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Freitag, 22. September 2017

Alaska 3 – Inneres Alaska

Alaska 3 – Inneres Alaska

Die traurige Geschichte mit unserer Videokamera geht weiter. Sie gibt kein Lebenszeichen von sich und wir „fotografieren“ mit dem Handy. Schweren Herzens haben wir n der Zwischenzeit eine neue Videokamera per Internet bestellt. Lieferung in ein paar Tagen nach Tok in Alaska.

In Dawson City führt die (kostenlose) Fähre über den Yukon. Am anderen Ufer angekommen beginnt der „Top of the World Highway“. „Grandiose Blicke auf die umgebenden Berge“ so wird die Straße in den Reiseführern angepriesen. Das Einzige, was wir sehen ist – viel Nebel. Immerhin sehen wir noch die Hand vor Augen. Die Fahrt wird zur Schlammschlacht, da es neben dem Nebel nun auch noch ordentlich regnet und die Straße überwiegend unbefestigt ist. Irgendwann taucht in der Nebelsuppe der Grenzübergang nach Alaska vor uns auf. Der US-Amerikanische Grenzer fragt uns, ob wir Schlamm in die USA importieren möchten, so verdreckt ist das Ogermobil inzwischen. Nach weiteren 70 Kilometern erreichen wir den Ort Chicken.
Chicken - Ortszentrum
Chicken (Deutsch: Huhn) besteht aus einem Saloon, Cafe, drei Motels, 25 Einwohnern (im Sommer) und hat außer Regen nicht viel zu bieten. Er bietet aber immerhin die Gelegenheit zum Übernachten und notdürftigen Reinigen des Autos.
Wenigstens können wir das Auto wieder anfassen
Die Straße ist ab hier wieder geteert und nach weiteren 80 Kilometern ist der Ort Tok am Alaska Highway erreicht. Dieser Ort (immerhin 1000 Einwohner) ist der zentrale Verkehrsknotenpunkt in Alaska, denn alle Straße von und nach Alaska treffen sich hier. Auf dem Postamt wollen wir die neue Videokamera abholen. Das Postamt finden wir im übersichtlichen Ort schnell, jedoch ist dort kein Paket für uns. Nach ein paar Telefonaten mit dem Lieferanten in New York finden wir heraus, das die Kamera irgendwie liegen geblieben ist, aber SOFORT verschickt wird. Wir könnten sie dann in drei Tagen in Empfang nehmen. Na Toll.. dann sind wir aber schon ganz wo anders. Uns bleibt also nichts anderes übrig als weiter mit dem Handy zu „fotografieren“ und auf dem Rückweg aus Alaska die neue Kamera abzuholen.

Von Tok geht es für uns direkt nach Norden....zum North Pole. So heißt zumindest der kleine Ort direkt bei Fairbanks, der zu den kältesten in Alaska gehören soll und der der Sitz des Weihnachtsmannes ist. Das ganze Jahr über hält der Weihnachtsmann im örtlichen Weihnachtszentrum Audienz und es gibt den üblichen amerikanischen Kitsch zu kaufen.
North Pole - Heimat des Weihnachtsmann
Nach einem kurzen Zwischenstop in Fairbanks (der nördlichsten Stadt in Alaska) fahren wir auf dem Dalton Highway weiter nach Norden. Unser ultimatives Ziel ist der Polarkreis, Von Fairbanks sind das noch gut 300 Kilometer nach Norden. Der Dalton Highway verläuft parallel zur Alaska Pipeline nach Norden und ist in erster Linie die Versorgungsstraße für die Ölfördereinrichtungen am Polarmeer im Norden. 
Landschaft pur -Dalton Highway und Alaska Pipeline
Soweit wollen wir jedoch gar nicht, uns reicht der Polarkreis. Kurz vor dem Polarkreis überqueren wir erneut den Yukon (diesmal auf einer großen Brücke). Hier befindet sich auch das Hot Spot Cafe. 
Hot Spot Cafe - Noch 100 KM bis zum Polarkreis
Es ist ein Überbleibsel aus der Zeit als die Pipeline gebaut wurde und Heute ein beliebter Zwischenstopp. Bis zum Polarkreis sind es jetzt noch 100 Kilometer, dann haben wir den nördlichsten Punkt unserer Reise auf den amerikanischen Kontinenten erreicht. Vom südlichsten Punkt in Südamerika (Ushuia) bis zum nördl. Polarkreis haben wir etwa 45.000 Kilometer zurückgelegt.

N 66° 33' Der Polarkreis
Ab hier geht es für uns südwärts (der Wärme entgegen).....Das ist auch wirklich nötig, denn die Nächte werden jetzt schon empfindlich kalt. Nur wenige Grad über 0°C und tagsüber ist es auch schon sehr frisch (mit Glück 12°C).
Landschaft am Polarkreis
Nach einer Nacht am Polarkreis fahren wir nach Süden ….. zunächst zurück nach Fairbanks und dann weiter zum Denali Nationalpark. 
Gutes Wetter im Denali  Nationalpark
Der Denali ist mit mehr als 6.000 Metern Höhe der höchste Berg Nordamerikas und nur selten wolkenfrei. Wir haben – ausnahmsweise – mal Glück mit dem Wetter und sehen den Denali bei strahlendem Sonnenschein.
Blick auf den Denali
Warmes, sonniges Wetter ...toll !!.Unser Wetterglück hält genau für zwei Tage. In Anchorage holt uns der Regen wieder ein und verlässt uns auch auf der Fährfahrt über den Prince Williams Sound nach Valdez nicht. 
Ankunft in Valdez am Prince William Sound
Auch auf der weiteren Fahrt nach Tok (siehe oben) hält sich dann das schlechte Wetter.


In Tok gehen wir wieder zur Post....Diesmal haben wir Glück. Unsere Paket mit der neuen Kamera ist da. Endlich können wir wieder vernünftige Bilder machen. Ob man es glaubt oder nicht. Die Ankunft der neuen Kamera erweckt die alte Kamera zu neuem Leben. Bei einem der – unzähligen – Versuche, sie wieder einzuschalten gibt sie erst ein paar Töne von sich und meldet sich aufnahmebereit zurück. Wir können es nicht fassen., aber ab jetzt haben wir zwei Videokamera an Bord. Und mit denen machen wir uns auf die gut 100 Kilometer lange Strecke nach Kanada. 

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