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Samstag, 15. Juli 2017

USA 3 – Pacific Coast Highway

Die Sierra Nevada liegt hinter und San Francisco vor uns. Seit Tagen denken wir darüber nach wo wir in San Francisco übernachten können. Wie bisher, im National Forest, funktioniert in der Stadt nicht. Einem Tip folgend, probieren wir es auf einem der Hügel, dem Bernal Heights. Südlich des Zentrums gelegen bietet der Hügel, neben der tollen Aussicht auch weitere Vorteile da es sich um eine ruhige, Wohngegend der Mittelklasse mit Busanschluss ins Zentrum handelt. Zunächst campen wir auf dem Parkplatz des öffentlichen Parks am Hügel. Es dauert keine halbe Stunde bis die Polizei auftaucht. Wider Erwarten sind die Cops ausgesprochen freundlich und haben keine Probleme damit, das wir im Auto übernachten.
Die Nacht ist jedoch nicht sonderlich entspannend, da dauernd Betrieb auf dem – sehr kleinen – Parkplatz herrscht. Ein Menge komischer Typen tauchen im Laufe der Nacht auf und verschwinden nach einiger Zeit wieder. Wir werden Zeugen der – äußerst lauten – Beziehungskrise eines jungen Paares und anderer seltsamer Aktivitäten. Am nächsten Morgen ziehen wir um und stellen uns in eine nahegelegene Wohnstraße. Eine kluge Entscheidung, denn die nächsten Nächte sind absolut ruhig.

San Francisco (SF) - Blick von Bernal Heights auf die Stadt

In den nächsten Tagen erkunden wir San Francisco. Die Stadt ist ein Erlebnis. Bei der Erstellung des Stadtplanes wurden die Hügel, auf denen die Stadt liegt, augenscheinlich ignoriert, denn die Straßen sind trotz der dadurch entstehenden starken Steigungen – wie in Amerika oft üblich – im Schachbrettmuster angeordnet. 
Lombard Street - Die einzige Straße mit Serpentinen in SF
Die Pink Ladys vor der Skyline der modernen Stadt
Platz ist knapp - Jeder Zentimeter wird genutzt
Es geht immer entweder Bergauf oder Bergab. Eben sind nur die Stadtteile am Wasser. Wir fahren mehrfach mit den historischen Cable Cars und besichtigen das Cable Car Museum. 
Cable Car
Es ist im Gebäude mit der Antriebstechnik der Bahnen untergebracht. Hier riecht es nach Maschinenöl und man sieht die Technik bei der Arbeit. 
Maschinenhaus der Cable Cars
In Chinatown schlendern wir durch die malerischen Straßen. 
Chinatown 1

Chinatown 2
Extrem interessant ist das, dem Petersdom in Rom nachempfundene, Rathaus.
Die City Hall - Das pompöse Rathaus der Stadt
Einen weiteren Tag verbringen wir an der Waterfront. Hier tobt der touristische Bär. Neben den unzähligen – überteuerten Geschäften, gibt es noch das Marinemuseum. Hier sind historische Schiffe, sowie Fotos aus dem frühen 20.Jahrhundert zu besichtigen.
Die Waterfront - Geschäfte am Pier 39

Alcatraz - Auf Wochen ausgebucht

Historische Schiffe zum Anfassen im Marine Museum

Eine Besichtigung von Alcatraz fällt aus, da alle Touren über Tage ausgebucht sind. Dafür machen wir einen – sehr windigen – Spaziergang auf der Golden Gate Bridge. Der Blick von der Brücke auf die Bucht und die Stadt ist beeindruckend. 
Golden Gate Bridge im Nebel 
Neben all dem touristisch Interessanten erstaunt uns auch die große Zahl der Obdachlosen auf den Straßen. Wie schon in Los Angeles gibt es regelrechte Zeltstädte auf manchen Bürgersteigen.

Von San Francisco folgen wir dem Pacific Coastel Highway nach Norden. Zunächst hat der Highway die Bezeichnung California 1, später wird er zur US 101. je weiter wir von der Stadt wegkommen, desto schöner wird die Straße. Sie schlängelt sich um Buchten herum, klettert über Hügel um dann wieder zum Strand abzufallen. 
Bilderbuchlandschaft - Heceta Head Lightouse an der US 101
Auf der einen Seite liegt das Meer und auf der anderen oft dichte Nadelwälder (perfekt zum Übernachten). Nördlich von Fort Bragg übernachten wir auf einem großen Parkplatz direkt an den Klippen. Wir sind nicht lange allein, da bekommen wir schon Gesellschaft auf dem Parkplatz. Wir treffen ein Paar aus Portland und einen Krankenpfleger aus dem Süden.Bis spät in der Nacht sitzen wir beim Rotwein zusammen.
Übernachten an der Klippe - Das Ogermobil ist der Linke der drei weißen Flecken
An der Grenze zwischen den Bundesstaaten Kalifornien und Oregon befindet sich der Redwood National Park. 
Der Pacific Coast Highway im Redwood National Park
Die letzte Gelegenheit zu Wanderungen zwischen den Baumriesen. Die Redwoods an der Küste sind schlanker als ihre Namensvetter in der Sierra Nevada. Sie erreichen hier nur einen Durchmesser von etwa 4 Metern, dafür sind sie deutlich höher. Über 110 Meter sind die größten Bäume hoch. Langsam bekommen wir Genickstarre beim Versuch die Baumwipfel zu sehen.
110 Meter über Grund - Irgendwo da oben sind die Baumwipfel
Langsam fahren wir Richtung Norden. Es geht durch kleine Orte und Städtchen. 
Ortschaft an der US 101
In Eureka besichtigen wir das Carson Mansion, das sicher prächtigste Holzhaus der ganzen Küste.
Das Ogermobil vor dem Carson Mansion
Die großen Flüsse wie der Columbia und der Yaquina River werden von großen Brücken überspannt.
In Tillamook erstehen wir – sündhaft teuren – aber super lecker schmeckenden Käse in der französischen Käserei. Kurzum, die Fahrt an der Küste entlang ist ein Genuss. 
Brücke über den Yaquina River in Newport
Die Nächte verbringen wir fast immer auf Lichtungen in den tiefen, undurchdringlichen Wäldern. 
Typischer Übernachtungsplatz im Wald
Kurz vor Seattle wendet sich die Straße ins Landesinnere. 10 Tage sind wir an der Küste entlang gefahren. Jetzt wartet mit Seattle die letzte Großstadt in den USA auf uns, bevor wir nach Kanada weiterreisen.

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