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Mittwoch, 4. Oktober 2017

Kanada 4 – Alaska Highway

Die wichtigste Straßenverbindung von und nach Alaska ist – wer hätte es vermutet – der Alaska Highway. Über mehr als 2.400 Kilometer führt er von Dawson Creek in Kanada bis nach Fairbanks (Alaska). Der größte Teil des Highways liegt dabei in Kanada. Auf dem Hinweg sind wir das Stück von Tok nach Fairbanks gefahren. Auf dem Rückweg liegen nun über 2.000 Kilometer von Tok nach Dawson Creek vor uns.

Der Alaska Highway ist dieses Jahr 75 Jahre alt geworden und die US-Amerikaner feiern dieses Jubiläum enthusiastisch. 1942 wurde die Straße vom Amerikanischen Militär als Nachschubweg gebaut. In 8 Monaten wurde die Route durch die Wälder geschlagen. Bei der Eröffnung im November 1942 war der Highway eigentlich nichts weiter als ein notdürftig befestigter Feldweg mit sehr einfachen Brücken über die unzähligen Bäche und Flüsse. 
Holzbrücke aus den Anfangstagen des Alaska Highways
Bei Frost im Winter hat die Straße noch ganz gut funktioniert. Im Frühling 1943 hat die Schneeschmelze erst viele der Brücken zerstört und der auftauende Boden hat die „Straße“ in ein einziges , abgrundtiefes Schlammloch verwandelt. Das Militär hat dann Privatfirmen damit beauftragt den Highway wieder herzustellen. 
Seit 75 Jahren - Baustelle auf dem Alaska Highway
Mittlerweile wird seit 75 Jahren daran gearbeitet und der Highway ist heute eine sehr angenehm zu befahrende, durchgehend asphaltierte Straße.


Der Herbst hat Einzug gehalten. Die endlosen Wälder um uns herum verfärben sich in herbstliches Gelb. Wir haben tatsächlich ein paar Tage an denen wir die Farbenpracht bei strahlendem Sonnenschein genießen können.
Herbst am Highway
Aber, egal wie warm der Tag ist, am Abend wird es empfindlich kühl. Da hilft dann nur, entweder schnell ins Auto und sich warme Gedanken machen oder ein Lagerfeuer anfachen.Eine der sehr angenehmen Seiten beim Reisen in Kanada sind die „Recreation Sites“ Meistens kostenlose Picknickplätze, sehr idyllisch an Seen oder Flüssen gelegen, an denen man auch übernachten kann. Neben einem Plumpsklo und Picknicktischen wird auf einigen Plätzen sogar – ebenfalls kostenloses - Feuerholz bereitgestellt.
Lagerfeuer hilft gegen die abendliche Kühle
Die Anzahl der Orte am Alaska Highway ist beschränkt und naturgemäß liegen diese Ansiedlungen weit auseinander. Es ist deshalb immer eine willkommene Abwechslung wenn wir wieder einen Ort erreichen. Große Orte haben manchmal 1000 Einwohner und ein Visitor Center. Die Visitor Center haben wir in der Zwischenzeit richtig schätzen gelernt. Neben sehr ausführlichen Informationen findet man dort üblicherweise WIFI und Wasser zum Tank auffüllen.

Nach 1.200 Kilometern auf dem Highway erreichen wir Watson Lake, einen der größeren Orte. Neben den oben beschriebenen Annehmlichkeiten gibt es hier den „Schilderwald“. Über 90.000 Wegweiser zu etlichen Orten auf der Welt sind hier gesammelt worden.
Schilderwald in Watson Lake
Der Schilderwald ist sicher interessant, doch der für uns wichtigste Ort auf dem Highway liegt noch 200 Kilometer weiter. Die Liard Hot Springs locken mit einem Bad im warmen Wasser. Endlich eine Gelegenheit mal zu baden. Neben den Quellen liegt ein Campingplatz. Wir bleiben gleich zwei Nächte und nehmen mehrmals täglich ein Bad im zwischen 30° bis 50° heißem Wasser.
Liard Hot Springs
Der nächste Tag wird zum Tiertag, denn wir sehen auch endlich etwas Wild. Zuerst läuft uns ein Schwarzbär über den Weg und wenig später treffen wir auf eine Herde Bisons.
Schwarzbär am Straßenrand
Bisonherde beim Grasen
Ein paar Tage später erreichen wir kurz vor Dawson Creek die letzte erhaltene gekrümmte Holzbrücke des Highways. Die Hauptstraße wurde zwar längst verlegt, die Brücke ist aber auf der alten Trasse erreichbar. 
Historische "gekrümmte" Holzbrücke
Nur 50 Kilometer weiter endet für uns die Fahrt auf dem Alaska Highway , denn hier ist die „Historische Meile 0“. 
"Historische Meile 0" in Dawson Creek
Der Beginn des Alaska Highways. Ab jetzt geht es auf weniger berühmten Straßen in die dafür umso bekannteren Nationalparks der kanadischen Rocky Mountains. 

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