Alaska 3
– Inneres Alaska
Die
traurige Geschichte mit unserer Videokamera geht weiter. Sie gibt
kein Lebenszeichen von sich und wir „fotografieren“ mit dem
Handy. Schweren Herzens haben wir n der Zwischenzeit eine neue
Videokamera per Internet bestellt. Lieferung in ein paar Tagen nach
Tok in Alaska.
In
Dawson City führt die (kostenlose) Fähre über den Yukon. Am
anderen Ufer angekommen beginnt der „Top of the World Highway“.
„Grandiose Blicke auf die umgebenden Berge“ so wird die Straße
in den Reiseführern angepriesen. Das Einzige, was wir sehen ist –
viel Nebel. Immerhin sehen wir noch die Hand vor Augen. Die Fahrt
wird zur Schlammschlacht, da es neben dem Nebel nun auch noch
ordentlich regnet und die Straße überwiegend unbefestigt ist.
Irgendwann taucht in der Nebelsuppe der Grenzübergang nach Alaska
vor uns auf. Der US-Amerikanische Grenzer fragt uns, ob wir Schlamm
in die USA importieren möchten, so verdreckt ist das Ogermobil
inzwischen. Nach weiteren 70 Kilometern erreichen wir den Ort
Chicken.
Chicken - Ortszentrum |
Chicken (Deutsch: Huhn) besteht aus einem Saloon, Cafe,
drei Motels, 25 Einwohnern (im Sommer) und hat außer Regen nicht
viel zu bieten. Er bietet aber immerhin die Gelegenheit zum
Übernachten und notdürftigen Reinigen des Autos.
Wenigstens können wir das Auto wieder anfassen |
Die
Straße ist ab hier wieder geteert und nach weiteren 80
Kilometern ist der Ort Tok am Alaska Highway erreicht. Dieser Ort
(immerhin 1000 Einwohner) ist der zentrale Verkehrsknotenpunkt in
Alaska, denn alle Straße von und nach Alaska treffen sich hier. Auf
dem Postamt wollen wir die neue Videokamera abholen. Das Postamt
finden wir im übersichtlichen Ort schnell, jedoch ist dort kein
Paket für uns. Nach ein paar Telefonaten mit dem Lieferanten in New
York finden wir heraus, das die Kamera irgendwie liegen geblieben
ist, aber SOFORT verschickt wird. Wir könnten sie dann in drei Tagen
in Empfang nehmen. Na Toll.. dann sind wir aber schon ganz wo anders.
Uns bleibt also nichts anderes übrig als weiter mit dem Handy zu
„fotografieren“ und auf dem Rückweg aus Alaska die neue Kamera
abzuholen.
Von
Tok geht es für uns direkt nach Norden....zum North Pole. So heißt
zumindest der kleine Ort direkt bei Fairbanks, der zu den kältesten
in Alaska gehören soll und der der Sitz des Weihnachtsmannes ist.
Das ganze Jahr über hält der Weihnachtsmann im örtlichen
Weihnachtszentrum Audienz und es gibt den üblichen amerikanischen
Kitsch zu kaufen.
North Pole - Heimat des Weihnachtsmann |
Nach
einem kurzen Zwischenstop in Fairbanks (der nördlichsten Stadt in
Alaska) fahren wir auf dem Dalton Highway weiter nach Norden. Unser
ultimatives Ziel ist der Polarkreis, Von Fairbanks sind das noch gut
300 Kilometer nach Norden. Der Dalton Highway verläuft parallel zur
Alaska Pipeline nach Norden und ist in erster Linie die
Versorgungsstraße für die Ölfördereinrichtungen am Polarmeer im
Norden.
Landschaft pur -Dalton Highway und Alaska Pipeline |
Soweit wollen wir jedoch gar nicht, uns reicht der
Polarkreis. Kurz vor dem Polarkreis überqueren wir erneut den Yukon
(diesmal auf einer großen Brücke). Hier befindet sich auch das Hot
Spot Cafe.
Hot Spot Cafe - Noch 100 KM bis zum Polarkreis |
Es ist ein Überbleibsel aus der Zeit als die Pipeline
gebaut wurde und Heute ein beliebter Zwischenstopp. Bis zum
Polarkreis sind es jetzt noch 100 Kilometer, dann haben wir den
nördlichsten Punkt unserer Reise auf den amerikanischen Kontinenten
erreicht. Vom südlichsten Punkt in Südamerika (Ushuia) bis zum
nördl. Polarkreis haben wir etwa 45.000 Kilometer zurückgelegt.
N 66° 33' Der Polarkreis |
Ab
hier geht es für uns südwärts (der Wärme entgegen).....Das ist
auch wirklich nötig, denn die Nächte werden jetzt schon empfindlich
kalt. Nur wenige Grad über 0°C und tagsüber ist es auch schon sehr
frisch (mit Glück 12°C).
Landschaft am Polarkreis |
Nach
einer Nacht am Polarkreis fahren wir nach Süden ….. zunächst
zurück nach Fairbanks und dann weiter zum Denali Nationalpark.
Gutes Wetter im Denali Nationalpark |
Der
Denali ist mit mehr als 6.000 Metern Höhe der höchste Berg Nordamerikas und
nur selten wolkenfrei. Wir haben – ausnahmsweise – mal Glück mit
dem Wetter und sehen den Denali bei strahlendem Sonnenschein.
Blick auf den Denali |
Warmes, sonniges Wetter ...toll !!.Unser Wetterglück hält genau für
zwei Tage. In Anchorage holt uns der Regen wieder ein und verlässt
uns auch auf der Fährfahrt über den Prince Williams Sound nach
Valdez nicht.
Ankunft in Valdez am Prince William Sound |
Auch auf der weiteren Fahrt nach Tok (siehe oben) hält
sich dann das schlechte Wetter.
In
Tok gehen wir wieder zur Post....Diesmal haben wir Glück. Unsere
Paket mit der neuen Kamera ist da. Endlich können wir wieder
vernünftige Bilder machen. Ob man es glaubt oder nicht. Die Ankunft
der neuen Kamera erweckt die alte Kamera zu neuem Leben. Bei einem
der – unzähligen – Versuche, sie wieder einzuschalten gibt sie
erst ein paar Töne von sich und meldet sich aufnahmebereit zurück.
Wir können es nicht fassen., aber ab jetzt haben wir zwei
Videokamera an Bord. Und mit denen machen wir uns auf die gut 100
Kilometer lange Strecke nach Kanada.
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