Die
wichtigste Straßenverbindung von und nach Alaska ist – wer hätte es
vermutet – der Alaska Highway. Über mehr als 2.400 Kilometer führt
er von Dawson Creek in Kanada bis nach Fairbanks (Alaska). Der größte
Teil des Highways liegt dabei in Kanada. Auf dem Hinweg sind wir das
Stück von Tok nach Fairbanks gefahren. Auf dem Rückweg liegen nun
über 2.000 Kilometer von Tok nach Dawson Creek vor uns.
Der
Alaska Highway ist dieses Jahr 75 Jahre alt geworden und die
US-Amerikaner feiern dieses Jubiläum enthusiastisch. 1942 wurde die
Straße vom Amerikanischen Militär als Nachschubweg gebaut. In 8
Monaten wurde die Route durch die Wälder geschlagen. Bei der
Eröffnung im November 1942 war der Highway eigentlich nichts weiter
als ein notdürftig befestigter Feldweg mit sehr einfachen Brücken
über die unzähligen Bäche und Flüsse.
Holzbrücke aus den Anfangstagen des Alaska Highways |
Bei Frost im Winter hat die
Straße noch ganz gut funktioniert. Im Frühling 1943 hat die
Schneeschmelze erst viele der Brücken zerstört und der auftauende
Boden hat die „Straße“ in ein einziges , abgrundtiefes
Schlammloch verwandelt. Das Militär hat dann Privatfirmen damit
beauftragt den Highway wieder herzustellen.
Seit 75 Jahren - Baustelle auf dem Alaska Highway |
Mittlerweile wird seit 75
Jahren daran gearbeitet und der Highway ist heute eine sehr angenehm
zu befahrende, durchgehend asphaltierte Straße.
Der
Herbst hat Einzug gehalten. Die endlosen Wälder um uns herum
verfärben sich in herbstliches Gelb. Wir haben tatsächlich ein paar
Tage an denen wir die Farbenpracht bei strahlendem Sonnenschein
genießen können.
Herbst am Highway |
Aber,
egal wie warm der Tag ist, am Abend wird es empfindlich kühl. Da
hilft dann nur, entweder schnell ins Auto und sich warme Gedanken
machen oder ein Lagerfeuer anfachen.Eine der sehr angenehmen Seiten
beim Reisen in Kanada sind die „Recreation Sites“ Meistens
kostenlose Picknickplätze, sehr idyllisch an Seen oder Flüssen
gelegen, an denen man auch übernachten kann. Neben einem Plumpsklo
und Picknicktischen wird auf einigen Plätzen sogar – ebenfalls
kostenloses - Feuerholz bereitgestellt.
Lagerfeuer hilft gegen die abendliche Kühle |
Die
Anzahl der Orte am Alaska Highway ist beschränkt und naturgemäß
liegen diese Ansiedlungen weit auseinander. Es ist deshalb immer eine
willkommene Abwechslung wenn wir wieder einen Ort erreichen. Große
Orte haben manchmal 1000 Einwohner und ein Visitor Center. Die
Visitor Center haben wir in der Zwischenzeit richtig schätzen
gelernt. Neben sehr ausführlichen Informationen findet man dort
üblicherweise WIFI und Wasser zum Tank auffüllen.
Nach
1.200 Kilometern auf dem Highway erreichen wir Watson Lake, einen der
größeren Orte. Neben den oben beschriebenen Annehmlichkeiten gibt
es hier den „Schilderwald“. Über 90.000 Wegweiser zu etlichen
Orten auf der Welt sind hier gesammelt worden.
Schilderwald in Watson Lake |
Der
Schilderwald ist sicher interessant, doch der für uns wichtigste Ort
auf dem Highway liegt noch 200 Kilometer weiter. Die Liard Hot
Springs locken mit einem Bad im warmen Wasser. Endlich eine
Gelegenheit mal zu baden. Neben den Quellen liegt ein Campingplatz.
Wir bleiben gleich zwei Nächte und nehmen mehrmals täglich ein Bad
im zwischen 30° bis 50° heißem Wasser.
Liard Hot Springs |
Der
nächste Tag wird zum Tiertag, denn wir sehen auch endlich etwas
Wild. Zuerst läuft uns ein Schwarzbär über den Weg und wenig
später treffen wir auf eine Herde Bisons.
Schwarzbär am Straßenrand |
Bisonherde beim Grasen |
Ein
paar Tage später erreichen wir kurz vor Dawson Creek die letzte
erhaltene gekrümmte Holzbrücke des Highways. Die Hauptstraße wurde
zwar längst verlegt, die Brücke ist aber auf der alten Trasse
erreichbar.
Historische "gekrümmte" Holzbrücke |
Nur 50 Kilometer weiter endet für uns die Fahrt auf dem Alaska
Highway , denn hier ist die „Historische Meile 0“.
"Historische Meile 0" in Dawson Creek |
Der
Beginn des Alaska Highways. Ab jetzt geht es auf weniger berühmten
Straßen in die dafür umso bekannteren Nationalparks der kanadischen
Rocky Mountains.
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