Wir sind
in Thailand angekommen. Von Kerala bis hier sind wir mehr als 8.600
Kilometer in den letzten 7 Wochen gefahren. An Tagen an denen wir
nicht gefahren sind, standen immer Besichtigungen auf dem Plan. Es
wird nun Zeit dass wir uns ums Ogermobil kümmern und uns einen
netten Platz zum Faulenzen suchen.
Diesen
Platz finden wir auch sehr schnell. In Sukothai, mitten zwischen den
Ruinen der dortigen Tempelanlagen, schlagen wir unser Lager auf.
Außer ein paar entspannten Besichtigungstouren zu Fuß oder mit dem
Fahrrad unternehmen wir nichts. Das tut jetzt mal richtig gut.
Sukothai - Wat Si Chum |
Es hat
sich in Myanmar schon angedeutet, doch jetzt wird es offensichtlich.
Die Batterie für den Innenraum stellt langsam aber sicher die
Mitarbeit ein. Auch unsere Reifen haben ihr Verfallsdatum erreicht.
Über 54.000 Kilometer haben sie uns treu gedient. In den letzten
Tagen haben wir jedoch deutliche Vibrationen im Lenkrad und wir haben
zwei Reifen in den letzten Wochen bereits mehrmals flicken müssen
Wir brauchen eine neue Batterie und einen Satz Reifen.
Glücklicherweise
ist Chiang Mei – die zweitgrößte Stadt Thailands – nicht weit.
Dort werden wir wohl alles bekommen – hoffen wir.
Für die
Batterie stimmt das auch. Bereits im 3. Versuch finden wir ein
Geschäft in dem wir eine passende Batterie erstehen können. -
Problem gelöst.
Deutlich
schwieriger gestaltet sich die Suche nach Reifen. Es gibt zwar eine
Unmenge von gut ausgerüsteten Reifengeschäften am Wegesrand, doch
in keinem bekommen wir unsere Reifengröße. Die Aussagen reichen von
„Haben wir nicht“ über „Ich weiß nicht ob wir diese Reifen
besorgen können“ bis zu „Gibt es nicht in Thailand“.
Im 10.
Laden – eine freundliche junge Frau mit guten Englisch greift –
nachdem sie unsere Reifen gesehen hat – zum Handy und telefoniert
mit Bangkok. Fünf Minuten später teilt sie uns freudestrahlend mit,
dass sie Reifen in unserer Größe in zwei Tagen besorgen kann. Wir
bekommen sogar mehrere Fabrikate zur Auswahl vorgelegt. Jetzt ist es
an uns vor Freude zu strahlen. Wir suchen uns ein Fabrikat aus,
bestellen dieses und leisten eine kleine Anzahlung.
Die
Wartezeit wollen wir im Baan Chai Thung, dem „Haus am Reisfeld“
verbringen. Das Baan Chai Thung ist ein kleines, aber super
gepflegtes Ressort, welches von Jürgen und Phoo geführt wird.
Baan Chai Thung |
Es
gibt einen schönen Pool, saubere Toiletten, einen tollen Stellplatz
und ein kleines Problem. Der Torbogen des Einfahrttors hat nur eine
Höhe von 2,89 Meter und das Ogermobil ist locker 3,02 Meter hoch.
Eine
zweite Einfahrt gibt es nicht und der Torbogen ist stabil gebaut. Es
gibt also nur eine Lösung: Das Ogermobil muß schrumpfen.
Geschrumpftes Ogermobil |
Zunächst
versuchen wir es mit luftablassen. Das funktioniert ganz gut. Die
Haube unserer Ventilatordachluke passt aber immer noch nicht durch
das Tor. Ich baue also die Dachluke ab. Das bringt weitere
Zentimeter. Jetzt stößt der Ventilatormotor an. Also auch noch den
Motor abgebaut. Jetzt sieht es schon ganz gut aus. Es fehlt noch 1
Zentimeter. Da die Reifen sowieso gewechselt werden, lassen wir fast
die ganze Luft ab. Nun können wir das Tor passieren. Nach dem Tor
etwas aufgepumpt und die Dachhaube wieder aufgesetzt und schon haben
wir einen super Stellplatz für die nächsten Tage.
Jürgen
und Phoo sind perfekte Gastgeber. Wir können lecker essen gehen,
faulenzen und im Pool planschen.
Nach
drei Tagen müßen wir weiter. Ein Anruf beim Reifenhändler bringt
die Bestätigung – unsere Reifen sind da. Wir packen zusammen,
arbeiten uns wieder durch das Eingangstor und fahren in die Stadt zur
Werkstatt. Wir werden schon erwartet. Kaum haben wir das Ogermobil
geparkt da stürzen sich schon zwei Mechanikerteams auf unser Auto
und wechseln die Reifen – fast so schnell wie in der Formel 1.
Reifenwechsel in Rekordzeit |
54.000 Kilometer - Dafür sehen sie noch ganz gut aus ... |
Etwas schwieriger ist es dann die neuen Reifen auch noch auswuchten
zu lassen. Nach einer dreistündigen Odysee durch Chiang Mei's
Reifenwerkstätten sind die neuen Räder ausgewuchtet. Problem
gelöst.
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