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Mittwoch, 25. März 2020

Indonesien 12 - Sulawesi


Die Überfahrt nach Sulawesi ist entspannt. Das Schiff ist zwar wieder voll, aber wir nutzen die bewährte Taktik. Tagsüber nutzen wir unsere Campingstühle und sitzen auf dem Sonnendeck (natürlich im Schatten). 
Bewährte Taktik - Campingstühle auf dem Sonnendeck
Die Nacht können wir im Ogermobil schlafen. In Bira angekommen, ist es ein bisschen schwierig einen guten Platz für die Nacht zu finden. Schließlich werden wir bei den Schiffswerften von Bira fündig.
Schiffswerft traditionell - Unser Übernachtungsplatz in Bira
Seit einigen Tagen haben wir ein Geräusch im vorderen Antriebsstrang. Es stellt sich heraus, das das Kreuzgelenk der vorderen rechten Antriebswelle stark ausgeschlagen ist. Zudem hat der Bremssattel geklemmt. Folge, die neuen Beläge sind bereits sehr abgenutzt. 
Ausgeschlagenes Kreuzgelenk  - Der silberne Streifen in der Mitte ist das Problem
Wir bestellen schnell die entsprechenden Ersatzteile bei Erich Christ. Da unsere Tochter Serena sowieso in ein paar Wochen zu uns kommt, kann sie die Teile auch gleich mitbringen. Ein sehr praktisches Arrangement. Bis Ampana, wo wir zum Tauchen nach Una-Una mit dem Schiff fahren wollen, wird das Auto schon noch halten.

Von Bira fahren wir in das Hochland Tana Toraja. Die christlichen Einwohner haben einen sehr eigenen Totenkult entwickelt. und auch einen sehr speziellen Stil für Ihre Häuser.
Tana Toraja - Typische Häuser
Tana Toraja - Reisterrassen
Ihre Toten werden in Grabhöhlen und Felsengräbern beigesetzt. Teilweise werden die Särge an Felswänden aufgehängt. Lebensgroße, aus Holz geschnitzte Figuren (Tao-Tao) werden mit den Kleidern der Toten eingekleidet und in Balkonen neben den Särgen aufgestellt. Im Hochland gibt es mehrere , öffentlich zugängliche, Grabanlagen von denen wir zwei besichtigen.

Die Grabhöhle von Tampangallo befindet sich am Rande eines Reisfeldes im Überhang einer Felswand.
Tampangallo I - verrottete Särge
Tampangallo II - Sortierte Schädel mit Nahrung (Zigaretten) für das jenseits
Die Gräber in Lemo sind in zwei getrennten, aber nahe beieinander liegenden Felswänden angeordnet.
Felsengräber von Lemo I - Die Gräber sind die kleinen Quadrate in der Felswand
Felsengräber von Lemo II - Die Tao Tao auf dem Balkon
Tana Toraja ist ungefähr der halbe Weg nach Ampana. Für die restlichen 500 Kilometer haben wir noch eine Woche Zeit. Die wollen wir zum Ausruhen nutzen. Die erste Gelegenheit für einen Aufenthalt bietet sich am Danau Poso. Am Südufer des Sees finden wir einen kleinen Strand zum übernachten. Das Wasser des Sees ist glasklar und angenehm warm.
Danau Poso - Campen am Seeufer
Die Straße nach Norden ist, wie in Indonesien üblich, sehr unterschiedlich. Sie wechselt von der Qualität eines Feldweges zu gutem Bundestraßen-Standard innerhalb weniger Kilometer. Trotzdem kommen wir gut voran. Rund 60 Kilometer vor Ampana gibt es erstmals eine Gelegenheit direkt am Strand des Golfes von Tomin zu übernachten. Der winzige Strand ist ein perfekter Platz. Wenig Wellen, kein Müll, super sauberes Wasser und – nur 20 Meter vom Auto entfernt – ein intaktes Korallenriff. Wir wissen gar nicht was wir zuerst machen sollen. Schnorcheln oder schwimmen? Beides macht an diesem Strand richtig Spaß. Wir bleiben drei Nächte. Somit ist genug Zeit zu schnorcheln und zu schwimmen.
Unser kleiner Privatstrand am Golf von Tomin
Am Abend des zweiten Tages werden wir erstmals mit den Auswirkungen der – anscheinend weltweiten – Corona Panik konfrontiert. Eine Gruppe von Bewohnern des nächsten Dorfes, immerhin 1 Kilometer entfernt – kommt vorbei und beobachtet misstrauisch was wir hier machen. Der Einzige, der Dorfbewohner der leidlich Englisch spricht, erklärt uns das die Leute Angst vor uns haben – wegen Corona. Nachdem wir ihm erklärt haben, das wir bereits zwei Monate in Indonesien sind, sind die Dorfbewohner sichtbar erleichtert und sind wieder – wie gewohnt – freundlich.
Sonnenuntergang am Privatstrand
Zwei Tage später fahren wir die restlichen 90 Minuten bis Ampana. Am Hafen haben wir – nach vielen Tagen – wieder Internet und werden das zweite Mal mit der Corona Panik konfrontiert, denn Serena sagt ihre Reise nach Indonesien kurzfristig ab. Damit wird es auch nichts mit der Lieferung der Ersatzteile.
Wir sind überrascht und auch enttäuscht. Trotzdem lassen wir uns die Vorfreude auf unseren Tauchtrip nach Una-Una nicht nehmen und fahren am nächsten Tag mit dem Speedboot auf die Insel.


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