Die Überfahrt nach Sulawesi ist entspannt.
Das Schiff ist zwar wieder voll, aber wir nutzen die bewährte
Taktik. Tagsüber nutzen wir unsere Campingstühle und sitzen auf dem
Sonnendeck (natürlich im Schatten).
Bewährte Taktik - Campingstühle auf dem Sonnendeck |
Die Nacht können wir im
Ogermobil schlafen. In Bira angekommen, ist es ein bisschen schwierig
einen guten Platz für die Nacht zu finden. Schließlich werden wir
bei den Schiffswerften von Bira fündig.
Schiffswerft traditionell - Unser Übernachtungsplatz in Bira |
Seit einigen Tagen haben wir ein
Geräusch im vorderen Antriebsstrang. Es stellt sich heraus, das das Kreuzgelenk der vorderen rechten Antriebswelle stark ausgeschlagen
ist. Zudem hat der Bremssattel geklemmt. Folge, die neuen Beläge
sind bereits sehr abgenutzt.
Ausgeschlagenes Kreuzgelenk - Der silberne Streifen in der Mitte ist das Problem |
Wir bestellen schnell die entsprechenden
Ersatzteile bei Erich Christ. Da unsere Tochter Serena sowieso in ein
paar Wochen zu uns kommt, kann sie die Teile auch gleich mitbringen.
Ein sehr praktisches Arrangement. Bis Ampana, wo wir zum Tauchen nach
Una-Una mit dem Schiff fahren wollen, wird das Auto schon noch
halten.
Von Bira fahren wir in das Hochland
Tana Toraja. Die christlichen Einwohner haben einen sehr eigenen
Totenkult entwickelt. und auch einen sehr speziellen Stil für Ihre Häuser.
Tana Toraja - Typische Häuser |
Tana Toraja - Reisterrassen |
Ihre Toten werden in Grabhöhlen und
Felsengräbern beigesetzt. Teilweise werden die Särge an Felswänden
aufgehängt. Lebensgroße, aus Holz geschnitzte Figuren (Tao-Tao) werden mit
den Kleidern der Toten eingekleidet und in Balkonen neben den Särgen
aufgestellt. Im Hochland gibt es mehrere , öffentlich zugängliche,
Grabanlagen von denen wir zwei besichtigen.
Die Grabhöhle von Tampangallo befindet sich
am Rande eines Reisfeldes im Überhang einer Felswand.
Tampangallo I - verrottete Särge |
Tampangallo II - Sortierte Schädel mit Nahrung (Zigaretten) für das jenseits |
Die Gräber in Lemo sind in zwei
getrennten, aber nahe beieinander liegenden Felswänden angeordnet.
Felsengräber von Lemo I - Die Gräber sind die kleinen Quadrate in der Felswand |
Felsengräber von Lemo II - Die Tao Tao auf dem Balkon |
Tana Toraja ist ungefähr der halbe
Weg nach Ampana. Für die restlichen 500 Kilometer haben wir noch
eine Woche Zeit. Die wollen wir zum Ausruhen nutzen. Die erste
Gelegenheit für einen Aufenthalt bietet sich am Danau Poso. Am
Südufer des Sees finden wir einen kleinen Strand zum übernachten.
Das Wasser des Sees ist glasklar und angenehm warm.
Danau Poso - Campen am Seeufer |
Die Straße nach Norden ist, wie in
Indonesien üblich, sehr unterschiedlich. Sie wechselt von der Qualität eines Feldweges zu gutem Bundestraßen-Standard innerhalb weniger
Kilometer. Trotzdem kommen wir gut voran. Rund 60 Kilometer vor Ampana
gibt es erstmals eine Gelegenheit direkt am Strand des Golfes von
Tomin zu übernachten. Der winzige Strand ist ein perfekter Platz.
Wenig Wellen, kein Müll, super sauberes Wasser und – nur 20 Meter
vom Auto entfernt – ein intaktes Korallenriff. Wir wissen gar nicht
was wir zuerst machen sollen. Schnorcheln oder schwimmen? Beides
macht an diesem Strand richtig Spaß. Wir bleiben drei Nächte. Somit
ist genug Zeit zu schnorcheln und zu schwimmen.
Unser kleiner Privatstrand am Golf von Tomin |
Am Abend des zweiten Tages werden wir
erstmals mit den Auswirkungen der – anscheinend weltweiten –
Corona Panik konfrontiert. Eine Gruppe von Bewohnern des nächsten
Dorfes, immerhin 1 Kilometer entfernt – kommt vorbei und beobachtet
misstrauisch was wir hier machen. Der Einzige, der Dorfbewohner der
leidlich Englisch spricht, erklärt uns das die Leute Angst vor uns
haben – wegen Corona. Nachdem wir ihm erklärt haben, das wir
bereits zwei Monate in Indonesien sind, sind die Dorfbewohner
sichtbar erleichtert und sind wieder – wie gewohnt – freundlich.
Sonnenuntergang am Privatstrand |
Zwei Tage später fahren wir die
restlichen 90 Minuten bis Ampana. Am Hafen haben wir – nach vielen
Tagen – wieder Internet und werden das zweite Mal mit der Corona Panik konfrontiert, denn Serena sagt ihre Reise nach
Indonesien kurzfristig ab. Damit wird es auch nichts mit der
Lieferung der Ersatzteile.
Wir sind überrascht und auch
enttäuscht. Trotzdem lassen wir uns die Vorfreude auf unseren
Tauchtrip nach Una-Una nicht nehmen und fahren am nächsten Tag mit
dem Speedboot auf die Insel.
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