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Freitag, 4. Februar 2022

Anreise Odessa - Teil 1

Es ist zur Zeit schwierig die richtige Route zur arabischen Halbinsel zu finden. Neben Coronarestriktionen erschweren politische Unsicherheiten und das Wetter die Planung. Es lohnt sich absolut nicht die Route an Corona-bedingten Erschwernissen auszurichten, denn die Einschränkungen ändern sich sowieso dauernd. Ebenso wenig zielfühend ist es über die politischen Entwicklungen zu spekulieren, wir können sowieso nichts ändern. 

Bleibt die Jahreszeit. Egal wo wir lang fahren, es ist kalt und damit wenig einladend für Besichtigungen. Wir haben uns nach langen Überlegungen für die nördlichste Variante entschieden, denn zum einen waren wir noch nie in Polen (Schande über uns ...), und zum anderen ist es die vermutlich schnellste Strecke um wärmere Weltgegenden zu erreichen.

Von zu Hause fahren wir zunächst Ostwärts nach Dresden, dann durch Südpolen in die Ukraine. In der Ukraine geht es nach Odessa, wo wir die Fähre nach Georgien nehmen wollen. Bis Odessa sind es gut 2.400 Kilometer. Im Sommer würden wir dafür mindestens zwei Wochen benötigen. Jetzt geben wir mehr Gas. In etwa 10 Tage für die Strecke bewältigen. 

Wir fahren, wie geplant, am 31. Januar los. Das Wetter ist wie befürchtet. Kalt, Regen, Sturm …. kurz, das reinste Vergnügen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Dresden, wo wir einen Freund zum Abendessen treffen, geht es zügig über Görlitz nach Breslau. 
Görlitz - Altstadt
Dort sehen wir erstmals die Sonne. Die Stadtbesichtigung von Breslau wird so zu einer schönen Unterbrechung der Fahrt und sie lohnt sich. Im Zentrum von Breslau sind nach dem Krieg die Zerstörungen von polnischen Handwerkern mit viel Geschick beseitigt worden. In den letzten Jahren ist das zentrum, sicher auch mit großzügiger Unterstützung der EU, erneut saniert und weiter verschönert worden. Unser Spaziergang über den Ring und die angrenzende Fußgängerzone vermittelt uns das „richtige“ Reisegefühl. 
Breslau - Der Ring

Breslau - Oderinsel

Breslau - Findet man in der Fußgängerzone

Am nächsten Tag besichtigen wir die KZ-Gedenkstätte Auschwitz/Birkenau. Das sonnige Wetter vom Vortag hat sich verflüchtigt. Nebel hüllt die Landschaft ein und erzeugt eine etwas unheimliche Atmosphäre. Eigentlich ganz passend zu diesem Ort. Üblicherweise ist die Gedenkstätte ziemlich überlaufen (mehr als 2 Mio. Besucher im Jahr). Bei unserem Besuch ist es jedoch erstaunlich leer. Die relativ wenigen Besucher verteilen sich gut auf dem riesigen Gelände. Neben uns nimmt nur noch ein Ehepaar an der Führung, die insgesamt 3,5 Stunden dauert, teil.
Lagereingang Auschwitz

Selektionsrampe in Birkenau

Die ersten beiden Stunden sind dem Hauptlager Auschwitz I und die restliche Zeit – nach einer kurzen Pause – dem Nebenlager Birkenau gewidmet. Auch wenn der Besuch insgesamt belastend ist, sind wir beide der Meinung, dass es sich gelohnt hat zu sehen zu welchen Taten der Mensch fähig sein kann. 

Wir fahren noch die wenigen Kilometer nach Krakau und übernachten am Ufer der Weichsel. Morgen beginnt der zweite Teil unserer Anreise nach Odessa mit der Besichtigung von Krakau.

Übernachtung an der Weichsel bei Krakau

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