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Montag, 2. März 2020

Indonesien 9 - Büffelrennen auf Sumbawa


Neue Insel, anderes Land. Das könnte man denken wenn man auf Sumbawa ankommt. Die Insel ist vom Tourismus vergessen worden. Das merkt man unter anderem in den Geschäften. Das ohnehin kärgliche Angebot der „Supermärkte“ ist auf Sumbawa noch spärlicher. Englisch spricht hier niemand, aber die Leute lachen und winken wenn sie uns sehen.

Für uns ist Sumbawa nur eine Verbindungsetappe auf dem Weg zum Komodo Nationalpark auf Flores. Fast 400 Kilometer sind es vom West- zum Ostende Sumbawas. Zu unserer Überraschung finden wir hier eine breite, gut ausgebaute und wenig befahrene Straße vor. Wir rollen mit 80 km/h über den glatten Asphalt. Ein Genuss nach dem sehr anstrengendem Fahren auf den bisherigen Inseln.

Wir rollen so durch die Landschaft als wir plötzlich mehreren Pick-Ups mit Wasserbüffeln auf der Ladefläche begegnen. Die Wasserbüffel tragen Kopfschmuck und die Spitzen der Hörner sind mit einer Art von Strickmütze bedeckt. Das die Wasserbüffel nicht auf dem Weg zum Schlachthof sind ist offensichtlich. Wir sind neugierig und fahren einem Pick-Up hinterher. Es dauert nicht lange bis wir erkennen wo die Reise hingeht. Das Ziel ist ein abgeerntetes Reisfeld. Am Straßenrand stehen auf mehreren Hundert Metern Länge Pick-Up's und LKW's. Wir sind am Schauplatz eines Büffelrennens angekommen.

In einer langen Prozession werden die festlich geschmückten Tiere von ihren Besitzern und Jockeys über die Rennbahn geführt. 
Prozession der Rennbüffel
Wir lassen uns am Rande des Reisfelds nieder und warten ab was passiert. Unsere Nachbarn am Reisfeld erklären uns, mit Händen und Füßen, die Regeln. Es geht darum, dass ein Jockey sein Rennbüffelgespann möglichst schnell über die Rennbahn lenken muss. Am Ende gibt es eine Stange, die das Gespann mittig passieren soll. Klingt einfach, ist es aber nicht, wie wir später sehen werden.
Gespannte Erwartung 1 - Die Rennbahn voll im Blick

Gespannte Erwartung 2 - Wann geht es los ?

Gespannte Erwartung 3 - Die Gespanne im Startraum


Die Büffel zu lenken erfordert den ganzen Einsatz des Jockeys. Trotzdem laufen sie oft in ganz andere Richtungen als vom Jockey beabsichtigt. Mehrmals müssen wir aufspringen als ein außer Kontrolle geratenes Gespann die Rennbahn seitlich verlassen will. Das Ganze ist zudem eine ziemlich schlammige Angelegenheit. Die Jockeys und die Büffel sind komplett mit Schlamm bedeckt und auch die Zuschauer werden ab und zu von den wild galoppierenden Tieren mit Schlamm bespritzt.
Gelenkt wird mit vollem Körpereinsatz

Wenn die Gerte nicht reicht ....

... dann wird der Büffel eben weggedrückt

Nach drei Stunden Schlammschlacht in der prallen Mittagssonne fahren wir weiter, denn bis zum Abfahrtshafen der Fähre nach Flores sind es noch gut 100 Kilometer.

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