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Donnerstag, 14. Juli 2022

Irak 7 – Bagdad

Das Hotel hat seinen Zweck erfüllt. Wir haben gut geschlafen und freuen uns auf die Besichtigung von Bagdad. Es soll wieder ein heißer Tag mit Temperaturen von mehr als 45°C werden, also frühstücken wir sehr früh und nehmen uns ein Taxi in das Zentrum.

Das ist gar nicht so einfach, da die Taxifahrer – zumindest die, die wir angehalten haben, alle kein Englisch sprechen, und es so direkt kein Zentrum in Bagdad gibt. Wir lassen uns zum Tahrirplatz fahren. Der Platz ist jedem bekannt, aber nicht sonderlich attraktiv. Das berühmte Denkmal der Freiheit ist auch noch eingerüstet, so dass es nichts zu sehen gibt.

Denkmal der Freiheit am Tahrirplatz

Tahrirplatz

Aber heute ist Freitag, d.h. Wochenende und auf der
Al Rasheed Straße ist Wochenmarkt.

Der Markt zieht sich über eine Länge von 2 Kilometern bis zum Souk

Es wird alles verkauft, was sich wohl verkaufen lässt. Von Elektronik, über Kleidung, Schuhen und Lebensmitteln bis zu lebenden Hühnern und Schafen.

Wochenmarkt - Es gibt praktisch alles, auch Schafe und Ziegen

Die Massen schieben sich über den Markt, ungefähr so wie beim Münchner Oktoberfest, nur ohne Bier. Die Händler preisen ihre Waren mit Megafonen an, und das natürlich gleichzeitig. 

Wochenmarkt - Den Rucksack hat man besser im Auge

Ein ohrenbetäubender Krach, dazu noch der Geruch der Tiere und die Schweiß-ausdünstungen der Besucher. Kurzum , Schwerstarbeit für die Sinnesorgane.

Wochenmarkt - Gedränge wohin man schaut

Auch hier wieder Militär und Polizei an jeder Ecke.

Wochenmarkt - An den großen Plätzen kommen auch noch Autos dazu

Gegen Mittag erreichen wir den Bazar der Kupferschmiede Leider ist vom ursprünglichen Glanz nicht mehr viel übrig und nur wenige Händler bieten ihre Produkte an. Wir suchen nach einem Souvenir für zu Hause und werden nach einiger Zeit auch fündig. Wie üblich auf arabischen Basaren dauert die Verhandlung über den Preis eine Weile. Am Ende werden wir uns handelseinig und sind nun stolze Besitzer zweier gebrauchter Kupfertabletts.

Kontrast - Der Souk ist menschenleer, jedoch nicht überall ...

... der eine oder andere Tourist sucht den Weg

Nicht weit vom Basar befindet sich am Ufer des Tigris, das Bagdhadi Museum. Ein Heimatmuseum in dem Szenen aus dem städtischen Leben Bagdads mit Wachsfiguren dargestellt sind. Das Museum erfreut sich nicht nur großer Beliebtheit bei den Einheimischen, sondern auch uns gefällt es.

Bagdhadi Museum - Beschneidungszeremonie

Bagdhadi Museum - Kaffeehaus im alten Bagdad

Bagdhadi Museum - Hahnenkampf

Danach bummeln wir noch durch die Straße der Buchhändler bevor die Hitze ihren Tribut fordert und wir am frühen Nachmittag mit dem Taxi ins Hotel zurückkehren.

Tigrisufer an der Straße der Buchhändler

Auf der Rückfahrt wollen wir noch Bargeld am Geldautomaten holen. Ein Unterfangen an dem wir kolossal scheitern. Der erste Automat verlangt unverschämte Gebühren, der nächste nimmt keine Visa-Karte und die nächsten vier funktionieren nicht. Wenigstens haben wir noch das Wechselgeld von der Grenze, so dass wir unseren Taxifahrer bezahlen können.

Am Abend gehen wir noch Essen. Unser Hotel liegt gar nicht so schlecht, denn in nur 2 Kilometer Entfernung soll eines der guten Restaurants Bagdads am Ufer des Tigris liegen. Da uns langsam das Bargeld ausgeht laufen wir zum Restaurant und klappern weitere Geldautomaten ab.

Wieder ohne Erfolg. Als wir schon aufgeben wollen, geschieht das Wunder des Tages.

Im Restaurant stehen – völlig überraschend - zwei Geldautomaten, von denen einer anstandslos Bargeld ausspuckt.

Und das Restaurant hält was es verspricht. Das Ambiente ist toll, das Essen sehr gut. Was für ein Kontrast zum Vormittag auf dem Markt.

Tagesausklang - Abendessen mit Stil

Nach dem Essen fahren wir mit dem Taxi zurück zum Hotel (wir haben ja jetzt wieder Bargeld). Wieder werden wir von der Großzügigkeit vieler Iraker überrascht, denn der Taxifahrer verzichtet auf den ausgehandelten Fahrpreis und schenkt uns die Fahrt.

Nach dem anstrengenden Tag in brütender Hitze (die Wettervorhersage hat gestimmt) fallen wir in unserem wohltemperierten Zimmer todmüde, aber zufrieden ins Bett. Morgen verlassen wir Bagdad und fahren Richtung Norden nach Samarra

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