stadt |
In den
nächsten Tagen erkunden wir San Francisco. Die Stadt ist ein
Erlebnis. Bei der Erstellung des Stadtplanes wurden die Hügel, auf
denen die Stadt liegt, augenscheinlich ignoriert, denn die Straßen
sind trotz der dadurch entstehenden starken Steigungen – wie in
Amerika oft üblich – im Schachbrettmuster angeordnet.
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Lombard Street - Die einzige Straße mit Serpentinen in SF |
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Die Pink Ladys vor der Skyline der modernen Stadt |
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Platz ist knapp - Jeder Zentimeter wird genutzt |
Es geht
immer entweder Bergauf oder Bergab. Eben sind nur die
Stadtteile am Wasser. Wir fahren mehrfach mit den historischen Cable
Cars und besichtigen das Cable Car Museum.
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Cable Car |
Es ist im Gebäude mit der
Antriebstechnik der Bahnen untergebracht. Hier riecht es nach
Maschinenöl und man sieht die Technik bei der Arbeit.
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Maschinenhaus der Cable Cars |
In Chinatown
schlendern wir durch die malerischen Straßen.
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Chinatown 1 |
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Chinatown 2 |
Extrem
interessant ist das, dem Petersdom in Rom nachempfundene, Rathaus.
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Die City Hall - Das pompöse Rathaus der Stadt |
Einen
weiteren Tag verbringen wir an der Waterfront. Hier tobt der
touristische Bär. Neben den unzähligen – überteuerten
Geschäften, gibt es noch das Marinemuseum. Hier sind historische
Schiffe, sowie Fotos aus dem frühen 20.Jahrhundert zu besichtigen.
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Die Waterfront - Geschäfte am Pier 39 |
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Alcatraz - Auf Wochen ausgebucht |
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Historische Schiffe zum Anfassen im Marine Museum |
Eine
Besichtigung von Alcatraz fällt aus, da alle Touren über Tage
ausgebucht sind. Dafür machen wir einen – sehr windigen –
Spaziergang auf der Golden Gate Bridge. Der Blick von der Brücke auf
die Bucht und die Stadt ist beeindruckend.
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Golden Gate Bridge im Nebel |
Neben all dem touristisch
Interessanten erstaunt uns auch die große Zahl der Obdachlosen auf
den Straßen. Wie schon in Los Angeles gibt es regelrechte Zeltstädte
auf manchen Bürgersteigen.
Von San
Francisco folgen wir dem Pacific Coastel Highway nach Norden.
Zunächst hat der Highway die Bezeichnung California 1, später wird
er zur US 101. je weiter wir von der Stadt wegkommen, desto schöner
wird die Straße. Sie schlängelt sich um Buchten herum, klettert
über Hügel um dann wieder zum Strand abzufallen.
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Bilderbuchlandschaft - Heceta Head Lightouse an der US 101 |
Auf der einen
Seite liegt das Meer und auf der anderen oft dichte Nadelwälder
(perfekt zum Übernachten). Nördlich von Fort Bragg übernachten
wir auf einem großen Parkplatz direkt an den Klippen. Wir sind nicht
lange allein, da bekommen wir schon Gesellschaft auf dem Parkplatz.
Wir treffen ein Paar aus Portland und einen Krankenpfleger aus dem
Süden.Bis spät in der Nacht sitzen wir beim Rotwein zusammen.
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Übernachten an der Klippe - Das Ogermobil ist der Linke der drei weißen Flecken |
An
der Grenze zwischen den Bundesstaaten Kalifornien und Oregon befindet
sich der Redwood National Park.
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Der Pacific Coast Highway im Redwood National Park |
Die letzte Gelegenheit zu Wanderungen
zwischen den Baumriesen. Die Redwoods an der Küste sind schlanker
als ihre Namensvetter in der Sierra Nevada. Sie erreichen hier nur
einen Durchmesser von etwa 4 Metern, dafür sind sie deutlich höher.
Über 110 Meter sind die größten Bäume hoch. Langsam bekommen wir
Genickstarre beim Versuch die Baumwipfel zu sehen.
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110 Meter über Grund - Irgendwo da oben sind die Baumwipfel |
Langsam fahren wir
Richtung Norden. Es geht durch kleine Orte und Städtchen.
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Ortschaft an der US 101 |
In Eureka
besichtigen wir das Carson
Mansion, das sicher prächtigste Holzhaus der ganzen Küste.
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Das Ogermobil vor dem Carson Mansion |
Die
großen Flüsse wie der Columbia und der Yaquina River werden von
großen Brücken überspannt.
In Tillamook erstehen wir – sündhaft
teuren – aber super lecker schmeckenden Käse in der französischen
Käserei. Kurzum, die Fahrt an der Küste entlang ist ein Genuss.
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Brücke über den Yaquina River in Newport |
Die
Nächte verbringen wir fast immer auf Lichtungen in den tiefen,
undurchdringlichen Wäldern.
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Typischer Übernachtungsplatz im Wald |
Kurz vor Seattle wendet sich die Straße
ins Landesinnere. 10 Tage sind wir an der Küste entlang gefahren.
Jetzt wartet mit Seattle die letzte Großstadt in den USA auf uns,
bevor wir nach Kanada weiterreisen.
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