Die Nacht haben wir vor dem Fort
Rotterdam, die Hauptsehenswürdigkeit von Makassar, verbracht. Das
Fort, der Name legt es nahe, stammt aus der niederländischen
Kolonialzeit und ist vollständig restauriert.
Übernachtungsplatz vor dem Fort Rotterdam |
Besichtigen können
wir es nicht. Wegen Corona geschlossen. Dafür können wir auf dem
Parkplatz vor dem Fort übernachten. Nicht weit vom Hafen und dem
Chinesenviertel entfernt.
Hinweise zum Umgang mit Corona - Lesen können wir es nicht, aber der Inhalt ist selbsterklärend |
Ersteres ist wichtig wegen der Fähre,
Letzteres wegen unseres bisher ungelösten Gasflaschenproblems.
Es ist uns bisher nicht gelungen unsere
Gasflasche auffüllen zu lassen. Die Füllstationen von Pertamina
(dem staatlichen Tankstellen- und LPG-Monopolbetrieb) weigern sich
hartnäckig unsere (deutsche) Gasflasche zu füllen. Pertamina füllt nur
indonesische Flaschen. In
Bali sind wir zum Yachthafen gefahren, weil wir gehört hatten, dass
dort Leute vom Wachdienst ausländische Flaschen füllen würden. Das
hat für uns plausibel geklungen, da wir uns vorstellen können,
das Yachten ja auch Gasflaschen unterschiedlicher Herkunft an Bord
haben könnten. Der Mann beim Wachdienst wollte die Flasche dann auch
füllen. Es sollte jedoch drei Tage dauern und 100 USD für 11 KG Gas
kosten. Das haben wir dankend abgelehnt, da er das achtfache des
üblichen Preises verlangt hat.
Gestern haben wir im Chinesenviertel
durch Zufall einen Laden mit allerlei Zubehör für Gasflaschen
entdeckt. Dem Inhaber habe ich unsere Flasche gezeigt, sowie unser Problem erklärt. Er ist in den – für uns
unendlichen Tiefen seines Lagers – entschwunden und nach kurzer
Zeit mit ein paar Fittingen wieder aufgetaucht. Er will versuchen unsere
Flasche mit einer selbst gebastelten Armatur aus seinen Fittingen zu füllen. Wir haben also die Flasche über Nacht bei ihm gelassen und fahren nun wieder zu seinem Laden um
zu sehen ob er erfolgreich war. Und es ist tatsächlich ein Wunder
geschehen. Unsere Gasflasche ist gefüllt. Kostenpunkt : 300.000 IDR
(etwa 17 €) und einige Fotos.
Beschwingt vom Glücksgefühl ein lang
schwelendes Problem endlich vom Tisch zu haben fahren wir zum Hafen.
Als wir dort ankommen und das Fährschiff sehen, reiben wir uns
verwundert die Augen. Es sieht aus wie eine richtige Fähre (nach
europäischen Masstäben). Beim Kauf des Tickets habe ich die
teuerste Kabinenkategorie (VIP) gewählt, da wir nach den Erfahrungen
auf unseren bisherigen Fährpassagen, nicht in einem mäßig bis gar
nicht klimatisierten Schlafsaal mit schwitzenden LKW-Fahren,
lärmenden Kindern und gackernden Hühnern 32 Stunden Stunden
Seite an Seite liegend verbringen wollen.
Ein richtiges Fährschiff - Brandneu Baujahr 2019 |
Die VIP Kabine soll
immerhin eine 2-Bett Kabine mit Fenster sein. Unsere Erwartungen sind
gering, zumal der Aufpreis zum oben beschriebenen Schlafsaal nur 6
€/Person beträgt.
Wir kommen aus dem Staunen nicht
heraus. Das Autodeck ist sauber, weit und breit weder Hühner, noch
Ziegen in Sicht. Keinerlei Kisten oder sonstige Fracht die an den
Wänden gestapelt ist. Die Autos werden sogar mit Ketten gesichert.
Mit einem Aufzug fahren wir die drei Decks nach oben zur Rezeption
!!!
An der Rezeption bekommen wir den
Kabinenschlüssel. Ein Steward hilft uns das Gepäck zur Kabine zu
tragen und schließt die Tür auf …. und fallen fast um vor Überraschung.
Die Kabine ist extrem groß. Zwei breite Betten, Fernseher,
Kühlschrank, Couch, ein privates Badezimmer mit Sitztoilette (inkl.
beheiztem WC-Sitz) und Badewanne !!!
VIP Kabine - Lauschiges Appartement |
Wir sollten doch bitte sagen ob wir die
im Fahrpreis enthaltenen Mahlzeiten im Restaurant oder lieber in der
Kabine einnehmen würden. Alles ist möglich.
Bevor der Steward geht, hält er nicht
die Hand auf, sondern fragt uns ob wir jetzt noch schnell einen
Kaffee oder Tee möchten. Den würde er dann gleich bringen.
Schwups ist er zur Tür raus und wir
gewinnen langsam die Fassung wieder, Fünf Minuten später ist der
Steward mit dem Kaffee da, wir setzen uns erstmal hin und essen ein
paar Kekse zum heißen Kaffee. So können wir der 32 stündigen
Überfahrt nun ausgesprochen entspannt entgegen sehen.
Gaby - Sichtbar entspannt |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen