Semana Santa, die heilige Woche, ist die Woche vor dem Ostersonntag.
Die amerikanischen Touristen, die wir treffen sind in heller
Aufregung, als wir Ihnen erzählen, dass wir in der Semana Santa an
den Strand fahren wollen.
Das
könnten wir doch nicht machen, denn da stürmen Horden von
hemmungslos feiernden Mexikanern die Badestrände. Völlig
rücksichtslos würde die ganze Nacht getrunken und laute Musik
gespielt. Es wäre nicht zum Aushalten.
Bange
machen gilt nicht, denken wir und fahren trotzdem an die Playa
Escondido bei Mulege. Den Strand haben wir letztes Jahr schon
einmal besucht und fanden ihn ganz toll. Fabian und Isabela lassen
sich ebenfalls nicht abschrecken und folgen uns.
Playa Escondido |
Als wir
am Strand ankommen sind wir angenehm überrascht. Eine Handvoll
Camper – vor allem aus den USA – und sonst nichts. Wir finden
mühelos einen wirklich schönen Stellplatz direkt am ziemlich
frischen, aber super sauberen Wasser.
Unser Camp am Wasser |
Die Zeit
vergeht wie im Flug. Sonnige Tage, viel baden, Abends Lagerfeuer ….
sehr erholsam.
Sonnenuntergang an der Playa Escondido |
Zwischenzeitlich bastle ich ein bisschen am Auto und fülle Fabians Kraftstofftank mit
unserem Dieselkraftstoff aus der USA, da er befürchtet dass der
Motor seines Mercedes LKW'S mit dem mexikanischem Diesel nicht
zurechtkommt und er liegen bleibt.
Dem Ogermobil ist die Dieselqualität ziemlich egal. Es
verträgt auch mexikanischen Diesel. Nach der Umfüllaktion stinke ich wie eine verrottete Ölraffinerie. Aber nach der Behandlung mit
viel Wasser und etwas Waschpaste darf ich Abends auch wieder ins
Auto.
Nach ein
paar Tagen brechen die US-Amerikaner auf und flüchten auf
Campingplätze im Ort. Grund: Morgen sollen die Horden der
feierwütigen Mexikaner kommen.
Wir sind
gespannt was passiert. Tatsächlich kommen dann ein paar Autos mit
mexikanischen Großfamilien und einer Menge Strandutensilien. Kajaks,
Schlauchboote und eine ganze Menge Zelte.
Aber von
rücksichtslosen Horden ist nichts zu sehen. Die Zelte werden in
gebührendem Abstand aufgebaut und Abends ist das lauteste Geräusch
das Prasseln unseres Lagerfeuers. Um 21:00 Uhr (im Insiderjargon : Baja Midnight) liegen alle im Bett.
Zudem sind alle unheimlich höflich und nett.
Playa Escondido - "Völlig überfüllt" |
Nach
einer Woche verlassen wir die Playa Escondido und fahren die 80
Kilometer nach Santa Rosalia, denn am nächsten Morgen geht unser
Schiff zurück auf das Festland.
Am Hafen
angekommen eröffnet uns die Angestellte im Büro der
Fährgesellschaft, dass das Schiff wegen zu starkem Seegang ausfällt.
Die Abfahrt drei Tage später fällt auch aus, wegen Semana Santa und
was mit der Abfahrt in sechs Tagen ist weiß sie noch nicht.
Na
super, das sind uns dann doch zu viele Unwägbarkeiten. Wir
entscheiden uns mit einer Fähre von La Paz auf das Festland zu
fahren. Das sind zwar 500 Kilometer Umweg, aber die Fähre ist
wesentlich größer und fährt sicher, wenn auch erst in drei Tagen.
Zwischenstop auf dem Weg nach La Paz |
So bietet sich uns die Gelegenheit noch einen Ruhetag im Camp Mahatna
in La Paz einzulegen. Gaby wäscht Wäsche, ich bessere die Farbe am
Gepäckträger aus, wir füllen Wasser auf und kaufen Lebensmittel
für eine Woche, denn wir wollen als nächstes den Copper Canyon, den
mexikanischen „Grand Canyon“ durchqueren.
Camp Mahatna in La Paz |
Unsere
Reiseroute wurde durch die Semana Santa zwar etwas durcheinander
gebracht, ansonsten war es für uns aber eine ausgesprochen angenehme
Feiertagswoche.
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