Neue Insel, anderes Land. Das könnte
man denken wenn man auf Sumbawa ankommt. Die Insel ist vom Tourismus
vergessen worden. Das merkt man unter anderem in den Geschäften. Das ohnehin
kärgliche Angebot der „Supermärkte“ ist auf Sumbawa noch
spärlicher. Englisch spricht hier niemand, aber die Leute lachen und
winken wenn sie uns sehen.
Für uns ist Sumbawa nur eine Verbindungsetappe auf dem Weg zum Komodo Nationalpark auf Flores.
Fast 400 Kilometer sind es vom West- zum Ostende Sumbawas. Zu
unserer Überraschung finden wir hier eine breite, gut ausgebaute und
wenig befahrene Straße vor. Wir rollen mit 80
km/h über den glatten Asphalt. Ein Genuss nach dem sehr
anstrengendem Fahren auf den bisherigen Inseln.
Wir rollen so durch die Landschaft als
wir plötzlich mehreren Pick-Ups mit Wasserbüffeln auf der Ladefläche begegnen. Die Wasserbüffel tragen Kopfschmuck und die
Spitzen der Hörner sind mit einer Art von Strickmütze bedeckt. Das
die Wasserbüffel nicht auf dem Weg zum Schlachthof sind ist
offensichtlich. Wir sind neugierig und fahren einem Pick-Up
hinterher. Es dauert nicht lange bis wir erkennen wo die Reise
hingeht. Das Ziel ist ein abgeerntetes Reisfeld. Am Straßenrand
stehen auf mehreren Hundert Metern Länge Pick-Up's und LKW's. Wir sind am
Schauplatz eines Büffelrennens angekommen.
In einer langen Prozession werden die
festlich geschmückten Tiere von ihren Besitzern und Jockeys über
die Rennbahn geführt.
Prozession der Rennbüffel |
Wir lassen uns am Rande des Reisfelds nieder
und warten ab was passiert. Unsere Nachbarn am Reisfeld erklären uns, mit Händen und Füßen, die Regeln. Es geht darum, dass ein Jockey sein Rennbüffelgespann möglichst schnell über die Rennbahn lenken muss. Am Ende gibt es
eine Stange, die das Gespann mittig passieren soll. Klingt einfach,
ist es aber nicht, wie wir später sehen werden.
Gespannte Erwartung 1 - Die Rennbahn voll im Blick |
Gespannte Erwartung 2 - Wann geht es los ? |
Gespannte Erwartung 3 - Die Gespanne im Startraum |
Die Büffel zu lenken erfordert den
ganzen Einsatz des Jockeys. Trotzdem laufen sie oft in ganz andere
Richtungen als vom Jockey beabsichtigt. Mehrmals müssen wir aufspringen als ein außer Kontrolle
geratenes Gespann die Rennbahn seitlich verlassen will. Das Ganze ist zudem eine ziemlich schlammige Angelegenheit. Die Jockeys und die Büffel
sind komplett mit Schlamm bedeckt und auch die Zuschauer werden ab
und zu von den wild galoppierenden Tieren mit Schlamm bespritzt.
Gelenkt wird mit vollem Körpereinsatz |
Wenn die Gerte nicht reicht .... |
... dann wird der Büffel eben weggedrückt |
Nach drei Stunden Schlammschlacht in
der prallen Mittagssonne fahren wir weiter, denn bis zum
Abfahrtshafen der Fähre nach Flores sind es noch gut 100 Kilometer.
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